Guadix

Guadix
Wappen Karte von Spanien
Guadix (Spanien)
Guadix (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Andalusien Andalusien
Provinz: Granada
Comarca: Guadix
Gerichtsbezirk: Guadix
Koordinaten: 37° 18′ N, 3° 8′ WKoordinaten: 37° 18′ N, 3° 8′ W
Höhe: 949 msnm
Fläche: 324,26 km²
Einwohner: 18.493 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einw./km²
Postleitzahl(en): 18500
Gemeindenummer (INE): 18089 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Jesús Rafael Lorente Fernández
Website: www.guadix.es
Lage der Stadt

Guadix [ɡwaðiks] ist eine Stadt in einer fruchtbaren Hochebene im Nordosten der Provinz Granada (Spanien) in 915 m Höhe am Ufer des Río Guadix gelegen.

Der Ort ist vor allem bekannt für seine Höhlenviertel: In das weiche Kalktuff- und Lössgestein sind ca. 2000 Wohnhöhlen gegraben, in denen je nach Quelle 4000 bis 10.000 Menschen leben.

Panorama über Guadix
Blick auf Guadix und Sierra Nevada

Geschichte

Guadix war bereits den Phöniziern im 8. Jahrhundert v. Chr. als Acci bekannt und wurde unter den Römern zu einer wohlhabenden Kolonie.

Später wurde es durch das Wirken des Predigers Torquatus von Acci (spanisch San Torcuato) zu einer der ersten christlichen Städte in Spanien, und zu einem der ersten und wichtigsten westgotischen Bischofssitze.

Unter den Mauren blühte die Stadt auf, wurde zu einem Zentrum der Seidenherstellung und bekam ihren heutigen Namen, der auf das arabische وادي آش / Wādī Āš / ‚Fluss des Lebens‘ zurückgeht.

1489 fiel die Stadt während der Reconquista (Rückeroberung) durch die Katholischen Könige in christliche Hände; unter den Christen wurden die Kathedrale, die Plaza Mayor und zahlreiche Kirchen gebaut. Die Innenstadt hat unter den napoleonischen Truppen (1810) und dem Spanischen Bürgerkrieg (1936) sehr gelitten.

Seit 1987 ist Guadix eine Partnerstadt von Buenos Aires (Argentinien), möglicherweise geschah dies zum 400. Geburtstag / 350. Todestag von Pedro de Mendoza.

Guadix diente als Filmkulisse für Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989).[2]

Sehenswürdigkeiten

Höhlenwohnungen

Das Höhlenviertel (Troglodytos) liegt im Süden der Altstadt (Barrio de Santiago, siehe unten), sie fallen durch die konischen Hügel mit den weißgetünchten Fassaden und Schornsteinen schon von weitem auf. Lange Zeit siedelten hier vor allem Künstler – Guadix ist bekannt für seine Töpfer – und Zigeuner (Kalé oder gitanos); das Spektrum der Wohnungen reicht von Luxus bis ärmliche Höhle.

Kathedrale

Zentrum der Altstadt ist die Kathedrale, deren Bau im Jahr 1510 an der Stelle der Moschee begonnen und erst 1796 beendet wurde. Die lange Bauzeit führte zu einem Stilmix von Gotik über Renaissance bis Barock: Der ursprüngliche gotische Plan wurde von Diego de Siloé geändert, der unter anderem die Renaissancekuppel einfügte; Chorgestühl und Kanzel sowie die Westfassade sind die auffälligsten Barockelemente.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die arkadenbestandene Plaza Mayor, ein Renaissance-Platz aus dem 16. Jahrhundert, der nach den Zerstörungen im Spanischen Bürgerkrieg wieder aufgebaut wurde. Er liegt mitten im mittelalterlichen Judenviertel, in dem neben den Juden auch die arabischen Seidenweber lebten.

Im benachbarten Barrio de Santiago findet man die gleichnamige Renaissance-Kirche mit einem plateresken Hauptportal, sowie den Palacio de Peñaflor, einen Renaissance-Palast mit schönem hölzernem Balkon. Hinter dem Palast liegt die Alcazaba (Festung), von der aus man einen schönen Blick auf das Höhlenviertel und die Sierra Nevada hat. Der maurische Einfluss auf die Stadt ist auch bei Streifzügen durch die Stadtviertel Barrio de Santa Ana und Barrio de San Miguel spürbar.

Persönlichkeiten

Städtepartnerschaften

Commons: Guadix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Filmtourismus.de, abgerufen am 13. September 2021.