Die 17. Eishockey-Weltmeisterschaft und 28. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 13. bis 22. März 1950 in London in Großbritannien statt. Neun Mannschaften nahmen teil. Der Austragungsmodus glich dem des Vorjahres. Es wurde zunächst eine Vorrunde mit drei Gruppen gespielt; die jeweiligen Gruppenersten und -zweiten spielten in einer Finalrunde den Weltmeister aus, die Drittplatzierten spielten um die Plätze 7–9. Kanada holte bei dieser WM souverän seinen 13. WM-Titel, die Schweiz durfte ihren vierten EM-Titel feiern. Beide Teams profitierten von der Abwesenheit des Titelverteidigers Tschechoslowakei .
Die Spieler der tschechoslowakischen Nationalmannschaft waren fast alle kurz vor dem Einstieg in das Flugzeug nach London verhaftet worden. In einem Schauprozess wurden sie der Spionage und des Hochverrats angeklagt, da sie angeblich geplant hatten, nach der Weltmeisterschaft in Großbritannien zu bleiben. Es habe eine Abstimmung innerhalb der Mannschaft gegeben, ob man fliehen solle oder nicht, die Mehrheit habe sich allerdings dagegen entschieden. Alle Spieler bis auf Vladimír Zábrodský wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, von acht Monaten bis zu 15 Jahren, was später zu dem Verdacht führte, Zábrodský habe seine Mannschaftskameraden verraten.[1]
Vorrunde
Gruppe A 13. März 1950 London Vereinigtes Konigreich Großbritannien – Frankreich 1946 Frankreich9:0 (4:0,3:0,2:0) 14. März 1950 London Norwegen Norwegen – Frankreich 1946 Frankreich11:0 (7:0,2:0,2:0) 15. März 1950 London Vereinigtes Konigreich Großbritannien – Norwegen Norwegen2:0 (0:0,0:0,2:0)
Abschlusstabelle
Pl Mannschaft Sp S U N Tore Diff Pkt. 1 Vereinigtes Konigreich Großbritannien2 2 0 0 11: 0 +11 4:0 2 Norwegen Norwegen2 1 0 1 11: 2 +9 2:2 3 Frankreich 1946 Frankreich2 0 0 2 0:20 −20 0:4
Gruppe B 13. März 1950 London Schweiz Schweiz – Belgien Belgien24:3 (5:1,7:1,12:1) 14. März 1950 London Kanada 1921 Kanada – Schweiz Schweiz13:2 (5:1,4:1,4:0) 15. März 1950 London Kanada 1921 Kanada – Belgien Belgien33:0 (14:0,10:0,9:0)
Abschlusstabelle
Pl Mannschaft Sp S U N Tore Diff Pkt. 1 Kanada 1921 Kanada2 2 0 0 46: 2 +44 4:0 2 Schweiz Schweiz2 1 0 1 26:16 +10 2:2 3 Belgien Belgien2 0 0 2 3:57 −54 0:4
Gruppe C 13. März 1950 London Schweden Schweden – Vereinigte Staaten 48 USA8:3 (5:2,0:0,3:1) 14. März 1950 London Schweden Schweden – Niederlande Niederlande10:0 (3:0,1:0,6:0) 15. März 1950 London Vereinigte Staaten 48 USA – Niederlande Niederlande17:1 (7:0,2:0,8:1)
Abschlusstabelle
Pl Mannschaft Sp S U N Tore Diff Pkt. 1 Schweden Schweden2 2 0 0 18: 3 +13 4:0 2 Vereinigte Staaten 48 USA2 1 0 1 20: 9 +11 2:2 3 Niederlande Niederlande2 0 0 2 1:27 −26 0:4
Platzierungsrunde um die Plätze 7–920. März 1950 London Belgien Belgien – Frankreich 1946 Frankreich8:1 (3:0,3:1,2:0) 21. März 1950 London Niederlande Niederlande – Frankreich 1946 Frankreich4:2 (1:0,3:1,0:1) 22. März 1950 London Belgien Belgien – Niederlande Niederlande4:2 (2:1,1:0,1:1)
Abschlusstabelle
Pl Mannschaft Sp S U N Tore Diff Pkt. 1 Belgien Belgien2 2 0 0 12: 3 +8 4:0 2 Niederlande Niederlande2 1 0 1 6: 6 0 2:2 3 Frankreich 1946 Frankreich2 0 0 2 3:12 −8 0:4
Finalrunde um die Plätze 1–617. März 1950 London Vereinigtes Konigreich Großbritannien – Norwegen Norwegen4:3 (1:0,2:2,1:1) Kanada 1921 Kanada – Schweiz Schweiz11:1 (2:0,3:1,6:0) Schweden Schweden– Vereinigte Staaten 48 USA 2:4 (1:0,1:2,0:2) 18. März 1950 London Schweiz Schweiz – Norwegen Norwegen12:4 (3:3,6:0,3:1) Kanada 1921 Kanada – Vereinigte Staaten 48 USA5:0 (0:0,1:0,4:0) Vereinigtes Konigreich Großbritannien – Schweden Schweden5:4 (0:0,1:2,4:2) 20. März 1950 London Vereinigtes Konigreich Großbritannien– Vereinigte Staaten 48 USA 2:3 (2:1,0:0,0:2) Kanada 1921 Kanada – Norwegen Norwegen11:1 (3:0,4:1,4:0) Schweden Schweden– Schweiz Schweiz 2:3 (2:1,0:0,0:2) 21. März 1950 London Vereinigte Staaten 48 USA – Schweiz Schweiz10:5 (3:0,1:3,6:2) Schweden Schweden – Norwegen Norwegen6:1 (2:0,3:0,1:1) Vereinigtes Konigreich Großbritannien– Kanada 1921 Kanada 0:12 (0:5,0:3,0:4) 22. März 1950 London Vereinigte Staaten 48 USA – Norwegen Norwegen12:6 (5:0,4:3,3:3) Vereinigtes Konigreich Großbritannien– Schweiz Schweiz 3:10 (1:4,2:3,0:3) Kanada 1921 Kanada – Schweden Schweden3:1 (1:0,2:0,0:1)
Abschlusstabelle
Pl Mannschaft Sp S U N Tore Diff Pkt. 1 Kanada 1921 Kanada5 5 0 0 42: 3 +39 10: 0 2 Vereinigte Staaten 48 USA5 4 0 1 29:20 +9 8: 2 3 Schweiz Schweiz5 3 0 2 31:30 +1 6: 4 4 Vereinigtes Konigreich Großbritannien5 2 0 3 14:32 −18 4: 6 5 Schweden Schweden5 1 0 4 15:16 −1 2: 8 6 Norwegen Norwegen5 0 0 5 15:45 −30 0:10
Abschlussplatzierung der Weltmeisterschaft
Meistermannschaften Weltmeister Kanada 1921 Kanada Leo Lucchini , Hassie Young , Ab Newsome , Billie Dawe , Harry Allen, Doug Macauley , Don Stanley , Robert „Bob“ Watt , Marsh Darling , Allan „Al“ Purvis , John Davies , Doug Kilburn , Pete Wright , Don Gauf , Robert David, Jack Manson , Wilbur Delaney ; Trainer: Jimmy Graham Silber Vereinigte Staaten 48 USA Bernie Burke , Richard Desmond – Patrick Byrne , James Frick , John Gallacher , Bruce Gardner , Bob Graizinger , Milt Johnson , Russ Johnson , John McIntyre , John Pleban , Sam Poling , Robert Rompre , Jim Troumbly , Allen Van Bronze Schweiz Schweiz Hans Bänninger , Martin Riesen – Hanggi Boller , Emil Handschin , Hans Heierling , Silvio Rossi , Emile Golaz , Othmar Delnon – Gebhard Poltera , Ulrich Poltera , Hans-Martin Trepp , Alfred Bieler , Walter Dürst , Reto Delnon , Werner Härter , Willy Pfister , Alfred Streun
Abschlussplatzierung der Europameisterschaft Eishockey-Europameister 1950
Schweiz Schweiz
Einzelnachweise ↑ Czechoslovakian team jailed for treason – entire generation lost auf iihf.com (englisch)