DDR-Einzelmeisterschaft im Schach 1967

Die 16. DDR-Einzelmeisterschaft im Schach fand im Februar 1967 in Colditz statt.

Allgemeines

Hauptschiedsrichter war zunächst Dieter Lentschu aus Berlin, später Arthur Gröbe aus Dresden. Die Teilnehmer hatten sich über das sogenannte Dreiviertelfinale sowie ein System von Vorberechtigungen und Freiplätzen für diese Meisterschaft qualifiziert. Austragungsort war das Handwerkerheim „Waldhaus“.

Meisterschaft der Herren

Mit Wolfgang Pietzsch setzte sich der einzige anwesende Großmeister sicher durch. Es war sein dritter und letzter DDR-Meistertitel. Burkhard Malich verlor in der ersten Runde gegen seinen Klubkameraden Möhring und holte diesen Rückstand nicht mehr auf. Im eng gedrängten Mittelfeld kam DDR-Jugendmeister Lutz Espig weit nach vorn. Er wurde später ebenso Großmeister wie der hier erst 15-jährige Lothar Vogt.

Abschlusstabelle

Teilnehmer010203040506070809101112131415161718Punkte
01Wolfgang Pietzsch (SC Leipzig)½½½½11½1½1111½½½112½
02Burkhard Malich (Buna Halle)½0½½1½1½½1½½½111111½
03Günther Möhring (Buna Halle)½1½1½0011010½111½10½
04Anton Csulits (Buna Halle)½½½01½½½½1½½½½1½110
05Manfred Schöneberg (SC Leipzig)½½010½1½10½½1111½10
06Lutz Espig (Lok Greiz)00½01½1110½½11½010
07Fritz Baumbach (DAW Berlin)0½1½½½½½0½½½½111½0
08Artur Hennings (SC Leipzig)½01½½0½0½½½1011110
09Werner Golz (DAW Berlin)0½0½½0½1½½½½111½10
10Detlef Neukirch (SC Leipzig)½½0½001½½1½½1011½09
11Bodo Starck (DAW Berlin)001011½½½0½½1½1½½09
12Heinz Liebert (Buna Halle)0½0½½½½½½½½½1½½1109
13Dieter Brüntrup (DAW Berlin)0½1½½½½0½½½½½½0110
14Hermann Brameyer (DAW Berlin)0½½½00½10000½011½06
15Lothar Kollberg (DAW Berlin)½00½000001½½½10010
16Reinhard Postler (Buna Halle)½0000½00000½101110
17Lothar Vogt (Motor Görlitz)½00½0100½0½00010½0
18Michael Schmidt (Post Dresden)00½0½0½00½½00½00½0

Dreiviertelfinale

Das Dreiviertelfinale der Herren fand Ende August 1966 in Jena statt. Hauptschiedsrichter war Dieter Lentschu aus Berlin.

Gruppe A
Teilnehmer010203040506070809Punkte
1Manfred Schöneberg½½11½111
2Anton Csulits½½1½½1½½5
3Bodo Starck½½0½1011
4Michael Schmidt0011101½
5Hubert Walkewitz0½½001114
6Peter Krug½½0010013
7Heinz Schultheis001101003
8Ruppert0½00011½3
9Thomas Pawlitzki0½0½001½
Gruppe B
Teilnehmer010203040506070809Punkte
1Fritz Baumbach½½1111½1
2Lothar Kollberg½½½111½16
3Egon Storch½½0111116
4Erich Thiele0½101111
5Horst Broberg0001½½1½
6Gerd Lorenz0000½111
7Joachim Jacobs[1]0000½011
8Werner Nerenz½½0000012
9H. Welsch0000½0000½
Gruppe C
Teilnehmer010203040506070809Punkte
1Dieter Brüntrup1½½½½½11
2Reinhard Postler0½11½1½1
3Hermann Brameyer½½½½111½
4Peter Hesse½0½1½11½5
5L. Schmidt½0½001114
6Kurt Litkiewicz½½0½10½03
7Bloch½00001½13
8Heinsohn[2]0½000½½1
9Bernd Kummer00½½01002

Meisterschaft der Damen

Es war fast die gesamte DDR-Spitzenklasse am Start. Waltraud Nowarra und Ursula Liebert distanzierten das Feld deutlich. Ihr Stichkampf im April 1967 endete nach vier Partien unentschieden. Daraufhin erkannte das Präsidium des DDR-Schachverbandes beiden Spielerinnen den Titel zu. Für Nowarra war es der fünfte Meistertitel, für Liebert der zweite nach 1954.

Vorjahresmeisterin Gabriele Just unterlag den beiden Meisterinnen. Hinter ihr platzierten sich Ingrid Rönsch (zuvor unter dem Namen Ingrid Hänsel erfolgreich) und Eveline Nünchert, die bei nur zwei Gewinnpartien ungeschlagen blieb.

Abschlusstabelle

Teilnehmer0102030405060708091011121314Punkte
01Waltraud Nowarra (Post Dresden)½11½½11½1½11110½
02Ursula Liebert (Buna Halle)½1½½½111½111110½
03Gabriele Just (HSG Leipzig)00½½1½1½1111109
04Ingrid Rönsch (Lok Dresden)0½½0½½11½11110
05Eveline Nünchert (Empor Potsdam)½½½1½½½½½½½½10
06Jutta Zura (Buna Halle)½½0½½110101½½07
07Lieselotte Janssen (Chemie Colditz)00½½½0½1011½10
08Irene Winter (Motor Weimar)0000½0½½111110
09Heidrun Bade (Chemie Köpenick)½0½0½10½½0½½10
10Ingrid Ernst (Medizin Wismar)0½0½½010½½½1½0
11Margarete Kleinschmidt (Lok Erfurt)½000½1001½½½10
12Heidi Prien (Medizin Wismar)0000½000½½½1104
13Leonore Krüger (Post Dresden)0000½½½0½0½010
14Magda Degen (Medizin Bad Elster)00000½000½00001

Dreiviertelfinale

Das Dreiviertelfinale der Damen fand im August 1966 in Neustadt-Glewe statt.

Gruppe I
Teilnehmer010203040506070809Punkte
1Luise Baumann (Lok Erfurt)11½½11117
2Heidi Prien (Medizin Wismar)00½11111
3Magda Degen (Medizin Bad Elster)011½0101
4Friedel Ullrich (Lok Wittstock)½½010½11
5Karin Sonnenberg (SC Chemie Halle)½0½01½11
6Charlotte Richter (HSG Uni Leipzig)00110½10
7Rosemarie Luck (Stahl Trusetal)000½½½½½
8Silke Jahr (SC Chemie Halle)001000½1
9Renate Stanke (Lok Erfurt)000001½0
Gruppe II
Teilnehmer010203040506070809Punkte
1Ingrid Ernst (Medizin Wismar)1½½½0111
2Renate Horn (Lok Dresden)0½110½1½
3Margarete Kleinschmidt (Lok Erfurt)½½½½10½1
4Kristine Pews (Lok Bad Kleinen)½0½½1½½1
5Heidrun Bade[3] (Chemie Köpenick)½0½½½½11
6Liddy Knoch (Einheit Meiningen)1100½10½4
7Lieselotte Janssen (Chemie Colditz)0½1½½0½½
8Regina Transfeld (SC Chemie Halle)00½½01½1
9Oda Jueg (Fortschritt Malchow)0½000½½0

Jugendmeisterschaften

Jugendmeisterschaften 1966

Altersklassemännlichweiblich
SchülerRainer Knaak (Fortschritt Forst)Helma Beutner (Lok Waren)
JugendLutz Espig (Lok Greiz)Leonore Krüger (Post Dresden)

Jugendmeisterschaften 1967

Altersklassemännlichweiblich
SchülerRainer Möbius (Mittweida)Helma Beutner (Lok Waren)
JugendWolfgang Thormann (DAW Berlin)Christina Hölzlein (Chemie Leuna)

Anmerkungen

  1. Bei der vorherigen Meisterschaft wird ein Spieler namens "Jakobs" erwähnt, ChessBase schreibt auch diesen mit "c".
  2. Ob es sich um Günter oder Wilfried Heinsohn handelte, ist aus den Quellen nicht ersichtlich.
  3. Beim Dreiviertelfinale 1965 unter dem Namen Heidrun Gallander gestartet

Quellen

  • Schach, Heft 4/1967 zur Endrunde
  • Schach, Heft 10/1966 zum Dreiviertelfinale
  • Schach, Hefte 9 und 10/1966 zu den Jugendmeisterschaften 1966
  • Schach, Heft 10/1967 zu den Jugendmeisterschaften 1967