Colin Muller

  Colin Muller

Geburtsdatum 1. Dezember 1963
Geburtsort Toronto, Ontario, Kanada
Größe 177 cm
Gewicht 85 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 1984 HC Lugano
1984–1986 EHC Basel
1986–1999 EV Zug
1999–2000 Fribourg-Gottéron
2000–2001 EHC Seewen

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Colin Muller (* 1. Dezember 1963 in Toronto, Ontario) ist ein kanadisch-schweizerischer Eishockeytrainer. Er ist Trainer der Schweizer Frauennationalmannschaft.

Spielerlaufbahn

Muller wuchs in Scarborough in der Region Toronto auf. Im Alter von 19 Jahren kam er in die Schweiz und spielte beim HC Lugano. Ursprünglich hatte sich Muller vorgestellt, nur ein Jahr im Land zu bleiben und dann sein Studium in Kanada fortzuführen.[1] Ab 1984 lief er für den EHC Basel in der National League B auf, 1986 folgte der Wechsel zum EV Zug. Mit dem EVZ stieg er in seiner ersten Saison in die National League A auf. Er sollte dem Verein 13 Jahre lang treu bleiben und 1998 Schweizer Meister werden.[2] Zeitweilig diente Muller als Assistenzkapitän. Er wechselte 1999 zum HC Fribourg-Gottéron, beendete schließlich seine Spielerkarriere und schlug die Trainerlaufbahn ein. Er absolvierte insgesamt 544 Spiele in der NLA und erzielte 203 Tore.[3]

Trainerlaufbahn

Seine erste Station war 1999/2000 HC Fribourg-Gottéron, wo er auch spielte und ein Trainergespann mit Hans Kossmann bildete. Die beiden führten die Mannschaft in die Playoffs, erhielten am Ende der Saison aber keine Vertragsverlängerung.[4]

Anschließend arbeitete Muller von 2000 bis 2002 beim SC Rapperswil-Jona an der Seite des Russen Jewgeni Popichin, in der Saison 2002/03 erneut für einige Monate beim HC Fribourg-Gottéron.

Zur Saison 2003/04 nahm er das Angebot vom EV Zug an. Dort wurde er Assistenztrainer von Sean Simpson, unter dem Muller (unter anderem während der Meistersaison 1997/98) beim EVZ gespielt hatte. Die beiden arbeiteten bis 2008 in Zug und anschließend zwei weitere Jahre bei den ZSC Lions zusammen. Als Simpson 2010 Schweizer Nationaltrainer wurde, erhielt Muller beim ZSC die Beförderung zum Cheftrainer.[5] Allerdings dauerte seine Amtszeit in der Saison 2010/11 nur 16 Partien, aus denen die Lions unter seiner Leitung 20 Punkte holten. Das erfüllte die Erwartungen der Verantwortlichen nicht, die Muller sowie seinen Assistenten Bob Leslie entließen und den Schweden Bengt-Åke Gustafsson einstellten.[6]

Muller gehört an der Weltmeisterschaft 2011 als Assistent unter Sean Simpson zum Trainerstab des Schweizer Nationalteams.[7] Zur Saison 2011/12 wurde Muller Cheftrainer beim EHC Olten in der National League B.[8] Ende Dezember 2011 wurde er dort freigestellt. Zuvor hatte seine Mannschaft vier Niederlagen in Folge hinnehmen müssen und stand zum Zeitpunkt der Entlassung auf dem sechsten Tabellenplatz.[9]

Er arbeitete in der Folge für den Schweizer Verband, fungierte wieder als Assistent bei der Nationalmannschaft und übernahm zudem Aufgaben im Juniorenbereich: Bei der U20-Weltmeisterschaft 2014 war er Cheftrainer der «Nati».[10] An den Weltmeisterschaften 2013 (als die Schweiz Silber gewann) und 2014 sowie an den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 war Muller erneut Simpsons Assistent. Das Gespann ging auch in der Folgezeit gemeinsame Wege. Simpson und Muller nahmen ein Angebot von Lokomotive Jaroslawl aus der Kontinental Hockey League (KHL) an und traten die Stelle im Juli 2014 an. Im September desselben Jahres wurden beide nach nur neun Spielen entlassen.[11]

Muller folgte Simpson im Dezember 2014 zu den Kloten Flyers (NLA), wiederum in der Konstellation Simpson als Cheftrainer, Muller als Assistent.[12] Im Mai 2016 wurde sein Vertrag mit Kloten aufgelöst,[13] nachdem der Verein von einem neuen Besitzer übernommen wurde und finanzielle Kürzungen angekündigt worden waren.[14] Kurz darauf wurde Muller von den Adlern Mannheim aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) als Assistenztrainer unter Vertrag genommen. Auch in Mannheim arbeitete er mit Simpson zusammen.[15] Am 4. Dezember 2017 wurden Muller, Simpson sowie Manager Teal Fowler in Mannheim aufgrund der „enttäuschenden Auftritte und der jüngsten Ergebnisse“, wie der Club mitteilte, entlassen.[16] Anfang Februar 2019 wurde Muller Assistenztrainer bei der Schweizer Frauennationalmannschaft,[17] 2020 wurde ihm das Cheftraineramt der Auswahl übertragen.[18]

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1984/85 EHC Basel NLB 39 31 15 46
1985/86 EHC Basel NLB 34 20 15 35 31 2 0 2 2 0
1986/87 EV Zug NLB 32 11 21 32 52 6 6 1 7 8
1987/88 EV Zug NLA 36 12 9 21 28
1988/89 EV Zug NLA 36 14 13 27 55 3 0 0 0 2
1989/90 EV Zug NLA 35 24 30 54 43 2 0 3 3 2
1990/91 EV Zug NLA 36 11 15 26 22 3 1 1 2 2
1991/92 EV Zug NLA 35 12 3 15 39 5 3 1 4 12
1992/93 EV Zug NLA 36 20 18 38 40 5 0 0 0 6
1993/94 EV Zug NLA 36 14 7 21 12 9 3 1 4 10
1994/95 EV Zug NLA 30 9 15 24 12 12 8 2 10 12
1995/96 EV Zug NLA 35 19 10 29 20 9 6 2 8 6
1996/97 EV Zug NLA 34 1 8 9 8 10 4 3 7 2
1997/98 EV Zug NLA 38 14 18 32 16 20 4 2 6 14
1998/99 EV Zug NLA 45 16 9 25 12 11 3 3 6 12
1999/00 Fribourg-Gottéron NLA 23 8 5 13 8
2000/01 EHC Seewen 1. Liga 3 1 4 5 2
NLA gesamt 455 174 170 344 315 89 32 18 50 80
NLB gesamt 108 62 51 113 83 8 6 3 9 8

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. «Der Ausgleich ist wichtig». In: Stadtanzeiger Olten. Abgerufen am 19. März 2016.
  2. Muller Colin. In: EV Zug. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2016; abgerufen am 21. März 2016.
  3. Simpson-Assistent wird ZSC-Headcoach. In: Tagesanzeiger. Abgerufen am 19. März 2016.
  4. Colin Muller: «Ich bin schwer enttäuscht». In: Freiburger Nachrichten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2016; abgerufen am 19. März 2016.
  5. Colin Muller wird neuer Headcoach. In: Blick. Abgerufen am 19. März 2016.
  6. ZSC-Trainer Colin Muller wird gefeuert. In: Aargauer Zeitung. Abgerufen am 19. März 2016.
  7. Muller und Jost assistieren Simpson. In: Tagesanzeiger. Abgerufen am 19. März 2016.
  8. Ex-Nati-Assistenztrainer Colin Muller wird Trainer des EHC Olten. In: Aargauer Zeitung. Abgerufen am 19. März 2016.
  9. EHC Olten entlässt Trainer Colin Muller. In: Solothurner Zeitung. Abgerufen am 19. März 2016.
  10. U20-Nati mit 26 Mann nach Schweden. live-wintersport.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2016; abgerufen am 20. März 2016.
  11. Bitteres Ende für Simpson in Russland. In: Tagesanzeiger. Abgerufen am 19. März 2016.
  12. Knall in Kloten: Simpson ersetzt Hollenstein. In: Züriost. Abgerufen am 19. März 2016.
  13. Medienmitteilung 020516. In: EHC Kloten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Mai 2016; abgerufen am 3. Mai 2016.
  14. Sean Simpson ist «abgetaucht». In: Limmattaler Zeitung. Abgerufen am 3. Mai 2016.
  15. DEL: Simpson wird neuer Adler-Trainer. In: Spiegel Online. 11. Mai 2016, abgerufen am 6. Dezember 2017.
  16. Adler trennen sich von Teal Fowler, Sean Simpson und Colin Müller. In: Adler Mannheim. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  17. Nati féminine: Colin Muller nouvel assistant. In: Planète Hockey. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Februar 2019; abgerufen am 3. Februar 2019 (französisch).
  18. Nicola Berger: Eishockey-Legende Collin Muller wird über Nacht zum Cheftrainer. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. September 2021, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 13. Januar 2024]).