"Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen." Mark Twain (1835-1924)
"Die angeborene Eitelkeit, die besonders hinsichtlich der Verstandeskräfte reizbar ist, will nicht haben, dass was wir zuerst aufgestellt, sich als falsch und das des Gegners als Recht ergebe." Arthur Schopenhauer (1788-1860)
in "Eristische Dialektik oder die Kunst, Recht zu behalten"
"Der Zweifel ist der Beginn der Wissenschaft.
Wer nicht anzweifelt, prüft nichts.
Wer nichts prüft, entdeckt nichts.
Wer nichts entdeckt, ist blind und bleibt blind." Teilhard de Chardin (1881–1955). frz. Theologe, Paläontologe und Philosoph
Ein Videomitschnitt der interessanten Podiumdiskussion "Wikipedia und Kritik" (13. Oktober 2010) im Rahmen der Konferenz "Wikipedia: Ein Kritischer Standpunkt". Die PodiumsteilnehmerInnen waren: Jan Eissfeldt, Thomas König, Geert Lovink, Anne Roth und Mathias Schindler (Moderation: Anja Krieger). Diskutiert wurde: „Was gehört in die Wikipedia?“ „Was nicht?“ „Und wer entscheidet wie darüber?“ Diese Fragen zeigen, dass das digitale Leitmedium Wikipedia in einer Phase der (Selbst-)Reflektion steckt. Anne Roth: Das Löschen neutraler Beiträge durch Firmenlobbyisten hält sie und viele andere davon ab, in Wikipedia zu editieren. Sie und viele andere ziehen es daher vor, Wissen auf eigenen Blogs oder Internetseiten zu veröffentlichen. Thomas König: "Die Wikipedia muss Konkurrenz bekommmen". Kritische Stimmen zu Wikipedia oder Wikipedia-Artikeln werden als "nicht zuverlässige Quelle" abgelehnt. In verschiedensprachigen Wikipedias soll es durchaus weiter Unterschiede geben, das ist wertvoller "Multiple Point of View". Geert Lovink: "Wenn Wikipedia weiter von Interesse sein soll, muss mehr Wert auf Meinungunterschiede gelegt werden, nicht nur auf den Diskussionsseiten. Es muss eine neue Wikipedia 2.0 entworfen werden". Anne Roth: "Wikipedia tritt zu oft zu unrecht als objektiv auf".
Konkrete Fälle von Missbrauch von Wikipedia
Studenten manipulieren Diskussionen für 9 €/Stunde
Die Presse zitierte in ihrem Artikel Glaub nicht, was im Internet steht vom 17. März 2012 einen der Wikipedia-Diskussionbeiträge von Benutzer:El_bes. In dem Artikel wird über Manipulationen von Großunternehmen berichtet, wo Unternehmen oder Organisationen wie Daimler das öffentliche Bild und die Informationen, die über sie im Internet verfügbar sind, gezielt manipuliert haben. Daimler ist demnach bei Weitem nicht der einzige Fall, in dem das Mitmach-Lexikon missbraucht wurde, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken: Auch Microsoft, Siemens, UBS, die CIA oder aber ÖVP und SPÖ feilten schon an ihren Wikipedia-Einträgen. Viele Unternehmen lagern die digitale Imagepflege an professionelle PR-Agenturen aus. „Offiziell ist das ein sauberes Geschäft“, erzählt Hannes F., langjähriger Mitarbeiter eines österreichischen Anbieters. Die Unternehmen bezahlen dafür, dass „Experten behutsam und unauffällig“ Informationen über sie im Internet verbreiten. Als sogenannte „Experten“ fungieren Studenten, die um einen Stundenlohn von neun Euro dafür angeheuert werden, die Diskussionen in digitalen Foren in die gewünschte Richtung zu lenken, den angekratzten Ruf eines Kunden zu retten oder auch einfach nur dessen neueste Produktpalette unters Volk zu bringen. Oberstes Prinzip, um die nötige Glaubwürdigkeit zu erlangen, sind eine gute Tarnung und behutsames Vorgehen. Am besten würden jedes Themengebiet, etwa die Pharmabranche, und jedes relevante Diskussionsforum von mehreren Mitarbeitern gleichzeitig bearbeitet. Jeder von ihnen sei verpflichtet, sich erst einige Wochen und Monate ganz neutral zu allen möglichen Themen zu äußern. „Man muss das Vertrauen der Community gewinnen“, sagt F. Erst nach und nach dürfe man eindeutiger für den Kunden Stellung beziehen. Denn „sobald man auffliegt, ist der Auftrag des Unternehmens weg“. Kaum ein Anbieter gibt offen zu, gegen Bares Beiträge im Online-Lexikon zu manipulieren. Einer, der hingegen ausdrücklich damit wirbt, ist die 2006 gegründete Agentur MyWikiBiz.com. Für Kosten von rund 150 Dollar verspricht Gründer Gregory Kohs bestellte PR-Texte auf Wikipedia unterzubringen. Dass Wikipedia-Gründer Jimmy Wales ihn bereits mehrfach von seiner Seite verbannt und seinen Account gesperrt hat, scheint Kohs nicht zu kümmern. „Auch im Jahr 2012“ habe sein Unternehmen „zahlreiche bezahlte Artikel auf Wikipedia veröffentlicht“, heißt es auf der Homepage. Die Sicherheitsmaßnahmen des Nachschlagewerks ließen sich einfach umgehen: durch die Nutzung mehrerer Fantasie-Accounts, flexibler IP-Adressen und öffentlicher Hotspots.
Wikipedia-Autor arbeitete für Sanofi-Aventis
Er arbeitete bei Wikipedia mit, und macht sich als Gründer von Wiki-Watch für die Qualitätssicherung in dem Internetlexikon stark: Wolfgang Stock. Doch offensichtlich hat der ehemalige FAZ-Redakteur gegen die hehren Ziele, die er postuliert, selbst wiederholt verstoßen. Details dazu siehe Zielkonflikt: Wikipedia-Autor arbeitet für Sanofi-Aventis in Spiegel.de (10. Juli 2011).
Wikipedia-Seiten mit Neutralitätsverletzungen
Hier werden Quellen mit Hinweisen auf frühere oder aktuelle Neutralitätsverletzungen angegeben:
Bei den Artikeln Roundup und Glyphosat wurde eine der am häufigsten zitierten Quellen (bei Glyphosat Ende Juni 2013 ohne Standpunktzuweisung) von 11 Mitarbeitern des Glyphosat-Herstellers Monsanto (Dill und 10 andere Monsanto-Mitarbeiter) geschrieben. Da Monsanto diese Produkte vertreibt, ist WP:Q verletzt. Laut WP:Q dürfen parteiliche Quellen nur im Ausnahmefall, und wenn, dann mit Standpunktzuweisungen verwendet werden.
Glyphosat: Mehr als 8 Benutzer sehen in mehr als 9 Diskussionsbeiträgen die Neutralität von Glyphosat verletzt, und in WP:3M wird am 22. Juni 2013 ein Neutralitätsbaustein und/oder regelkonforme Standpunktzuschreibungen für Glyphosat vorgeschlagen.
Hier werden Lösungsvorschläge (auch von anderen Nutzern) zur künftigen Vermeidung von Neutralitätsverletzungen angegeben:
Ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass der Grundsatz: "Gehe von guten Absichten aus" von "Men on a Mission" missbraucht wird
Eine extra VM-Meldestelle für POV-Vandalismus einrichten. Dafür müssen in einer Fortbildung spezielle Kenntnisse erworben werden, wie man sinnvoll im Kontext des Projekts Wikipedia mit Lobbyismus umgeht.
Bei Konflikten eine neutrale Person, die die unverhandelbaren Grundsätze der Wikipedia wie WP:Q auch bei Problemen mit Administratoren vertritt, welche gegen die WP:Q verstoßen, wie dies bei den konkret angeführten Neutralitätsverletzungen geschehen ist. Diese Person braucht Machtbefugnisse, welche durch die Community erteilt werden müssen.
Überdenken der bisherigen Wikipedia-Regeln auf ihre Tauglichkeit im Zusammenhang mit Lobbyismus und Bildung einer Arbeitsgruppe dafür
Externe Lösungsvorschläge kompetenter Experten gegen Neutralitätsverletzungen heranziehen, wenn der Konflikt nicht innerhalb der Wikipedia-Strukturen gelöst werden kann. Dies könnten Befragungen von Vertretern kompetenter Institutionen oder auch direktes Ansprechen per Telefon oder E-Mail mit der Bitte um Klärung hinsichtlich umstrittener potentiell neutralitätsverletzender Quellen oder Standpunkte in Wikipedia-Lemmatas sein.
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