„Richard Müller-Lampertz“ – Versionsunterschied

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Version vom 21. Februar 2018, 02:18 Uhr

Richard Müller-Lampertz (* 29. März 1910 in Berlin; † 23. September 1982 in Luhmühlen bei Lüneburg[1][2]) war ein deutscher Dirigent, Pianist und Komponist.

Müller-Lampertz studierte Musik und Klavier (mit Ausbildung zum Konzertpianisten) am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in seiner Geburtsstadt Berlin.[1] Anschließend war er als Pianist in verschiedenen Musikmetropolen des damaligen Deutschen Reichs tätig. Ab 1935 arbeitete er als Musikredakteur beim Sender Hamburg.[1] Außerdem war er als Gastdirigent im Rundfunk aktiv. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er als Musikredakteur in Hamburg tätig. Von 1963 bis 1975 war er ständiger Dirigent des damaligen NDR-Rundfunkorchesters Hannover für den Bereich Unterhaltungsmusik.[1] Müller-Lampertz hat mit seinem „eleganten Dirigierstil“ die Entwicklung dieses NDR-Klangkörpers in jenen Jahren „entscheidend mitgeprägt“.[3][4] Er gab der sog. „gehobenen Unterhaltungsmusik“ in der Nachkriegszeit wichtigte Impulse und setzte interpretatorische Akzente.[1][3] Ab 1961 leitete er kurzzeitig das Orchester Harry Hermann.[5]

Als Dirigent gehörten Unterhaltungsmusik, Tanzmusik, Märsche und Marschlieder, Filmmusik, Musicals und Wiener Walzermusik zu seinem Repertoire. Bekannt wurde er auch durch seine zahlreichen Aufnahmen mit Operettenmusik, bei denen er Querschnitte (u. a. Die Banditen, Der Seekadett, Eine Nacht in Venedig, Die Csárdásfürstin, Die keusche Susanne und Die Blume von Hawaii), Melodienfolgen, aber auch Einzeltitel und Duette mit bekannten Solisten (Sonja Schöner, Sonja Knittel, Melitta Muszely, Heinz Hoppe, Donald Grobe, Horst Wilhelm u. a.) aufnahm. Als Dirigent trat er auch in der Schweiz und den Niederlanden auf, wo er teilweise auch ein anderes, ernsteres Repertoire zu Gehör brachte.[3] Er dirigierte u. a. das Promenade Orkest Hilversum bei einem Konzert mit der Klarinettistin Sabine Meyer.[6] Sein musikalisches Wirken ist in zahlreichen Rundfunkaufnahmen und auf Schallplatten dokumentiert, die teilweise auch als CDs wiederveröffentlicht wurden.[3]

Als Komponist schrieb er neben gehobener Unterhaltungsmusik unter anderem ein Oboenkonzert, Walzer, Orchesterlieder (für den Bassbariton Günter Wewel), symphonische Werke, die Suite Die Ernte und zwei Opern, die heitere Oper Der Roßdieb (Uraufführung in Bremen, November 1942) und Chenaux (konzertante Uraufführung unter Leitung von Müller-Lampertz im März 1980 in Vredenburg/Utrecht, mit Grit van Jüten).[1][2][7][8] Außerdem instrumentierte und bearbeitete er zahlreiche Balladen von Carl Loewe.

Müller-Lampertz wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Niedersächsischen Verdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet.[1] Müller-Lampertz lebte viele Jahre in Luhmühlen, wo er im Alter von 72 Jahren auch starb.[2][1]

Literatur

  • Richard-Müller Lampertz. In: Dirk Böttcher•Klaus Mlynek•Waldemar R. Röhrbein•Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Seite 264. Schlütersche. Hannover 2002. ISBN 3-87706-706-9.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Richard-Müller Lampertz. In: Dirk Böttcher•Klaus Mlynek•Waldemar R. Röhrbein•Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Seite 264. Schlütersche. Hannover 2002. ISBN 3-87706-706-9. Abgerufen am 11. Oktober 2017
  2. a b c Künstlernachrichten. In: Orpheus. Ausgabe 11. November 1982. Seite 932.
  3. a b c d Erinnerungen an Müller-Lampertz. In: Hamburger Abendblatt vom 19. März 2010. Abgerufen am 11. Oktober 2017.
  4. Joachim Mitterer: Auf zwei Beinen: 50 Jahre Radio-Philharmonie Hannover. Beitrag auf Klassik Heute vom 2. Mai 2002. Abgerufen am 11. Oktober 2017.
  5. Das Orchester Harry Hermann. Abgerufen am 11. Oktober 2017.
  6. Margarete Zander: Sabine Meyer: Weltstar mit Herz. Edel Germany 2013. ISBN 978-3-8419-0194-1.
  7. Grit van Jüten. Who's Who. Abgerufen am 11. Oktober 2017.
  8. Vgl. Sikorski informiert. Internationale Musikverlage Hans Sikorski. 1985. Auszüge. Abgerufen am 18. Februar 2018.