Longyu

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Kaiserinwitwe Longyu (隆裕太后, Pinyin: Lóngyù tàihòu, auch Lung-Yu, * 28. Januar 1868; † 22. Februar 1913, Taiji-Palst, Verbotene Stadt) aus dem Yehe-Nara Clan war vom 26. Februar 1889 bis zum 14. November 1908 Hauptfrau von Kaiser Guangxu und somit Kaiserin von China. An Guangxus Todestag adoptierte das Kaiserpaar den erst zweijährigen Puyi, für den sie die Vormundschaft übernahm und als Kaiserinwitwe den Ehrennamen Longyu erhielt. Infolge der Revolution des Xinhai-Jahres 1911/12 besiegelte sie im Namen Puyis am 12. Februar 1912 die Abdankung der Qing-Dynastie. Diskussion: #Einleitung

Abstammung, Namen

Über Longyus Leben ist wenig bekannt. Sie war eine Tochter von Guixiang (1849–1913), einem Bruder von Kaiserinwitwe Cixi, entstammte also dem Yehe-Nara Clan, der dem Gerahmten Gelben Banner angehörte. Zu dieser Zeit bekamen nur hochrangige männliche Kinder einen offiziellen Namen, alle anderen hatten lediglich einen familieninternen Rufnamen. Als Kaiserin sind verschiedene Rufnamen von ihr überliefert, ob sie offiziell waren und zu welcher Zeit sie verwendet wurden, ist weitgehend unbekannt. Am häufigsten wird sie in der westlichen Literatur (Lady) Yehe-Nara Jingfen und auch Kaiserin Jingfen (靜芬) genannt, jedoch wohl nicht in irgendwelchen offiziellen Dokumenten. In zeitgenössischen Berichten über den Kaiserhof von Katharine Carl, Princess Derling, Bland/Backhouse und Isaac Taylor Headland erscheint sie lediglich als die Kaiserin oder die junge Kaiserin (the young Empress, im Gegensatz zur Kaiserinwitwe Cixi). Vor ihrer Witwenzeit ist anscheinend nur ein Dokument über sie mit einem Namen bekannt: eine Plakette recto mit ihrem Porträt, das sie als Tochter von Guixiang im 21. Lebensjahr bezeichnet, die zur Kaiserin ernannt worden ist, und verso den Namen Xige (喜格, deutsch etwa Glücksfall) trägt.[1] Als Kaiserinwitwe erhielt sie den Ehrennamen LongyuWade-Giles meist: Lung-Yu, posthum wurde sie als Kaiserin Xiaoding-Jing (孝定景皇后, Kurzform) geehrt.

Heirat, Kaiserin

Cixi bestimmte 1888 für ihren Neffen und Adoptivsohn, den Guangxu-Kaiser, die 20-jährige Tochter eines ihrer Brüder zur Kaiserin und zwei junge Frauen aus dem Tatara-Clan zu Konkubinen, Jin Fei (1873–1924) und Zhen Fei (Pearl Concubine, 1876–1900). Der Kaiser war also ein Vetter der Kaiserin. Sicherlich beabsichtigte Cixi, mit der Heirat die Stellung ihrer Familie weiter zu stärken, denn sie war mit dem Kaiserhaus nicht eng verwandt. Am 26. Februar 1889 zog das Kaiserpaar feierlich durch das Südtor in den Kaiserpalast ein, Guangxu übernahm nun selbst die Regentschaft, die bis dahin die Kaiserinwitwe für ihn ausgeübt hatte. Es wurde teilweise als böses Omen gedeutet, dass das Tor, durch das sonst nur der Kaiser in die Verbotene Stadt einziehen durfte, kurz zuvor durch einen Brand zerstört und durch eine Attrappe ersetzt worden war. Dass die Kaiserinwitwe Guangxu durch die Kaiserin gezielt bespitzeln ließ,[2] ist unwahrscheinlich, schon weil das Kaiserpaar durch die Etikette und die Vorschriften nur eingeschränkten Kontakt miteinander hatte. Allerdings stellte sich heraus, dass Guangxu impotent war und somit keine Kinder haben konnte. Nach im wesentlichen übereinstimmenden Berichten soll er sich am meisten zur Zhen-Konkubine hingezogen gefühlt und Abneigung gegenüber der Kaiserin gezeigt haben.

Der Kaiserin unterstand nun offiziell der Harem (es lebten noch einige Nebenfrauen der vorherigen Kaiser Xianfeng und Tongzhi) wie auch die dazugehörigen Eunuchen und sonstigen Bediensteten, aber natürlich nicht die Kaiserinwitwe mit ihrem Haushalt; diese mischte sich aber nicht in die Angelegenheiten des Harems ein. Andererseits trat die Kaiserin gemäß dem Hofzeremoniell kaum öffentlich in Erscheinung, und der Kaiser beriet sich mit ihr auch wohl nicht in Fragen der Politik. Der Einfluss von Cixi während der Selbstherrschaft Guangxu ist nicht klar zu bestimmen. Sie hat wahrscheinlich verlangt, dass der Kaiser wichtige Angelegenheiten mit ihr zu besprach, und erwartete, dass er ihren Rat zumindest bedachte. Aber auch andere einflussreiche Personen am Kaiserhof versuchten Einfluss zu nehmen: der Große Rat, sonstige Berater wie der Großtutor Weng Tonghe, Prinz Chun, Prinz Gong und andere. Die Krise des Kaiserreiches verschärfte sich noch einmal wesentlich, als es nach der Niederlage im Japanisch-chinesischen Krieg 1894/95 endgültig seine Vorherrschaft in Asien verlor und der Druck des Westens auf das Land weiter zunahm. Dem versuchte Guangxu 1898 durch die Hundert-Tage-Reform Einhalt zu gebieten, aber die übereilt ergangenen Erlasse stießen auf den Widerstand der konservativen Kreise am Hof und wohl auch der Kaiserinwitwe. Guangxu musste einwilligen, dass Cixi erneut Regentin wurde; er wurde unter Hausarrest gestellt, wenig später auch die Konkubine Zhen, nicht aber die Kaiserin und die Konkubine Jin.

Während des Boxeraufstandes im Sommer 1900 floh der Hof nach Xi’an in der Provinz Shaanxi vor den Truppen der alliierten Westmächte, Zhen wurde zurückgelassen und von Eunuchen umgebracht oder beging Selbstmord. Die kaiserlichen Paläste wurden geplündert, teilweise trotz des Verbots durch einzelne Kommandeure. Als der Kaiserhof im Januar 1902 in die Verbotene Stadt zurückkehrte, änderte sich das Verhalten von Cixi gegenüber den Westlern grundlegend.

Ab 1908 bis 1912 letzte offizielle (Mit-)Regentin des Chinesischen Kaiserreichs an Stelle des unmündigen Kaisers Xuāntǒng (Puyi), als Kaiserinwitwe dessen Vorgängers Guangxu, neben Puyis leiblichem Vater Prinz Yuan Chun II und dem mächtigen General, Premierminister und späteren republikanischen Präsident Yuan Shikai, auf dessen Betreiben sie 1912 gegen Ende der Xinhai-Revolution die Abdankung des letzten chinesischen Kaisers erklärte.

Commons: Longyu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wang Miansen: 清代后妃杂识  (Dokumente zu den Kaiserinnen und Konkubinen der Qing-Dynastie). Shanghai, Shanghai Academy of Social Sciences Press 2022, S. 609f. (cn)
  2. Warner, S. 153