„Ferda Ataman“ – Versionsunterschied

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Im Juni 2018 schrieb Ataman für eine Publikation der [[Amadeu Antonio Stiftung]]: „Politiker, die derzeit über Heimat reden, suchen in der Regel eine Antwort auf die grassierende ‚Fremdenangst‘. Doch das ist brandgefährlich. Denn in diesem Kontext kann Heimat nur bedeuten, dass es um Blut und Boden geht: Deutschland als Heimat der Menschen, die zuerst hier waren.“<ref>{{Internetquelle |autor=Ferda Ataman |url=https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/2018/deutschland-heimat-der-weltoffenheit/ |titel=Deutschland, Heimat der Weltoffenheit |hrsg=[[Amadeu Antonio Stiftung]] |datum=2018-06-12 |abruf=2018-10-09}}</ref> Ein [[Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat|Heimatministerium]] sei vor allem „[[Symbolpolitik]] für potenzielle rechte Wähler“.<ref name="faz-2018-06-13">{{Internetquelle|url=http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/integrationsgipfel-seehofer-und-merkel-treffen-sich-zum-krisengipfel-15638593.html|titel=Seehofer und Merkel treffen sich zum Krisengipfel|werk=FAZ|datum=2018-06-13|zugriff=2018-09-10}}</ref> [[Horst Seehofer]] sagte daraufhin als erster Bundesinnenminister seine Teilnahme am [[Deutscher Integrationsgipfel|Integrationsgipfel]] ab. Er wolle nicht teilnehmen, wenn mit Ataman „eine Teilnehmerin meine Strategie für [[Heimat]] in einem Artikel […] mit dem Heimat-Begriff der Nationalsozialisten in Verbindung bringt.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-um-heimat-begriff-sie-soll-grund-fuer-seehofers-gipfel-absage-sein-jetzt-aeussert-sich-ataman-zu-vorwuerfen_id_9092620.html |titel=Debatte um Heimat-Begriff: Sie soll Grund für Seehofers Gipfel-Absage sein: Jetzt äußert sich Ataman zu Vorwürfen |werk=[[Focus Online]] |datum=2018-06-13 |abruf=2018-09-10}}</ref>
Im Juni 2018 schrieb Ataman für eine Publikation der [[Amadeu Antonio Stiftung]]: „Politiker, die derzeit über Heimat reden, suchen in der Regel eine Antwort auf die grassierende ‚Fremdenangst‘. Doch das ist brandgefährlich. Denn in diesem Kontext kann Heimat nur bedeuten, dass es um Blut und Boden geht: Deutschland als Heimat der Menschen, die zuerst hier waren.“<ref>{{Internetquelle |autor=Ferda Ataman |url=https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/2018/deutschland-heimat-der-weltoffenheit/ |titel=Deutschland, Heimat der Weltoffenheit |hrsg=[[Amadeu Antonio Stiftung]] |datum=2018-06-12 |abruf=2018-10-09}}</ref> Ein [[Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat|Heimatministerium]] sei vor allem „[[Symbolpolitik]] für potenzielle rechte Wähler“.<ref name="faz-2018-06-13">{{Internetquelle|url=http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/integrationsgipfel-seehofer-und-merkel-treffen-sich-zum-krisengipfel-15638593.html|titel=Seehofer und Merkel treffen sich zum Krisengipfel|werk=FAZ|datum=2018-06-13|zugriff=2018-09-10}}</ref> [[Horst Seehofer]] sagte daraufhin als erster Bundesinnenminister seine Teilnahme am [[Deutscher Integrationsgipfel|Integrationsgipfel]] ab. Er wolle nicht teilnehmen, wenn mit Ataman „eine Teilnehmerin meine Strategie für [[Heimat]] in einem Artikel […] mit dem Heimat-Begriff der Nationalsozialisten in Verbindung bringt.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-um-heimat-begriff-sie-soll-grund-fuer-seehofers-gipfel-absage-sein-jetzt-aeussert-sich-ataman-zu-vorwuerfen_id_9092620.html |titel=Debatte um Heimat-Begriff: Sie soll Grund für Seehofers Gipfel-Absage sein: Jetzt äußert sich Ataman zu Vorwürfen |werk=[[Focus Online]] |datum=2018-06-13 |abruf=2018-09-10}}</ref>


Der ehemalige ARD-Korrespondent [[Werner Sonne]], der gemeinsam mit Ataman den [[Mediendienst Integration]] aufgebaut hatte, verfasste aus Anlass der Absage des Bundesinnenministers eine ausführliche Kritik. Zwar sei es „Unfug“, ihr die Absage Seehofers „in die Schuhe zu schieben“, doch habe sie „den Streit mit Angela Merkel immer weiter“ eskaliert und verlange die Abschaffung des Begriffs [[Migrationshintergrund]], weil Menschen mit diesem Hintergrund „doch längst in der Mehrheit“ seien. Ihren Vergleich völlig verschiedener Migrantengruppen hält Sonne für „absurd“. Er zitiert Ataman: „Für alle, die es immer noch nicht hören, erkläre ich es gern: Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Der Satz stellt ein elementares, deutsches Selbstbild auf den Kopf: Nurdeutsche, also Deutsche ohne Migrationsextra, sind die Minderheit. Die frenetischen Volksfreunde, die Arier für Deutschland, sie können einpacken. Das Spiel ist längst verloren.“ Dann fährt er fort:
Der ehemalige ARD-Korrespondent [[Werner Sonne]], der gemeinsam mit Ataman den [[Mediendienst Integration]] aufgebaut hatte, kritisierte im [[Der Spiegel|Spiegel]], es sei zwar „Unfug“, ihr die Absage Seehofers „in die Schuhe zu schieben“, doch habe sie „den Streit mit Angela Merkel immer weiter“ eskaliert und verlange die Abschaffung des Begriffs [[Migrationshintergrund]], weil Menschen mit diesem Hintergrund in Deutschland „doch längst in der Mehrheit“ seien. Diese Behauptung Atamans würde „ausdrücklich die vielen Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge“ einbeziehen, „die als Folge des Zweiten Weltkriegs ihre alte Heimat verlassen mussten.“ Dies sei ein absurder Versuch, „diese Menschen mit Zuwanderern gleichzusetzen, die unbestreitbar aus anderen Kulturkreisen nach Deutschland gekommen sind“ und sei „Wasser auf die Mühlen derjenigen, die dieses Land spalten wollen.“<ref>{{Literatur |Autor=[[Werner Sonne]] |Titel=Ferda Atamans Seehofer-Kritik. Ein missratener Vergleich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2018-06-25 |Online=https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ferda-atamans-kritik-an-horst-seehofer-ein-missratener-vergleich-a-1214409.html |Abruf=2020-06-28</ref>
{{Zitat
|Text=Sie bezieht dabei ausdrücklich die vielen Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge ein, die als Folge des Zweiten Weltkriegs ihre alte Heimat verlassen mussten. Das ist ein absurder Versuch, diese Menschen mit Zuwanderern gleichzusetzen, die unbestreitbar aus anderen Kulturkreisen nach Deutschland gekommen sind. Anders dagegen die Millionen, die deshalb Flucht und Vertreibung auf sich nehmen mussten, weil sie Deutsche waren. Sie waren, um mit Ferda Ataman zu sprechen, ohne Zweifel "Nurdeutsche" die deswegen schwerste Verfolgungen erlebten. Sie jetzt in der Migrationsstatistik ungefragt zwangszuvereinen, nur damit Ferda Ataman jubeln kann: "Das Spiel ist längst verloren", ist nur Wasser auf die Mühlen derjenigen, die dieses Land spalten wollen. Man kann mit Statistiken ja angeblich alles beweisen. Diese Ataman-Statistik jedoch gehört einfach in den Papierkorb.
|Autor=[[Werner Sonne]]
|Quelle=Der Spiegel
|ref=<ref>{{Literatur |Autor=[[Werner Sonne]] |Titel=Ferda Atamans Seehofer-Kritik. Ein missratener Vergleich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2018-06-25 |Online=https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ferda-atamans-kritik-an-horst-seehofer-ein-missratener-vergleich-a-1214409.html |Abruf=2020-06-28 }}</ref>
}}


== Publikationen ==
== Publikationen ==

Version vom 28. Juni 2020, 09:23 Uhr

Ferda Ataman (2018)

Ferda Ataman (* 1979 in Stuttgart) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Publizistin.

Leben

Ataman wurde 1979 in Stuttgart geboren und wuchs in Nürnberg auf. Ihre Eltern stammen aus der Türkei.[1] Sie studierte Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin und schloss das Studium 2005 mit dem Diplom ab. Anschließend arbeitete sie als Redenschreiberin für NRW-Integrationsminister Armin Laschet, bevor sie 2007 eine Ausbildung an der Berliner Journalisten-Schule begann und danach als Journalistin für Spiegel Online und den Tagesspiegel tätig war. Von 2010 bis 2012 leitete sie das Referat Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und von 2012 bis 2016 den Mediendienst Integration, einen Informationsdienst für Journalisten des Rats für Migration.[2][3]

Von April 2018 bis Februar 2020 schrieb sie für Spiegel Online die Kolumne „Heimatkunde“.[4] Im März 2019 erschien ihr Buch Ich bin von hier. Hört auf zu fragen! und löste eine bundesweite Debatte über Zugehörigkeit aus.[5] Hintergrund war der Twitter-Hashtag #vonhier,[6] den sie startete und mit dem unzählige Menschen in sozialen Medien berichteten, warum sie die Frage „Wo kommst du her?“ als ausgrenzend empfinden.[7] Einige Medien sprachen anschließend von einer #vonhier-Bewegung.[8]

Ataman ist Mitbegründerin und Ko-Vorsitzende des Vereins Neue Deutsche Medienmacher[9] und Ko-Sprecherin des Vereins Neue Deutsche Organisationen.[10] Sie lebt in Berlin.

Kontroversen

Im Juni 2018 schrieb Ataman für eine Publikation der Amadeu Antonio Stiftung: „Politiker, die derzeit über Heimat reden, suchen in der Regel eine Antwort auf die grassierende ‚Fremdenangst‘. Doch das ist brandgefährlich. Denn in diesem Kontext kann Heimat nur bedeuten, dass es um Blut und Boden geht: Deutschland als Heimat der Menschen, die zuerst hier waren.“[11] Ein Heimatministerium sei vor allem „Symbolpolitik für potenzielle rechte Wähler“.[12] Horst Seehofer sagte daraufhin als erster Bundesinnenminister seine Teilnahme am Integrationsgipfel ab. Er wolle nicht teilnehmen, wenn mit Ataman „eine Teilnehmerin meine Strategie für Heimat in einem Artikel […] mit dem Heimat-Begriff der Nationalsozialisten in Verbindung bringt.“[13]

Der ehemalige ARD-Korrespondent Werner Sonne, der gemeinsam mit Ataman den Mediendienst Integration aufgebaut hatte, kritisierte im Spiegel, es sei zwar „Unfug“, ihr die Absage Seehofers „in die Schuhe zu schieben“, doch habe sie „den Streit mit Angela Merkel immer weiter“ eskaliert und verlange die Abschaffung des Begriffs Migrationshintergrund, weil Menschen mit diesem Hintergrund in Deutschland „doch längst in der Mehrheit“ seien. Diese Behauptung Atamans würde „ausdrücklich die vielen Millionen Vertriebenen und Flüchtlinge“ einbeziehen, „die als Folge des Zweiten Weltkriegs ihre alte Heimat verlassen mussten.“ Dies sei ein absurder Versuch, „diese Menschen mit Zuwanderern gleichzusetzen, die unbestreitbar aus anderen Kulturkreisen nach Deutschland gekommen sind“ und sei „Wasser auf die Mühlen derjenigen, die dieses Land spalten wollen.“[14]

Publikationen

  • Ferda Ataman: Ich bin von hier. Hört auf zu fragen! S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-10-397460-7.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Dominik Fürst: Ferda Ataman: Warum die Journalistin Innenminister Horst Seehofer ärgert. Süddeutsche Zeitung, 13. Juni 2018, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  2. WIR-Interview: „In meinem ersten Job wurde ich zur Türkin“. Freie Universität Berlin, 15. Juli 2015, abgerufen am 26. März 2020.
  3. Mittwochsclub im Januar: Ferda Ataman und Rana Göroglu, Mediendienst Integration. taz, abgerufen am 26. März 2020.
  4. Heimatkunde. Spiegel Online, abgerufen am 26. März 2020.
  5. Martina Herzog und Julia Kilian: Gesellschaftliche Debatte: #vonhier - Ist Herkunftsfrage noch statthaft? In: ZDF. 8. März 2019, abgerufen am 25. November 2019.
  6. Tweet von Ferda Ataman. In: Twitter. 24. Februar 2019, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  7. Ole Siebrecht: #vonhier: Diese Tweets zeigen, wie unangebracht die Frage „Und woher kommst du?“ ist. In: ze.tt. Abgerufen am 25. November 2019.
  8. Ann-Kathrin Riedl: #vonhier: Warum die Frage „Woher kommst du wirklich?“ so verletzend ist. In: Vogue. 28. Februar 2019, abgerufen am 25. November 2019.
  9. Über uns. Neue Deutsche Medienmacher, abgerufen am 26. März 2020.
  10. Über uns. Neue Deutsche Organisationen, abgerufen am 26. März 2020.
  11. Ferda Ataman: Deutschland, Heimat der Weltoffenheit. Amadeu Antonio Stiftung, 12. Juni 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018.
  12. Seehofer und Merkel treffen sich zum Krisengipfel. In: FAZ. 13. Juni 2018, abgerufen am 10. September 2018.
  13. Debatte um Heimat-Begriff: Sie soll Grund für Seehofers Gipfel-Absage sein: Jetzt äußert sich Ataman zu Vorwürfen. In: Focus Online. 13. Juni 2018, abgerufen am 10. September 2018.
  14. {{Literatur |Autor=Werner Sonne |Titel=Ferda Atamans Seehofer-Kritik. Ein missratener Vergleich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2018-06-25 |Online=https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ferda-atamans-kritik-an-horst-seehofer-ein-missratener-vergleich-a-1214409.html |Abruf=2020-06-28
  15. Preisträger Journalist des Jahres 2018 – Politik. In: medium magazin. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
  16. Medien Machen. Diversität leben. Politisch bilden – Tagung und Preisverleihung. August Bebel Institut, abgerufen am 3. Dezember 2019.