„Dirk Pohlmann“ – Versionsunterschied

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'''Dirk Pohlmann''' (* [[11. August]] [[1959]] in [[Bad Nauheim]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Drehbuchautor]] und [[Filmregisseur]] von [[Dokumentarfilm]]en.
'''Dirk Pohlmann''' (* [[11. August]] [[1959]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Drehbuchautor]] und [[Filmregisseur]] von [[Dokumentarfilm]]en.


== Werk und Rezeption ==
== Werk und Rezeption ==

Version vom 24. November 2018, 01:22 Uhr

Dirk Pohlmann (* 11. August 1959) ist ein deutscher Drehbuchautor und Filmregisseur von Dokumentarfilmen.

Werk und Rezeption

Der geheime Luftkrieg der Supermächte, arte 2004

In seinem am 28. Januar 2004 auf dem Sender arte ausgestrahlten Dokumentarfilm zeigt Pohlmann, wie die amerikanischen Luftstreitkräfte von ihrem Hauptquartier in Wiesbaden aus Aufklärungsflüge teils in die Sowjetunion hinein unternahmen. Amerikanische Flugzeuge wurden von sowjetischen Abfangjägern abgeschossen.[1] Der Film zeigt Interviews mit ehemals sowjetischen und amerikanischen Piloten und zuvor kaum bekannte Kampfszenen[2] aus sowietischen Schießkameras. Pohlmann führte Indizien auf dafür, dass überlebende Piloten von der Sowjetunion versteckt worden waren, dabei erklärt der Pilot, der ein Flugzeug am 9. April 1950 abgeschossen hatte, er hätte 10 Fallschirme gezählt.

Der Historiker Michael Jeismann kommt in einer Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu der Einschätzung, dass dieser „hervorragende Dokumentarfilm […] nicht nur faszinierendes Archivmaterial über diese Aufklärungsflüge“ bereitstelle, sondern auch „ungeklärten Fällen“ nachgehe. So ende Pohlmanns „hartnäckige Recherche […] erst vor dem Schweigen einer sowjetisch-amerikanischen Kommission“, die aufklären sollte, ob „abgeschossene Piloten gerettet und dann in Lagern gefangengehalten wurden“. „Fast unglaublich“ sei es zudem, dass „die CIA eigene Kampfflugzeuge (gemeint sind unbewaffnete Aufklärungsflugzeuge vom Typ U-2) besaß, mit denen sie auf eigene Faust Operationen unternahm“. Der Film stelle „in einer Drastik, die durch Nüchternheit noch gesteigert wird, den menschenverachtenden Zynismus der beiden Militärmaschinerien heraus“.[1]

Ufos, Lügen und der kalte Krieg, arte 2005

Mengeles Erben, arte 2010

In seinem Dokumentarfilm Mengeles Erben, Erstausstrahlung am 12. Mai 2010 auf dem Sender Arte, berichtet Pohlmann über systematische medizinische Experimente an Menschen im Kalten Krieg, die zuvor kaum systematisch erforscht worden seien. Er dokumentiert, wie „einige der schlimmsten Kriegsverbrecher mit den Siegermächten [des Zweiten Weltkrieges] Straffreiheit gegen Übergabe der Versuchsergebnisse“ aushandelten. Militärs und Geheimdienste in den USA seien insbesondere an den „Ergebnissen echter Menschenexperimente mit Pest, Anthrax und Tularämie, Unterkühlung, Unterdruck und neuartigen Bomben“ interessiert gewesen. Keiner der Täter sei in den USA bestraft worden. Auch in den ehemals kommunistischen Staaten sei „die Aufarbeitung dieser finsteren Vergangenheit schleppend“ verlaufen, die Verbrechen seien vertuscht worden.[3]

Der Journalist Jens Brüning kommt in einem Bericht für Deutschlandfunk Kultur zu dem Fazit: „Dirk Pohlmanns Film ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven oder einem fest gefügten Weltbild. Er ist ein Hinweis auf Täter, hinter denen man die Auftraggeber bisher nur vermuten kann.“[4]

Der Redakteur Hendrik Feindt bemängelt in einer Rezension im Tagesspiegel an Pohlmanns Dokumentation, dass diese sich einer aus „Überläuferpropaganda“ gespeisten „Rhetorik des Kalten Krieges“ bediene, wenn sie die Verbrechen des KZ-Arztes Joseph Mengele mit Menschenversuchen beider Seiten im Ost-West-Konflikt gleichsetze. Wenig überzeugend sei auch die dämonische Ausleuchtung bei Interviews. Einmontiert erscheinende Archivaufnahmen von medizinischen Experimenten aus diversen, nicht selten ungenannten Quellen dienten dem Erzielen von Schockeffekten. Die Informationen, um die herum Pohlmann seine Interviews und Archivausschnitte gruppiere, gingen ganz überwiegend auf nur eine einzige Person zurück, nämlich den tschechoslowakischen Überläufer Jan Šejna.[5]

Israel und die Bombe – Ein radioaktives Tabu, arte, ZDF 2012

Filmografie

Regie und Drehbuch:

  • 1999: für die Serie Heimatfront die TV-Folge Die Volksgemeinschaft
  • 2000: für die Serie Soldaten hinter Stacheldraht die TV-Folge Im Osten
  • 2003: Abschuss über der Sowjetunion – Der geheime Luftkrieg der Supermächte
  • 2004: für die Serie Zeitreisen – Geschichte entdecken, drei TV-Folgen: Heilige Kriege – Christen gegen Christen, Heilige Kriege – Im Namen Christi sowie Heilige Kriege – Im Namen Allahs[6]
  • 2005: Ufos, Lügen und der Kalte Krieg
  • 2005: In feindlichen Tiefen – Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte (auch bekannt als Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte – Deutschland)
  • 2006: in der ZDF Reihe ZDF Expeditionen – Magische Welten die Folge Shangri-La – Spurensuche in Tibet
  • 2006: Hinter den feindlichen Linien – Geheimoperationen im Kalten Krieg
  • 2007: Kriegsbeute Mensch – Wie Regierungen ihre Soldaten verraten[7]
  • 2007: Ich wollte nicht mehr aufstehen – Neue Forschung gegen Depressionen
  • 2008: Der Zuckercode – Geheimwaffe gegen Krebs und Malaria?
  • 2009: Geheimnis Area 51 – MiGs im Sperrgebiet
  • 2010: Mengeles Erben – Menschenexperimente im kalten Krieg
  • 2011: Tod in der Tiefe – Schlagabtausch der Supermächte
  • 2012: Israel und die Bombe – Ein radioaktives Tabu
  • 2013: Dienstbereit – Nazis und Faschisten im Dienste der CIA, ZDF, Arte (mit Florian Hartung)[8]
  • 2015: Täuschung – Die Methode Reagan (beim Filmfestival Das Meer ruft! in St.Petersburg ausgezeichnet als „bester ausländischer Film“)[9]
  • 2016: Transportgiganten – Das Comeback der Luftschiffe (den Abschnitt über CargoLifter bearbeitete anstelle Pohlmanns in diesem Film Cornelia Borrmann)
  • 2016: Europas größte Marsmission (zusammen mit Cornelia Borrmann)[10]

Einzelnachweise

  1. a b Michael Jeismann: Die Piloten dachten, sie seien Helden. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. Januar 2004, ISSN 0174-4909, S. 40.
  2. TV-Vorschau. In: Der Spiegel. Nr. 5, 2004, S. 45 (online26. Januar 2004).
  3. Heike E. Krüger-Brand: Menschenexperimente: TV-Dokumentation „Mengeles Erben“. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 107, Nr. 17, 2010, S. A-822- (aerzteblatt.de [PDF; abgerufen am 10. Juni 2018]).
  4. Jens Brüning: Tödliche Experimente. Dokumentarfilm „Mengeles Erben“ zeigt Praktiken der Ärzte im Kalten Krieg. In: Deutschlandfunk Kultur. 11. Mai 2010, abgerufen am 23. Juni 2018.
  5. Hendrik Feindt: Die Dämonen, Der Tagesspiegel vom 12. Mai 2010.
  6. Belegexemplar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  7. Kriegsbeute Mensch (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) dokumentarfilm.info. Abgerufen am 27. November 2015
  8. Dickopfs Doppelspiel, Spiegel Online
  9. Täuschung – Die Methode Reagan. In: Das Erste. 5. Mai 2015, abgerufen am 10. Juni 2018.
  10. Europas größte Marsmission, ARD-Programmhinweis