„Benedikt XVI.“ – Versionsunterschied

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Am Abend des 19. April 2005 wurde Ratzinger zum 265. Papst in der Geschichte der Römisch-Katholischen Kirche gewählt. Benedikt XVI. spricht fließend [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Italienische Sprache|Italienisch]], [[Französische Sprache|Französisch]], [[Latein]]; [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Spanische Sprache|Spanisch]] beherrscht er ebenfalls. Er liest außerdem [[Griechische Sprache|Altgriechisch]] und [[Hebräische Sprache|Hebräisch]]. Benedikt XVI. ist der erste deutschstämmige Papst seit [[Hadrian VI. (Papst)|Hadrian VI.]] aus [[Utrecht]] (in den heutigen [[Niederlande|Niederlanden]]) vor 482 Jahren.
Am Abend des 19. April 2005 wurde Ratzinger zum 265. Papst in der Geschichte der Römisch-Katholischen Kirche gewählt. Die Wahl des neuen Papstes wurde der Öffentlichkeit kurz vor 18 Uhr durch das Austeigen weißen Rauches aus der Sixtinischen Kapelle und durch das Glockenläuten des Petersdomes mitgeteilt. Erst 50 Minuten später zeigte sich Ratzinger, der sich den Namen Benedikt XVI. gab, erstmals auf dem Balkon der Peterskirche.

Benedikt XVI. ist der erste deutschstämmige Papst seit [[Hadrian VI. (Papst)|Hadrian VI.]] aus [[Utrecht]] (in den heutigen [[Niederlande|Niederlanden]]) vor 482 Jahren. Drei Tage vor seiner Wahl zum Papst wurde er 78 Jahre alt und ist damit der älteste Papst seit [[Klemens XII.]], der [[1730]] gewählt wurde.

Benedikt XVI. spricht fließend [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Italienische Sprache|Italienisch]], [[Französische Sprache|Französisch]], [[Latein]]; [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Spanische Sprache|Spanisch]] beherrscht er ebenfalls. Er liest außerdem [[Griechische Sprache|Altgriechisch]] und [[Hebräische Sprache|Hebräisch]]. Er liest außerdem [[Griechische Sprache|Altgriechisch]] und [[Hebräische Sprache|Hebräisch]].


Benedikt, der drei Tage vor seiner Wahl zum Papst 78 Jahre alt wurde, ist damit der älteste Papst seit [[Klemens XII.]], der [[1730]] gewählt wurde.
==Wirken==
==Wirken==



Version vom 19. April 2005, 21:37 Uhr

Benedikt XVI., gebürtig Joseph Alois Ratzinger (* 16. April 1927 in Marktl, Landkreis Altötting, Bayern) ist der 265. (nach anderen Zählungen der 266.) Papst in der Geschichte der Römisch-Katholischen Kirche und der erste deutsche Papst seit 482 Jahren; gleichzeitig ist er auch der Bischof von Rom. Er war zuvor Dekan des Kardinalskollegiums und bis zum Tod seines Vorgängers Johannes Pauls II. Präfekt der Glaubenskongregation. Somit war er einer der bedeutendsten Kardinäle und galt theologisch und persönlich als „rechte Hand“ seines Vorgängers. In der öffentlichen Wahrnehmung gilt Ratzinger als konservativ und war in der Vergangenheit sowohl innerkirchlich als auch in der Außenwahrnehmung in vielen Punkten umstritten. Am 19. April 2005 wurde er nach 26-stündigem Konklave im 4. Wahlgang zum Papst gewählt.

Leben

Jugend

Joseph Ratzinger wurde in Marktl (Bayern) als Sohn eines Polizisten und bekennenden Gegners der Nationalsozialisten geboren. 1937 ging Ratzingers Vater in Pension und zog nach Traunstein. Als Ratzinger 1941 14 Jahre alt wurde, wurde er zum Eintritt in dieHitlerjugend gezwungen. Jedoch war er - wie sein Autobiograph John Allen schrieb - kein sehr begeistertes Mitglied. Er beantragte aus der Hitlerjugend austreten zu dürfen und nahm Berichten zufolge nicht an den Treffen teil. 1943, im Alter von 16 Jahren, wurde er mit dem Rest seiner Klasse einer Flakeinheit zugeteilt, die für den Schutz einer BMW-Fabrik außerhalb Münchens zuständig war. Er wurde dann zur Grundausbildung eingezogen und nach Ungarn versetzt, wo er half Panzersperren aufzubauen. 1944 floh er, worauf damals die Todesstrafe stand. 1945 kam er in ein Kriegsgefangenenlager, in dem er an Unterricht zur Entnazifizierung teilnahm.

Priester, Professor und Erzbischof

Von 1946 bis 1951 absolvierte Ratzinger ein Studium der Theologie und der Philosophie. 1951 empfing er zusammen mit seinem Bruder Georg Ratzinger das Sakrament der Priesterweihe. Im Jahre 1953 promovierte Ratzinger zum Doktor der Theologie, 1957 habilitierte er an der Universität München im Fach Fundamentaltheologie.

Ein Jahr später, 1958, wurde Ratzinger Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und im gleichen Jahr noch Dozent an verschiedenen deutschen Universitäten (Bonn, München, Münster, Tübingen und Regensburg) in den Fächern Fundamentaltheologie, Dogmatik und Dogmengeschichte.

In den Jahren 1963–1966 war Ratzinger Lehrstuhlinhaber des Seminars für Dogmatik und Dogmengeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Diese Arbeit machte Ratzinger bis in das Jahr 1977, war jedoch während des Zweiten Vatikanischen Konzils Berater des Kölner Erzbischofs Joseph Kardinal Frings. Außerdem ernannte man ihn 1976 zum Päpstlichen Ehrenprälaten.

Im März 1977 ernannte Papst Paul VI. Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising, drei Monate später wurde er schon zum Kardinal erhoben. Als solcher empfing er den polnischen Episkopat in München, darunter auch Karol Wojtyła, der bald darauf nach dem kurzen Pontifikat des Johannes Paul I. zum Papst gewählt wurde. An beiden Wahlen war Ratzinger beteiligt.

Leiter der Glaubenskongregation

Anfang Dezember 1981 erfolgte unter Papst Johannes Paul II. die Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation. 1992 ernannte ihn der Papst zum Titularbischof der suburbikarischen Diözese Velletri-Segni. Ab 1998 war Ratzinger Subdekan des Kardinalskollegiums und wurde 2002 zum Dekan des Kardinalskollegiums und damit zum Titularbischof von Ostia gewählt.

Seit Januar 2005 wurde Ratzinger in der Presse zunehmend als möglicher Nachfolger von Papst Johannes Paul II. gehandelt. Dies wurde jedoch oft wenig ernst genommen, denn bei vielen vergangenen Papstwahlen hat sich der römische Grundsatz bewahrheitet: Wer als Papst(kandidat) ins Konklave zieht, kommt als Kardinal wieder heraus. Auch die Washington Times, die Ratzinger als papabile ansah, schrieb: Nicht jeder im Vatikan ist überzeugt, dass Ratzinger im Augenblick der richtige Mann wäre. Nicht nur Italiener, sondern auch viele nord- und südamerikanische Kardinäle wünschten sich lieber einen Italiener.

Auch Ratzinger selbst hatte den Papst wiederholt um seine Entlassung gebeten, um sich in seine bayerische Heimat Pentling bei Regensburg zurückziehen zu können.

Am Vormittag des 8. April 2005 leitete Ratzinger in Rom die Begräbnisfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. Im Zusammenhang mit dem Tode Johannes Pauls II. fiel ihm eine Schlüsselrolle zu. In seiner Funktion als Kardinalsdekan rief er die Kardinäle zum Konklave zusammen und leitete die Papstwahl.

Papst

Am Abend des 19. April 2005 wurde Ratzinger zum 265. Papst in der Geschichte der Römisch-Katholischen Kirche gewählt. Die Wahl des neuen Papstes wurde der Öffentlichkeit kurz vor 18 Uhr durch das Austeigen weißen Rauches aus der Sixtinischen Kapelle und durch das Glockenläuten des Petersdomes mitgeteilt. Erst 50 Minuten später zeigte sich Ratzinger, der sich den Namen Benedikt XVI. gab, erstmals auf dem Balkon der Peterskirche.

Benedikt XVI. ist der erste deutschstämmige Papst seit Hadrian VI. aus Utrecht (in den heutigen Niederlanden) vor 482 Jahren. Drei Tage vor seiner Wahl zum Papst wurde er 78 Jahre alt und ist damit der älteste Papst seit Klemens XII., der 1730 gewählt wurde.

Benedikt XVI. spricht fließend Deutsch, Italienisch, Französisch, Latein; Englisch und Spanisch beherrscht er ebenfalls. Er liest außerdem Altgriechisch und Hebräisch. Er liest außerdem Altgriechisch und Hebräisch.

Wirken

Benedikt XVI. wird innerhalb der römisch-katholischen Kirche zum konservativen Flügel gezählt.

Als Präfekt der Glaubenskongregation war er bis zu seiner Wahl zum Papst für die Ablehnung des Vatikans von Priesterehen, Befreiungstheologie, gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und Verhütungsmitteln mitverantwortlich. Auch in Fragen der Ökumene zeigte er sich lange Zeit eher zurückhaltend, jedoch gestattete er dem Protestanten Frère Roger bei der Messe zur Beerdigung Johannes Paul II. die Teilnahme am Abendmahl, was allgemein als Sensation aufgenommen wurde.

Ehrungen

Ehrendoktorwürden

  • 1984 College of St. Thomas in St. Paul in Minnesota (Ehrendoktor von Human letters)
  • 1985 Katholische Universität Eichstätt
  • 1986 Pontificia Universidad Católica del Perú (Katholische Universität Lima)
  • 1988 Katolicki Uniwersytet Lubelski (Katholische Universität Lublin)
  • 1998 Universidad de Navarra, Pamplona
  • 1999 Libera Università Maria SS. Assunta Roma (Freie Universität Maria SS. Assunta in Rom)
  • 2000 Uniwersytet Wrocławski (Universität Breslau) (Ehrendoktor der Theologischen Fakultät)

Mitgliedschaften

Ordentliches Mitglied

  • KStV Lichtenstein-Hohenheim zu Erfurt, KStV Isaria zu Freising und KStV Alemannia zu München, allesamt im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV).
  • 19641967 Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften (seit 1966 Korrespondierendes Mitglied)
  • 1966 Académie des sciences religieuses, Brüssel
  • 1991 Europäische Akademie für Wissenschaften und Künste, Abteilung Theologie, Salzburg

Korrespondierendes Mitglied

  • 1966 Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften

Assoziiertes Mitglied

  • 1992 Membre Associé Etranger der Académie des Sciences Morales et Politiques de l’Institut de France, Paris [1]

Ehrenmitglied

Auszeichnungen

Ehrenbürgerwürden

  • Unterwegs zu Jesus Christus, Augsburg 2003.
  • Glaube - Wahrheit - Toleranz. Das Christentum und die Weltreligionen, 2. Aufl., Freiburg i. Brsg. 2003.
  • Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens. Hrsg. von Horn, Stephan Otto/ Pfnür, Vinzenz, Augsburg 2001.
  • Gott und die Welt. Glauben und Leben in unserer Welt. Ein Gespräch mit Peter Seewald, Köln 2000.
  • Der Geist der Liturgie. Eine Einführung, 4. Aufl., Freiburg i. Brsg. 2000.
  • Vom Wiederauffinden der Mitte. Texte aus vier Jahrzehnten, Freiburg i. Brsg. 1997.
  • Salz der Erde. Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende. Ein Gespräch mit Peter Seewald, Wilhelm Heyne Verlag, München, 1996, ISBN 3-453-14845-2
  • Wahrheit, Werte, Macht. Prüfsteine der pluralistischen Gesellschaft, Freiburg/ Basel/ Wien 1993.
  • Zur Gemeinschaft gerufen. Kirche heute verstehen, Freiburg/ Basel/ Wien 1991.
  • Auf Christus schauen. Einübung in Glaube, Hoffnung, Liebe, Freiburg/ Basel/ Wien 1989.
  • Abbruch und Aufbruch. Die Antwort des Glaubens auf die Krise der Werte, München 1988.
  • Kirche, Ökumene und Politik. Neue Versuche zur Ekklesiologie [Robert Spaemann zum 60. Geburtstag zugeeignet], Einsiedeln 1987.
  • Politik und Erlösung. Zum Verhältnis von Glaube, Rationalität und Irrationalem in der sogenannten Theologie der Befreiung (= Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften: G (Geisteswissenschaften), Bd. 279), Opladen 1986.
  • Theologische Prinzipienlehre. Bausteine zur Fundamentaltheologie (= Wewelbuch, Bd. 80), München 1982.
  • Das Fest des Glaubens. Versuche zur Theologie des Gottesdienstes, 2. Aufl., Einsiedeln 1981.
  • Eschatologie, Tod und ewiges Leben, Leipzig 1981.
  • Glaube, Erneuerung, Hoffnung. Theologisches Nachdenken über die heutige Situation der Kirche. Hrsg. von Kraning, Willi, Leipzig 1981.
  • Umkehr zur Mitte. Meditationen eines Theologen, Leipzig 1981.
  • Zum Begriff des Sakramentes (= Eichstätter Hochschulreden, Bd. 79), München 1979.
  • Die Tochter Zion. Betrachtungen über den Marienglaube der Kirche, Einsiedeln 1977.
  • Der Gott Jesu Christi. Betrachtungen über den Dreieinigen Gott, München 1976.
  • Das neue Volk Gottes. Entwürfe zur Ekklesiologie (Topos-Taschenbücher, Bd. 1) Düsseldorf 1972.
  • Die Einheit der Nationen. Eine Vision der Kirchenväter (= Bücherei der Salzburger Hochschulwochen), Salzburg u.a. 1971.
  • Das Problem der Dogmengeschichte in der Sicht der katholischen Theologie (= Arbeitsgemeinschaft für Forschungen des Landes Nordrhein-Westfalen: Geisteswissenschaften, Bd. 139), Köln u.a. 1966.
  • Die letzte Sitzungsperiode des Konzils (= Konzil, Bd. 4), Köln 1966.
  • Ereignisse und Probleme der dritten Konzilsperiode (= Konzil, Bd. 3), Köln 1965.
  • Die erste Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ein Rückblick (= Konzil, Bd. 1), Köln 1963.
  • Das Konzil auf dem Weg. Rückblick auf die 2. Sitzungsperiode des 2. Vatikanischen Konzils (= Konzil, Bd. 2), Köln 1963.
  • Die christliche Brüderlichkeit, München 1960.
  • Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura (Habilitationsschrift), München u.a. 1959.
  • Volk und Haus und Gottes in Augustins Lehre von der Kirche (= Münchner theologische Studien 2/7, zugl. München, Univ., Diss., 1951.), München 1954.
  • Dogma und Verkündigung
  • Einführung in das Christentum (2000)

Literatur

  • John L. Allen: Cardinal Ratzinger. The Vatican's enforcer of the faith. Continuum, New York 2000
  • Karl Wagner: Kardinal Ratzinger. Der Erzbischof in München und Freising in Wort und Bild. Pfeiffer, München 1977


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