Hugo Groothoff

Groothoff 1905
Kissenstein Carl Heinrich Hugo Groothoff auf dem Friedhof Ohlsdorf

Hugo Groothoff (* 23. November 1851 in Hamburg; † 30. Mai 1918 ebenda; vollständiger Name Carl Heinrich Hugo Groothoff) war ein deutscher Architekt.

Leben

Ab 1874 arbeitete Hugo Groothoff als Bauleiter in Frankfurt am Main, im Frankfurter Dombaubüro und als selbständiger Architekt in Wiesbaden, bevor er 1884 nach Hamburg zurückkehrte.

Von 1884 bis 1887 unterrichtete Groothoff an der Gewerbeschule. Ab 1887 arbeitete er wieder als selbständiger Architekt, zunächst an kleineren Aufträgen. Später wurde er bekannt durch Kirchenbauten im neugotischen Stil und andere öffentliche Gebäude, bei denen er sich verschiedener Stile bediente.

Am 19. März 1899 erhielt Hugo Groothoff für seine Verdienste um den Kirchenbau den Preußischen Kronenorden.[1]

Carl Heinrich Hugo Groothoff wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg auf der Familiengrabstätte Koester/Groothoff im Planquadrat S 26 / T 26 beigesetzt.[2][3]

Im Hamburger Stadtteil Winterhude wurde 1929 die Groothoffgasse nach ihm benannt.

Bauten

BildBauzeitBauwerkOrtBeschreibung
1888–1889Synagoge „D.S. Wallichs Klause“Hamburg-NeustadtNeubau, in den 1920er Jahren aufgegeben
1891Pastorat mit BetsaalHamburg-StellingenNeubau, 1943 zerstört
1893Evangelische Kirche AukrugAukrug-InnienMit der Saalkirche über kreuzförmigen Grundriss realisierte Baumeister Groothoff erstmals den für ihn charakteristischen Typ einer Dorfkirche. Auch die Abmessungen und Proportionierungen sind bei den von ihm danach realisierten ländlichen Kirchenbauten in Wankendorf, Brokstedt, Hamburg-Eidelstedt und Hennstedt in etwa gleich.
1893–1895Dankeskirche und PastoratHamburg-HammNeubau, 1943 zerstört
1894Pastorat der MartinskircheHamburg-HornNeubau, 1943 zerstört
1894Evangelische Kirche WankendorfWankendorfNeubau
1894–1895ChristuskirchePinnebergNeubau
1895Pastorat mit BetsaalKiebitzreiheNeubau, nach 1971 zum Wohnhaus umgebaut
1895–1896Kirche SchiffbekSchiffbekNeubau, 1943 zerstört
1896ChristuskircheHansühnNeubau
1896Kapelle Zum Guten Hirten mit PastoratTangstedtNeubau, 1964–1965 verändert
1896–1897Kirche des Evangelischen JohannesstiftsBerlin-PlötzenseeNeubau, nach 1910 für den Bau des Westhafens abgerissen
1897–1899ErlöserkircheHamburg-LohbrüggeNeubau
1898Bismarckturm (Lütjenburg)LütjenburgNeubau
1898–1899St. MarkusHamburg-Hoheluft-OstNeubau, 1943 schwer beschädigt, bis 1949 als Notkirche wiederaufgebaut
1898–1900St. MatthäiLübeckNeubau
1899–1900Evangelische Kirche BrokstedtBrokstedtNeubau
1899–1900GemeindehausHamburg-RothenburgsortNeubau, im Zweiten Weltkrieg zerstört
1900Wilhelm Bergner Mausoleum auf dem alten Friedhof in Hamburg-Lohbrügge[4]Hamburg-LohbrüggeNeubau
1900–1901Marien-Magdalenen-KlosterHamburg-EilbekNeubau, im Zweiten Weltkrieg zerstört
1900–1901Maria-Magdalenen-Kirche mit PastoratReinbekNeubau
1900–1901DreieinigkeitskircheHamburg-AllermöheRestaurierung der 1614 geweihten Kirche
1902Pastorat der St. NicolaiHamburg-AltengammeNeubau
1902–1903Stockelsdorfer KircheStockelsdorfNeubau
1903St. NikolaiHamburg-MoorfleetRestaurierung des Schiffs der 1680 geweihten Kirche
1902–1903HeiligengeistkircheHamburg-Barmbek-SüdNeubau, 1943 schwer beschädigt, bis 1955 wiederaufgebaut, 2008 abgerissen
1903Kapelle WittdünWittdünNeubau
1904–1905ImmanuelkircheHamburg-VeddelNeubau, 1944 zerstört, bis 1954 in veränderter Form wiederaufgebaut
1904–1906Seehospital SahlenburgCuxhaven-SahlenburgNeubau
1905–1906Deutsches Seemannsheim Wolfgangsweg, Haus der Deutschen SeemannsmissionHamburg-NeustadtNeubau
1905–1906Lutherkirche in der KarpfangerstraßeHamburg-NeustadtNeubau, im Zweiten Weltkrieg zerstört
1906ElisabethkircheHamburg-EidelstedtNeubau
1906St. PaulusHamburg-HeimfeldNeubau
1906–1907St. AndreasHamburg-HarvestehudeNeubau, 1943 zerstört, bis 1951 wiederaufgebaut
1907ChristuskircheHennstedtNeubau
1907–1908Gemeindehaus von St. Johannis-Harvestehude an der Ecke Heimhuder Straße / Bei St. JohannisHamburg-RotherbaumNeubau
1908–1909Bücherhalle KohlhöfenHamburg-NeustadtNeubau
1911Friedhofskapelle, Neuer Friedhof HarburgHamburg-HarburgNeubau, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, 1961–1962 verändert
1912–1913Asyl für obdachlose MännerHamburg-NeustadtNeubau
1915Bücherhalle EilbekHamburg-EilbekNeubau

Schriften

  • Die Kirche zu Rellingen. In: Deutsche Bauzeitung, 26. Jahrgang 1892, Nr. 19, S. 112.
  • Über die Arbeiterwohnhaus-Frage in Hamburg. (Vorträge) Hamburg 1897.
  • Das Patriotische Gebäude, sein Erbauer Theodor Bülau und der diesjährige Umbau des Hauses. (Vortrag, gehalten im Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hamburg am 4. November 1898) Hamburg 1898.
  • Gebäude für Wohltätigkeitszwecke. In: Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hamburg (Hrsg.): Hamburg und seine Bauten. 2. Auflage, Hamburg 1914, S. 330–365.

Literatur

Commons: Hugo Groothoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Behrens: Norddeutsche Kirchenbauten des Historismus. 2006, S. 96.
  2. Prominenten-Gräber
  3. Details zum Familiengrab
  4. Friedhof Lohbrügge