Albert McCarthy

Albert J. McCarthy (* 17. April 1920 in Camborne; † 3. November 1987 in London) war ein englischer Jazz-Autor, Diskograph, Jazz-Journalist und Jazz-Historiker.

Leben

McCarthy, der schon während der Kriegszeit in England mit Max Jones das Magazin „Jazz Music“ herausgab (und nach dem Krieg das PL Yearbook of Jazz), war Herausgeber des 1955 bis 1971 erschienenen englischen „Jazz Monthly“[1] und begann mit zwei anderen englischen Autoren schon 1949 die Sisyphos-Aufgabe einer vollständigen Jazz-Diskographie (alphabetisch angelegt, auch mit Blues und Gospel). Als sie 1957 bei Bd. 6 (K-Lo) ankamen, war gleichzeitig eine Überarbeitung des ersten Bandes nötig und das Vorhaben wurde schließlich vom Verleger aufgegeben[2] – andere Diskographen wie Brian Rust beschränkten sich dann auf begrenzte Erscheinungsdaten und auch McCarthy gab noch z. B. eine Jazz Diskographie für das Jahr 1958 heraus. McCarthy ist vor allem für seine minutiös recherchierten Bücher über Big-Band- und Swing-Musik bekannt, insbesondere „Big Band Jazz“ (1974), in dem erstmals auch (teilweise auf Forschungen von Frank Driggs beruhend) ausführlich auf die „Territory Bands“ im Süden und Mittleren Westen der USA eingegangen wurde. Er verfasste auch zahlreiche Zeitschriftenaufsätze und Liner Notes.

Literatur

  • Nat Hentoff und Albert J. McCarthy, Hrsg. „Jazz: New Perspectives On The history of jazz by twelve of the worlds foremost Jazz Critics and Scholars“, New York, Rinehart 1959, Da Capo Press, 1975
  • McCarthy, Alun Morgan, Paul Oliver, Max Harrison. „Jazz on record: a critical guide to the first 50 years“, London: Hanover, 1968 und New York 1968, Oak Publications.
  • McCarthy, „Big band jazz – The Definitive History of the Origins, Progress, Influence, and Decline of Big Jazz Bands“, New York, Putnam´s Sons 1974, New York, Exeter Books, 1983 (360 Seiten).
  • McCarthy, „Louis Armstrong“, London: Cassell, 1960, New York, Barnes 1961 (in der Reihe „Kings of Jazz“, 86 Seiten)
  • McCarthy, „The dance band era: the dancing decades from ragtime to swing 1910–1950“, Chilton, Philadelphia 1971, neu 1982. (176 Seiten).
  • McCarthy, Dave Carey, Ralph Venables „Jazz Directory – The Directory of recorded Jazz and Swing Music“, mehrerer Bände (unvollendet), ab 1949 (Diskographie)
  • McCarthy „The Trumpet in Jazz“, London, Dent 1967

Einzelnachweise

  1. Nach Postgate, zitiert in Godbolt „A history of Jazz in Britain“ Bd. 2, leitete er das Blatt in der „anarchischen“ Weise britischer Intellektuellenblätter der Vorkriegszeit, ließ die Beiträge der Autoren uneditiert drucken, nahm bei Rezensionen auf Interessen der Plattenfirmen keinerlei Rücksicht und ließ dem Widerstreit der Meinungen seiner Autoren freien Lauf
  2. Jörgen Grunnet Jepsen in Dänemark setzte das Unternehmen fort.