(1877) Marsden

Asteroid
(1877) Marsden
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 31. März 2024 (JD 2.460.400,5)
Orbittyp Äußerer Hauptgürtel
Große Halbachse 3,947 AE
Exzentrizität 0,205
Perihel – Aphel 3,139 AE – 4,754 AE
Neigung der Bahnebene 17,5°
Länge des aufsteigenden Knotens 352,6°
Argument der Periapsis 305,8°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 31. Dezember 2027
Siderische Umlaufperiode 7 a 307 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 14,84 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 35,6 ± 0,4 km
Albedo 0,07
Rotationsperiode 14 h 25 min
Absolute Helligkeit 11,0 mag
Geschichte
Entdecker Tom Gehrels
C. J. van Houten
I. van Houten-Groeneveld
Datum der Entdeckung 24. März 1971
Andere Bezeichnung 1950 TG, 1950 TT2, 1971 FC
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(1877) Marsden ist ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels. Am 24. März 1971 entdeckten ihn Cornelis Johannes van Houten und Ingrid van Houten-Groeneveld an der Universität Leiden auf Aufnahmen eines 1,22-m-Schmidt-Teleskops, die von Tom Gehrels am Palomar-Observatorium in Kalifornien im Rahmen einer Untersuchung lichtschwacher Trojaner gemacht worden waren. Nachträglich konnte der Asteroid bereits auf Aufnahmen nachgewiesen werden, die am 5. Oktober 1950 an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl und etwa eine Woche danach am Goethe-Link-Observatorium in Indiana sowie 1953 und 1955 ebenfalls am Palomar-Observatorium gemacht worden waren.

Der Asteroid wurde nach dem US-amerikanischen Astronomen Brian Marsden vom Smithsonian Astrophysical Observatory in Massachusetts benannt, in Anerkennung seiner zahlreichen Beiträge auf dem Gebiet der Bahnberechnung von Kometen und Asteroiden, seiner Überarbeitung des Catalogue of Cometary Orbits und seiner Aktivitäten in der IAU. Die Benennung erfolgte auf Vorschlag seiner Kollegen Elizabeth Roemer, Frank K. Edmondson, Tom Gehrels und Paul Herget.

Als Mitglied der Hilda-Gruppe gehört (1877) Marsden zu einer Gruppe von Asteroiden, die sich in einer 3:2-Bahnresonanz mit dem Planeten Jupiter um die Sonne bewegen.

Eine Auswertung von Beobachtungen durch das Projekt NEOWISE im nahen Infrarot führte 2012 zu vorläufigen Werten für den Durchmesser und die Albedo im sichtbaren Bereich von 35,6 km bzw. 0,07.[1]

Photometrische Messungen des Asteroiden erfolgten vom 9. bis 11. März 1995 am La-Silla-Observatorium in Chile. Aus der gemessenen Lichtkurve, die allerdings etwas lückenhaft war, konnte eine Rotationsperiode von 14,4 ± 0,2 h bestimmt werden.[2] (1877) Marsden wurde dann auch vom 17. April bis 4. Mai 2018 am Center for Solar System Studies (CS3) in Kalifornien photometrisch beobachtet. Aus der gemessenen Lichtkurve konnte hier eine Rotationsperiode von 13,18 h abgeleitet werden, die durch hohe Datendichte korrekt erschien.[3]

Mit dem Weltraumteleskop Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) konnten während dessen Durchmusterung des Südhimmels 2018 bis 2019 auch Objekte des Sonnensystems beobachtet werden. Dabei wurden auch die Lichtkurven von fast 10.000 Asteroiden aufgezeichnet. Für (1877) Marsden wurde aus Messungen etwa vom 26. Mai bis 18. Juni 2019 eine Rotationsperiode von 14,4319 h bestimmt.[4] In der Folge wurden auch am Center for Solar System Studies (CS3) in Kalifornien vom 25. bis 29. November 2021 erneut photometrische Messungen durchgeführt. Dieses Mal konnte eine Rotationsperiode von 14,41 h bestimmt werden. Ein Versuch, die Daten von 2018 in eine Periode von etwa 14,4 h einzupassen war ebenso erfolglos wie ein Versuch, die Daten von 2021 in eine Periode von etwa 13,18 h einzupassen.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. T. Grav, A. K. Mainzer, J. Bauer, J. Masiero, T. Spahr, R. S. McMillan, R. Walker, R. Cutri, E. Wright, P. R. Eisenhardt, E. Blauvelt, E. DeBaun, D. Elsbury, T. Gautier IV, S. Gomillion, E. Hand, A. Wilkins: WISE/NEOWISE Observations of the Hilda Population: Preliminary Results. In: The Astrophysical Journal. Band 744, Nr. 2, 2012, S. 1–15, doi:10.1088/0004-637X/744/2/197 (PDF; 3,45 MB).
  2. M. Dahlgren, J. F. Lahulla, C.-I. Lagerkvist, J. Lagerros, S. Mottola, A. Erikson, M. Gonano-Beurer, M. Di Martino: A Study of Hilda Asteroids: V. Lightcurves of 47 Hilda Asteroids. In: Icarus. Band 133, Nr. 2, 1998, S. 247–285, doi:10.1006/icar.1998.5919.
  3. B. D. Warner, R. D. Stephens: Lightcurve Analysis of Hilda Asteroids at the Center for Solar System Studies: 2018 April–June. In: The Minor Planet Bulletin. Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers, Band. 45, Nr. 4, 2018, S. 390–393, bibcode:2018MPBu...45..390W (PDF; 483 kB).
  4. A. Pál, R. Szakáts, Cs. Kiss, A. Bódi, Zs. Bognár, Cs. Kalup, L. L. Kiss, G. Marton, L. Molnár, E. Plachy, K. Sárneczky, Gy. M. Szabó, R. Szabó: Solar System Objects Observed with TESS – First Data Release: Bright Main-belt and Trojan Asteroids from the Southern Survey. In: The Astrophysical Journal Supplement Series. Band 247, Nr. 1, 2020, S. 1–41, doi:10.3847/1538-4365/ab64f0 (PDF; 1,06 MB).
  5. B. D. Warner, R. D. Stephens: Lightcurve Analysis of Hilda Asteroids at the Center for Solar System Studies: 2021 September–December. In: The Minor Planet Bulletin. Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers, Band. 49, Nr. 2, 2022, S. 102–104, bibcode:2022MPBu...49..102W (PDF; 669 kB).