„Wolfgang Scheibe (Architekt)“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==
* Brigitte Raschke: ''Wolfgang Scheibe''. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): ''Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR.'' Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten/IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S. 195f.
* Brigitte Raschke: ''Wolfgang Scheibe''. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): ''Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR.'' Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten/IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S. 195f.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 13. August 2015, 13:41 Uhr

Wolfgang Scheibe (geb. am 8. Dezember 1928 in Merseburg, gest. 2006[1]) war ein deutscher Architekt, der vorwiegend in Leipzig tätig war.

Leben

Anatomisches Institut, Hörsaal
Gästehaus der Ministerrates der DDR (1967-1969).
Franz Josef Strauß und Erich Honecker zur Frühjahrsmesse 1987 im Gästehaus in der Schwägrichenstraße.
1969 erbaute er im Musikviertel (Leipzig) fünf 11-geschossige Wohnblocks in Plattenbauweise , auch bekannt als „Wohnscheiben“ am Pleißemühlgraben.

Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, machte Wolfgang Scheibe eine Lehre als Tischler. Anschließend studierte er Architektur an der Fachhochschule für angewandte Kunst in Erfurt. Von 1951 bis 1954 arbeitete er als Architekt beim VEB Schiffsmontage Rostock. Danach arbeitete Wolfgang Scheibe beim VEB Hochbauprojekt I in Leipzig, wo er 1956 bis 1965 Kollektivleiter und später stellvertretender Fachgruppenleiter war.

Scheibe war im Hochschulbau tätig, u. a. von 1954 bis 1960 bei der Innenarchitektur der Leipziger Universitätsinstitute für Hygiene, Anatomie, Physik, Physiologie und beim Studentenwohnheim der Universität Leipzig in der Nürnberger Straße (zusammen mit Wolfgang Geisler und Heinz Rauschenbach).[2]

Seit 1957 war er im Wettbewerb und Bau für den Leipziger Wohnungs- und Zentrumsbau tätig. Seine Wettbewerbsarbeiten zeigen zahlreiche städtebauliche Entwürfe, so im Jahre 1957 für das Stadtzentrum von Halberstadt, im Jahre 1959 im Architektenkollektiv Fritz Gebhardt oder Frieder Gebhardt für Berlin und im Jahre 1967 für Eisenach. 1962 schuf er Entwürfe für den Leipziger Friedrich-Engels-Platz und 1963 für den Leipziger Karl-Marx-Platz, sowie 1969 für den Wohnkomplex Löpßnig in Leipzig.

Andere Entwurfsarbeiten sind für repräsentative Staatsbauten, so 1966 für das Berliner DDR-Regierungshotel, Majakowskiring 2 und 1969 für das Leipziger DDR-Regierungshotel, Schwägrichsenstraße[3], im Architektenkollektiv Fritz Gebhardt oder Frieder Gebhardt.[4] Das Haus war einer der repräsentativsten Bauten der Stadt Leipzig. Gäste waren Erich Honecker, Erich Mielke und Franz Josef Strauß. Das Gästehaus wurde insbesondere zu Messezeiten genutzt, dort wurde 1983 mit Franz Josef Strauß der Milliardenkredit für die DDR ausgehandelt.[5] Die Ausstattung war genauso aufwändig wie die Ausstattung im Berliner Gästehaus der DDR-Regierung neben Schloss Schönhausen in Pankow. Das Wandrelief von Bernhard Heisig im Foyer ist bekannt.

Von 1967 bis 1972 hatte er – im Kollektiv von Horst Siegel – für die Bebauung der Straße des 18. Oktobers in Leipzig die städtebauliche Planung inne. Er war an der Planung für das Wohngebiet in Leipzig-Grünau beteiligt.

Ab 1969 erbaute er im Musikviertel (Leipzig) fünf 11-geschossige Wohnblocks in Plattenbauweise, auch bekannt als „Wohnscheiben“.[6] Von 1970 bis 1972 war er zusammen mit J. Schulze für den Wohnkomplex Innere Westvorstadt und ab 1971 für den Wohnkomplex Möckern IV tätig.

Auszeichnungen

Scheibe wurde mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt den Kunstpreis der Stadt Leipzig und 1969 die Schinkel-Medaille.[7]

Publikationen

  • zusammen mit Andrä Klaus: Fußgängerbereiche in Stadtzentren-Notizen zu einem Erfahrungsaustausch. In : Architektur der DDR 1976: Nr. 11, S. 647–648.
  • zusammen mit Wolfgang Müller: Wohnkomplex Leipzig. Straße des 18. Oktober. In: Deutsche Architektur 1972, Nr. 2, S. 82–85.
  • zusammen mit Hans-Dieterch Wellner, Georg Eichhorn, Günter Walther: Geplant- gebaut- bewohnt: Wohngebiet Leipzig Grünau. In : Architektur der DDR 1986: Nr. 5, S. 273–279.

Literatur

  • Brigitte Raschke: Wolfgang Scheibe. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten/IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S. 195f.
  • Joachim Schulz, Wolfgang Müller und Erwin Schrödl: Architekturführer DDR, Bezirk Leipzig. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1976, OCLC 874871110.

Einzelnachweise

  1. Wohn- & Bürgerhäuser im Leipziger Musikviertel. Musikviertel e.V. (Hrsg.), Sax Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-010-4, S. 26, 66
  2. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU, Nr. 68 Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der KMU, Nr. 69 Physikalisches Institut der KMU, S. 11.
  3. http://torstenfuchs.de/2015/04/28/untergegangen-in-ruinen-ehemaliges-gaestehaus-der-ddr-regierung-in-leipzig/
  4. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 109 „Musikviertel, Karl-Tauchnitz-Straße, Gästehaus des Ministerrates“.
  5. Erich Honeckers Gästehaus wird Seniorenresidenz auf bild.de
  6. Wohn- & Bürgerhäuser im Leipziger Musikviertel. Musikviertel e.V. (Hrsg.), Sax Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-010-4, S. 26, 66
  7. Raschke, S. 196.