Winston Churchill

Winston Churchill

Winston Churchill

Amtszeiten: 1.) 10. Mai 1940 - 27. Juli 1945
2.) 26. Oktober 1951 - 7. April 1955
Vorgänger: 1.) Neville Chamberlain
2.) Clement Attlee
Nachfolger: 1.) Clement Attlee
2.) Anthony Eden
Geburtsdatum: 30. November 1874
Geburtsort: Woodstock (Oxfordshire), England
Partei: Konservative Partei, Liberale Partei

Sir Winston Leonard Spencer Churchill (* 30. November 1874 in Woodstock (England), † 24. Januar 1965 in London) gilt als bedeutendster britischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts. Er war zwei Mal Premierminister und führte Großbritannien durch den Zweiten Weltkrieg. Zuvor hatte er bereits mehrere Regierungsämter bekleidet, unter anderem das des Ersten Lords der Admiralität, des Innen- und des Finanzministers. Darüber hinaus trat er als Autor politischer und historischer Werke hervor und erhielt 1953 den Nobelpreis für Literatur.

Leben

Herkunft, Schule, Militär

Winston Churchill war der Sohn des britischen Politikers Lord Randolph Churchill und der amerikanischen Millionärstochter Jennie Jerome. Er kam im Schloss seines Großvaters zur Welt, in Blenheim Palace bei Woodstock (Oxfordshire).

Der Großvater, John Winston Spencer-Churchill, war als Siebter Herzog von Marlborough Mitglied des englischen Hochadels. Randolph Churchill war dessen dritter Sohn und erbte daher nicht den Herzogstitel. Winston Churchill selbst sollte in den 50er Jahren die angebotene Erhebung zur erblichen Peerswürde ablehnen, wurde aber 1953 zum Ritter des Hosenbandordens geschlagen. Seine Herkunft sicherte ihm in seiner Jugend die Aufnahme in renommierte Internate und als Offizier in die Armee, obwohl seine Leistungen als Schüler eher mangelhaft waren.

Von 1881 bis 1892 besuchte Churchill Eliteschulen in Ascot, Brighton und Harrow. Das autoritäre Erziehungssystem dort widerstrebte ihm und er blieb mehrfach sitzen. Nach der Schulzeit bewarb er sich beim Militär, fiel jedoch zweimal durch die Aufnahmeprüfung. 1893 aber kam er doch noch als Kadett nach Sandhurst und mit 21 Jahren als Kavallerie-Leutnant zum 4. Husarenregiment. Hier erkannte er, wozu er wirklich berufen zu sein schien: zum "Krieger".

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Winston Churchill

Außerdem zeigte sich nun ein weiteres Talent: Ohne schulischen Druck erwarb sich Churchill eine profunde literarische Bildung und begann kurz darauf selbst zu schreiben. Bis zu seinem Lebensende sollte er als Journalist und Buchautor einen geschliffenen Stil pflegen, der ihm den Nobelpreis für Literatur einbrachte.

Zwischen 1895 und 1901 erlebte Churchill als aktiver Soldat und Kriegsberichterstatter fünf verschiedene Kolonialkriege mit: in Kuba sowie in Indien und anderen Teilen des Britischen Empire. In der Schlacht von Omdurman im Sudan nahm er an einer der letzten Kavallerieattacken der Geschichte teil. Im Burenkrieg gelang ihm nach der Gefangennahme eine spektakuläre Flucht. Sein Buch über dieses Abenteuer und seine Kriegsberichte machten ihn in England bekannt.

Politischer Aufstieg

Bereits 1899 hatte sich Churchill vergeblich um einen Sitz im Unterhaus bemüht. Nach seiner Rückkehr aus dem Burenkrieg zog er im März 1901 als frischgewählter Konservativer (Tory) für den Wahlkreis Oldham ins Parlament ein. Sein erster spektakulärer Auftritt dort war am 31. Mai 1904 der demonstrative Übertritt zu den Whigs. Der Grund dafür war die Haltung der Liberalen in der Frage "Freihandel oder Schutzzoll", die ihm näher lag. Bei den Whigs wanderte er auf der politischen Skala immer weiter nach links. Er gehörte dem sozialreformerischen Parteiflügel an und galt schließlich in der Öffentlichkeit wie sein Förderer David Lloyd George als draufgängerischer, aber auch bewunderter Radikaler.

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Winston Churchill verlässt das Gebäude der Admiralität (1912)

Bei den Konservativen inzwischen regelrecht verhasst, überraschte er Freund und Feind in den Jahren nach 1906 durch seine Fähigkeiten als Unterstaatssekretär für die Kolonien, sowie als Wirtschafts- und Innenminister. Gerade als der deutsch-britische Flottenkonflikt sich zuzuspitzen begann, machte Premierminister Herbert Henry Asquith Churchill 1911 zum Ersten Lord der Admiralität, zum Marineminister. Seine wichtigste Entscheidung in diesem Amt, vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, war die Umrüstung der britischen Schlachtflotte von Kohle- auf Ölfeuerung, was ihren Aktionsradius deutlich erhöhte.

Sein rascher politischer Aufstieg fiel mit Veränderungen in seinem Privatleben zusammen: Im September 1908 heiratete Churchill Clementine Hozier, mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte. Dem Ehepaar wurden später ein Sohn und vier Töchter geboren, von denen eine noch im Kindesalter starb. Sein Sohn Randolph und zwei seiner Enkel sollten ebenfalls Parlamentarier werden.

Im Ersten Weltkrieg

Im 1. Weltkrieg bestimmte Churchill Englands Kriegspolitik als Kabinettsmitglied und Oberbefehlshaber der Royal Navy zunächst entscheidend mit. Dabei scheute er sich nicht vor schweren Kompetenzüberschreitungen, etwa als er sich im Spätsommer 1914 in die Operationen der britischen Expeditionsstreitkräfte in Belgien einmischte und auf eigene Faust die Verteidigung Antwerpens zu organisieren versuchte.

Zu einem Fehlschlag wurde sein Plan, die Kriegsgegner Deutschland und Österreich im Süden über die mit ihnen verbündete Türkei anzugreifen. Das Landeunternehmen britischer, französischer, indischer, australischer und neuseeländischer Truppen auf der Halbinsel Gallipoli an den Dardanellen wurde blutig zurückgeschlagen. Churchill musste für die Niederlage die Verantwortung übernehmen und am 18. Mai 1915 als Marineminister zurücktreten. Nach einem steilen Aufstieg schien seine Karriere in einem tiefen Sturz zu enden.

Im November desselben Jahres meldete er sich freiwillig zur Armee und ging als einfacher Major an die Front nach Frankreich, wo er ein Bataillon befehligte. Aber schon 1916 bewarb er sich wieder erfolgreich um einen Unterhaussitz, und 1917 holte ihn Lloyd George, der mittlerweile Asquith als Premier abgelöst hatte, als Rüstungsminister zurück ins Kabinett. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Entscheidung zum Bau und Einsatz der Tanks - also der ersten Panzer - beteiligt: einer Waffe, die im Sommer 1918 wesentlich zum Zusammenbruch der letzten deutschen Offensive an der Westfront beitragen sollte.

Churchill gehörte auch zu den Ersten, die das militärische Potenzial von Flugzeugen voll erfassten. Ihm war klar, dass die Maschinen, die im Weltkrieg noch vorwiegend zu Aufklärungszwecken und in Einzelkämpfen eingesetzt worden waren, die Kriegsführung revolutionierten. Mit ihnen ließen sich künftig Angriffe direkt ins Hinterland des Gegners tragen, um seine militärischen und industriellen Ressourcen zu treffen. Auch England würde sich nicht länger auf seine Insellage verlassen können. Als Luftfahrtminister förderte er daher den Aufbau einer Luftwaffe und setzte sie als Kolonialminister auch zum Abwurf von Bomben gegen Aufständische ein, um das britische Kolonialreich zu sichern.

Der Gefahren des modernen Kriegs war sich Churchill vollauf bewusst. In seinem Werk Nach dem Krieg blickte er 1928 auf den 1. Weltkrieg zurück, zog eine Bilanz aus den Erfahrungen der Vergangenheit und beschrieb damit schon den Krieg der Zukunft:

"Es öffneten sich Luftwege, auf denen Tod und Schrecken weit hinter die eigentlichen Frontlinien getragen werden konnten, so dass auch Frauen, Kinder, Greise und Kranke, die in früheren Kriegen natürlicherweise verschont blieben, davon erfasst wurden. (...) Nie zuvor war die Menschheit in dieser Lage. Ohne eine wahrnehmbare Zunahme ihrer Tugenden und ohne den Vorteil einer weiseren Führung hält sie zum ersten Mal die Werkzeuge in Händen, die unfehlbar ihre eigene Vernichtung besiegeln können. (...) Die Menschen würden gut daran tun, inne zu halten und über ihre neuen Verantwortungen nachzudenken. Der Tod steht bereit, willfährig, erwartungsvoll und diensteifrig, die Völker massenweise niederzumähen; auf einen Ruf bereit, alle Reste der Zivilisation unwiderruflich zu Staub zu zertrümmern."

Zwischen den Kriegen

Bis zum Sturz des liberalen Kabinetts Lloyd George 1922 übernahm Churchill nacheinander die Ämter des Kriegs- und Luftfahrtministers und des Kolonialministers. Nach zwei Jahren politischer Abstinenz und 20 Jahre nach seinem ersten Parteiwechsel trat er 1924 erneut in die Konservative Partei ein.

Noch im November jenes Jahres wurde er Schatzkanzler (Finanzminister) in der Konservativen Regierung des neuen Premiers Stanley Baldwin und blieb es bis zu dessen Abwahl 1929. In diesem Amt setzte er 1924 sogleich die Wiedereinführung des Goldstandards durch. Diese konservative Finanzpolitik führte zu steigender Arbeitslosigkeit in Großbritannien. Die Unzufriedenheit der Arbeiter gipfelte im Generalstreik von 1926. Churchill forderte, den Generalstreik gewaltsam zu beenden: "Entweder das Land bricht den Generalstreik, oder der Generalstreik zerbricht das Land." Dazu kam es aber nicht. Jedoch wurde der Goldstandard 1931, zwei Jahre nach Churchills Ablösung als Finanzminister, wegen seiner verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen wieder abgeschafft.

1930 überwarf sich Churchill mit dem abgewählten Premier und Chef der Konservativen wegen dessen angeblich zu nachgiebiger Haltung gegenüber der indischen Unabhängigkeitsbewegung unter Gandhi, den er einen halbnackten Fakir nannte. Als überzeugter Imperialist trat er aus Baldwins Schattenkabinett aus.

Ganz anders als zu Beginn seiner politischen Karriere galt Churchill nun nahezu als Reaktionär. Besonders seine scharfe Ablehnung der Appeasementpolitik, der Beschwichtigung und des Nachgebens gegenüber Hitler-Deutschland, brachte ihm den Ruf eines Kriegstreibers ein. Er erschien nun, 10 Jahre vor Beginn des 2. Weltkriegs, als ein Mann, der seine Zukunft hinter sich hatte und politisch am Ende war.

Er zog sich auf seinen Landsitz Chartwell in Kent zurück, wo er sich in den nächsten Jahren der Malerei sowie seinen journalistischen und schriftstellerischen Ambitionen widmete. In der Zeit des "inneren Exils" entstanden unter anderem die großangelegte Biographie seines Ahnherrn Marlborough und die vierbändige Geschichte der englischsprachigen Völker.

Rückkehr in die Regierung

Churchills Warnungen wurden solange nicht ernst genommen, bis Hitler selbst dem britischen Volk und der politischen Klasse in England klar machte, wie berechtigt sein Misstrauen gewesen war. Seit Hitlers Annexion Österreichs und dem deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei 1938 fand Churchill wieder zunehmend Gehör. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs brachte den langjährigen Warner vor der Aggressivität der Nazis zurück in die aktive Politik. Von Premierminister Neville Chamberlain wurde er zum zweiten Mal nach 1911 mit dem Amt des Ersten Lords der Admiralität betraut.

Als solcher plante er die Besetzung des norwegischen Hafens Narvik, um das Deutsche Reich von schwedischen Erzlieferungen abzuschneiden. Am 8. April 1940, einen Tag vor dem deutschen Einmarsch in Dänemark und Norwegen, begann die Royal Navy gegen den Wunsch der Regierung Norwegens damit, dessen Hoheitsgewässer zu verminen, um Schleichfahrten deutscher Schiffe entlang der Küste zu verhindern. Doch die schon angelaufene Landung britischer und französischer Truppen in Narvik musste überstürzt abgebrochen werden, da ihnen deutsche Einheiten um wenige Stunden zuvorgekommen waren.

Der Kriegspremier

Der deutschen Besetzung Polens, Dänemarks, Norwegens, Luxemburgs, Belgiens und der Niederlande hatten Engländer und Franzosen zunächst scheinbar nichts entgegen zu setzen. Als sich im Mai auch noch die katastrophale Niederlage des Hauptverbündeten Frankreich abzeichnete, verlor Chamberlain den letzten Rückhalt bei der Bevölkerung und im Parlament. Der Rücktritt des früheren Verfechters des Appeasement war damit unvermeidlich geworden. Obwohl Churchill für den Fehlschlag in Norwegen verantwortlich gemacht wurde, kam nur er als Nachfolger in Frage. Am 10. Mai 1940 bildete er unter Einschluss der Labour Party eine Allparteienregierung, in der er neben dem Amt des Premiers auch das des Kriegsministers übernahm.

Sommer 1940

Die meisten Historiker stimmen darin überein, dass Hitler einem Sieg nie so nahe gekommen war wie im Juni 1940: Frankreichs Niederlage war nicht mehr abzuwenden; England stand allein und ohne ausreichend gerüstetes Heer der deutschen Kriegsmaschine gegenüber, die bereits halb Europa überrannt hatte. Doch in Churchills Kabinett gab es noch immer Anhänger der Appeasement-Politik Chamberlains, die für Verhandlungen mit Hitler-Deutschland eintraten. Einer ihrer Vertreter, Lord Halifax, stand bereit, Churchill als Premierminister abzulösen.

Hitlers Sieg hätte nach Churchills eigenen Worten bedeutet, dass "die ganze Welt, einschließlich der Vereinigten Staaten, einschließlich all dessen, was wir gekannt und geliebt haben, im Abgrund eines neuen Dunklen Zeitalters versinken" müsste. Daher verlangte er im Juni gegen teilweise Widerstände in der eigenen Regierung, dass keinerlei Zugeständnisse an Deutschland gemacht und der Krieg notfalls aus Übersee weitergeführt werden sollte. Diese Politik durchgesetzt, den Durchhaltewillen der Engländer gestärkt und damit die Grundlagen für den späteren Sieg der Anti-Hitler-Koalition gelegt zu haben, bleibt die historische Lebensleistung Churchills. Historiker wie Christian Graf Krockow (s.u.) sehen daher in ihm, nicht in Roosevelt oder gar Stalin den eigentlichen Gegenspieler Hitlers.

Schon am 19. Mai, in seiner ersten Rede als Premierminister, versprach Churchill seinen Landsleuten "nichts als Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß" und stellte fest, dass der "Krieg gegen eine monströse Tyrannei, wie sie nie übertroffen worden ist im finsteren Katalog der Verbrechen der Menschheit" nur mit einem "Sieg um jeden Preis" beendet werden dürfe. Deshalb ignorierte er auch das so genannte Friedensangebot, das Hitler England in seiner Reichstagsrede vom 19. Juli machte.

Invasionsgefahr und Luftkrieg

Churchill bestand erfolgreich seine ersten großen Herausforderungen im Amt: Ihm gelang die Evakuierung des geschlagenen britischen Expeditionskorps aus Dünkirchen und die Verhinderung einer deutschen Invasion. Die Grundlage dafür legte er unmittelbar nach seinem Regierungsantritt, indem er der Flugzeugproduktion oberste Priorität einräumte und Lord Beaverbrook die Verantwortung dafür übertrug. Als dann die Luftschlacht um England im August 1940 ihren Höhepunkt erreichte, war es maßgeblich dessen Leistungen und denen des Luftmarschalls Hugh Dowding zu verdanken, dass die Royal Airforce Hitler-Deutschland die erste bedeutende Niederlage in diesem Krieg zufügen konnte.

Auch Churchills Befehl zur Versenkung eines Teils der französischen Mittelmeerflotte im Hafen von Oran trug zur Verhinderung einer deutschen Invasion bei. Denn die neue französische Regierung unter Marschall Philippe Pétain hatte einen Waffenstillstand mit Deutschland geschlossen und verfolgte eine Politik der Kollaboration: Damit drohte die Marine des ehemaligen Verbündeten in Hitlers Hände zu fallen. Bei der britischen Präventivaktion starben 1.267 französische Marinesoldaten, woraufhin die Vichy-Regierung die diplomatischen Beziehungen zu England abbrach.

St. Paul's Cathedral in London während des Bombenkriegs

Der deutsche Invasionsplan (Unternehmen Seelöwe) wurde im Herbst 1940 immer wieder verschoben und im Frühjahr 1941 schließlich aufgegeben. In dieser Zeit flogen deutsche Bomber jedoch ständig Angriffe auf London und viele andere Städte in Südengland, die - wie beispielsweise Coventry - schwere Zerstörungen hinnehmen mussten. Vom 25. August 1940 an ging auf Befehl Churchills auch die Royal Airforce dazu über, gezielt Wohngebiete deutscher Städte zu bombardieren, nachdem bereits zuvor Angriffe gegen Industrieanlagen etwa im Ruhrgebiet geflogen worden waren.

Der britische Luftkrieg gegen deutsche Städte und die Zivilbevölkerung wird Churchill bis heute zum Vorwurf gemacht. Deutsche Historiker wie etwa Jörg Friedrich bezeichnen ihn deshalb als Kriegsverbrecher. Sie kritisieren, dass im Rahmen des so genannten moral bombing, also der Flächen- Bombardierungen zur Brechung der Kampfmoral des Gegners, gezielt Wohngebiete angegriffen wurden: auch noch zum Kriegsende hin, als dies keine militärische Bedeutung mehr gehabt habe. Dabei wird häufig auf die weitgehende Zerstörung der Innenstadt Dresdens verwiesen.

Andere Historiker wie Frederick Taylor betonen demgegenüber, dass Großbritannien nach der Vertreibung seiner Landstreitkräfte vom Kontinent Deutschland nur noch mit Hilfe seiner Luftwaffe attackieren konnte, dass punktgenaue Angriffe auf rein militärische und industrielle Ziele aber zumindest in der Anfangsphase - zumal bei Nachtangriffen - technisch nicht möglich waren. Die britische Bevölkerung sah in den Aktionen der Royal Airforce damals eine legitime Antwort auf die deutsche Kriegsführung, die mit den Bombardierungen Guernicas, Warschaus, Rotterdams und der südenglischen Städte erstmals in der Geschichte schwere Luftangriffe auf zivile Ziele unternommen hatte.

Spätestens Mitte 1944, als Engländer und Amerikaner die uneingeschränkte Luftherrschaft über dem Reichsgebiet errungen hatten, erreichten die Flächenbombardierungen eine Eigendynamik, die auch Churchill nicht mehr stoppen konnte oder wollte. Während dieser Zeit wurden zahlreiche deutsche Städte in Schutt und Asche gelegt. Erst ganz am Ende des Kriegs distanzierte sich Churchill von Luftmarschall Arthur Harris, den er 1942 zum Oberbefehlshaber des britischen Bomber Command ernannt hatte. Dieser hatte zu den Verfechtern des "moral bombing" gehört und dieses stets als Auftrag seiner Regierung empfunden.

Die Großen Drei

Solange England im Kampf gegen das "Dritte Reich" allein stand, konnte Churchill nur dafür sorgen, dass es den Krieg nicht verlor. Ein Sieg aber, das war ihm bewusst, war nur im Bündnis mit den USA möglich. Er setzte daher auf ein gutes Verhältnis zu Franklin D. Roosevelt. Dieser US-Präsident aber konnte es vor seiner Wiederwahl im November 1940 nicht wagen, sein Land direkt in den Krieg zu verwickeln.

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Die Großen drei: Stalin, Roosevelt und Churchill auf der Konferenz von Teheran

Dennoch erreichte Churchill, dass England über den Nordatlantik mit lebens- und kriegswichtigen Gütern aus den USA versorgt wurde. Das Leih- und Pachtgesetz, das Roosevelt am 11. März 1941 durch den Kongress brachte, ging auf eine direkte Initiative Churchills vom Mai 1940 zurück. Es erlaubte der US-Regierung unter anderem, Kriegsschiffe an England auszuleihen.

Am 14. August 1941 trafen sich Roosevelt und Churchill mitten im Atlantik auf dem Schlachtschiff "Prince of Wales". Dort unterzeichneten sie die Atlantik-Charta, die mit ihren "8 Freiheiten" zur Grundlage der Nachkriegsordnung und der Vereinten Nationen werden sollte.

Bis dahin hatte sich Englands Lage bereits entscheidend verbessert. Schon Hitlers Ausgreifen auf den Balkan und Nordafrika hatte deutsche Luftangriffe auf Ziele in Großbritannien verringert, und nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 stand das Land nicht mehr allein im Krieg. Trotz seines Misstrauens gegen Stalin, der zunächst mit Hitler paktiert hatte, bot Churchill ihm nun sofort Unterstützung an. So kam es trotz Englands eigener prekärer Lage ab Oktober zur Lieferung von britischen und US-amerikanischen Hilfsgütern an Moskau.

Zwei Monate später, am 11. Dezember 1941, erklärte Hitler auch den USA den Krieg. Damit hatte Churchill endlich den gewünschten Verbündeten an seiner Seite. Unter den "Großen Drei" – Roosevelt, Stalin und Churchill – sollte ihm am Ende zwar nur noch die Rolle des Junior-Partners der Amerikaner bleiben. Dennoch übte er weiter großen Einfluss auf die Kriegsführung aus, nun schon mit Blick auf die Zeit nach Hitlers Niederlage. Denn klarer als Roosevelt erkannte er die Gefahr, dass dem von den Nazis beherrschten ein sowjetisch dominiertes Europa folgen könnte.

Ausdruck dieser Befürchtung war Churchills Mittelmeerplan. Wie schon in der Schlacht von Gallipoli im 1. Weltkrieg wollte er die Kriegsgegner an ihrer schwächsten Stelle im Süden – diesmal in Italien – angreifen, dann die Alpen östlich umgehen, nach Österreich und ins Zentrum Deutschlands vorstoßen und zugleich die deutschen Truppen auf dem Balkan abschneiden. Damit wollte er die Chance wahren, den Krieg noch vor dem Vorstoß der Roten Armee bis weit nach Mitteleuropa hinein zu entscheiden. Ein erster Schritt zu diesem Plan war die "Operation Torch", die Landung der Briten und Amerikaner in Nordafrika am 8. November 1942.

Auf der Konferenz von Casablanca vom 14. bis 26. Januar 1943 legten Churchill und Roosevelt die gemeinsame Kriegsstrategie fest. Roosevelt setzte dabei gegen Bedenken Churchills, der dies psychologisch nicht für klug hielt, die Forderung nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands durch.

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Chiang Kai-shek, Roosevelt und Churchill auf der Konferenz von Kairo 1943

Am 10. Juli 1943 landeten die Alliierten in Italien und nahmen Sizilien ein. Dies hatte den Sturz Mussolinis zur Folge. Doch der Vorstoß der alliierten Truppen über die Apenninhalbinsel kam sehr viel langsamer und verlustreicher voran, als Churchill hoffte. Auf der Konferenz von Teheran vom 28. November bis 1. Dezember 1943 trafen er und Roosevelt erstmals mit Stalin zusammen: Dieser drängte nun auf die Eröffnung einer zweiten Front in Frankreich. Dabei wurde auch die so genannte Westverschiebung Polens beschlossen: Nach dem Kriegsende sollte die Sowjetunion die schon im Hitler-Stalin-Pakt gewonnenen ostpolnischen Gebiete behalten, dafür wurde Polens Westgrenze an die Oder-Neiße-Linie verlegt.

Auf dem Weg nach Teheran hatte Churchill in Ägypten Station gemacht. Auf der Konferenz von Kairo besprach er am 1. November 1943 mit Roosevelt und dem chinesischen Staatschef Chiang Kai-shek das weitere militärische Vorgehen gegen Japan in Ostasien.

Am D-Day, dem 6. Juni 1944, fand mit der Operation Overlord schließlich die von Stalin lange geforderte alliierte Landung in der Normandie statt. In Frankreich kamen die Alliierten rasch voran und befreiten bereits im August Paris. Im Oktober erreichten ihre Truppen die Reichsgrenze bei Aachen.

Churchill fürchtete aber weiterhin, dass die Rote Armee eher als die Westalliierten weit nach Mitteleuropa hinein vorstoßen könnte. Darum besuchte er im Oktober 1944 zusammen mit seinem Außenminister Anthony Eden Moskau und verabredete dort mit Stalin eine Aufteilung Mittel- Ost- und Südosteuropas in Interessensphären. Die Ardennen-Offensive der deutschen Wehrmacht im Winter 1944/45 verstärkte seine Bedenken noch, so dass er auf der Konferenz von Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 zu weiteren Zugeständnissen an Stalin bereit war.

Dort wurde nicht nur Deutschlands Aufteilung in vier Besatzungszonen beschlossen, sondern auch Europas Teilung in eine westliche und eine sowjetische Einflusssphäre, wie sie bis 1989 Bestand hatte. Churchill musste sich dabei nicht nur mit Stalin, sondern auch mit Roosevelt auseinandersetzen: Dieser war den Sowjets gegenüber sehr viel weniger misstrauisch und glaubte, sie nach dem Krieg in eine wirkliche Friedensordnung einbinden zu können.

Der Krieg ging nun rasch dem Ende zu. Im März, als die britischen Truppen am Rhein standen, stattete Churchill seinem Oberbefehlshaber, Feldmarschall Montgomery, einen Besuch ab und setzte mit ihm bei Wesel heimlich über den Strom. Am 8. Mai 1945 konnte er vor dem Unterhaus die bedingungslose Kapitulation Deutschlands und damit den Sieg in Europa bekannt geben.

Nachdem Roosevelt am 12. April 1945 gestorben war, traf sich Churchill mit dessen Nachfolger Harry S. Truman und mit Stalin am 17. Juli auf der Potsdamer Konferenz, um über das weitere Vorgehen in Deutschland und gegen das noch kämpfende Japan zu beraten. Mitten in der Konferenz wurde er jedoch als Premier von seinem bisherigen Stellvertreter Clement Attlee abgelöst. Die Unterhauswahl vom 26. Juli hatte dessen Labour Party gewonnen, weil sie den Briten bessere Schulen, bessere Wohnungen und ein staatliches Gesundheitswesen versprach. Churchills Wahlkampfprogramm - die Fortsetzung des Krieges gegen Japan und die Warnung vor einer Finanz-"Gestapo" - schien den Wählern dagegen wenig zukunftsorientiert zu sein.

Zweite Amtszeit und letzte Jahre

Churchill-Denkmal in Kent von Oscar Nemon als Geschenk Titos, 1969

Für die nächsten sechs Jahre war Churchill Oppositionsführer im Unterhaus. Er nutzte diese Zeit auch, um als weltweit geachteter Staatsmann auf aktuelle Chancen und Gefahren aufmerksam zu machen. Als einer der ersten hatte er schon im Krieg die Folgen der Gewaltpolitik Stalins erkannt. Nun unterstützte er Präsident Trumans Eindämmungspolitik gegenüber der Sowjetunion und prägte den Begriff "Eiserner Vorhang" (s.u.) für die Grenze zwischen Ost- und Westeuropa. Er bestärkte die USA auch darin, ihr bis 1954 bestehendes Monopol auf Atom- und Wasserstoffbomben für offensive, gegen die Sowjetunion gerichtete politische Ziele zu gebrauchen. Andererseits waren seine berühmten Reden vor der Akademischen Jugend in Zürich 1946 und dem Europarat in Straßburg 1949 zukunftsweisend: Darin schlug er die Schaffung der "Vereinigten Staaten von Europa" vor.

Mit Churchill als Spitzenkandidat errangen die Konservativen im Oktober 1951 einen knappen Wahlsieg, weil er diesmal die Wahlkampfthemen der Labour Party übernommen und den Briten eine Fortführung des staatlichen Wohnungsbauprogramms versprochen hatte. Innenpolitisch verlief seine zweite Amtszeit in Downing Street No. 10 weitgehend unspektakulär. In der Außen- und Kolonialpolitik dagegen musste er mit mehreren von der Vorgängeregierung geerbten Konfliktherden zurecht kommen. Er tat dies als weiterhin überzeugter Verfechter des Britischen Empire und des Kolonialismus.

Die iranische Regierung des Ministerpräsidenten Mohammed Mossadegh hatte Anfang 1951 die Erdölindustrie des Landes verstaatlicht, die bis dahin von Konzernen wie British Petroleum kontrolliert worden war. Churchill forderte und unterstützte die Maßnahmen des amerikanischen Geheimdienstes CIA, die schließlich zum Sturz Mossadeghs und zur Wiedereinsetzung von Schah Mohammad Reza Pahlavi führten.

In Malaya war bereits 1948 eine Rebellion gegen die britische Herrschaft ausgebrochen. Auch in der Kolonie Kenia schwelten Unruhen, die 1952 in den Mau-Mau-Aufstand mündeten. In beiden Fällen trat Churchill dafür ein, die Aufstände militärisch niederzuschlagen. Anschließend versuchte er aber, für alle Seiten politisch tragbare Lösungen zu finden. Die von ihm initiierten Friedensgespräche mit den Aufständischen in Kenia scheiterten allerdings kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Amt. Für die malayischen Sultanate im heutigen Malaysia und für Singapur ließ er schon 1953 Pläne für die Unabhängigkeit ausgearbeitet, die 1957 realisiert wurden.

Nach dem Tod Stalins im März 1953 bot Churchill der Sowjetunion überraschend die Auflösung der Blöcke und Schaffung eines gesamteuropäischen Sicherheitssystems an: eine Idee, die erst mehr als 40 Jahre später verwirklicht wurde.

Im gleichen Jahr erhielt er den Nobelpreis für Literatur für sein großes historisches Werk Der Zweite Weltkrieg. Die neue Königin Elisabeth II. schlug ihn wegen seiner Verdienste zum Ritter. Den angebotenen Herzogstitel schlug Sir Winston in den Folgejahren aber mehrfach aus, um weiter für das Unterhaus kandidieren zu können.

Im Juni 1953 erlitt er zum wiederholten Mal einen Schlaganfall, der ihn zeitweilig amtsunfähig machte. Schließlich drängten seine Parteifreunde ihn 1955 zum vorzeitigen Rücktritt. Sein Nachfolger wurde Anthony Eden. Churchill ließ sich 1955 und 1959 noch einmal ins Unterhaus wählen, dem er mehr als 60 Jahre angehörte, trat aber als Redner nicht mehr in Erscheinung.

Nach seinem Rücktritt lebte er zurückgezogen noch weitere 10 Jahre. Er starb in seinem 91. Lebensjahr am 24. Januar 1965 - auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Tod seines Vaters. Der Verstorbene wurde drei Tage lang in der Westminster Hall aufgebahrt und anschließend mit einem Staatsakt in der St. Paul's Kathedrale geehrt. Beigesetzt wurde er in der Grabstätte seiner Familie auf dem Saint Martin's Churchyard in Bladon in der Nähe seines Geburtsorts Woodstock.

Würdigung

Adolf Hitler konnte in seinem Gegenspieler nur "diesen Schwätzer und Trunkenbold Churchill" entdecken, der ihn daran gehindert habe, "große Werke des Friedens" zu vollbringen. Ein 1993 in Oxford erschienenes Werk mit Beiträgen der derzeit besten Churchill-Kenner (s.u.) würdigt ihn als "vielleicht die größte Gestalt im 20. Jahrhundert." Zwischen diesen Extremen schwankt Churchills Charakterbild in der Geschichte.

Churchill-Denkmal in London

Er war ohne Zweifel eine schillernde Persönlichkeit, die bereits die Zeitgenossen irritierte und sich jeder eindimensionalen Beurteilung entzog. Keiner Partei, schon gar keiner Weltanschauung verpflichtet, wechselte er die politischen Lager, wann immer es ihm nötig und opportun erschien. Er war daher als unzuverlässig verschrien und wurde wegen seiner Ideen sogar von Freunden gefürchtet. Lloyd George beschrieb seinen Verstand als eine "mächtige Maschine, doch (...) wenn der Mechanismus versagte oder falsch lief, waren die Folgen verheerend."

Churchill verkörperte in seinem politischen Dasein mal den radikalen Sozialreformer, mal den reaktionären Imperialisten; er war einerseits der vielbeschworene Krieger, der mit seiner Härte und Skrupellosigkeit eher ins 18. Jahrhundert Marlboroughs zu passen schien, andererseits wieder der Politiker, der die UNO mitbegründen half und mit seiner Idee der "Vereinigten Staaten von Europa" den Weg ins 21. Jahrhundert wies.

Er konnte höchst eitel sein, stets auf seine Wirkung und den großen Auftritt bedacht. Aber er war dann auch fähig, eine solche Rolle auszufüllen. Dies erkannte auch General Charles de Gaulle - nicht eben sein bester Freund - an: "Churchill erschien mir (im Juni 1940) als ein Mann, der der gröbsten Arbeit gewachsen war - vorausgesetzt, sie war gleichzeitig grandios."

Worum man überhaupt kämpfe, wurde er während des 2. Weltkrieges gefragt - und er antwortete, das werde man merken, sobald man aufhöre zu kämpfen. Der große britische Historiker Arnold J. Toynbee fasste diese Leistung Jahre nach dem Krieg in den Satz zusammen: "Ohne Churchill läge die Welt heute in Ketten."

Seine Handlungsweise in der internationalen Politik lässt sich am besten mit dem Begriff der "Weltverantwortlichkeit", den er selbst verwendete, begreifen. Aus der Erfahrung des Ersten Weltkriegs heraus sah er die westlichen Demokratien - vor allem Großbritannien und die USA - in der Pflicht, eine ähnliche Katastrophe zu verhindern. Das bedeutete aber zugleich, frühzeitig und konsequent gegen all jene vorzugehen, die sich ihrer Verantwortung für den Weltfrieden entzogen. Dies war für ihn nach 1918 zunächst die Sowjetunion, ab 1933 aber in zunehmendem und wegen seiner expansiven Politik gefährlicheren Maße Deutschland. Er scheute sich daher nicht, das kriegsbedingte Bündnis mit Stalin einzugehen, das aus seiner Sicht das kleinere Übel war. Aber er sah seine Arbeit selber 1945 erst als halb getan an und gehörte zu den ersten, die eine Eindämmung der sowjetischen Expansionspolitik forderten.

Als Churchill geboren wurde, stand das Britische Empire auf seinem Höhepunkt. Als er starb, war England zu einer Macht zweiten Ranges geworden. Er selbst mochte dies als Scheitern empfinden. Aber: "Merkmal der Größe kann nicht nur sein, was einer hienieden an Bedeutendem schafft", schrieb sein Biograf Peter de Mendelssohn. "Vielmehr vermag echte Größe auch dem Weitblick, der Entschlossenheit und der unerschütterlichen Tatkraft innezuwohnen, mit denen einer sich der verderblichen Schöpfung in den Weg stellt und die Kräfte aufzurufen (...) vermag, die dem Unheil die Straße versperren. Ein solcher war Winston Churchill."

Auch deutsche Historiker wie Christian Graf Krockow, Sebastian Haffner und Hans-Peter Schwarz sehen in Churchill den entscheidenden Widerpart Hitlers. Trotz der Toten des Bombenkriegs, für den er mit verantwortlich war, sind laut Krockow "dank Churchills Unbeugsamkeit Abermillionen von Menschen gerettet worden." Seine Unbeugsamkeit und geradezu sture Beharrlichkeit im Kampf gegen den Nationalsozialismus macht letztendlich Churchills Größe aus. Peter de Mendelssohn schrieb dazu:

"Andere mochten und mussten die Zukunft bewältigen. Er hatte bewirkt, dass es überhaupt eine Gegenwart gab."

Zitate

  • I have nothing to offer but blood, toil, tears and sweat. (Ich habe nichts anzubieten als Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß.) - In seiner ersten Rede als Premierminister am 13. Mai 1940
  • From Stettin in the Baltic to Trieste in the Adriatic an iron curtain has descended across the Continent. (Von Stettin an der Ostsee bis Triest an der Adria hat sich ein Eiserner Vorhang über den Kontinent gesenkt.) - In einer Rede in Fulton, Missouri am 5. März 1946, die den Begriff "Eiserner Vorhang", den Joseph Goebbels bereits am 25. Februar 1945 im Leitartikel "Das Jahr 2000" der Zeitschrift "Das Reich" Seite 1-2 verwendet hatte, allgemein bekannt machte.
  • Democracy is the worst form of government - except for all those other forms, that have been tried from time to time. (Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.) - In einer Rede im Unterhaus am 11. November 1947

Auszeichnungen

  • 1953Nobelpreis für Literatur, laut Begründung "für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt."
  • 1956Karlspreis der Stadt Aachen für seine Idee der "Vereinigten Staaten von Europa"
  • 2002 wurde Churchill in einer telefonischen Abstimmung (Televoting) der BBC zum bedeutendsten Briten aller Zeiten gewählt. Die Abstimmung war zwar nicht repräsentativ, immerhin hatten sich aber 450.000 Inselbewohner daran beteiligt.

Werke

  • The River War, 1899
  • Savrola, 1900
  • Lord Randolph Churchill, 1906
  • The World Crisis, 1923 bis 1929, 4 Bände
  • My Early Life, 1930
  • Marlborough. His Life and Times, 1933 bis 1938, 4 Bände (dt. Marlborough, 2 Bde., Zürich 1990)
  • Great Contemporaries, 1937
  • The Second World War, 1948 bis 1954, 6 Bände (dt. Der Zweite Weltkrieg, Scherz Verlag; Bern, München, Wien 1985), ausgezeichnet mit dem Nobelpreis für Literatur, ISBN 3-502-19132-8; die deutsche Version enthält den Epilog Der kalte ‹Friede› und unsere Zukunft von 1957
  • History of the English Speaking Peoples, 1956 bis 1958, 4 Bände (dt. Geschichte der englischsprachigen Völker, 5 Bde., Augsburg 1990)
  • Reden in Zeiten des Krieges, ausgewählt, eingeleitet und erläutert von Klaus Körner, Hamburg u. Wien 2002

Literatur

  • Blake, Robert und Louis, Roger (Hg.): Churchill. A major new Assessment of his Life in Peace and War, Oxford 1993 [Aufsatzsammlung der renommiertesten zeitgenössischen Churchill-Kenner]
  • Charmley, John: Churchill. Das Ende einer Legende., Ullstein 1997 [Kritische Biographie]
  • Colville, John: Downing Street Tagebücher 1939-1945, Berlin 1988 [Tagebuchaufzeichnungen eines der engsten Mitarbeiter Churchills während der Kriegsjahre]
  • Gilbert, Martin und Churchill, Randolph S.: Winston S. Churchill, 8 Bde. mit Begleitbänden, London 1988 [Monumentale, englischsprachige Biographie]
  • Grenfell, Russell: Churchill und die Deutschland-Politik, [Kritische Betrachtung, erschien bereits 1954 unter dem Titel "Bedingungsloser Haß?"]
  • Haffner, Sebastian: Churchill, Reinbek 1967 [Kurze leicht zu lesende Biographie]
  • Krockow, Christian Graf von: Churchill. Eine Biographie des 20. Jahrhunderts, Hamburg 1999
  • Lukacs, John: Fünf Tage in London. England und Deutschland im Mai 1940, Berlin 2000 [Darstellung der entscheidenden Tage, in denen Churchill in seinem Kabinett die Fortführung des Kriegs gegen Deutschland durchsetzte]
  • Peter de Mendelssohn: Churchill. Sein Weg und seine Welt. Bd. 1: Erbe und Abenteuer. Die Jugend Winston Churchills 1874-1914, Freiburg 1957
  • Roberts, Andrew: Churchill und seine Zeit, DTV 1998 [Kritische Biographie]

Weblinks

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Vorgänger
Neville Chamberlain
1937-1940
Clement Attlee
1945-1951
Britische Premierminister Nachfolger
Clement Attlee
1945-1951
Anthony Eden
1955-1957