„Verschiebungssatz (Statistik)“ – Versionsunterschied

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Kurz gefasst besagt er:
Kurz gefasst besagt er:
:<math>\sum_{i=1}^n \left(x_i - \bar{x}\right)^2 = \left( \sum_{i=1}^n x_i^2 \right) - n \bar{x}^2= \left( \sum_{i=1}^n x_i^2 \right) - \frac{1}{n}\left(\sum_{i=1}^n x_i\right)^2</math>.
:<math>\sum_{i=1}^n \left(x_i - \bar{x}\right)^2 = \left( \sum_{i=1}^n x_i^2 \right) - n \bar{x}^2= \left( \sum_{i=1}^n x_i^2 \right) - \left(\sum_{i=1}^n x_i\right)^2</math>.


Der Verschiebungsatz erleichtert beispielsweise die Berechnung der [[Varianz#Rechenregeln|Varianz]], wenn Messwerte fortlaufend anfallen. Es ist dann weder nötig, alle <math>x_i</math> abzuspeichern (Speicher), noch nochmals alle Summanden durchzulaufen (Rechenzeit).
Der Verschiebungsatz erleichtert beispielsweise die Berechnung der [[Varianz#Rechenregeln|Varianz]], wenn Messwerte fortlaufend anfallen. Es ist dann weder nötig, alle <math>x_i</math> abzuspeichern (Speicher), noch nochmals alle Summanden durchzulaufen (Rechenzeit).

Version vom 31. Dezember 2009, 13:43 Uhr

Der Verschiebungssatz ist eine Rechenregel für die Ermittlung der Summe quadratischer Abweichungen.

Kurz gefasst besagt er:

.

Der Verschiebungsatz erleichtert beispielsweise die Berechnung der Varianz, wenn Messwerte fortlaufend anfallen. Es ist dann weder nötig, alle abzuspeichern (Speicher), noch nochmals alle Summanden durchzulaufen (Rechenzeit).

Erläuterung am Fall einer endlichen Folge von Zahlen: Das Stichprobenmittel

Der Verschiebungssatz wird zunächst am einfachsten Fall vorgeführt: Es ist eine Folge von reellen Zahlen xi gegeben, beispielsweise eine Stichprobe. Es wird die Summe Q der quadratischen Abweichungen der Einzelwerte xi vom Durchschnitt, dem arithmetischen Mittel dieser Werte, gebildet:

wobei

das arithmetische Mittel der Zahlen ist.

Der Verschiebungssatz ergibt sich aus

.


Beispiel

Im Rahmen der Qualitätssicherung werden fortlaufend Kaffeepäckchen gewogen. Für die ersten vier Päckchen erhielt man die Werte (in g) xi

Das durchschnittliche Gewicht beträgt

Es ist

Für die Anwendung des Verschiebungssatzes berechnet man

und

Man kann damit beispielsweise die korrigierte Stichprobenvarianz bestimmen:

im Beispiel

Kommt nun ein weiteres Päckchen in die Stichprobe, so reicht es zur Neuberechnung der Stichprobenvarianz mit Hilfe des Verschiebungssatzes, lediglich die Werte für und neu zu berechnen. Beim fünften Päckchen werde das Gewicht 510g gemessen. Dann gilt:

sowie

Die Stichprobenvarianz der neuen, größeren Stichprobe ist dann

Anwendungen

Varianz

Die Varianz als Erwartungswert

lässt sich mit dem Verschiebungssatz auch angeben als

Mit der speziellen Wahl ergibt sich und die obige Formel
  • Für eine stetige Zufallsvariable X mit den Ausprägungen Ω = {x| x ∈ R} und der dazugehörigen Dichtefunktion f(x) ist

Man erhält hier mit dem Verschiebungssatz

Kovarianz

Die Kovarianz zweier Zufallsvariablen X und Y lässt sich als E( (X-E(X))·(Y-E(Y)) ) angeben.

Für diskreten Zufallsvariablen erhält man für

entsprechend zu oben

mit f(xj, yk) als gemeinsamer Wahrscheinlichkeit, dass X = xj und Y = yk ist.

Bei stetigen Zufallsvariablen ergibt sich mit f(x,y) als gemeinsamer Dichtefunktion von X und Y an der Stelle x und y für die Kovarianz

entsprechend zu oben

Stichprobenkovarianz

Für die Stichproben-Kovarianz zweier Merkmale x und y benötigt man

Hier ergibt der Verschiebungssatz

Die Stichproben-Kovarianz berechnet sich dann als