„Rita Sacchetto“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Rita Sacchetto by Alexander Binder.jpg|miniatur|Rita Sacchetto auf einer Fotografie von [[Alexander Binder (Fotograf)|Alexander Binder]]]]
'''Rita Sacchetto''', geborene Margaritha Sacchetto, (* [[15. Januar]] [[1880]] in [[München]]; † [[18. Januar]] [[1959]] in [[Genua]]) war eine deutsche Tänzerin und Schauspielerin.
[[Datei:(Treviso) La danzatrice Rita Sacchetto - Lino Selvatico - Musei civici - Santa Caterina.jpg|mini|Rita Sacchetto 1911 - Lino Selvatico]]
'''Rita Sacchetto''', geborene Margaritha Sacchetto, (* [[15. Januar]] [[1880]] in [[München]]; † [[18. Januar]] [[1959]] in [[Genua]]) war eine deutsche [[Tanz|Tänzerin]] und [[Schauspieler]]in.


== Biografie ==
== Biografie ==
Ihr Entschluss Tänzerin zu werden verfestigte sich, als sie [[Isadora Duncan]] 1902 auf einer Gastspielreise sah. Sie absolvierte eine Ausbildung und debütierte 1905 im Münchner Künstlerhaus. In ihren Tanzbildern stellte sie in der Tradition der ''Tableaux Vivants'' Gemälde bekannter Maler wie [[Thomas Gainsborough]] oder [[Joshua Reynolds]] nach. Zu ihren Darbietungen gehörten Sarabanden, Menuette, Gavotten von [[Johann Sebastian Bach]] und [[Jean-Philippe Rameau]], ungarische Volkstänze, die Tarantelle von [[Frédéric Chopin|Chopin]], Frühlingsstimmen von [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauss]] u. v. a.


Die Galerie Miethke lud sie nach Wien ein. Maler wie [[Gustav Klimt]], [[Koloman Moser]] und [[Josef Hoffmann (Maler)|Josef Hoffmann]] begeisterten sich für ihre Tanzinterpretationen. 1908 und 1909 begann sie eine Tournee durch Nord- und Südamerika und trat auf Einladung von [[Loïe Fuller]] als Solistin in der [[New York City|New Yorker]] [[Metropolitan Opera]] auf. 1910 tourte sie durch Russland.
Ihr Entschluss Tänzerin zu werden verfestigte sich, als sie [[Isadora Duncan]] 1902 auf einer Gastspielreise sah. Sie absolvierte eine Ausbilung und debütierte 1905 im Münchner Künstlerhaus. In ihren Tanzbildern stellte sie in der Tradition der ''Tableaux Vivants'' Gemälde bekannter Maler wie [[Thomas Gainsborough]] oder [[Joshua Reynolds]] nach. Zu ihren Darbietungen gehörten Sarabanden, Menuette, Gavotten von [[Bach]] und Rameau, ungarische Volkstänze, die Tarantelle von [[Chopin]], Frühlingsstimmen von [[Johann Strauß]] u.v.a.


Im Kostüm der Kaiserin [[Eugénie de Montijo|Eugénie]] tanzte sie in [[Paris]] im Theater des berühmten Modeschöpfers [[Paul Poiret]]. Im Münchner Künstlerhaus trat sie 1912 gemeinsam mit [[Alexander Sacharoff]] auf und drehte 1913 ihren ersten Film, ''Odette''. Einige Jahre drehte sie als beliebte Darstellerin bei der Nordisk Filmgesellschaft in [[Kopenhagen]] eine Reihe von Filmen wie z. B. ''Fra Fryste til Knejpevaert'' (1913) oder ''Die Nixenkönigin'' (1917).
Die Galerie Miethke lud sie nach Wien ein. Maler wie [[Gustav Klimt]], [[Koloman Moser]] und [[Joseph Hoffmann]] begeisterten sich für ihre Tanzinterpretationen. 1908 und 1909 begann sie eine Tournee durch Nord- und Südamerika und trat auf Einladung von [[Loie Fuller]] als Solistin in der [[New York]]er [[Metropolitan Opera]] auf. 1910 tourte sie durch Russland.


1914 zog sie von [[München]] nach [[Berlin]] und richtete sich in ihrer Villa eine Tanzschule ein. [[Rahel Sanzara]], [[Anita Berber]] und [[Dinah Nelken]] zählen zu ihren bekanntesten Schülerinnen; [[Valeska Gert]] wirkte 1916 an Schüleraufführungen mit, ohne Sacchetto-Schülerin zu sein. Am 5. Mai 1917 heiratete Rita Sacchetto den polnischen Grafen [[Zamoyski]] aus [[Zamość]]. 1918 kehrte sie für ein Jahr nach München zurück. Nach einem Unfall nahm sie ihren Abschied von der Bühne und zog sich mit ihrem Mann nach Polen zurück. 1930 ging das Paar nach Italien. Sie starb im Januar 1959 in [[Nervi (Genua)|Nervi]] bei [[Genua]].
Im Kostüm der Kaiserin Eugénie tanzte sie in [[Paris]] im Theater des berühmten Modeschöpfers [[Paul Poiret]]. Im Münchner Künstlerhaus trat sie 1912 gemeinsam mit Alexander Sacharoff auf und drehte 1913 ihren ersten Film, ''Odette''. Einige Jaher drehte sie als beliebte Darstellerin bei der Nordisk Filmgesellschaft in [[Kopenhagen]] eine Reihe von Filmen wie z.B. ''Fra Fryste til Knejpevaert'' (1913) oder ''Die Nixenkönigin'' (1917).


== Filmografie (Auswahl) ==
1914 zog sie von [[München]] nach [[Berlin]] und richtete sich in ihrer Villa eine Tanzschule ein. [[Anita Berber]] und [[Valeska Gert]] zählen zu ihren bekanntesten Schülerinnen. Am 5. Mai 1917 heiratete sie den polnischen Grafen Zamoyski. 1918 kehrte sie für ein Jahr nach München zurück. Nach einem Unfall nahm sie ihren Abschied von der Bühne und zog sich mit ihrem Mann nach Polen zurück. 1930 ging das Paar nach Italien. Sie starb im Januar 1959 in Nervi bei [[Genua]].
* 1916: Den Skønne Evelyn
* 1916: Rovedderkoppen
* 1916: Fyrstindens skæbne
* 1916: [[Prinzeßchen Krinoline]] ''(Det gaadefulde Væsen)''
* 1917: Sabina
* 1917: Die Nixenkönigin

== Weblinks ==
* {{IMDb|nm0755004}}
* [https://geschriebene-geschichte.de/index.php?texte/659-rita-sacchetto-sie-schwebt-nur-so-%C3%BCber-den-boden-hinweg/ Tagebucheintrag] einer Zuschauerin aus dem Jahr 1910


== Literatur ==
== Literatur ==


* [[Brygida M. Ochaim]], [[Claudia Balk]]: ''Varieté-Tänzerinnen um 1900. Vom Sinnenrausch zur Tanzmoderne, Ausstellung des Deutschen Theatermuseums München 23.10.1998–17.1.1999.'' Stroemfeld, Frankfurt/M. 1998, ISBN 3-87877-745-0
* ''Varieté Tänzerinnen um 1900'', B. Ochaim/C. Balk, Stroemfeld Verlag


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}}

[[en:Sacchetto, Rita]]

Aktuelle Version vom 29. Mai 2024, 17:14 Uhr

Rita Sacchetto auf einer Fotografie von Alexander Binder
Rita Sacchetto 1911 - Lino Selvatico

Rita Sacchetto, geborene Margaritha Sacchetto, (* 15. Januar 1880 in München; † 18. Januar 1959 in Genua) war eine deutsche Tänzerin und Schauspielerin.

Biografie

Ihr Entschluss Tänzerin zu werden verfestigte sich, als sie Isadora Duncan 1902 auf einer Gastspielreise sah. Sie absolvierte eine Ausbildung und debütierte 1905 im Münchner Künstlerhaus. In ihren Tanzbildern stellte sie in der Tradition der Tableaux Vivants Gemälde bekannter Maler wie Thomas Gainsborough oder Joshua Reynolds nach. Zu ihren Darbietungen gehörten Sarabanden, Menuette, Gavotten von Johann Sebastian Bach und Jean-Philippe Rameau, ungarische Volkstänze, die Tarantelle von Chopin, Frühlingsstimmen von Johann Strauss u. v. a.

Die Galerie Miethke lud sie nach Wien ein. Maler wie Gustav Klimt, Koloman Moser und Josef Hoffmann begeisterten sich für ihre Tanzinterpretationen. 1908 und 1909 begann sie eine Tournee durch Nord- und Südamerika und trat auf Einladung von Loïe Fuller als Solistin in der New Yorker Metropolitan Opera auf. 1910 tourte sie durch Russland.

Im Kostüm der Kaiserin Eugénie tanzte sie in Paris im Theater des berühmten Modeschöpfers Paul Poiret. Im Münchner Künstlerhaus trat sie 1912 gemeinsam mit Alexander Sacharoff auf und drehte 1913 ihren ersten Film, Odette. Einige Jahre drehte sie als beliebte Darstellerin bei der Nordisk Filmgesellschaft in Kopenhagen eine Reihe von Filmen wie z. B. Fra Fryste til Knejpevaert (1913) oder Die Nixenkönigin (1917).

1914 zog sie von München nach Berlin und richtete sich in ihrer Villa eine Tanzschule ein. Rahel Sanzara, Anita Berber und Dinah Nelken zählen zu ihren bekanntesten Schülerinnen; Valeska Gert wirkte 1916 an Schüleraufführungen mit, ohne Sacchetto-Schülerin zu sein. Am 5. Mai 1917 heiratete Rita Sacchetto den polnischen Grafen Zamoyski aus Zamość. 1918 kehrte sie für ein Jahr nach München zurück. Nach einem Unfall nahm sie ihren Abschied von der Bühne und zog sich mit ihrem Mann nach Polen zurück. 1930 ging das Paar nach Italien. Sie starb im Januar 1959 in Nervi bei Genua.

Filmografie (Auswahl)

  • 1916: Den Skønne Evelyn
  • 1916: Rovedderkoppen
  • 1916: Fyrstindens skæbne
  • 1916: Prinzeßchen Krinoline (Det gaadefulde Væsen)
  • 1917: Sabina
  • 1917: Die Nixenkönigin

Literatur