„Naturschutzgebiet Thielenbruch und Thurner Wald“ – Versionsunterschied

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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Liste der Naturschutzgebiete im Rheinisch-Bergischen Kreis]]
* [[Liste der Naturschutzgebiete in Köln]]
* [[Liste der Naturschutzgebiete in Köln]]



Version vom 23. Dezember 2016, 20:29 Uhr

Naturschutzgebiet Thielenbruch und Thurner Wald

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

LageKöln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche59 ha
KennungNSG K-002
WDPA-ID165877
Geographische Lage50° 59′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 50° 59′ 10″ N, 7° 4′ 58″ O
Naturschutzgebiet Thielenbruch und Thurner Wald (Nordrhein-Westfalen)
Naturschutzgebiet Thielenbruch und Thurner Wald (Nordrhein-Westfalen)
Einrichtungsdatum1969, 2008
RahmenplanLandschaftsplan Stadt Köln
VerwaltungUntere Landschaftsbehörde der Stadt Köln

Das Naturschutzgebiet Thielenbruch und Thurner Wald ist ein Naturschutzgebiet im Kölner Stadtteil Köln-Dellbrück. Unmittelbar angrenzend an dieses Gebiet liegt das Naturschutzgebiet Thielenbruch auf dem Stadtgebiet von Bergisch Gladbach, Stadtteil Hand. Teilbereiche beider NSG sind zusätzlich als FFH-Gebiet „Thielenbruch“ ausgewiesen.

Lage

Beide Naturschutzgebiete liegen im Naturraum der Bergischen Heideterasse. Sie erstrecken sich am westlichen Rand der Paffrather Kalkmulde zwischen Mutzbach und Strunde. Der 59,00 Hektar große Teil Naturschutzgebiet Thielenbruch und Thurner Wald K-002 in Köln liegt mit dem Thurner Wald zwischen der Bergisch Gladbacher Straße, dem Duckterather Weg, dem Katharinenkammerweg, der Heinrich-Strünker-Straße und der Waltherstraße. Er wurde 1969 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.[1] Das Gebiet wird durchschnitten von der S-Bahn Linie 11 (S11), einer Erdgasleitung, einer Hochspannungsleitung und der Paffrather Straße. Das direkt benachbart liegende 11,14 Hektar große Naturschutzgebiet Thielenbruch GL-025 in Bergisch Gladbach besteht aus drei Teilen. Der nördlich gelegene Teil liegt zwischen dem nur für Fußgänger und Radfahrer geöffneten Verlängerungsteil der Heinrich-Strünker-Straße, dem Diepeschrather Weg und der Königsberger Straße. Die Ausweisung erfolgte 1993.[2] Etwa einen Kilometer weiter südöstlich liegt nördlich des Katharinenkammerwegs der zweite Teil, soweit es sich um das Stadtgebiet Bergisch Gladbach handelt, und nicht bebaut ist. Ein dritter Teil umfasst einen Bereich des Thurner Waldes. Alle Gebiete des NSG GL-025 bestehen als Anschluss an den im Stadtgebiet Köln liegenden Teil K-002.[3] Nördlich der beiden Naturschutzgebiete befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „Bergische Heideterrasse“, westlich und südlich grenzen Teilbreiche des Landschaftsschutzgebiets „Dellbrücker Wald, vorgelagerte Freiräume und verbindende Grünbereiche“ an die Gebiete.[2]

Flora und Fauna

Früher gab es auf der rechtsrheinischen Mittelterrasse ausgedehnte Moore, die durch Entwässerungsmaßnahmen weitgehend zerstört wurden. Beide Naturschutzgebiete sind als Feuchtgebiete erhalten geblieben. Im Osten des Gebietes befinden sich in der Umgebung des Katharinenkammerwegs mehrere Kalkquellen. Sie speisen ein Kalkflachmoor das an eine Pfeifengraswiese grenzt. In Wassernähe finden sich Erlenbruchwälder. Trockenere Bereiche sind mit Eichen und Birken bestanden. In anderen Bereichen findet man Röhricht, Weidengebüsch sowie ein Zwischenmoor mit schwingenden Torfmoosflächen.[4]

Es gibt hier sowohl saure und kalkhaltige als auch trockene und nasse Böden, die auf kurze Distanzen einander abwechseln. Diese Standortvielfalt wird ergänzt durch das einzige erhaltene Kalkflachmoor der gesamten Region. Es bietet hochgradig gefährdeten Arten wie der Helm-Azurjungfer, der Bauchigen Windelschnecke, dem Breitblättrigen Wollgras, der Sumpf-Stendelwurz, der Armblütigen Sumpfbinse, der Floh-Segge und dem Kleinen Wasserschlauch einen Rückzugsraum.[5] Der Naturschutz gilt zur Erhaltung und Entwicklung des stadtnahen von seltenen Feuchtlebensräumen geprägten Gebietes mit seinem Kalkflachmoor und seinen Pfeifengraswiesen sowie Feucht- und Auenwäldern als Refugialraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten; darunter befinden sich allein 12 Libellenarten.[1] Die Teilbereiche des Bergisch-Gladbacher Naturschutzgebiets dienen vor allem als Pufferfunktion zwischen den Siedlungsbereichen und den Feuchtwäldern.[2]

Fauna-Flora-Habitat (FFH)

Das Gebiet wurde am 16. März 2001 – mit Ausnahme des nördlich gelegenen Naturschutzgebiets Thielenbruch GL- 025 – nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) mit der FFH-Gebietsmeldung DE-5008-301 unter dem Namen „Thielenbruch“ unter Schutz gestellt. Dabei geht es besonders um:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Naturschutzgebiet Thielenbruch und Thurner Wald (K-002) abgerufen am 27. November 2016
  2. a b c Naturschutzgebiet Thielenbruch (GL-025) abgerufen am 27. November 2016
  3. Rheinisch-Bergischer Kreis – Landschaftsplan Südkreis, S. 67ff. abgerufen am 9. Dezember 2016
  4. NABU-Naturschutzstation Leverkusen - Köln e.V. abgerufen am 8. Dezember 2016
  5. Landschaftsverband Rheinland – Kultur. Landschaft. Digital. abgerufen am 8. Dezember 2016