„Kartellverband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen Österreichs“ – Versionsunterschied

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=== Abspaltung ===
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Mit der Gleichschaltung der Verbandsführung nach dem Machtantritt Hitlers im Deutschen Reich traten die österreichischen KV-Korporationen aus dem KV aus und gründeten am [[22. Juli]] [[1933]] den eigenständigen ÖKV, der sich durch die bewusste Pflege der vaterländischen Tradition abhob.
Mit der Gleichschaltung der Verbandsführung nach dem Machtantritt Hitlers im Deutschen Reich traten die österreichischen KV-Korporationen aus dem KV aus und gründeten am [[22. Juli]] [[1933]] den eigenständigen ÖKV, der sich durch die bewusste Pflege der vaterländischen Tradition abhob.
Die Gründungskorporationen in chronologischer Reihenfolge sind die:
* AKV Tirolia Innsbruck (1893)
* AV Winfridia zu Graz (1907)
* AKV Aggstein Wien (1928)
* AV Austria zu Graz (1930)
* KATV Norica zu Graz (1930)


=== NS-Zeit 1938 -1945 ===
=== NS-Zeit 1938 -1945 ===

Version vom 18. September 2007, 00:57 Uhr

Logo des ÖKV

Der Kartellverband katholischer nichtfarbtragender akademischer Vereinigungen Österreichs (ÖKV) ist ein Dachverband von christlichen, nichtschlagenden, nichtfarbentragenden Studentenvereinigungen in Österreich. Der ÖKV ist Mitglied im Europäische Kartellverband der christlichen Studentenverbände (EKV).

Geschichte

Gründungsphase

Der KV geht auf den 1853 gegründeten akademischen Leseverein zu Berlin zurück: vor 1918 fand er wegen des im Verbandes herrschenden kleindeutschen Prinzips kaum Eingang in Österreich. Erst nach dem Fall dieser Grundhaltung verbreitete sich der Gedanke rasch in der jungen Republik. Die älteste bestehende KV-Verbindung Österreichs, die AKV Tirolia wurde am 6. Dezember 1893 von sechs Innsbrucker Studenten gegründet, 1913 zur befreundeten Verbindung des KV erklärt und nach langem Schwanken zwischen dem KV und dem CV 1923 als Mitglied des KV bestätigt. Die 1895 in Innsbruck gegründete KStV Rhenania ist gleichzeitig ordentliches Mitglied des KV und des ÖKV.

In Graz wurde die am 28. Juni 1907 als Tafelrunde Rodentein gegründete und seit 28. Jänner 1925 als Akademische Vereinigung Winfridia bezeichnete Verbindung 1922 erstes österreichisches Mitglied des KV. In Wien wurde als erste KV-Verbindung am 19. Juli 1921 die KStV Deutschmeister gegründet.

Politisch standen die österreichischen KVer geschlossen im Lager der Christlichsozialen Partei. Enge geistige Zusammenarbeit gab es mit dem CV, der Leo-Gesellschaft und dem Vinzenzverein.

Abspaltung

Mit der Gleichschaltung der Verbandsführung nach dem Machtantritt Hitlers im Deutschen Reich traten die österreichischen KV-Korporationen aus dem KV aus und gründeten am 22. Juli 1933 den eigenständigen ÖKV, der sich durch die bewusste Pflege der vaterländischen Tradition abhob. Die Gründungskorporationen in chronologischer Reihenfolge sind die:

  • AKV Tirolia Innsbruck (1893)
  • AV Winfridia zu Graz (1907)
  • AKV Aggstein Wien (1928)
  • AV Austria zu Graz (1930)
  • KATV Norica zu Graz (1930)

NS-Zeit 1938 -1945

Die entschiedene Gegnerschaft zum Nationalsozialismus führte 1938 zur Auflösung der KV-Korporationen, wobei die neuen Machthaber ausdrücklich anführten, dass die österreichischen Kver über die Grenzen Österreichs hinaus gegen das Dritte Reich konspiriert hatten.

Reaktivierung

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte die rasche Reaktivierung und Vermehrung der Verbindungen des ÖKV.

Jüngere Geschichte

Der ÖKV ist durch mehr als zwei Jahrzehnte in der Hochschülerschaft stark hervorgetreten, idem immer wieder Kartellbrüder Führungspositionen innehatten. Auch in den neueren Studentenvertretungsgremien sind junge ÖKVer engagiert. In Verwirklichung eines Verbandsgrundsatzes, nämlich aktiv Anteil zu nehmen am öffentlichen Leben, finden wir viele ÖKVer als angesehene Vertreter des politischen Lebens, prominente Wissenschafter an den Universitäten und Techniker in der Wirtschaft, im Dienste am Mitmenschen Mediziner, Juristen und Seelsorger.

Auch heute noch bieten die österreichischen KV-Verbindungen ein auffallend buntes Bild, nicht nur was die Wichsen betrifft, der Stil des Auftretens der einzelnen Verbindungen bleibt unverwechselbar. Ein besonderes Kennzeichen der ÖKV-Verbindungen liegt in ihrer starken Individualität in Bezug auf die Pflege des studentischen Brauchtums und ihrer Toleranz gegenüber Andersdenkenden.

Derzeit gibt es 8 aktive Studentenverbindungen in Österreich, die dem ÖKV angehören, und zwar in den Städten Wien, Graz, Innsbruck und Linz.

Prinzipien

Seine Mitglieder bekennen sich zu folgenden vier Prinzipien:

  • Religion: Bekenntnis, Verkündigung durch aktive Tat, Vertretung katholischer Grundsätze in allen Bereichen des Lebens;
  • Wissenschaft: über das Fachwissen hinausreichende geistige Bildung, verantwortungsbewusstes gesellschaftliches Engagement;
  • Freundschaft: Brüderlichkeit in der Gemeinschaft, ausgerichtet auf Lebenszeit;
  • Heimatliebe: aktives Bekenntnis zu Österreich.

EKV

1981 trat der ÖKV dem EKV bei, im Jahr darauf wurden durch die Ratifizierung der Verbändeabkommen mit ÖCV, MKV und KÖL jahrzehntelang bestehende Freundschaften offiziell besiegelt. Die traditionell guten Beziehungen zum Schwesternverband des KV werden u.a. durch gemeinsame jährliche Großveranstaltungen wie das Mondseetreffen und das Österreich-Seminar unterstrichen. KV und ÖKV geben ein gemeinsames Jahrbuch heraus. Als Verbandszeitschrift erscheint vierteljährlich das Podium.

Wissenswertes

Die KStV Rhenania zu Innsbruck ist die einzige Studentenverbindung, die sowohl Mitglied des ÖKV als auch des KV ist.

Der ÖKV nimmt wie der KV nicht ausschließlich katholische Studenten auf, sondern auch solche, die anderen christlichen Konfessionen angehören.

Vereine

Folgende aktive Studentenverbindungen sind Mitglieder des ÖKV: