„Geographie der Vereinigten Arabischen Emirate“ – Versionsunterschied

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Siehe auch: [[Geographie der Vereinigten Arabischen Emirate]]
Die '''Geographie der Vereinigten Arabischen Emirate''' ist die Beschreibung der physischen Beschaffenheit des Staatsgebietes der [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] (VAE), sowie die hierdurch bedingte Wechselwirkung zwischen diesem Lebensraum und seinen Bewohnern.


Die '''Geographie der Vereinigten Arabischen Emirate''' ist die Beschreibung der physischen Beschaffenheit des Staatsgebietes der [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] (VAE), sowie die hierdurch bedingte Wechselwirkung zwischen diesem Lebensraum und seinen Bewohnern.
===Staatsgebiet ===
===Staatsgebiet ===


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Die VAE bestehen aus den [[Emirat]]en [[Abu Dhabi]], [[Adschman]], [[Dubai]], [[Fudschaira]], [[Ra’s al-Chaima]], [[Schardscha]] und [[Umm al-Qaiwain]]. Das größte Emirat, Abu Dhabi, nimmt mit 67.340 km² ca. 87% der Gesamtfläche des Landes ein, während das kleinste Emirat, Adschman, mit 259 km² nur 0.33% der VAE ausmacht. Vor ihrem [[Vereinigte_Arabische_Emirate#Geschichte|Abzug]] [[1971]] legten die britischen Protektoratsautoritäten die Grenzen zwischen den einzelnen Emiraten fest, um Teritorialstreitigkeiten, welche die Gründung der VAE hätten behindern können, vorzubeugen. Dies wurde von den Herrschern der jeweiligen Emirate zum größten Teil anerkannt. Einige wenige Konflikte wurden erst nach der Gründung der VAE beigelegt. Die kompliziertesten Grenzen sind im [[Hadschar-Gebirge]], wo sich fünf Emirate um mehr als ein Dutzend Enklaven stritten.
Die VAE bestehen aus den [[Emirat]]en [[Abu Dhabi]], [[Adschman]], [[Dubai]], [[Fudschaira]], [[Ra’s al-Chaima]], [[Schardscha]] und [[Umm al-Qaiwain]]. Das größte Emirat, Abu Dhabi, nimmt mit 67.340 km² ca. 87% der Gesamtfläche des Landes ein, während das kleinste Emirat, Adschman, mit 259 km² nur 0.33% der VAE ausmacht. Vor ihrem [[Vereinigte_Arabische_Emirate#Geschichte|Abzug]] [[1971]] legten die britischen Protektoratsautoritäten die Grenzen zwischen den einzelnen Emiraten fest, um Teritorialstreitigkeiten, welche die Gründung der VAE hätten behindern können, vorzubeugen. Dies wurde von den Herrschern der jeweiligen Emirate zum größten Teil anerkannt. Einige wenige Konflikte wurden erst nach der Gründung der VAE beigelegt. Die kompliziertesten Grenzen sind im [[Hadschar-Gebirge]], wo sich fünf Emirate um mehr als ein Dutzend Enklaven stritten.


===Topographie===
== Topographische Beschreibung ==

[[Datei:Dunebashing group Dubai.jpg|thumb|left|Dünen im Hinterland von Dubai]]


Die VAE sind fast vollständig von trockener [[Sandwüste]] bedeckt; über zwei Drittel des Landes werden von den nördlichen Ausläufern der Großen Arabischen Wüste ([[Rub al-Chali]]) eingenommen. Ihre Sanddünen können oft über Hunderte von Kilometern wandern und [[Oase]]n und Städte bedrohen. Großangelegte Bepflanzungen konnten das Vordringen der Wüste nur teilweise stoppen. Die bedeutendsten Wüstenoasen sind [[Al-Ain]]/[[Buraimi]] im Grenzgebiet zu [[Oman]] und die [[Liwa-Oase]] im Süden. Zwischen Sandwüste und Nordküste gibt es eine 15 km breite [[Sabcha|Salzsumpfebene]] mit [[Salzpfanne]]n und [[Brackwasser|brackigem]] [[Grundwasser]]. Der Nordküste sind viele Inseln vorgelagert; noch 100 km vor der Küste ist das Meer nur 25 m tief. Die Inseln, [[Sandbank|Sandbänke]], [[Untiefe]]n und [[Korallenriff]]e behindern noch heute die Schifffahrt. Im Nordosten, auf der Landspitze zwischen dem [[Persischer Golf|Persischen Golf]] und dem [[Golf von Oman]], erhebt sich steil der nördliche Abschnitt des [[Hadschar-Gebirge]]s: Schroff aus der Wüste aufsteigend erreicht es in der VAE seine höchsten Erhebungen im Dschabal Adhan (1.127 m) und im [[Dschabal Yibir]] (1.527 m). Hier können große Mengen von Grund- und Oberflächenwasser gewonnen werden. Flussbette, die sogenannten [[Wadi]]s, durchziehen das Land.
=== Die Küste und die Inseln im Persischen Golf ===
[[Bild:Abu Dhabi SPOT 1034.jpg|thumb|Die Küste bei Abu Dhabi]]
Im Westen befindet sich der mehrere hundert Quadratkilometer große [[Sabkha]] Matti<ref>[http://uaeinteract.com/nature/natu_ems/en01.asp uaeinteract.com: Sabkha Matti]</ref>. Es ist ein Gebiet mit einer Breite von 60 Kilometern und einer Tiefe von 150 Kilometern und reicht somit bis nach Saudi-Arabien hinein. Der Sabkha Matti ist der Überrest eines einstigen Flusses, der im Inneren der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]] entsprang. Östlich davon liegt die Halbinsel [[Dschabal az-Zanna]] und der Industrieort [[Ruwais]].


[[Datei:Abu Dhabi SPOT 1034.jpg|thumb|right|Die Küste bei Abu Dhabi]]
In der Mitte der Nordküste finden sich eine Vielzahl von der Küste vorgelagerten Inseln, Halbinseln und auf der Höhe von [[Abu Dhabi]] ein ausgedehntes Netz von [[Lagune]]n und künstlicher Kanälen.
'''''Die Küste und die Inseln im Persischen Golf'''''


Im Westen befindet sich der mehrere hundert Quadratkilometer große [[Sabkha]] Matti.<ref>http://uaeinteract.com/nature/natu_ems/en01.asp</ref> Es ist ein Gebiet mit einer Breite von 60 Kilometern und einer Tiefe von 150 km, reicht also somit bis nach [[Saudi-Arabien]] hinein. Der Sabkha Matti ist der Überrest eines einstigen Flusses, der im Inneren der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]] entsprang. Östlich davon liegen die Halbinsel [[Dschabal az-Zanna]] und der Industrieort [[Ruwais]]. In der Mitte der Nordküste finden sich eine Vielzahl von der Küste vorgelagerten Inseln, Halbinseln und auf der Höhe von [[Abu Dhabi]] ein ausgedehntes Netz von [[Lagune]]n und künstlicher Kanälen. Im Norden liegen die Großstädte [[Dubai]], [[Schardscha]], [[Adschman]], die Stadt [[Umm al-Qaiwain]] entlang einer Bucht, wo auch von [[Mangroven]] bewachsene Inseln zu finden sind, und [[Ra’s al-Chaima]], nur 20 km von der Grenze zum Oman entfernt. Von der Küste weit entfernt, liegen im [[Persischer Golf|Persischen Golf]] Inseln, wie [[Das]], [[Zirku]] oder die vom Iran besetzten Inseln [[Abu Musa]] und die [[Tunb-Inseln]]. Da der Persische Golf nur maximal etwa 100 m tief ist, sind einige dieser Inseln aus dem Meer aufragende [[Salzdom]]e.
Im Osten liegen die Großstädte [[Dschabal Ali]], [[Dubai]], [[Schardscha]], [[Adschman]], die Stadt [[Umm al-Qaiwain]] entlang einer Bucht, wo auch von [[Mangrove (Baum)|Mangroven]] bewachsene Inseln zu finden sind, und [[Ra’s al-Chaima]], nur 20 Kilometer von der Grenze zum Oman entfernt.


[[Datei:Jabal hafeet shahin.jpg|thumb|left|Dschabal Hafit bei Al-Ain]]
Von der Küste weit entfernt, liegen im Persischen Golf Inseln, wie [[Das (Insel)|Das]], [[Zirku (Insel)|Zirku]] oder die vom Iran besetzten Inseln [[Abu Musa]] und die [[Tunb-Inseln]]. Da der Persische Golf nur maximal etwa 100 m tief ist, sind einige dieser Inseln aus dem Meer aufragende [[Salzstock|Salzdome]].
'''''Das Landesinnere'''''


Im Landesinneren findet sich die [[Wüste]] [[Rub al-Chali]] mit der [[Liwa-Oase]] im Süden und der Oasenstadt [[Al-Ain]] im Osten an der Grenze zum [[Oman]]. Der größte Teil des Landesinneren ist flache Wüste, doch gibt es [[Dünen]] südlich der Liwa-Oase mit Höhen über 100 m<ref>http://uaeinteract.com/nature/natu_ems/en17.asp</ref> und auch im Südosten des Landes. Der See Al-Wathba ({{Coordinate|text=DMS|NS=24/15/25/N|EW=54/35/50/E|type=waterbody|region=AE-AZ|text=DMS|name=Al-Wathba}}) befindet sich 30 km südöstlich vom Zentrum [[Abu Dhabi]]s entfernt. Er ist ein [[Sabkha], also ursprünglich meist nur im Winter ein See. Erst seit [[1998]], als aufbereitetes städtisches Abwasser dorthin geleitet wurde, ist ganzjährig offenes Wasser vorhanden, so dass dort sogar [[Flamingos]] brüten. Ein weiteres wichtiges Vogelbrutgebiet ist der See Al-Warsan ({{Coordinate|text=DMS|NS=25/9/28/N|EW=55/24/57/E|type=waterbody|region=AE-DU|text=DMS|name=Al Warsan}}), 20 km südöstlich vom Zentrum [[Dubai]]s entfernt in der Nachbarschaft zur [[Dubai International City]], der [[1990]] entstand und ebenfalls durch aufbereitetes städtisches Abwasser gespeist wird.<ref>http://www.alwarsanlake.com/1A_about.asp</ref> Nur wenige Kilometer südlich von [[Al-Ain]] liegt der bis zu 1134 m hohe [[Abu_Dhabi_(Emirat)#Geographie|Dschabal Hafit]], ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender, etwa 26 km langer [[Bergrücken]].<ref>http://www.cosis.net/abstracts/EGU2007/01269/EGU2007-J-01269.pdf</ref>
=== Das Landesinnere ===


[[Datei:Dubai-mw1.jpg|thumb|right|Karge Landschaft des Hadschar-Gebirges]]
Im Landesinneren findet sich die Wüste [[Rub al-Chali]] mit der [[Liwa-Oase]] (zwischen 50.000 und 150.000 Einwohner) im Süden und der Oasenstadt [[Al Ain]] (etwa 500.000 Einwohnern) im Osten an der Grenze zum Oman. Der größte Teil des Landesinneren ist flache Wüste, doch gibt es [[Düne]]n südlich der Liwa-Oase mit Höhen über 100 m<ref>[http://uaeinteract.com/nature/natu_ems/en17.asp uaeinteract.com: High dunes of the Liwa]</ref> und auch im Südosten des Landes.
'''''Das Hadschar-Gebirge und die Küste des Golfs von Oman'''''


Im [[Hadschar-Gebirge]] sind die höchsten Erhebungen der VAE zu finden: der [[Dschabal Yibir]] (1.527 m) und der Dschabal Adhan (1.127 m). Dort finden sich eine Reihe von [[Wadi]]s, in denen gelegentlich Wasser fließt. So beispielsweise das Wadi Bih (({{Coordinate|text=DMS|NS=25/49/40/N|EW=58/8/0/E|type=waterbody|region=AE-RK|text=DMS|name=Wadi Bih}}), wo seit 1993 mit dem Wadi Bih Run ein Langstrecken-Rennen stattfindet. Dieses Wadi ist ein traditioneller Verbindungsweg durch das Gebirge und führt durch das omanische [[Musandam]] über das Wadi Khabb Shamsi bis nach [[Dibba]], am [[Golf von Oman]]. Die Küste des Golfs von Oman ist fruchtbar und dicht besiedelt. Die wichtigsten Städte sind [[Fudschaira]] und [[Dibba]]. In [[Khor Fakkan]] gibt es einen Hochseehafen mit einem Container-Terminal.
Der See [[Al-Wathba]] ({{Coordinate|text=DMS|NS=24/15/25/N|EW=54/35/50/E|type=waterbody|region=AE-AZ|text=DMS|name=Al-Wathba}}) befindet sich 30 Km südöstlich vom Zentrum Abu Dhabis entfernt. Natürlich ist er ein [[Sabkha]], er ist also meist nur im Winter ein See. Erst seit 1998/99, als aufbereitetes städtisches Abwasser dorthin geleitet wurde, ist ganzjährig offenes Wasser vorhanden, so dass dort sogar [[Flamingos]] brüten.


===Klima===
Ein weiteres wichtiges Brutgebiet ist der See [[Al-Warsan]] ({{Coordinate|text=DMS|NS=25/9/28/N|EW=55/24/57/E|type=waterbody|region=AE-DU|text=DMS|name=Al Warsan}}), 20 km südöstlich vom Zentrum Dubais entfernt in der Nachbarschaft zur [[Dubai International City]], der 1990 entstand und ebenfalls durch aufbereitetes städtisches Abwasser gespeist wird.<ref>[http://www.alwarsanlake.com/1A_about.asp Al-Warsan Lake]</ref>
Das [[Klima]] ist [[subtropisch]] bis [[tropisch]] mit sehr geringen Jahresniederschlägen, die meist im [[Winter]] fallen; häufig verdunstet der [[Regen]], bevor er den Boden erreicht. Von [[Mai]] bis [[Oktober]] ist es extrem schwül. Vor allem im [[Winter]] und Früh[[sommer]] weht der [[Shamal]] ("Der Nördliche"), ein Nordwestwind, der viel Sand und Staub mit sich bringt. Es kommt vor, daß [[Sandsturm|Sandstürme]] aus dem [[Irak]] bis in die VAE wehen. Im Spätsommer sorgt ein feuchter Südostwind, Sharqi ("Der Östliche") genannt, besonders in der Küstenregion für unangenehmes Klima. Im Inland herrscht trockenes [[Wüstenklima]]. Im [[Hadschar-Gebirge]] ist es aufgrund der Höhenlage merklich kühler. Auf dem Jebel Jais, ein Bergstock nahe [[Ra’s al-Chaima]], hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zweimal [[Schnee|geschneit]].<ref>http://www.gulfnews.com/nation/General/10278477.html</ref>


Die durchschnittlichen Temperaturen und Niederschläge in [[Abu Dhabi]] sind:
Nur wenige Kilometer südlich von Al Ain liegt der bis zu 1134 m hohe [[Jebel Hafit]], ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender, etwa 26 km langer [[Bergrücken]].<ref>[http://www.cosis.net/abstracts/EGU2007/01269/EGU2007-J-01269.pdf M. Sirat, de Jong, E. Werner, D. Sokoutis, E. Willingshofer, M. Ali: The tectonic evolution of Jebel Hafit and Al-Jaww Plain: structural style and fracture analysis]</ref>


{| class="prettytable" valign="center"
=== Das Hadschar-Gebirge und die Küste des Golfs von Oman ===
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<!-- Quelle für durchschnittliche Höchsttemperaturen: The National Atlas of the United Arab Emirates (UAE University, 1993) -->


[[Datei: Dadna 02.jpg|thumb|left|Akazien bei Fudschaira]]
Im [[Hadschar-Gebirge]] sind die höchsten Erhebungen der VAE zu finden. Das ist der [[Dschabal Yibir]] (1.527 m) und der [[Dschabal Adhan]] (1.127 m). Dort finden sich eine Reihe von [[Wadi]]s, in denen gelegentlich Wasser fließt. So beispielsweise der ([[Wadi Bih]] ({{Coordinate|text=DMS|NS=25/49/40/N|EW=58/8/0/E|type=waterbody|region=AE-RK|text=DMS|name=Wadi Bih}}), wo mit dem '' Wadi Bih Run'' ein Langstrecken-Rennen seit 1993 stattfindet. Dieser Wadi ist ein traditioneller Verbindungsweg durch das Gebirge und führt durch das omanische [[Musandam]], über den Wadi Khabb Shamsi bis nach [[Dibba]], am Golf von Oman.
[[Datei:Oryx.jpeg|thumb|right|Arabischer Oryx]]
===Flora und Fauna===
Die Küste des [[Golf von Oman|Golfs von Oman]] ist fruchtbar und dicht besiedelt. Die wichtigsten Städte sind [[Fudschaira]] mit etwa 130.000 Einwohnern und Dibba. In [[Khor Fakkan]] gibt es einen Hochseehafen mit einem Container-Terminal.
In den [[Oase]]n wachsen [[Dattelpalme]]n, [[Akazie]]n und [[Eukalyptus|Eukalypten]]; die [[Wüste]] hat äußerst spärliche Vegetation mit [[Gras|Hartgräsern]] und Dornbüschen. Die einheimischen Tiere wurden durch intensive Jagd fast ausgerottet. In den Küstengewässern gibt es vor allem [[Makrele]]n, [[Barsch]]e und [[Thunfisch]]e, selten [[Hai]]e und [[Wal]]e; die reichen Fischbestände gehen durch die [[Verschmutzung]] rapide zurück. Auf der Insel Sir Bani Yas wurde in den 1970ern von Scheich [[Zayid bin Sultan Al Nahyan]] ein Naturreservat für einheimische Pflanzen und Tiere angelegt, welches u.a. das Überleben der [[Oryx|Arabischen Oryxantilope]] und des [[Leopard]]en sicherte. In den letzten Jahren wurde begonnen, im Süden der VAE Herden von Oryxantilopen wieder in die freie Wildbahn zu entlassen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 6. Oktober 2009, 08:27 Uhr

Datei:Vae.png
Karte der Vereinigten Arabischen Emirate
Satellitenbild (Oktober 2004)
Topographische Karte der VAE

Siehe auch: Geographie der Vereinigten Arabischen Emirate

Die Geographie der Vereinigten Arabischen Emirate ist die Beschreibung der physischen Beschaffenheit des Staatsgebietes der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), sowie die hierdurch bedingte Wechselwirkung zwischen diesem Lebensraum und seinen Bewohnern.

Staatsgebiet

Die Vereinigten Arabischen Emirate liegen an der östlichen Küste der Arabischen Halbinsel in Südwestasien zwischen 22°50′ und 26°00′″ nördlicher Breite und 51°00′ und 56°25′ östlicher Länge. Der Süden und Westen des Landes grenzt über eine Länge von 457 km an Saudi-Arabien, der Osten über 410 km an Oman und über die Hoheitsgewässer im Westen an Katar. Im Norden schmiegt sich das Land an den Südbogen des Persischen Golfes und im Osten an den Golf von Oman, wo es das Staatsgebiet des Oman in zwei Teile trennt. Dort findet sich auch noch mit dem Gebiet um Nahwa eine Enklave zweiter Ordnung. Die Küstenlinie am Persischen Golf kann nicht genau bestimmt werden, da sie sich durch Verlagerung von Sand und Schlickmassen ständig ändert. Aus diesem Grund ist die Landesfläche nur ungenau anzugeben. Sie beträgt 77.700 km² oder 83.600 km², wenn dabei die vom Iran 1992 einseitig übernommenen Tunb-Inseln und die Insel Abu Musa zusammen mit dem ihnen umgebene Meeresgebiet mit eingerechnet werden.[1][2] Im August 1974 wurde mit Saudi-Arabien im „Riad Vertrag“, vereinbart, daß die VAE die Landverbindung nach Katar und das anteilige Seegebiet am Chaur al-Udaid ab- und dafür Saudi-Arabien die territorialen Ansprüche auf die Oase Buraimi/Al-Ain aufgibt.[3]

Die VAE bestehen aus den Emiraten Abu Dhabi, Adschman, Dubai, Fudschaira, Ra’s al-Chaima, Schardscha und Umm al-Qaiwain. Das größte Emirat, Abu Dhabi, nimmt mit 67.340 km² ca. 87% der Gesamtfläche des Landes ein, während das kleinste Emirat, Adschman, mit 259 km² nur 0.33% der VAE ausmacht. Vor ihrem Abzug 1971 legten die britischen Protektoratsautoritäten die Grenzen zwischen den einzelnen Emiraten fest, um Teritorialstreitigkeiten, welche die Gründung der VAE hätten behindern können, vorzubeugen. Dies wurde von den Herrschern der jeweiligen Emirate zum größten Teil anerkannt. Einige wenige Konflikte wurden erst nach der Gründung der VAE beigelegt. Die kompliziertesten Grenzen sind im Hadschar-Gebirge, wo sich fünf Emirate um mehr als ein Dutzend Enklaven stritten.

Topographie

Dünen im Hinterland von Dubai

Die VAE sind fast vollständig von trockener Sandwüste bedeckt; über zwei Drittel des Landes werden von den nördlichen Ausläufern der Großen Arabischen Wüste (Rub al-Chali) eingenommen. Ihre Sanddünen können oft über Hunderte von Kilometern wandern und Oasen und Städte bedrohen. Großangelegte Bepflanzungen konnten das Vordringen der Wüste nur teilweise stoppen. Die bedeutendsten Wüstenoasen sind Al-Ain/Buraimi im Grenzgebiet zu Oman und die Liwa-Oase im Süden. Zwischen Sandwüste und Nordküste gibt es eine 15 km breite Salzsumpfebene mit Salzpfannen und brackigem Grundwasser. Der Nordküste sind viele Inseln vorgelagert; noch 100 km vor der Küste ist das Meer nur 25 m tief. Die Inseln, Sandbänke, Untiefen und Korallenriffe behindern noch heute die Schifffahrt. Im Nordosten, auf der Landspitze zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman, erhebt sich steil der nördliche Abschnitt des Hadschar-Gebirges: Schroff aus der Wüste aufsteigend erreicht es in der VAE seine höchsten Erhebungen im Dschabal Adhan (1.127 m) und im Dschabal Yibir (1.527 m). Hier können große Mengen von Grund- und Oberflächenwasser gewonnen werden. Flussbette, die sogenannten Wadis, durchziehen das Land.

Die Küste bei Abu Dhabi

Die Küste und die Inseln im Persischen Golf

Im Westen befindet sich der mehrere hundert Quadratkilometer große Sabkha Matti.[4] Es ist ein Gebiet mit einer Breite von 60 Kilometern und einer Tiefe von 150 km, reicht also somit bis nach Saudi-Arabien hinein. Der Sabkha Matti ist der Überrest eines einstigen Flusses, der im Inneren der Arabischen Halbinsel entsprang. Östlich davon liegen die Halbinsel Dschabal az-Zanna und der Industrieort Ruwais. In der Mitte der Nordküste finden sich eine Vielzahl von der Küste vorgelagerten Inseln, Halbinseln und auf der Höhe von Abu Dhabi ein ausgedehntes Netz von Lagunen und künstlicher Kanälen. Im Norden liegen die Großstädte Dubai, Schardscha, Adschman, die Stadt Umm al-Qaiwain entlang einer Bucht, wo auch von Mangroven bewachsene Inseln zu finden sind, und Ra’s al-Chaima, nur 20 km von der Grenze zum Oman entfernt. Von der Küste weit entfernt, liegen im Persischen Golf Inseln, wie Das, Zirku oder die vom Iran besetzten Inseln Abu Musa und die Tunb-Inseln. Da der Persische Golf nur maximal etwa 100 m tief ist, sind einige dieser Inseln aus dem Meer aufragende Salzdome.

Dschabal Hafit bei Al-Ain

Das Landesinnere

Im Landesinneren findet sich die Wüste Rub al-Chali mit der Liwa-Oase im Süden und der Oasenstadt Al-Ain im Osten an der Grenze zum Oman. Der größte Teil des Landesinneren ist flache Wüste, doch gibt es Dünen südlich der Liwa-Oase mit Höhen über 100 m[5] und auch im Südosten des Landes. Der See Al-Wathba (24° 15′ 25″ N, 54° 35′ 50″ O) befindet sich 30 km südöstlich vom Zentrum Abu Dhabis entfernt. Er ist ein [[Sabkha], also ursprünglich meist nur im Winter ein See. Erst seit 1998, als aufbereitetes städtisches Abwasser dorthin geleitet wurde, ist ganzjährig offenes Wasser vorhanden, so dass dort sogar Flamingos brüten. Ein weiteres wichtiges Vogelbrutgebiet ist der See Al-Warsan (25° 9′ 28″ N, 55° 24′ 57″ O), 20 km südöstlich vom Zentrum Dubais entfernt in der Nachbarschaft zur Dubai International City, der 1990 entstand und ebenfalls durch aufbereitetes städtisches Abwasser gespeist wird.[6] Nur wenige Kilometer südlich von Al-Ain liegt der bis zu 1134 m hohe Dschabal Hafit, ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender, etwa 26 km langer Bergrücken.[7]

Karge Landschaft des Hadschar-Gebirges

Das Hadschar-Gebirge und die Küste des Golfs von Oman

Im Hadschar-Gebirge sind die höchsten Erhebungen der VAE zu finden: der Dschabal Yibir (1.527 m) und der Dschabal Adhan (1.127 m). Dort finden sich eine Reihe von Wadis, in denen gelegentlich Wasser fließt. So beispielsweise das Wadi Bih ((25° 49′ 40″ N, 58° 8′ 0″ O), wo seit 1993 mit dem Wadi Bih Run ein Langstrecken-Rennen stattfindet. Dieses Wadi ist ein traditioneller Verbindungsweg durch das Gebirge und führt durch das omanische Musandam über das Wadi Khabb Shamsi bis nach Dibba, am Golf von Oman. Die Küste des Golfs von Oman ist fruchtbar und dicht besiedelt. Die wichtigsten Städte sind Fudschaira und Dibba. In Khor Fakkan gibt es einen Hochseehafen mit einem Container-Terminal.

Klima

Das Klima ist subtropisch bis tropisch mit sehr geringen Jahresniederschlägen, die meist im Winter fallen; häufig verdunstet der Regen, bevor er den Boden erreicht. Von Mai bis Oktober ist es extrem schwül. Vor allem im Winter und Frühsommer weht der Shamal ("Der Nördliche"), ein Nordwestwind, der viel Sand und Staub mit sich bringt. Es kommt vor, daß Sandstürme aus dem Irak bis in die VAE wehen. Im Spätsommer sorgt ein feuchter Südostwind, Sharqi ("Der Östliche") genannt, besonders in der Küstenregion für unangenehmes Klima. Im Inland herrscht trockenes Wüstenklima. Im Hadschar-Gebirge ist es aufgrund der Höhenlage merklich kühler. Auf dem Jebel Jais, ein Bergstock nahe Ra’s al-Chaima, hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zweimal geschneit.[8]

Die durchschnittlichen Temperaturen und Niederschläge in Abu Dhabi sind:

Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Minimal (°C) 14 15 17 21 24 26 29 30 27 23 19 16
Maximal (°C) 24 25 29 33 38 39 40 40 39 35 30 26
Niederschlag in mm 11 38 34 10 3 1 2 3 1 2 4 10
Datei:Dadna 02.jpg
Akazien bei Fudschaira
Arabischer Oryx

Flora und Fauna

In den Oasen wachsen Dattelpalmen, Akazien und Eukalypten; die Wüste hat äußerst spärliche Vegetation mit Hartgräsern und Dornbüschen. Die einheimischen Tiere wurden durch intensive Jagd fast ausgerottet. In den Küstengewässern gibt es vor allem Makrelen, Barsche und Thunfische, selten Haie und Wale; die reichen Fischbestände gehen durch die Verschmutzung rapide zurück. Auf der Insel Sir Bani Yas wurde in den 1970ern von Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan ein Naturreservat für einheimische Pflanzen und Tiere angelegt, welches u.a. das Überleben der Arabischen Oryxantilope und des Leoparden sicherte. In den letzten Jahren wurde begonnen, im Süden der VAE Herden von Oryxantilopen wieder in die freie Wildbahn zu entlassen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/profiles/UAE.pdf
  2. http://www.pdwb.de/b_flaech.htm
  3. http://www.washingtoninstitute.org/templateC05.php?CID=2431
  4. http://uaeinteract.com/nature/natu_ems/en01.asp
  5. http://uaeinteract.com/nature/natu_ems/en17.asp
  6. http://www.alwarsanlake.com/1A_about.asp
  7. http://www.cosis.net/abstracts/EGU2007/01269/EGU2007-J-01269.pdf
  8. http://www.gulfnews.com/nation/General/10278477.html