„Frank-Rüdiger Hildebrandt“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Leben: einige Sätze aus der Fettschrift umgestellt
Zeile 7: Zeile 7:


== Leben ==
== Leben ==
* 1945 flüchtet seine Familie nach Stralsund an die Ostsee, wo der Bruder in einem Kornspeicher zur Welt kommt. Mit einem Kohlenfrachter gelangt die Familie nach Dänemark, wo sie 2,5 Jahre in verschiedenen Internierungslagern untergebracht wird.
* 1945 flüchtet seine Familie nach [[Stralsund]] an die Ostsee, wo der Bruder in einem Kornspeicher zur Welt kommt. Mit einem Kohlenfrachter gelangt die Familie nach Dänemark, wo sie 2,5 Jahre in verschiedenen Internierungslagern untergebracht wird.
* 1947 werden die Lager aufgelöst, und der neue Wohnort ist nun Schledehausen bei Osnabrück. Der Vater stirbt noch im gleichen Jahr. Der Besuch der Dorfschule und das ländliche Leben prägen die Kindheit Frank-Rüdigers. Schon früh erlernt der Schüler die Technik der Malerei mit Ölfarben bei den Malern Kurt Hartung und Janos Todt. Er verkauft seine ersten Bilder im Alter von zehn Jahren.
* 1947 werden die Lager aufgelöst, und der neue Wohnort ist nun Schledehausen bei Osnabrück. Der Vater stirbt noch im gleichen Jahr. Der Besuch der Dorfschule und das ländliche Leben prägen die Kindheit Frank-Rüdigers. Schon früh erlernt der Schüler die Technik der Malerei mit Ölfarben bei den Malern Kurt Hartung und Janos Todt. Er verkauft seine ersten Bilder im Alter von zehn Jahren.
* Nach dem Abitur am Ratsgymnasium in Osnabrück und einem Baupraktikum folgt das '''Studium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen:''' Architektur bei [[Rudolf Steinbach]], Städtebau bei [[Gottfried Böhm]], Malerei bei [[Hubert Berke]]
* Nach dem Abitur am Ratsgymnasium in Osnabrück und einem Baupraktikum folgt das Studium an der [[RWTH Aachen|Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen]]: Architektur bei [[Rudolf Steinbach]], Städtebau bei [[Gottfried Böhm]], Malerei bei [[Hubert Berke]]
* 1967 schließt er das Studium mit 'summa cum' laude ab und erhält von der [[RWTH Aachen]] die Springorum-Denkmünze.
* 1967 schließt er das Studium mit 'summa cum' laude ab und erhält von der [[RWTH Aachen]] die Springorum-Denkmünze.
* 1967–68 folgt ein Büropraktikum bei dem Architekten [[Carlfried Mutschler]] in Mannheim, sowie die Teilnahme an Projekten der kritischen Universität Heidelberg.
* 1967–68 folgt ein Büropraktikum bei dem Architekten [[Carlfried Mutschler]] in Mannheim, sowie die Teilnahme an Projekten der kritischen Universität Heidelberg.
* 1968 Gründung des Architekturbüros '''„Planungskollektiv Architektur und Städtebau“''' in Frankfurt am Main, mit Rolf Hetterich, Heinz Michael Kleinert und Hartmut Lehmann
* 1968 Gründung des Architekturbüros '''„Planungskollektiv Architektur und Städtebau“''' in Frankfurt am Main, mit Rolf Hetterich, Heinz Michael Kleinert und Hartmut Lehmann
* 1973 Tod des Bruders, Aufenthalt in der Benediktinerabtei Neresheim als Mönch auf Zeit. Frank-Rüdiger Hildebrandt erübt die '''Zen Meditation''' bei [[Hugo Makibi Enomiya-Lassalle]]. Im Spätsommer ist er Bauhelfer bei den Instandsetzungsarbeiten am Johannishof in Alfter bei Bonn, einem alten Johannitergut, das für den Studienbeginn der „'''Alanus Hochschule der musischen und bildenden''' '''Künste“''' vorbereitet wird.
* 1973 Tod des Bruders, Aufenthalt in der Benediktinerabtei Neresheim als Mönch auf Zeit. Frank-Rüdiger Hildebrandt erübt die [[Zen|Zen-Meditation]] bei [[Hugo Makibi Enomiya-Lassalle]]. Im Spätsommer ist er Bauhelfer bei den Instandsetzungsarbeiten am Johannishof in Alfter bei Bonn, einem alten Johannitergut, das für den Studienbeginn der „'''Alanus Hochschule der musischen und bildenden''' '''Künste“''' vorbereitet wird.
* Mit dem ersten Studienjahr tritt er in das Studium der '''Aquarellmalerei''' bei Wilfried Ogilvie ein. Verbunden mit der Malerei an der Alanus Hochschule ist das '''Studium der Antroposophie''' und kursorisch die Teilnahme an den Künsten: Bildhauerei, Sprache und Schauspiel, Musik und Eurythmie. Die Hochschule folgt dem Ideal des Zusammenklanges der Künste im Gesamtkunstwerk, so wie der Namenspatron 'Alanus ab insulis' die Ganzheiltichkeit des Denkens und Handelns forderte.
* Mit dem ersten Studienjahr tritt er in das Studium der '''Aquarellmalerei''' bei Wilfried Ogilvie ein. Verbunden mit der Malerei an der Alanus Hochschule ist das '''Studium der Antroposophie''' und kursorisch die Teilnahme an den Künsten: Bildhauerei, Sprache und Schauspiel, Musik und Eurythmie. Die Hochschule folgt dem Ideal des Zusammenklanges der Künste im Gesamtkunstwerk, so wie der Namenspatron 'Alanus ab insulis' die Ganzheiltichkeit des Denkens und Handelns forderte.
* 1974 Gründung des Architekturbüros '''„Alanus Bauhütte“''' in Alfter mit den Hochschulkollegen Wilfried Ogilvie, Wilhelm Scheulen, Peter Ferger. Die Bauhütte ist ein erster Schritt, der Alanus Hochschule Werkstätten anzuschließen. Es folgt eine Schreinerei, eine Druckerei, eine Weberei und der Anfang eines landwirtschaftlichen Betriebes. Auf längere Sicht lassen sich diese Einrichtungen nicht an die Hochschule binden, zu stark ist das Engagement der Lehrkräfte im Lehrbetrieb.
* 1974 Gründung des Architekturbüros '''„Alanus Bauhütte“''' in Alfter mit den Hochschulkollegen Wilfried Ogilvie, Wilhelm Scheulen, Peter Ferger. Die Bauhütte ist ein erster Schritt, der Alanus Hochschule Werkstätten anzuschließen. Es folgt eine Schreinerei, eine Druckerei, eine Weberei und der Anfang eines landwirtschaftlichen Betriebes. Auf längere Sicht lassen sich diese Einrichtungen nicht an die Hochschule binden, zu stark ist das Engagement der Lehrkräfte im Lehrbetrieb.
Zeile 23: Zeile 23:
* 2000 heiratet er die Pianistin und Eurythmistin Anne Dekker, die mit zwei Töchtern die Familie erweitert.
* 2000 heiratet er die Pianistin und Eurythmistin Anne Dekker, die mit zwei Töchtern die Familie erweitert.
* 2001 Antrag zur staatlichen Anerkennung des Architekturstudiums, das bis dahin mit einem hochschuleigenen Diplom abschließt und mit dem die AbsolventInnen den Titel ,Architekt' nicht führen dürfen. Frank-Rüdiger Hildebrandt holt zum Architektur-Studienkonzept der Alanus Hochschule und zu seinen eigenen Arbeiten Professorengutachten ein, um die Gleichwertigkeit des Studienganges mit staatlichen Hochschulen nachweisen zu können.
* 2001 Antrag zur staatlichen Anerkennung des Architekturstudiums, das bis dahin mit einem hochschuleigenen Diplom abschließt und mit dem die AbsolventInnen den Titel ,Architekt' nicht führen dürfen. Frank-Rüdiger Hildebrandt holt zum Architektur-Studienkonzept der Alanus Hochschule und zu seinen eigenen Arbeiten Professorengutachten ein, um die Gleichwertigkeit des Studienganges mit staatlichen Hochschulen nachweisen zu können.
* 2003 wird der neubenannten '''„[[Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft]]“''' vom Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung in Düsseldorf die staatliche Anerkennung als Kunsthochschule erteilt. Frank-Rüdiger Hildebrandt wird die Professur für die Fakultät Architektur verliehen.
* 2003 wird der neubenannten „[[Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft]]“ vom Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung in Düsseldorf die staatliche Anerkennung als Kunsthochschule erteilt. Frank-Rüdiger Hildebrandt wird die Professur für die Fakultät Architektur verliehen.
* 2006–2018 übernimmt er mit seiner '''<nowiki />'Gestaltlehre'''' die praktische Einführung in die künstlerischen Grundelemente, so wie sie für Musik, Malerei, Skulptur, und Architektur Gültigkeit haben. Dazu experimentiert er mit den Studierenden im eigens errichteten Raumlabor der Architekturabteilung.
* 2006–2018 übernimmt er mit seiner ''Gestaltlehre'' die praktische Einführung in die künstlerischen Grundelemente, so wie sie für Musik, Malerei, Skulptur, und Architektur Gültigkeit haben. Dazu experimentiert er mit den Studierenden im eigens errichteten Raumlabor der Architekturabteilung.


== Projekte und Bauwerke ==
== Projekte und Bauwerke ==

Version vom 24. Juni 2024, 03:15 Uhr

Dieser Artikel wurde am 22. Juni 2024 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Falls relevant Vollprogramm --Mr.Lovecraft (Diskussion) 17:08, 22. Jun. 2024 (CEST)
Frank-Rüdiger Hildebrandt im Alter von 4 Jahren
Im Atelier von dem Maler Todt
Vor seiner Staffelei

Frank-Rüdiger Hildebrandt (* 29. Juni 1941 in Schönlanke, Posen Westpreußen) ist ein deutscher Architekt, Maler und Hochschullehrer. Er zählt zu den Vertretern einer organisch, lebendigen Architektur.

Leben

  • 1945 flüchtet seine Familie nach Stralsund an die Ostsee, wo der Bruder in einem Kornspeicher zur Welt kommt. Mit einem Kohlenfrachter gelangt die Familie nach Dänemark, wo sie 2,5 Jahre in verschiedenen Internierungslagern untergebracht wird.
  • 1947 werden die Lager aufgelöst, und der neue Wohnort ist nun Schledehausen bei Osnabrück. Der Vater stirbt noch im gleichen Jahr. Der Besuch der Dorfschule und das ländliche Leben prägen die Kindheit Frank-Rüdigers. Schon früh erlernt der Schüler die Technik der Malerei mit Ölfarben bei den Malern Kurt Hartung und Janos Todt. Er verkauft seine ersten Bilder im Alter von zehn Jahren.
  • Nach dem Abitur am Ratsgymnasium in Osnabrück und einem Baupraktikum folgt das Studium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen: Architektur bei Rudolf Steinbach, Städtebau bei Gottfried Böhm, Malerei bei Hubert Berke
  • 1967 schließt er das Studium mit 'summa cum' laude ab und erhält von der RWTH Aachen die Springorum-Denkmünze.
  • 1967–68 folgt ein Büropraktikum bei dem Architekten Carlfried Mutschler in Mannheim, sowie die Teilnahme an Projekten der kritischen Universität Heidelberg.
  • 1968 Gründung des Architekturbüros „Planungskollektiv Architektur und Städtebau“ in Frankfurt am Main, mit Rolf Hetterich, Heinz Michael Kleinert und Hartmut Lehmann
  • 1973 Tod des Bruders, Aufenthalt in der Benediktinerabtei Neresheim als Mönch auf Zeit. Frank-Rüdiger Hildebrandt erübt die Zen-Meditation bei Hugo Makibi Enomiya-Lassalle. Im Spätsommer ist er Bauhelfer bei den Instandsetzungsarbeiten am Johannishof in Alfter bei Bonn, einem alten Johannitergut, das für den Studienbeginn der „Alanus Hochschule der musischen und bildenden Künste“ vorbereitet wird.
  • Mit dem ersten Studienjahr tritt er in das Studium der Aquarellmalerei bei Wilfried Ogilvie ein. Verbunden mit der Malerei an der Alanus Hochschule ist das Studium der Antroposophie und kursorisch die Teilnahme an den Künsten: Bildhauerei, Sprache und Schauspiel, Musik und Eurythmie. Die Hochschule folgt dem Ideal des Zusammenklanges der Künste im Gesamtkunstwerk, so wie der Namenspatron 'Alanus ab insulis' die Ganzheiltichkeit des Denkens und Handelns forderte.
  • 1974 Gründung des Architekturbüros „Alanus Bauhütte“ in Alfter mit den Hochschulkollegen Wilfried Ogilvie, Wilhelm Scheulen, Peter Ferger. Die Bauhütte ist ein erster Schritt, der Alanus Hochschule Werkstätten anzuschließen. Es folgt eine Schreinerei, eine Druckerei, eine Weberei und der Anfang eines landwirtschaftlichen Betriebes. Auf längere Sicht lassen sich diese Einrichtungen nicht an die Hochschule binden, zu stark ist das Engagement der Lehrkräfte im Lehrbetrieb.
  • Seit 1982 führt Frank-Rüdiger Hildebrandt das Büro als „Bauhütte im Schloß“ in eigener Regie weiter.
  • 1976 wird er Hochschullehrer im Fachbereich Malerei und seit 1978 zusätzlich Hochschullehrer für Entwerfen in der später startenden Architekturklasse.
  • 1976 heiratet Hildebrandt die Bildhauerin Maja Draessler mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat.
  • 1994 stirbt Maja Hildebrandt-Draessler
  • 1995 Geburt einer Tochter
  • 2000 heiratet er die Pianistin und Eurythmistin Anne Dekker, die mit zwei Töchtern die Familie erweitert.
  • 2001 Antrag zur staatlichen Anerkennung des Architekturstudiums, das bis dahin mit einem hochschuleigenen Diplom abschließt und mit dem die AbsolventInnen den Titel ,Architekt' nicht führen dürfen. Frank-Rüdiger Hildebrandt holt zum Architektur-Studienkonzept der Alanus Hochschule und zu seinen eigenen Arbeiten Professorengutachten ein, um die Gleichwertigkeit des Studienganges mit staatlichen Hochschulen nachweisen zu können.
  • 2003 wird der neubenannten „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“ vom Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung in Düsseldorf die staatliche Anerkennung als Kunsthochschule erteilt. Frank-Rüdiger Hildebrandt wird die Professur für die Fakultät Architektur verliehen.
  • 2006–2018 übernimmt er mit seiner Gestaltlehre die praktische Einführung in die künstlerischen Grundelemente, so wie sie für Musik, Malerei, Skulptur, und Architektur Gültigkeit haben. Dazu experimentiert er mit den Studierenden im eigens errichteten Raumlabor der Architekturabteilung.

Projekte und Bauwerke

1962–67 Studienzeit, Aachen

  • Studentenwettbewerb der Siporex-Industrie, flexible Wohnhausgruppe in Elementbauweise (1. Preis)
  • Studentenwettbewerb der Ziegel-Industrie, Kirche in einer Baulücke in Aachen (2. Preis)
  • Studentencafe in der Pontstraße in Aachen (1. Preis)
  • Erstes Haus mit Konferenzräumen, Elektrozaun Dr. Müller in Korbach zusammen mit Rolf Hetterich sämtliche Arbeiten werden in das Studium integriert und anerkannt

1968–69 Büropraktikum bei Carlfried Mutschler, Mannheim

  • Realisierung einer Wohnhaugruppe in Mannheim Vogelstang
  • Architektenwettbewerb kirchliches Gemeindezentrum Mannheim (1.Preis und Bauauftrag)
  • Kritische Universität Heidelberg, Alternativprojekte u.a. Aktionszentrale und Wohnungen für Jungarbeiter statt kirchliches Gemeindezentrum in Mannheim

1969–73 Planungskollektiv Architektur und Städtebau Frankfurt/Main

  • Internationaler Städtebauwettbewerb mit Johannes Lundgreen, "the town waggon"
  • Erstes Kinderspielhaus, Frankfurt Domstraße
  • Jugendzentrum Hoechst, Realisierung H. Lehmann

Diverse Wettbewerbspreise:

  • Kirchliches Zentrum Darmstadt-Kranichstein, Ankauf
  • Ortskern Flörsheim-M (1. Preis)
  • Neue Stadt Liederbach (1. Preisgruppe)
  • Stadt Karben (Ankauf)
  • Gesamtschule Offenbach (2. Preis)

Realisierte Bauten:

  • Wohnhaus Bräuer, Heidelberg Boxberg (1970)
  • Gesamtschule Schlüchten, 1. Preis + Bauauftrag (1971)
  • Berufsschulzentrum Darmstadt, 1. Preis + Bauauftrag (1972)
  • Motto „Schule ohne Wände“, freies Lernen im entgrenzten Raum


1975–80 Alanus Bauhütte, Alfter

  • Städtebauwettbewerb Witten Zentrum

Realisierte Bauten:

  • Drogenheilstätte '7 Zwerge' Salem mit W. Ogilvie und G. Bockemühl (1975)
  • Waldorfschule Rengoldshausen mit W. Ogilvie und G. Bockemühl (1976)
  • Waldorfkindergarten Witten (1978)
  • Haus Dr. Waterkamp Hagen (1979)
  • Kultur-Erlebnisweg-Alfter (seit 1980)

seit 1980 Bauhütte im Schloss, Alfter, mit Ulrich Hermans, Tim Lütje

  • Wettbewerb Kunstmuseum, Bonn
  • Wettbewerb ökumenisches Gemeindezentrum, Bonn Brüser Berg
  • Wettbewerb Holzbauforum, Nettersheim Eifel
  • Städtebauwettbewerb Königswinter
  • Evangelisches Gemeindezentrum Köln Flittard

Realisierte Bauten:

Schulbauten nach Hildebrandts Erfindung „Schule ohne Flure", da Waldorfschulbauten von der Gründung bis zum Endausbau viele Jahre benötigen, gibt ein städtebaulicher Plan die schrittweise Realisierung vor. So entstehen:

  • Waldorfschule Heidelberg – Schule als Kommunikationszentrum, Schulhäuser, Werkstätten, Kindergarten, seit 1982
  • Waldorfschule Erlangen – Schule ohne Flure, seit 1989
  • Waldorfschule Dinslaken – die Platzbildung im Haus, seit 1992
  • Waldorfkindergarten Erftstadt, Liblar, 1997
  • Wohnhausgruppe im Lerchenfeld, Bergisch-Gladbach, 1998
  • Alanus Hochschule – städtebaulicher Plan und realisierte Bauten (1998); Ateliers, Werkstätten, Seminarräume und Gästehaus bilden einen Kunsterlebnisweg, der zum historischen Johohannishof führt (seit 2000)
  • Waldorfschule Hagen, Veranstaltungsfoyer, Sporthalle, Werkstätten 2004
  • Hohenfried "Heimat" – Lebensort für Menschen mit Behinderung in Bayerisch Gmain-Bad Reichenhall, städtebaulicher Plan (2005); Dorfplatz und Wohnheim für 60 Menschen, Farb- und Bildgestaltung der Gemeinschaftsbereiche anhand von 6 Themen zur Identität und Unterscheidbarkeit der Wohngruppen (2006):
    1. Commonwealth – Poesie der Zusammenfindung
    2. Mediterran – Getragensein und Lasten
    3. Bergwelten – Rhythmus der Höhe und Weite
    4. Design nach Mondrian – Charakter der Komposition
    5. Zen – Ruhe im Einssein
    6. Skandinavien – Reinheit im Lichtäther

Architektur

Die Bauwerke Frank-Rüdiger Hildebrandts folgen einem organisch lebendigen Strom, in dem alle Winkel erlaubt sind, nicht nur der rechte Winkel. Das führt zu freien Architekturformen, die als organischer Funktionalismus bezeichnet werden können. Allen Entwürfen liegt das Menschenbild der Antroposophie zugrunde. Frank-Rüdiger Hildebrandt ist davon überzeugt, dass der Mensch in seinen vielschichtigen Seinsebenen mittelbar durch Farbe, Form und Gestalt der Architektur positiv angesprochen wird: so die körperliche Gesundheit durch biologisch einwandfreie Baustoffe, der sich bewegende Mensch durch Rhythmus und bewegte Formensprache, der seelenvolle Mensch durch Farbe und Geste des Bauwerkes, schließlich soll sich der individuelle Mensch durch das Unverwechselbare eines Bauwerkes als Individuum angesprochen fühlen. Das heißt, Schule, Wohnhaus, Kaufhaus und Verwaltungsgebäude müssen sich auf charakteristische Weise unterscheiden. Zudem fördern platzräumliche Baukonzeptionen die Begegnung und das Gespräch. Sämtliche Bauten Hildebrandts folgen diesem Prinzip. Bei den Schulen werden die einzelnen Bauabschnitte in ein Gesamtkonzept eingefügt, so dass zuletzt eine harmonische Hausgruppe und ein sozialer Begegnungsraum entstehen. Baukörper und Freiraum oder Raum und Gegenraum sind ihm gleichermaßen wichtig. Wenn das Bauvolumen dafür nicht ausreicht, wie bei dem evangelischen Gemeindezentrum in Alfter, so gestaltet er ein treppenförmiges Forum im Außenbereich, das diesen Zweck erfüllt.

Gesamtkunstwerk

Schon in den ersten Alfterer Jahren entdeckt Frank-Rüdiger Hildebrandt die Besonderheiten des historischen Ortes Alfter. Er ruft den „Kulturerlebnisweg Alfter]“[1] ins Leben. Dieser Weg umfasst zwischen dem Johannishof und dem Schloss Alfter 23 Stationen[2], die besondere Aufmerksamkeit fordern: alte Häuser, Wegekreuze, Einblick in Leben und Arbeitsweise der Anwohner und Standplätze für Skulpturen von Studierenden und Lehrkräften der Hochschule. Zudem besteht die öffentliche Einladung zum Besuch der Alanusateliers am Johannishof und im Schloss. In Verbindung mit den Veranstaltungen der Bücherei, der katholischen und der evangelischen Kirche sowie dem Schloss stellt der 'Kulturerlebnisweg Alfter' ein umfassendes Gesamtkunstwerk dar, das wesentlich zur Integration der Alanus Hochschule und ihrer Studierenden beigetragen hat, und das durch Gruppenführungen bekannt geworden ist. In der Folge entstehen in der Nähe der Erlebnisweg Witterschlick und der Skulpturenpfad Sankt Augustin.

Malerei

Frank-Rüdiger Hildebrandt steht in einer Tradition von Künstlern mit der Doppelbegabung Malerei und Architektur. Er übernimmt die Farbgestaltung seiner Bauten und sieht große Flächen zur Bildhängung in den Gebäuden vor. 1980 eröffnet er die „Galerie im Schloss Alfter“. Zu diesem Anlass läßt er 24 europäischen Phantasielandschaften des belgischen Wandermalers Renier Roidkin in den Brüstungsvertäfelungen der Beletage restaurieren, ergänzt die Ausstellung mit Bildern von Hubert Berke und hängt in Korrespondenz zu den historischen Tafeln seine gegenstandslosen Bilder. Besucher der Galerie können jederzeit kommen, da das Architekturbüro über die Galerie erreicht wird. 1997 zum 25-jährigen Bestehen der Alanus Hochschule und zum gleichzeitig 50-jährigen Erinnerungstag an das Wirken der „Donnerstag-Gesellschaft im Schloß Alfter organisieren Frank-Rüdiger Hildebrandt und der Kunsthistoriker Jens Scholz eine Ausstellung im Schloss mit bis dahin ungezeigten Bildern von Hubert Berke, Hann Trier, Georg Meistermann und Eugen Batz aus dem Archiv der Fürstenfamilie auf Schloss Dyck. Sie legen zur Eröffnung der Ausstellung mit der Dokumentation 'Die Donnerstag-Gesellschaft' eine frühe kunstgeschichtliche Würdigung zum progressiven Neubeginn der Nachkriegskünstler im Rheinland vor. 1947–50 kamen die Künstler der Donnerstag-Gesellschaft auf Einladung des Fürsten Salm-Reifferscheid in das Schloß Alfter, um einem kunsthungrigen Publikum ihre Werke vorzustellen. Diese einmalige Künstlerbewegung war nicht nur in Alfter in Vergessenheit geraten und wird nun wiederentdeckt. Die tiefere Verbindung der zwei Jubiläen besteht auch darin, dass die Künstler der Donnerstag-Gesellschaft bereits von einer Vorgebirgsakademie träumten, die ohne Kenntnis von einander 25 Jahre später mit der Alanus Hochschule in Alfter entstanden ist. Künstlerische Zusammenarbeit ergibt sich mit Anne Hildebrandt-Dekker in Form von Bildern und Farbstimmungen zu zeitgenössischen Melodramen, zu einer Klavierschule und zu verschiedenen musikalischen Themen. Diese Sammlung zählt 250 Aquarelle. Zu Frank-Rüdiger Hildebrandts malerischer Entwicklung gehören zwei Ateliers, in denen er großformatige Bilder bearbeitet. Der „Alte Dorfsaal Miel“, ein Jugendstil-Tanzsaal, mit einer Grundfläche von 220 Quadratmetern, einer Höhe von 8 Metern und 8 seitlichen Bogenfeldern, stellt ideale Ausstellungsflächen zur Verfügung. Mit der Erfindung einer 'Bilderkammer' können im großen Raum umherschweifende Besucher eingefangen werden, um dann ringsgsum von Bildern umgeben zu sein. Dazu werden vier fahrbare Flächen zu einer quadratischen Kammer zusammengeführt und geschlossen. Auf einem Drehhocker bewegt sich der Betrachter von Bild zu Bild. Die 2,40 x 2,40 Meter große Bilderkammer stellt in knapper Form die Symbiose von Bild und Raum, von Malerei und Architektur, dar. Seit 2016 führt der Maler Frank-Rüdiger Hildebrandt seine Arbeit an großformatigen Bild-Meditationen im zweiten Atelier dem roten Kunstkubus „kukubu“ in Alfter fort.

Ausstellungen

Einzelausstellungen

1996 'Gegenstandslose Bilder', Ev. Gemeindezentrum, Alfter, DE

1998 'Landschaftsaquarelle aus verschiedenen Ländern', Ev. Gemeindezentrum Alfter, DE

2000 'Briefe vom Weihnachtsmann, Aquarelle für Kinder', Ev. Gemeindezentrum Alfter, DE

2001– 2006 'Neue Bilder', Galerie im Schloss Alfter, DE

2013 'Metamorphose', Alanus Hochschule, Am Herrenwingert in Alfter, DE

2014 'Doppeibilder', Alter Dorfsaal, Swisttal/Miel, DE

2015 'Die Bilderkammer', Ausstellung einer Erfindung, Alter Dorfsaal Swisttal/Miel, DE

2016 'En passant', Rheinskizzen aus dem Intercity Bonn-Heidelberg, Klavierhaus Clavins, Bonn, DE

2017 'Große Bilder-kleine Räume, Kleine Bilder-große Räume', Kunstkubus, Alfter, DE

2017 'Aquarelle und Farbstimmungen zu zeitgenössischen Melodramen', Ev. Gemeindezentrum, Alfter, DE

2018 'Aquarelle und Farbstimmungen' zu zeitgenössischen Melodramen, Haus Hohenfried, Bad Reichenhall, DE

2018 'Glückliche Reise 2', Bildreihe zu Bachvariationen von Michael Denhoff, St. Helena, Bonn, DE

2018 'Bilder ohne Ende', Kunstkubus, Alfter, DE

2019 'Glückliche Reise', Kirchenatelier Köln-Rondorf, DE

2020 'changing M', Brotfabrik Bonn, mind, moment, mood, motion, moon, meditation

2023 'Zen-Sinn', Kunstkubus, Alfter, DE

2024 'Alles nur Farbe', Galerie Raum für Kunst und Natur, Bonn, DE

Gruppenausstellungen

1982 '24 Europäische Phantasielandschaften u. freie Farbstimmungen', mit Renier Roidkin (1684–1741), Galerie im Schloss Alfter, DE

1987 'Die soziale Kraft der Kunst', Dozenten und Studenten der Alanus Hochschule, Wissenschaftszentrum Bonn, DE

1988 'Die soziale Kraft der Kunst', mit Jo Bukowski, Kunstakademie, Poznan, PL.

1990 'Wandbild im Straßenraum', Kulturerlebnisweg, Alfter

1991 'Straße im Farbenkreis', Leonhardstraße, Nürnberg, DE

1994 'Tatsuhiko Yokoo (Zen-Malerei) und Frank-Rüdiger Hildebrandt', Galerie im Schloss Alfter, DE

1995 'Hubert Berke (Informel) und Frank-Rüdiger Hildebrandt', Galerie im Schloss Alfter, DE

1997 Die 'Donnerstag-Gesellschaft', Galerie im Schloss Alfter, DE

Veröffentlichungen

Bücher, Aufsätze, und Vorträge von Frank-Rüdiger Hildebrandt führen in ein vertiefendes, künstlerisches Verständnis von Architektur und Malerei.

Einzelnachweise

  1. Kulturerlebnisweg Alfter.
  2. 23 Stationen