EFP-Battlegroup Lithuania

Ein deutscher Schützenpanzer Marder und ein niederländischer Schützenpanzer CV9035 nach einer Übung im Juni 2017
Kampfpanzer Leopard 2 an der litauisch-polnischen Grenze während der Übung Iron Wolf, Teil von Saber Strike 17, im Juni 2017

Die NATO-Battlegroup Lithuania ist der Kampfverband der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) in Litauen. Sie ist seit August 2017[1] mit Truppenteilen rotierend aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Kroatien, Norwegen und Luxemburg kampfbereit und hat eine Stärke von 1.200 Mann. Der Verband steht unter Führung der deutschen Bundeswehr in Rukla, 30 km von Kaunas.[2]

Hintergrund

Der Aufbau der Battlegroup geschieht im Rahmen der von der Allianz beschlossenen NATO Enhanced Forward Presence (eFP). Damit soll den baltischen Ländern und Polen die Unterstützung des Bündnisses versichert werden und eine Abschreckung gegenüber Russland deutlich werden. In allen vier Ländern wird im Laufe des Jahres jeweils eine NATO-Battlegroup aufgebaut.

Die eFP wurde beim Bündnisgipfel im Juli 2016 beschlossen. Die „Führungsnationen“ sind Deutschland in Litauen, Großbritannien in Estland, die USA in Polen und Kanada in Lettland. Russland sieht die Truppenstationierung der eFP als Provokation.[3]

Stationierung

1. Rotation

Die Bundeswehr stellt etwa 450 Soldaten bestehend aus:

  • einer Kampfkompanie des Panzergrenadierbataillons 122 aus Oberviechtach mit 20 Schützenpanzern Marder,
  • sechs Kampfpanzern Leopard 2A6 des Panzerbataillons 104 aus Pfreimd und weiteren Fahrzeugen sowie
  • einer Versorgungskompanie und
  • einem Stabszug.[4][5][6]

2. Rotation

Am 3. August 2017 übernahm der deutsche Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 371 Oberstleutnant Thorsten Gensler von Oberstleutnant Christoph Huber das Kommando über das deutsch geführte NATO eFP-Bataillon Battle Group Lithuania und die Stärke des eFP-Bataillons (ohne Verstärkungskräfte) in Rukla beträgt nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr insgesamt 916 Soldaten, davon aus:

Die Bundeswehr stellte Teile aus folgenden Einheiten:

3. Rotation

Am 5. Februar 2018 übernahm der deutsche Kommandeur des Jägerbataillons 292 Oberstleutnant Wolf Rüdiger Otto von Oberstleutnant Thorsten Gensler das Kommando über das deutsch geführte NATO eFP-Bataillon Battle Group Lithuania.[8] Die Stärke des eFP-Bataillons (ohne Verstärkungskräfte) in Rukla beträgt nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr insgesamt 1286 Soldaten, davon aus:

Im Kern besteht das Bataillon aus mechanisierten und infanteristischen Kräften. Anlassbezogen, etwa bei Übungsvorhaben, werden Verstärkungskräfte (zum Beispiel Aufklärungskräfte, ABC-Abwehr oder Artillerie) zugeführt. Der deutsche Beitrag umfasst die Führung, Anteile einer Stabs‐ und Versorgungskompanie sowie dauerhaft mindestens eine Kampfkompanie.

Die Bundeswehr stellt Teile aus folgenden Einheiten der Deutsch-Französischen Brigade:

Als Fahrzeuge nutzt die Bundeswehr in dieser Rotation hauptsächlich den GTK Boxer, den Transportpanzer Fuchs sowie das Kettenfahrzeug Wiesel. Die internationalen Partner nutzen die Schützenpanzer CV90, Patria AMV, VBCI und den Kampfpanzer Leclerc.[9]

Einzelnachweise

  1. https://www.nato.int/cps/en/natohq/news_146557.htm
  2. Thomas Wiegold: NATO-Battlegroup in Litauen: Deutsches Vorkommando mit Verzögerung angekommen, Augen geradeaus!, 24. Januar 2017.
  3. Hunderte deutsche Soldaten ab 2017 in Litauen, Rheinische Post, 26. Oktober 2016.
  4. Enhanced Forward Presence: Panzer auf dem Weg nach Litauen. 22. Februar 2017, abgerufen am 22. Februar 2017.
  5. Presse- und Informationszentrum des Heeres: Enhanced Forward Presence (eFP) - Verabschiedung nach Litauen. deutschesheer.de, 17. Januar 2017, abgerufen am 19. Februar 2017.
  6. NATO-Präsenz im Osten: Bataillon aus Oberviechtach führt Einsatz in Litauen an, Bayerischer Rundfunk, 14. Dezember 2016.
  7. Daniel Richter: Marienberger Jäger ins Baltikum verabschiedet. bundeswehr.de, 23. Juni 2017, abgerufen am 28. Juni 2017 (deu).
  8. Presse-Offizier Enhanced Forward Prescence: Jubiläum und Übergabe: Ein Jahr Enhanced Forward Presence in Litauen. bundeswehr.de, 6. Februar 2018, abgerufen am 7. Februar 2018 (deu).
  9. BMVg Presse- und Informationsstab: Fragen und Antworten zur Enhanced Forward Presence. bundeswehr.de, 5. Februar 2018, abgerufen am 7. Februar 2018 (deu).