„Brauner Kräuter-Seitling“ – Versionsunterschied

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=== Makroskopische Merkmale ===
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Die [[Fruchtkörper]] wachsen nur scheinbar auf dem Erdboden, tatsächlich sitzen sie aber an den absterbenden Wurzeln der Wirtspflanze. Im Freiland sind die Exemplare etwa 8 × 5–10 cm groß, weiß oder cremeocker gefärbt und haben einen graubraunen, feinfilzigen [[Hut (Mykologie)|Hut]]. Der Hutrand ist lang herabgebogen bis eingerollt und leicht wellig. Die weichen und entfernt stehenden [[Lamelle (Mykologie)|Lamellen]] laufen weit am [[Stiel (Mykologie)|Stiel]] herab und sind dort netzartig querverbunden (Anastomosen). Sie haben eine weiße Farbe, bei zunehmender Reife verfärben sie sich gelblich bis orange. Das Sporenpulver ist weiß. Der Stiel ist voll und je nach Anwachsstelle zentral oder exzentrisch mit dem Hut verwachsen. Die Fruchtkörper besitzen ein dickes, festes und weißliches [[Trama|Fleisch]]. Sie erscheinen einzeln bis gruppenweise, manchmal auch etwas büschelig.
Die [[Fruchtkörper]] wachsen nur scheinbar auf dem Erdboden, tatsächlich sitzen sie aber an den absterbenden Wurzeln der Wirtspflanze. Im Freiland sind die Exemplare etwa 8 × 5–10 cm groß, weiß oder cremeocker gefärbt und haben einen graubraunen, feinfilzigen [[Hut (Mykologie)|Hut]]. Der Hutrand ist lang herabgebogen bis eingerollt und leicht wellig. Die weichen und entfernt stehenden [[Lamelle (Mykologie)|Lamellen]] laufen weit am [[Stiel (Mykologie)|Stiel]] herab und sind dort netzartig querverbunden (Anastomosen). Sie haben eine weiße Farbe, bei zunehmender Reife verfärben sie sich gelblich bis orange. Das Sporenpulver ist weiß. Der Stiel ist voll und je nach Anwachsstelle zentral oder exzentrisch mit dem Hut verwachsen. Die Fruchtkörper besitzen ein dickes, festes und weißliches [[Trama|Fleisch]]. Sie erscheinen einzeln bis gruppenweise, manchmal auch etwas büschelig.
Laut dem Schwammerlexperten Kräuter-Berti, dem Sohn des Knedl-Doni, hat er eine heftige psychedelische Wirkung (O-Ton:"Duad ohh").


=== Mikroskopische Merkmale ===
=== Mikroskopische Merkmale ===

Version vom 9. März 2018, 20:25 Uhr

Brauner Kräuter-Seitling

Zuchtform des Braunen Kräuter-Seitlings

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Seitlingsverwandte (Pleurotaceae)
Gattung: Seitlinge (Pleurotus)
Art: Brauner Kräuter-Seitling
Wissenschaftlicher Name
Pleurotus eryngii
(DC. : Fr.) Gillet

Der Braune Kräuter-Seitling (Pleurotus eryngii) ist eine Pilzart aus der Familie der Seitlingsverwandten.

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Die Fruchtkörper wachsen nur scheinbar auf dem Erdboden, tatsächlich sitzen sie aber an den absterbenden Wurzeln der Wirtspflanze. Im Freiland sind die Exemplare etwa 8 × 5–10 cm groß, weiß oder cremeocker gefärbt und haben einen graubraunen, feinfilzigen Hut. Der Hutrand ist lang herabgebogen bis eingerollt und leicht wellig. Die weichen und entfernt stehenden Lamellen laufen weit am Stiel herab und sind dort netzartig querverbunden (Anastomosen). Sie haben eine weiße Farbe, bei zunehmender Reife verfärben sie sich gelblich bis orange. Das Sporenpulver ist weiß. Der Stiel ist voll und je nach Anwachsstelle zentral oder exzentrisch mit dem Hut verwachsen. Die Fruchtkörper besitzen ein dickes, festes und weißliches Fleisch. Sie erscheinen einzeln bis gruppenweise, manchmal auch etwas büschelig. Laut dem Schwammerlexperten Kräuter-Berti, dem Sohn des Knedl-Doni, hat er eine heftige psychedelische Wirkung (O-Ton:"Duad ohh").

Mikroskopische Merkmale

Die Sporen sind 7–9,5 × 3,5 µm groß, zylindrisch-elliptisch geformt, hyalin und mit jeweils einem Öltropfen gefüllt.

Ökologie

Im Gegensatz zu den ansonsten meist holzbewohnenden Arten der Seitlinge schmarotzt der Braune Kräuter-Seitling auf den Wurzeln des Feld-Mannstreus (Eryngium campestre).

Verbreitung

Der Braune Kräuter-Seitling kommt in Süd-, Ost- und Westeuropa vor.

Systematik

In Bezug auf die Wirtspflanze – allesamt Doldenblütler – werden zwei weitere Sippen unterschieden, die sich nur bedingt miteinander kreuzen lassen. Sie werden in der Literatur entweder als Varietäten oder auf Artrang geführt:

Bedeutung

Kultivierung

Wachsender Kräuterseitling im einwöchigen Zeitraffer

Der Braune Kräuter-Seitling ist nicht obligat parasitisch und kann auf künstlichen Substraten zur Fruktifikation gebracht werden. Er wird seit einiger Zeit verstärkt als Marktpilz und auf Substrat zur Kultivierung angeboten. Die Kultur gilt als etwas schwieriger als die des Austern-Seitlings. Der Braune Kräuter-Seitling zeichnet sich durch ein zartes Aroma aus. Das Fleisch hat eine steinpilzartige Konsistenz.

Quellen

  • Josef Breitenbach, Fred Kränzlin: Pilze der Schweiz. Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil. Band 3. Mykologia, Luzern (CH) 1991, ISBN 3-85604-030-7 (362 Seiten; 450 Arten mit Beschreibungen, Standorts- und Fundangaben, Mikrozeichnungen und Farbbildern).
  • Andreas Bresinsky: Schneehaubenpilze - Austernseitlinge. In: Der Tintling. Band 4, 2006, ISSN 1430-595X, S. 8–18.
  • Petra Albert, Guido Albert: Kulturpilz Kräuterseitling (Pleurotus eryngii). In: Der Tintling. Band 2, 2007, ISSN 1430-595X, S. 60–61.
Commons: Pleurotus eryngii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien