Diselendichlorid

Strukturformel
Strukturformel von
Allgemeines
NameDiselendichlorid
Andere Namen
  • Selenmonochlorid
  • Selen(I)-chlorid
  • Selenchlorür
SummenformelSe2Cl2
Kurzbeschreibung

dunkelrote Flüssigkeit mit säuerlichem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer10025-68-0
EG-Nummer233-037-8
ECHA-InfoCard100.030.022
PubChem66206
WikidataQ3305714
Eigenschaften
Molare Masse228,83 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

2,77 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−85 °C[1]

Siedepunkt

127 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 301​‐​331​‐​373​‐​410
P: 260​‐​261​‐​301+310​‐​321​‐​405​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Diselendichlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Selens aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung

Diselendichlorid kann durch Reaktion einer Lösung von Selendioxid in Salzsäure mit Selen gewonnen werden.[3]

Sie kann auch durch Reaktion von Selen und Schwefeltrioxid mit Chlorwasserstoff dargestellt werden.

Eigenschaften

Diselendichlorid ist eine dunkelrote, etwas braunstichige, ölige und feuchtigkeitsempfindliche Flüssigkeit, die löslich in Chloroform, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff und Kohlenstoffdisulfid ist.[1] Sie riecht ähnlich wie Dischwefeldichlorid und hydrolysiert mit Wasser langsam zu Seleniger Säure, Salzsäure und Selen.[3] Festes Diselendichlorid besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Datenblatt Selenium(I) chloride, 99% bei Alfa Aesar, abgerufen am 22. November 2013 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Selenverbindungen mit Ausnahme von Cadmiumsulfoselenid, soweit in diesem Anhang nicht gesondert aufgeführt im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 10. Januar 2023. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 416.
  4. Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 720 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).