„Karl Wagner (Widerstandskämpfer)“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
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*http://www.km.bayern.de/blz/web/300017/kapo.asp
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== Quellen ==
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Version vom 20. Mai 2008, 05:41 Uhr

Karl Wagner (* in Stuttgart; † 1983 in Karlsruhe) war Kommunist und politischer Häftling in Konzentrationslagern zur Zeit des Nationalsozialismus.

Karl Wagner war Arbeitersohn und gelernter Kunststeinarbeiter. Im Winter 1931 wurde er arbeitslos. Er war Gegner der Nationalsozialisten, wurde Mitglied der Baugewerkschaft, und schloss sich der KPD an. Im Jahr 1933 wurde er im März verhaftet und kam für drei Monate in das frühe KZ Heuberg. Im April 1935 wurde er erneut vom nationalsozialistischen Regime verhaftet und zu Gefängnisstrafe verurteilt. Im Dezember 1936 kam er im KZ Dachau in Haft, war dort „Zweitmaliger“, die sogenannte Bezeichnung für mehrfache Haft. (Vgl. Kennzeichen in den Konzentrationslagern).

Im Lager Dachau kam er zunächst in die Strafkompanie. Später wurde er Funkionshäftling, zuerst Baukapo, dann Lagerkapo. Im Jahr 1942 war er Baukapo des Häftlingskommandos, das das neue Krematioriumsgebäude, später Baracke X genannt, erbaute. [1]

Er wurde Mitglied einer illegalen, deutschen, kommunistischen Widerstandsorganisation, die vereinzelt internationalen Kontakt zu weiteren kommunistisch orientierten Häftlingen unterhielt. Von einer, „internationalen Lagerleitung“, die von deutschen kommunistischen Häftlingen geleitet worden sei, kann man in den Jahren 1942 und 1943 keinesfalls sprechen. [2] Erst in der Schlussphase des Krieges entstand eine „internationale Lagerleitung“ im KZ Dachau, in einem ganz anderen Zusammenhang.

Die Mitglieder der kommunistischen Gruppe, hatten mittlere und untere Häftlingspositionen im Lager erreicht. Die Positionen Lagerältester und Krankenrevierkapo hatten, zeitweise, mehr mit Hinrichtungen und Morden zu tun. Da kommunistische Häftlinge die hohen Positionen zu diesen Zeiten nicht innehatten, konnten sie sich im Kampf um Häftlings-Machtpositionen moralisch nicht so schuldig machen, wie die kommunistischen Häftlinge des KZ Buchenwald. [3] [4]

Im April 1943 wurde Karl Wagner Lagerältester des Nebenlager Allach (Dachau-Allach). Lagerältester war die höchste Position die ein Funktionshäftling erreichen konnte. Später wurde Wagner der Position des Lagerältesten enthoben, da er sich geweigert hatte einen Häftling auszupeitschen. [5] Karl Wagner wurde durch die Baukommados auch im Stubaital gefangen gehalten.

Später wurde er in das KZ Buchenwald gebracht, wo er 1945 freikam.

Nach 1945 engagierte er sich weiter politisch und trat 1968 der DKP bei.

Literatur

  • Hilde Wagner, Der Kapo der Kretiner, 1991, Eigenverlag
  • Karl Wagner, Erinnerungen an Neustift, Beitrag zur Geschichte des antifaschistischen Widerstands 1942-45 in Neustift/Stubai
  • Karl Wagner: Kapo und Kamerad. In: Dachauer Hefte 7 (1991) S. 57; Karl Wagner, Ich schlage nicht, Karlsruhe 1980, S. 35–37.

Quellen

  1. Stanislav Zámečník: (Hrsg. Comité International de Dachau): Das war Dachau. Luxemburg, 2002. S.297
  2. Stanislav Zámečník: (Hrsg. Comité International de Dachau): Das war Dachau. Luxemburg, 2002. S.341
  3. Stanislav Zámečník: (Hrsg. Comité International de Dachau): Das war Dachau. Luxemburg, 2002. S.342: SS-Arzt Waldemar Hoven verteidigte sich im Nürnberger Prozess, dass die kommunistischen Häftlinge in Buchenwald einverstanden waren mit der Tötung „gefährlicher Spitzel“.
  4. Vgl. Eugen Kogon: Der SS-Staat. Stockholm, 1947. S. 321f
  5. Stanislav Zámečník: (Hrsg. Comité International de Dachau): Das war Dachau. Luxemburg, 2002. S.306