„Gebhard Müller“ – Versionsunterschied

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*[http://www.gms-bc.de Die Gebhard-Müller-Schule] in Biberach an der Riß
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*[http://www1.kas.de/publikationen/2000/zeitgeschichte/mueller_lebensbild.pdf Gebhard Müller (1900–1990) Ein Lebensbild Von Günter Buchstab]
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Version vom 20. Mai 2008, 05:47 Uhr

Gebhard Müller (* 17. April 1900 in Füramoos, Landkreis Biberach; † 7. August 1990 in Stuttgart) war deutscher Politiker (CDU) und als Jurist 1958 bis 1971 Richter am Bundesverfassungsgericht.

Jugendzeit, Amtsrichter, der Weg in die Politik

Als Sohn einer Lehrerfamilie studierte Müller zuerst katholische Theologie, Geschichte und Philosophie in Berlin und Tübingen, wechselte allerdings zu Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft und promovierte darin. In Tübingen wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbidnung K.St.V. Alamannia im KV. Er arbeitete von 1929 bis 1933 in der Verwaltung der Diözese Rottenburg. Vor 1933 gehörte er der Zentrumspartei an. Ab 1934 war er Amtsgerichtsrat bzw. Landgerichtsrat in Württemberg.

Von den Besatzungsmächten wurde er als Oberstaatsanwalt und schließlich als Ministerialdirektor des Justizministeriums eingesetzt. 1947 wurde er in Biberach an der Riß zum Landesvorsitzenden der CDU Württemberg-Hohenzollern gewählt, kurz darauf als Vertreter des Wahlkreises Tübingen zum Mitglied des Landtages, dem er bis 1952 angehörte.

Staatspräsident, Ministerpräsident, Bundesverfassungsgericht

Am 13. August 1948 wurde er als Nachfolger des früh verstorbenen Lorenz Bock zum Staatspräsidenten des Nachkriegs-Landes Württemberg-Hohenzollern gewählt. Regierungssitz war Tübingen. Dieses Amt hatte er bis 1952 inne, als Württemberg-Hohenzollern im größeren Bundesland Baden-Württemberg aufging. Namentlich im Demontagestreit von 1948/49 mit den Franzosen, der bis zum Frühjahr 1949 dauerte, machte sich Gebhard Müller einen Namen. Er lehnte während seiner Amtszeit die Begnadigung des 28-jährigen Mörders Richard Schuh ab, dessen Hinrichtung am 18. Februar 1949 in Tübingen die letzte durch ein westdeutsches Gericht angeordnete Hinrichtung war.

Im Kampf um das neue Bundesland Baden-Württemberg, zunächst "Südweststaat" genannt, war Müller 1950/51 in vorderster Front ein entschiedener Vorkämpfer für das neue Land im Bündnis mit dem Stuttgarter Ministerpräsidenten Dr. Reinhold Maier (FDP/DVP) und dem Bundestagsabgeordneten Kurt Georg Kiesinger.

Am 25. April 1952 wurde jedoch nicht Gebhard Müller als Vorsitzender der stärksten Landtagsfraktion Ministerpräsident des neuen Bundeslandes, sondern Reinhold Maier (FDP/DVP), der eine Koalition aus SPD, FDP/DVP und der Flüchtlingspartei BHE gegen die CDU geschmiedet hatte. Die offizielle Begründung lautete, die CDU sei nicht geschlossen für den Südweststaat eingetreten.

Nach dem Wahlsieg der CDU bei der Bundestagswahl 1953, bei der Müller in den Bundestag gewählt wurde, wurde er am 30. September 1953 zum Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg gewählt und legte deshalb bereits am 11. November 1953 sein frisch erlangtes Bundestagsmandat nieder. Er stand bis 1958 einer Allparteienkoalition aus CDU, SPD, FDP/DVP und BHE vor. Am 9. Dezember 1958 trat Gebhard Müller als Ministerpräsident zurück, nachdem er am 13. November zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts berufen wurde. Dieses Amt trat er am 13. Februar 1959 an, 1971 ging er in den Ruhestand. Bereits am 1. Januar 1959 hatte er sein Landtagsmandat niedergelegt, das er seit 1952 für den Wahlkreis Tübingen innehatte. Sein Nachfolger wurde Jakob Krauss. Während seiner politischen Tätigkeit in Baden-Württemberg war er von 1949 bis 1952 und von 1953 bis 1958 auch Vertreter des Landes im Deutschen Bundesrat.

1990 starb Gebhard Müller im Alter von 90 Jahren und wurde auf dem Waldfriedhof Stuttgart beerdigt.

Ehrungen

  • Müller war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindungen A.V. Guestfalia Tübingen und A.V. Cheruskia Tübingen, beide im CV.
  • 1953 wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde Füramoos, heute Gemeinde Eberhardzell ernannt.
  • 1975 wurde Müller zum Ehrenbürger der Stadt Stuttgart ernannt.
  • 1978 wurde er Ehrenbürger von Tübingen.
  • 1984 erhielt die kaufmännische Schule in Biberach an der Riß den Namen Gebhard-Müller-Schule.
  • 2006 benennt die Stadt Karlsruhe die Gebhard-Müller-Straße nach ihm.

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard Taddey (Hrsg.): Gebhard Müller - Ein Leben für das Recht und die Politik. Symposium anläßlich seines 100. Geburtstages. Kohlhammer, Stuttgart 2000. (Veröffentlichung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe B. Forschungen, Bd. 148)
  • Udo Rauch, Antje Zacharias (Hrsg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. 1945-1952 Tübingen und Württemberg-Hohenzollern. Tübingen 2002