„Haram (Jemen)“ – Versionsunterschied

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'''Haram''' ([[Altsüdarabische Sprache|altsüdarabisch]] ''hrm-m'', mit [[Mimation]] '''Haramum''') ist eine antike Stadt im nördlichen [[Dschauf]] im heutigen [[Jemen]] auf etwa 1100 m über NN. Im Norden grenzt es an das jemenitische Gebirgsland, im Westen an das antike [[Kaminahu]] (das heutige Kamna), im Osten an das antike [[Qarnawu]] (das heutige Ma'in) und im Süden an den [[Ghail]] bzw. das heutige Dorf al-Hazm. In der Frühzeit war Haram ein Stadtstaat, der jedoch schon im frühen 7. Jahrhundert v. Chr. (gemäß der sog. [[Altes Südarabien#Chronologie|Langen Chronologie]]) Vasall des südlich angrenzenden Reiches [[Saba (Arabien)|Saba]] und dessen Herrscher [[Karib'il Watar I.]] war. In dessen Krieg gegen [[Ausan]] und die Stadtstaaten [[Naschan]] und [[Naschq]] unterstützte der haramische König Yadhmurmalik Saba mit einem Heer unter Führung des Generals Hanbas aus der Sippe Naʿman.<ref name="Wissmann">[[Walter W. Müller]] (Hrsg.) / [[Hermann von Wissmann (Geograph)|Hermann von Wissmann]]: ''Die Geschichte von Sabaʾ II. Das Grossreich der Sabäer bis zu seinem Ende im frühen 4. Jh. v. Chr.'' (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte, Band 402) Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien, 1982 ISBN 3700105169</ref> Aus dieser Zeit stammt der dem haramischen Gott [[Mutibbnatyan]] geweihte Tempel Banat ʿAd vor den Toren Harams, aus dem zahlreiche Weiheinschriften stammen.<ref name="Wissmann"/> Spätestens mit der Gründung des Königreiches [[Ma'in|Maʿin]], dessen Hauptstadt das nur 6&nbsp;km entfernte Qarnawu wurde, verlor Haram seine Bedeutung, nach dem Ende des minäischen Reiches gewann es unter sabäischer Herrschaft wieder kurzzeitig Bedeutung. Wann Haram verlassen wurde, ist noch nicht klar.
'''Haram''' ([[Altsüdarabische Sprache|altsüdarabisch]] ''hrm-m'', mit [[Mimation]] '''Haramum''') ist eine antike Stadt im nördlichen [[Dschauf]] im heutigen [[Jemen]] auf etwa 1100 m über NN. Im Norden grenzt es an das jemenitische Gebirgsland, im Westen an das antike [[Kaminahu]] (das heutige Kamna), im Osten an das antike [[Qarnawu]] (das heutige Ma'in) und im Süden an den [[Ghail]] bzw. das heutige Dorf al-Hazm. In der Frühzeit war Haram ein Stadtstaat, der jedoch schon im frühen 7. Jahrhundert v. Chr. (gemäß der sog. [[Altes Südarabien#Chronologie|Langen Chronologie]]) Vasall des südlich angrenzenden Reiches [[Saba (Arabien)|Saba]] und dessen Herrscher [[Karib'il Watar I.]] war. In dessen Krieg gegen [[Ausan]] und die Stadtstaaten [[Naschan]] und [[Naschq]] unterstützte der haramische König Yadhmurmalik Saba mit einem Heer unter Führung des Generals Hanbas aus der Sippe Naʿman.<ref name="Wissmann">[[Walter W. Müller]] (Hrsg.) / [[Hermann von Wissmann (Geograph)|Hermann von Wissmann]]: ''Die Geschichte von Sabaʾ II. Das Grossreich der Sabäer bis zu seinem Ende im frühen 4. Jh. v. Chr.'' (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte, Band 402) Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien, 1982 ISBN 3-7001-0516-9</ref> Aus dieser Zeit stammt der dem haramischen Gott [[Mutibbnatyan]] geweihte Tempel Banat ʿAd vor den Toren Harams, aus dem zahlreiche Weiheinschriften stammen.<ref name="Wissmann"/> Spätestens mit der Gründung des Königreiches [[Ma'in|Maʿin]], dessen Hauptstadt das nur 6&nbsp;km entfernte Qarnawu wurde, verlor Haram seine Bedeutung, nach dem Ende des minäischen Reiches gewann es unter sabäischer Herrschaft wieder kurzzeitig Bedeutung. Wann Haram verlassen wurde, ist noch nicht klar.


== Könige von Haram ==
== Könige von Haram ==
Die Reihenfolge ist meist nicht bekannt.<ref>Zu Einzelheiten siehe: K. A. Kitchen: ''Documentation for Ancient Arabia'' I, Liverpool 1994, S. 113-114, 181-182 ISBN 0-85323-359-4</ref>
Die Reihenfolge ist meist nicht bekannt.<ref>Zu Einzelheiten siehe: K. A. Kitchen: ''Documentation for Ancient Arabia'' I, Liverpool 1994, S. 113-114, 181-182 ISBN 0-85323-359-4</ref>
* Yadhmurmalik gemeinsam mit Watar'il
* Yadhmurmalik gemeinsam mit Watar'il
* Yadhmurmalik gemeinsam mit Bi'athtar (Verbündeter um [[Karib'il Watar I.]], um 685 v. Chr.)
* Yadhmurmalik gemeinsam mit Bi'athtar (Verbündeter um [[Karib'il Watar I.]], um 685 v. Chr.)
* Watar'il
* Watar'il
* Yaschhurmalik Nabat (?)
* Yaschhurmalik Nabat (?)
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[[Kategorie:Ma'in]]
[[Kategorie:Ma'in]]


[[en:Haram (Yemen)]]
[[fr:Haram (Yémen)]]
[[fr:Haram (Yémen)]]

Version vom 25. November 2012, 01:13 Uhr

Haram (altsüdarabisch hrm-m, mit Mimation Haramum) ist eine antike Stadt im nördlichen Dschauf im heutigen Jemen auf etwa 1100 m über NN. Im Norden grenzt es an das jemenitische Gebirgsland, im Westen an das antike Kaminahu (das heutige Kamna), im Osten an das antike Qarnawu (das heutige Ma'in) und im Süden an den Ghail bzw. das heutige Dorf al-Hazm. In der Frühzeit war Haram ein Stadtstaat, der jedoch schon im frühen 7. Jahrhundert v. Chr. (gemäß der sog. Langen Chronologie) Vasall des südlich angrenzenden Reiches Saba und dessen Herrscher Karib'il Watar I. war. In dessen Krieg gegen Ausan und die Stadtstaaten Naschan und Naschq unterstützte der haramische König Yadhmurmalik Saba mit einem Heer unter Führung des Generals Hanbas aus der Sippe Naʿman.[1] Aus dieser Zeit stammt der dem haramischen Gott Mutibbnatyan geweihte Tempel Banat ʿAd vor den Toren Harams, aus dem zahlreiche Weiheinschriften stammen.[1] Spätestens mit der Gründung des Königreiches Maʿin, dessen Hauptstadt das nur 6 km entfernte Qarnawu wurde, verlor Haram seine Bedeutung, nach dem Ende des minäischen Reiches gewann es unter sabäischer Herrschaft wieder kurzzeitig Bedeutung. Wann Haram verlassen wurde, ist noch nicht klar.

Könige von Haram

Die Reihenfolge ist meist nicht bekannt.[2]

  • Yadhmurmalik gemeinsam mit Watar'il
  • Yadhmurmalik gemeinsam mit Bi'athtar (Verbündeter um Karib'il Watar I., um 685 v. Chr.)
  • Watar'il
  • Yaschhurmalik Nabat (?)
  • Watar'il Dharihan, Sohn des Yadhmurmalik
  • Yuhar'il (?)
  • Ma'adkarib Raydan, Sohn des Vorlage:Unicode

Einzelnachweise

  1. a b Walter W. Müller (Hrsg.) / Hermann von Wissmann: Die Geschichte von Sabaʾ II. Das Grossreich der Sabäer bis zu seinem Ende im frühen 4. Jh. v. Chr. (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte, Band 402) Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien, 1982 ISBN 3-7001-0516-9
  2. Zu Einzelheiten siehe: K. A. Kitchen: Documentation for Ancient Arabia I, Liverpool 1994, S. 113-114, 181-182 ISBN 0-85323-359-4

Koordinaten: 16° 10′ N, 44° 47′ O