Viktor von Tepper-Laski

Viktor Karl Erdmann von Tepper-Laski (* 9. September 1844 in Ratibor, Oberschlesien; † 28. Juni 1905 in Wiesbaden) war ein deutscher Beamter in Preußen, zuletzt Regierungspräsident im Regierungsbezirk Köslin.[1]

Leben

Familie

Tepper-Laski entstammte einem westpreußischen, im Jahr 1786 in den preußischen Adelsstand erhobenen Kaufmannsgeschlecht.[2] Der Vater war Oberlandesgerichtsrat.

Werdegang

Tepper-Laski besuchte das Gymnasium in Ratibor und studierte an der Königlichen Universität Breslau, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Während des Studiums war er zunächst im Breslauer Corps Silesia und danach beim Corps Neoborussia Berlin aktiv.[3] Er war zunächst Auskultator beim Appellationsgericht in Ratibor und wechselte dann als Regierungsreferendar in Oppeln zur allgemeinen Verwaltung. 1870/71 nahm er im 6. Jägerbataillon am Deutsch-Französischen Krieg teil. 1873 wurde er Regierungsassessor in Königsberg, 1875 Landrat des westpreußischen Kreises Schlochau.

1880–1884 gehörte Tepper-Laski dem Reichstag (Deutsches Kaiserreich) an, wo er als Abgeordneter den Wahlkreis Regierungsbezirk Marienwerder 7 (Schlochau - Flatow) vertrat.[4] Ab 1879 war er Mitglied im Preußischen Abgeordnetenhaus.[5] Von 1890 bis 1897 war er Regierungspräsident des Regierungsbezirk Wiesbaden. Nach einigen aus heutiger Sicht belanglosen Verfehlungen, wie der Teilnahme an einer Jagd an einem Sonntag,[6] wurde er auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. nach Köslin strafversetzt[7] und war dann von 1898 bis 1903 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Köslin. 1903 trat er in den Ruhestand.

Tepper-Laski heiratete am 1. Februar 1887 auf Gut Lützschena bei Leipzig die aus erster Ehe verwitwete Martha Freiin Speck von Sternburg (* 22. August 1859 auf Gut Lützschena; † 10. Mai 1941 in Wiesbaden), Tochter des Alexander Freiherrn Speck von Sternburg, Fideikommissherr auf Lützschena, und der Martha Stocks. Das Ehepaar hatte eine Tochter und einen Sohn.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hartwin Spenkuch: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 8/II. In: Acta Borussica. Neue Folge. Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, S. 654. ISBN 3-487-11827-0. (Online; PDF).
  2. Die Familie gab sich etwa seit ihrer Nobilitierung den Namenszusatz Laski nach ihrem Familienbesitz Gut Latzig (Laski) im Landkreis Filehne.
  3. Kösener Corps-Listen 1930. Eine Zusammenstellung aller Mitglieder der bestehenden und der anch dem Jahre 1867 suspendierten Corps mit Angabe von Jahrgang, Chargen und Personalien, Hrsg. Otto Gerlach. Im Verlag der Deutschen Corpszeitung, Frankfurt am Main 1930, 21/420, 6/169.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 21.
  5. Mann, Bernhard: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3, Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 384 f.
  6. Mitteilung des Stadtarchivs Rüdesheim 2007, SN65_Preussen_Rheingau. (PDF)
  7. Nachricht in den Mitteilungen des Preußischen Staatsministeriums, 1897, Nr. 312. (PDF)