Odemira

Odemira
WappenKarte
Wappen von Odemira
Odemira (Portugal)
Odemira (Portugal)
Basisdaten
Region:Alentejo
Unterregion:Alentejo Litoral
Distrikt:Beja
Concelho:Odemira
Koordinaten:37° 36′ N, 8° 39′ WKoordinaten: 37° 36′ N, 8° 39′ W
Einwohner:29.538 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche:1 720,6 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:17 Einwohner pro km²
Kreis Odemira
FlaggeKarte
Flagge von OdemiraPosition des Kreises Odemira
Einwohner:29.538 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche:1 720,6 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte:17 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden:13
Verwaltung
Adresse der Verwaltung:Câmara Municipal de Odemira
Praça da República
7630-139 Odemira
Präsident der Câmara Municipal:José Alberto Guerreiro (PS)
Website:www.cm-odemira.pt

Odemira ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 29.538 Einwohnern (Stand 19. April 2021). Odemira gehört zum Alentejo Litoral und zum Distrikt von Beja.

Geografie

Odemira liegt etwa 100 km südwestlich der Distrikthauptstadt Beja und ist etwa 10 km östlich von der Atlantikküste entfernt. Das Küstengebiet der Region wird durch den Fluss Mira durchzogen und ist Teil des Naturparks Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina.

Geschichte

Funde und Ausgrabungen belegen eine Besiedlung des Ortes vor der Ankunft der Römer. Die Mauren eroberten das Gebiet ab dem frühen 8. Jahrhundert und errichteten hier Befestigungsanlagen. Im Verlauf der Reconquista kam es 1166 zum Königreich Portugal. Im Jahr 1256 erhielt Odemira erstmals Stadtrechte (Foral). 1265 erhielt der Ort neue Festungsanlagen, die König D.Dinis im Jahr 1319 erweitern ließ. 1510 erneuerte König Manuel I. die Stadtrechte. Im Verlauf der Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution 1822 und dem Miguelistenkrieg wurde der Kreis Odemira Mitte des 19. Jahrhunderts deutlich erweitert.[3]

Kultur, Sehenswürdigkeiten und regelmäßige Veranstaltungen

Der Leuchtturm Farol do Cabo Sardão

Der Ort liegt am Rand des Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina, einem Naturschutzgebiet, das sich an der gesamten südwestportugiesischen Küste entlangzieht. Wanderwege sind angelegt.

Seit 1996 wird in der Gemeinde Zambujeira do Mar das Sudoeste-Festival veranstaltet, das zehntausende Gäste aus aller Welt anzieht. 2012 waren vom 1. bis 5. August Ben Harper, Eddie Vedder, David Guetta, The Roots, die Thievery Corporation, The Vaccines u.v.m. zu Gast.[4]

Zu den Baudenkmälern gehören verschiedene Gemeindefriedhöfe, Brücken, historische öffentliche Gebäude und private Wohnhäuser, alte Brunnenanlagen, der Leuchtturm Farol do Cabo Sardão, Wind- und Wassermühlen, und eine Vielzahl Sakralbauten. Auch einige historische Ortskerne stehen als Ganze unter Denkmalschutz, so der von Odemira selbst.[5]

Das Cineteatro Camacho Costa mit seinen Theateraufführungen, Kinoprogramm und Fachkonferenzen, die vielseitig aktive städtische Bibliothek Biblioteca Municipal, und die Kulturzentren der Gemeinden sind die wesentlichen Orte des kulturellen Lebens des Kreises.[6]

Zehn Kilometer flussaufwärts von Odemira entfernt liegt die Talsperre Santa Clara.

Verwaltung

Kreis

Der Strand von Zambujeira do Mar

Odemira ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises und Teil des Alentejo Litoral; dies ist eine Subregion in Portugal. Es handelt sich flächenmäßig um den größten Landkreis Portugals.[7] Im Norden wird er durch die Landkreise von Sines und Santiago do Cacém, im Osten durch den Landkreis von Ourique, im Süden durch Monchique, Silves und Aljezur begrenzt, und im Westen befindet sich der Atlantische Ozean.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 17 auf 14 verringerte.[8]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Odemira:

Kreis Odemira
GemeindeEinwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Boavista dos Pinheiros1.97537,8552021116
Colos820109,777021118
Longueira/Almograve2.33491,6925021117
Luzianes-Gare37494,364021115
Relíquias995120,088021102
Sabóia922155,426021103
Santa Clara-a-Velha633163,674021119
São Luís1.883146,6513021106
São Martinho das Amoreiras1.047144,177021107
São Salvador e Santa Maria3.373121,0028021120
São Teotónio8.699347,2525021121
Vale de Santiago823112,217021122
Vila Nova de Milfontes5.66076,4874021111
Kreis Odemira29.5381.720,60170211

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Odemira (1801–2011)
180118491900193019601981199120012011
639011.66920.48932.54143.99929.46326.41826.10626.036

Kommunaler Feiertag

  • 8. September

Verkehr

Die Eisenbahnstrecke Linha do Sul verläuft durch den Kreis Odemira, mit mehreren Haltepunkten. Die Nationalstraßen N123 und N263 queren Odemira und stellen die Verbindung des Kreises zur 37 km entfernten IC1 und zur etwa 60 km entfernten Autobahn A2.

Odemira ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Wirtschaft

Bei Odemira liegen Plantagen von Beeren, die von Arbeitsmigranten aus Osteuropa und Asien für einen Hungerlohn geerntet werden.[9] In der Region herrscht aufgrund der Intensivlandwirtschaft Wasserknappheit, sowohl für die Einwohner als auch für die Natur in der Region.[9][7]

Söhne und Töchter

Commons: Odemira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.verportugal.net, abgerufen am 3. März 2013
  4. Festival-Website (Memento des Originals vom 6. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sudoeste2013.com, abgerufen am 3. März 2013
  5. www.monumentos.pt, abgerufen am 3. März 2013
  6. www.cm-odemira.pt (Memento desOriginals vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-odemira.pt, abgerufen am 3. März 2013
  7. a b Jan Petter: Goldrausch im Alentejo: Wie unser Hunger auf Beeren Portugals größten Nationalpark ruiniert. In: Der Spiegel. Abgerufen am 22. August 2021.
  8. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  9. a b Jan Petter: Goldrausch im Alentejo: Wie unser Hunger auf Beeren Portugals größten Nationalpark ruiniert. In: Der Spiegel. Abgerufen am 22. August 2021.