Liste der Museen in Dresden

Im Residenzschloss Dresden sind vier Staatliche Kunstsammlungen untergebracht.
Lage von Museen im Dresdner Zentrum

Mit der Liste der Museen in Dresden wird zusammenfassend erkennbar, dass Dresden über eine vielseitige Museumslandschaft verfügt, die eine Komposition von historisch bedeutsamen und wertvollen jüngeren Einrichtungen darstellt. Einige Museen sind seit langer Zeit über die regionalen und nationalen Grenzen hinaus bekannt und haben wichtige Impulse zur Förderung der Künste, im Rahmen der Reformbewegungen des 20. Jahrhunderts und bei signifikanten wissenschaftlichen Entwicklungen vermittelt. Dieser über einige Jahrhunderte anhaltende kulturelle Beitrag Dresdens mit gegenwärtig etwa 50 Museen ist von europäischem Rang.

Allgemeines

Eine Vorreiterrolle nehmen die bekannten Museen der Staatlichen Kunstsammlungen ein, die alljährlich hunderttausende Besucher anziehen, darunter zum Beispiel die Gemäldegalerie Alte Meister und das Grüne Gewölbe. Museen von nationaler Bedeutung sind das Deutsche Hygiene-Museum und das Militärhistorische Museum der Bundeswehr. Weitere Museumsverbünde in der Stadt sind die Naturhistorischen Sammlungen und die Museen der Stadt Dresden. Die Bandbreite hinsichtlich der Größe der Museen reicht von den sechs Millionen Objekten des Tierkunde- bis hin zu den wenigen 100 Exponaten des inzwischen geschlossenen Sparkassenmuseums. Hervorzuheben ist die große thematische Vielfalt. Ein gutes Dutzend der Museen widmet sich verschiedensten Aspekten der Geschichte Dresdens. Etwa ebenso groß ist die Gruppe der Kunstmuseen, außerdem existieren mehrere explizit personengebundene Museen. Eine weitere wichtige Gruppe sind die Technik- und Verkehrsmuseen, darunter allein drei verschiedene Museen über Schienenfahrzeuge in Dresden. Die Museen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, konzentrieren sich aber besonders auf die beiden innenstädtischen Stadtbezirke Altstadt und Neustadt, wo zwei Drittel aller Dresdner Museen liegen. Der museenreichste Stadtteil ist hierbei mit 17 Museen die Innere Altstadt, in der sich auch mit dem Residenzschloss, dem Zwinger sowie dem Albertinum die wichtigsten Museumsgebäude befinden.

Viele der landeseigenen Museen gehen ursprünglich auf die Kunstkammer der sächsischen Kurfürsten zurück, in der seit 1560 verschiedenste Reichtümer zusammengetragen wurden. Nach und nach wurden sie als eigenständige Sammlungen aus der Kunstkammer ausgegliedert. Insgesamt 20 Dresdner Museen entstanden noch in der Zeit des Kurfürstentums beziehungsweise Königreichs Sachsen, also vor 1918. Etwa ebenso viele Museen wurden hingegen erst nach der Wende gegründet. Dabei handelt es sich zumeist um Museen freier Träger. Infolge der Luftangriffe auf Dresden gingen 1945 viele innenstädtische Gebäude teilweise mitsamt ihren Ausstellungen verloren, wurden jedoch größtenteils wieder aufgebaut. Ausnahmen sind die Totalverluste des Schilling- und des Körner-Museums der damaligen Städtischen Sammlungen, die drei historischen Dresdner Schulmuseen sowie die Orangerie in Der Herzogin Garten und das benachbarte Logenhaus. Vom Museum des Königlich Sächsischen Altertumsvereins, das mit dem Palais im Großen Garten weitgehend zerstört wurde, blieben einige Restbestände erhalten, weil sie ausgelagert waren und nach dem Krieg an die Skulpturensammlung übergingen. Ebenso enorm waren die Kriegsverluste des Dresdner Kriminalmuseums, bei den Beständen der ausgelagerten Sächsischen Poststube hingegen trat der Verlust erst in der direkten Nachkriegszeit ein. Zurzeit längerfristig geschlossen sind die Betonzeitschiene wegen Platzmangels, die Lichtdruckwerkstatt Dresden wegen Umbaumaßnahmen sowie das Puppenmuseum Dresden. Die Exponate des in den Jahren 2003 bis 2005 bestehenden Automobilmuseums Dresden standen bis 2016 im DDR-Museum Zeitreise in der Nachbarstadt Radebeul. Bereits 2002 schloss das Fahrradmuseum Dresden.

Legende

  • Bild: Zeigt in der Regel das Museumsgebäude oder wichtige Ausstellungsstücke. In Einzelfällen sind Embleme oder Personen abgebildet, deren Namen mit dem Museum eng in Verbindung stehen.
  • Name: Nennt den Namen des jeweiligen Museums.
  • Trägerschaft: Nennt den jeweiligen Träger. „Staatlich“ steht für ein Museum im Eigentum des Freistaats Sachsen. „National“ steht für das Militärhistorische Museum, das sich in den Händen der Bundeswehr befindet. „Freie Träger“ sind zumeist Vereine oder Stiftungen, in Einzelfällen auch Firmen oder Privatpersonen.
  • Thema: Nennt das Thema des Museums. Unterschieden wird in die Gruppen „Geschichte“, „Kunst“, „Literatur“, „Musik“, „Naturkunde“, „Numismatik“, „Spielzeug“, „Technik“ und „Verkehr“.
  • Gründung: Nennt das Gründungsjahr des Museums bzw. den ungefähren Gründungszeitraum.
  • Gebäude: Nennt das Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist.
  • Stadtbezirk: Nennt den Stadtbezirk bzw. im Falle Schönfeld-Weißigs die Ortschaft, wo sich das Museum befindet.

Liste

BildNameTrägerschaftThemaGründungGebäudeStadtbezirk
Archiv der Avantgarden StaatlichKunst2016Blockhaus (Dresden)Neustadt
BetonzeitschieneFreiGeschichte (Plattenbau)2004ehem. Plattenwerk JohannstadtAltstadt
Buchmuseum der SLUB DresdenStaatlichLiteratur1935SLUB DresdenPlauen
Carl-Maria-von-Weber-MuseumKommunalMusik1957Weber-HausLoschwitz
Deutsches Hygiene-MuseumStaatlich und kommunalNaturkunde1912Deutsches Hygiene-MuseumAltstadt
Eisenbahnmuseum Bw Dresden-AltstadtFreiVerkehr2002ehem. Bahnbetriebswerk
Dresden-Altstadt
Plauen
Erich Kästner MuseumFreiLiteratur1999Villa AugustinNeustadt
Eschdorfer
Museum auf dem Dachboden[1]
FreiGeschichte
(Stadtteil Eschdorf)
1996St.-Barbara-KircheSchönfeld-Weißig
Fahrradmuseum DresdenFreiVerkehr1990Umweltzentrum DresdenAltstadt
Fernmeldemuseum DresdenFreiNachrichtenwesen1999Telekomgebäude am Postplatz DresdenAltstadt
Festung DresdenFreiGeschichte (Militär)1992Brühlsche TerrasseAltstadt
Dresdner FußballmuseumFreiGeschichte (Fußball)2006Stadion Dresden
(am Großen Garten)
Altstadt
Galerie Neue MeisterStaatlichKunst1931AlbertinumAltstadt
Gedenkstätte Bautzner Straße DresdenStaatlichGeschichte1997ehem. Stasi-Zentrale DresdenNeustadt
Gedenkstätte Münchner Platz DresdenStaatlichGeschichte1959Georg-Schumann-Bau
der TU Dresden
Plauen
Gemäldegalerie Alte MeisterStaatlichKunst1722GemäldegalerieAltstadt
Grünes GewölbeStaatlichKunst1720er JahreResidenzschloss DresdenAltstadt
Hans Körnig MuseumFreiKunst2011Wallgäßchen 2Neustadt
Palitzsch-MuseumKommunalGeschichte
(Stadtteil Prohlis),
Astronomie
1988PalitzschhofProhlis
Hofmühle DresdenFreiGeschichte
(Stadtteil Plauen),
Technik,
Gret Palucca
2006HofmühlePlauen
JohannStadthalle
(Dauerausstellung Wohn-Kultur)[2]
FreiGeschichte
(Stadtteil Johannstadt)
2012JohannStadthalleAltstadt
Josef-Hegenbarth-ArchivStaatlichKunst1998Hegenbarth-HausLoschwitz
Kleinbauernmuseum ReitzendorfFreiGeschichte (Landwirtschaft)1992KleinbauernmuseumSchönfeld-Weißig
KraftWerk – Dresdner EnergiemuseumKommunalTechnik2002ehem. Heizkraftwerk Dresden-MitteAltstadt
Kraszewski-MuseumKommunalLiteratur1960Kraszewski-HausNeustadt
Kügelgenhaus – Museum der Dresdner RomantikKommunalLiteratur1981KügelgenhausNeustadt
KunstgewerbemuseumStaatlichKunst1876Schloss PillnitzLoschwitz
Kunsthalle im Lipsius-BauStaatlichKunst2005KunstakademieAltstadt
Kunsthaus DresdenKommunalKunst1981Kunsthaus DresdenNeustadt
Kupferstichkabinett DresdenStaatlichKunst1720Residenzschloss DresdenAltstadt
Leonhardi-MuseumKommunalKunst1905HentschelmühleLoschwitz
Mathematisch-Physikalischer SalonStaatlichTechnik1724ZwingerAltstadt
Militärhistorisches Museum der BundeswehrNationalGeschichte (Militär)1914ehem. ArsenalNeustadt
Museum Aktfotoart DresdenFreiAktfotokunst2019VillaNeustadt
Museum für Mineralogie und Geologie DresdenStaatlichNaturkunde1857Adolf-Bernhard-Meyer-BauKlotzsche
MünzkabinettStaatlichNumismatik1670 (circa)Residenzschloss DresdenAltstadt
Panometer DresdenFreiGeschichte2006Gasometer der ehem.
Gasanstalt Reick
Blasewitz
Polizeimuseum DresdenStaatlichGeschichte (Polizei)1894PolizeipräsidiumAltstadt
PorzellansammlungStaatlichKunst1715ZwingerAltstadt
Puppenmuseum DresdenFreiSpielzeug2002Villa RomantikaNeustadt
PuppentheatersammlungStaatlichKunst1918 (circa)JägerhofNeustadt
Rüstkammer
(mit Türckischer Cammer)
StaatlichGeschichte (Militär)1480er Jahre (circa)Residenzschloss DresdenAltstadt
Museum für Sächsische VolkskunstStaatlichKunst1913JägerhofNeustadt
Sammlungen und Kunstbesitz der TU Dresden
(u. a. mit Historischer Farbstoffsammlung und Sammlung Farbenlehre)
StaatlichTechnik1810 ff.Technische Universität DresdenPlauen
SchillerhäuschenKommunalLiteratur2005SchillerhäuschenLoschwitz
Schlossmuseum PillnitzStaatlichGeschichte (Gebäude)2003Schloss PillnitzLoschwitz
Schulmuseum DresdenFreiGeschichte (Schule)2006ehem. 48. VolksschuleAltstadt
SkulpturensammlungStaatlichKunst1729AlbertinumAltstadt
SparkassenmuseumFreiGeschichte (Sparkasse)1999Elbcenter (ehemals)Pieschen
Stadtmuseum DresdenKommunalGeschichte Dresdens1891LandhausAltstadt
Städtische Galerie DresdenKommunalKunst2002LandhausAltstadt
Straßenbahnmuseum DresdenFreiVerkehr1991Betriebshof TrachenbergePieschen
Technische Sammlungen DresdenKommunalTechnik, Feuerwehr1966Ernemann-WerkeBlasewitz
Museum für Tierkunde DresdenStaatlichNaturkunde1728Adolf-Bernhard-Meyer-BauKlotzsche
Verkehrsmuseum DresdenStaatlichVerkehr1956JohanneumAltstadt
Museum für Völkerkunde DresdenStaatlichVölkerkunde1875Japanisches PalaisNeustadt
Museum zur Geschichte der WindbergbahnFreiVerkehr1988Bahnhof Dresden-GitterseePlauen

Siehe auch

Commons: Museen in Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen und Anmerkungen

  1. dresdner-stadtteile.de (Memento vom 18. Mai 2022 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt „… öffnete 1996 … ein originelles Heimatmuseum, … auch einige Bilder des bis zu seinem Tod 1980 in Eschdorf lebenden Landschaftsmalers Willy Tag …“
  2. „Am Beispiel der Johannstadt erzählt die neue Ausstellung „WohnKultur“ die Geschichte des Wohnungsbaus aus den Jahren nach dem II. Weltkrieg bis heute und darüber hinaus. Eine für Deutschland einmalige Schau …“ (Memento vom 15. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 90 kB)
    „Die Ausstellung ‚WohnKultur‘ ergänzt das Angebot des JohannStadthalle e. V. Eine Vielzahl an Veranstaltungen im Kulturzentrum wird mit Angeboten der Ausstellung verknüpft.“ (www.johannstadthalle.de)