Kirchenmusikakademie Schlüchtern

Kloster Außenansicht (2022)

Die Kirchenmusikakademie Schlüchtern (KMA; bis April 2022 Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte Schlüchtern)[1] im osthessischen Schlüchtern ist eine Aus- und Fortbildungseinrichtung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, deren Schwerpunkt die Ausbildung von nebenamtlichen Kirchenmusikern ist. Mit ca. 35 Kursangeboten pro Jahr ist sie die EKD-weit größte und bekannteste außerhochschulische Aus- und Fortbildungsstätte für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker.[2]

Geschichte

Die Kirchenmusikakademie wurde 1970 als Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte Schlüchtern gegründet. Sie war ein Nachfolgeinstitut der 1948 von Walter Blankenburg gegründeten Evangelischen Kirchenmusikschule Schlüchtern. 1970 erfolgte eine Zusammenlegung mit der Westfälischen Landeskirchenmusikschule Herford.[3][4]

Die Akademie ist im ehemaligen Kloster Schlüchtern untergebracht und wird von Andreas Schneidewind geleitet. Von 1992 bis 2013 war Gunther Martin Göttsche Direktor der Kirchenmusikakademie in Schlüchtern. Als Dozenten stehen hauptberufliche Kirchenmusiker und renommierte Referenten aus dem ganzen Bundesgebiet zur Verfügung. Die Fortbildungsstätte wird durch den Verein der Freunde und Förderer der Kirchenmusikakademie e.V.[5] finanziell unterstützt.[2]

Orgeln

Die Kirchemusikakademie ist aktuell (2023) mit 11 Orgeln ausgestattet.[2] Außerdem besteht die Möglichkeit in der Ev. Kirche Elm und der Petrus-Lotichius-Kirche Niederzell zu üben.

StandortJahrOrgelbauerBildManualeRegisterBemerkungen
Kapitelsaal1999 / 2005Werner Bosch (Kassel)
III/P11Meisterstück von Martin Bosch

Orgel

Flügelsaal2018 / 2020Gerald Woehl (Marburg)
II/P16Orgel
Sakristei1984 / 2017Orgelbauwerkstatt Rotenburg (Dieter Noeske)II/P12Hausorgel; 2017 in Schlüchtern aufgestellt

Orgel

Westturm1983Werner Bosch (Kassel)
II/P6Orgel
Ostturm1957 (Aufstellung)H. Voigt (Frankfurt-Höchst)II/P10Disposition und Mensuren von Ernst Karl Rößler; 2017 restauriert

Orgel

Huttenkapelle1947E. F. Walcker & Cie (Ludwigsburg); Hey Orgelbau (Urspringen/Rhön)
II/P141970 Umbau; 1974 und 2016 Restaurierung

Orgel

Karolingische Krypta1981Werner Bosch (Kassel)
I/P4Orgel
Andreaskapelle2004Tilman Trefz (Stuttgart)I3Orgelpositiv
Vorraum Sakristei2021 (Aufstellung)G. Kisselbach – Gloria KlassikII/P40Elektronische Orgel; 2021 gebraucht aufgestellt; Modell Gloria Klassik 2.40
Stadtkirche St. Michael1994Karl Schuke (Berlin)III/P37Orgel in der Evangelischen Stadtkirche

Orgel

Aula Ulrich-von-Hutten Gymnasium1968Hey Orgelbau (Urspringen/Rhön)
II/P11Orgel des Gymnasiums, kann nur in den Sommerferien genutzt werden

Orgel

Ehemalige Orgeln

In der Geschichte der KMA gab es verschiedene Übinstrumente. Einige dieser Orgeln sind nicht mehr vorhanden, andere werden einfach nicht mehr zum Üben verwendet. Neben den aufgelisteten Orgeln gab es bis etwa 1968 noch zwei weitere Übungsorgeln aus der Zeit des ehem. Lehrerseminars im Kloster Schlüchtern. Sie hatten zwei (8′, 4′) bzw. ein Register (Gedackt 8′). Nachdem sie völlig unbrauchbar geworden waren, wurden sie entfernt.[6]

StandortJahrOrgelbauerBildManualeRegisterBemerkungen
Karolingische Krypta / später Sakristei1965Willi Peter (Köln)II/P5Orgel nicht mehr vorhanden; Disposition von Ernst Karl RößlerOrgel
Schlüchtern Friedhofskapelle1975Willi Peter (Köln)II/P5Orgel wird nicht mehr als Übinstrument verwendet.
KMF Bügelzimmerca. 1960nicht bekannter OrgelbauerI/P3Orgel nicht mehr vorhanden→ Orgel
Stadtkirche St. Michael Konferenzraum1950 / 1974Werner Bosch (Kassel)
I/P6Momentan (2023) wegen Renovierung der Stadtkirche eingelagert. Wird wahrscheinlich nicht mehr als Übinstrument verwendet werden.

Orgel (über Wayback Machine)

Ehemalige Orgel der Stadtkirche St. Michael1970 / 1976Willi Peter (Köln)III/P45Neubauplan durch Ernst Karl Rößler; zunächst II/P/33 – Erweiterungsplan durch Rößler 1974; 1994 Umsetzung in die Neuapostolische Kirche Magdeburg und dort Umbau durch Orgelbau Hüfken (III/P/46), elektrische Trakturen

Bekannte Dozenten (Auswahl)

Bekannte Absolventen (Auswahl)

Commons: Kirchenmusikakademie Schlüchtern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kirchenmusik in Schlüchtern: Aus Fortbildungsstätte wird Akademie, ekkw.de, Meldung vom 12. April 2022.
  2. a b c Kirchenmusikakademie - Über uns
  3. Deutsches Musikinformationszentrum, Deutscher Musikrat: Kirchenmusikakademie Schlüchtern -. 9. März 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
  4. Fuldaer Zeitung: Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte: Von der Organistenschule zum Komplettangebot. 12. Februar 2020, abgerufen am 13. Juni 2023.
  5. KMA Freunde Website
  6. Gottfried Rehm: Die Orgeln des Ehemaligen Kreises Schlüchtern. In: Uwe Pape (Hrsg.): Norddeutsche Orgeln. Band 10. U. Pape, Berlin, ISBN 978-3-921140-14-7, S. 153, 152, 150, 141–144, 151, 169.