Kanadisches Zentrum für epigraphische Dokumente

Das Kanadische Zentrum für epigraphische Dokumente (Canadian Centre for Epigraphic Documents, CCED) ist oder war ein Forschungszentrum der University of Toronto auf dem Gebiet der Epigraphik. Es widmet sich der Dokumentation von Inschriften ohne eine feste räumliche Eingrenzung.

Geschichte

Das Zentrum wurde 2010 gegründet.[1] Es war als Non-Profit-Organisation organisiert und hatte seinen Sitz zeitweise am Department of Near and Middle Eastern Civilizations („Abteilung für Kulturen des Nahen und Mittleren Ostens“) der University of Toronto,[2] zeitweise am Department of Classics („Abteilung für Altertumswissenschaften“) derselben Universität.[3]

Seit Erscheinen der zweiten Ausgabe des Journals des Zentrums im Jahr 2019 sind keine aktuellen Informationen über das Projekt mehr verfügbar; die angegebene Website führt nur noch auf eine allgemein gehaltene englischsprachige Einführung in die Epigraphik. Somit ist nicht bekannt, ob das Zentrum noch existiert.[4]

Tätigkeiten

Das erklärte Ziel des Zentrums ist es, epigraphisches Material zu archivieren, zu katalogisieren und zu digitalisieren. Dazu gehört auch, die Inschriften im Internet zur Verfügung zu stellen und damit der Forschung niedrigschwellig zugänglich zu machen.[5] Dazu bot das CCED eine mehrsprachige Website an, die auf Englisch, Französisch, Arabisch und Mandarin verfügbar war.[6] Im Journal des Zentrums („Canadian Centre for Epigraphic Documents Journal“), von dem bis 2019 zwei Ausgaben erschienen, wurden zudem englisch- und französischsprachige Beiträge zur Inschriftenforschung im weitesten Sinne veröffentlicht.[7]

Den Schwerpunkt des Kanadischen Zentrums für epigraphische Dokumente bilden Inschriften in syrischer Sprache sowie in weiteren Sprachen des Nahen und Mittleren Osten.[8][9] Daneben ist das CCED im Besitz von über 3000 Abklatschen, von denen manche die einzigen erhaltenen Wiedergaben von beschädigten oder vermissten Inschriften sind. Die Abklatsche stammen hauptsächlich von griechischen Inschriften vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.[10] Das Zentrum gehört somit auch zu den größten Kollektionen an epigraphischen Dokumenten Nordamerikas.[11]

Einzelnachweise

  1. Ressources – Liens auf der Website der Société française d’études épigraphiques sur Rome et le monde romain, abgerufen am 20. März 2022.
  2. Website des Canadian Centre for Epigraphic Documents (Memento vom 12. August 2018 im Internet Archive)
  3. Kontaktangaben auf der Website des Canadian Centre for Epigraphic Documents (Memento vom 17. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Eintrag zum Canadian Centre for Epigraphic Documents im Digital Classicist Wiki, abgerufen am 20. März 2022.
  5. Informationen zum Canadian Centre for Epigraphic Documents auf The Ancient World online, abgerufen am 20. März 2022.
  6. Website des Canadian Centre for Epigraphic Documents (Memento vom 12. August 2018 im Internet Archive)
  7. Informationen zum Canadian Centre for Epigraphic Documents Journal auf The Ancient World Online, abgerufen am 20. März 2022.
  8. Vorstellung des Projekts auf der Facebook-Seite des Canadian Centre for Epigraphic Documents, abgerufen am 20. März 2022.
  9. Kelly Bennett: While ISIS destroys, Hamilton man battles to preserve historic texts. CBC vom 31. August 2014, abgerufen am 20. März 2022.
  10. Das Kanadische Zentrum für Epigraphische Dokumente (Memento vom 17. Dezember 2013 im Internet Archive)
  11. Ephraim Lytle: Centre for Epigraphic Documents. In: University of Toronto Classics Newsletter. Band 17, Sommer 2011, S. 4.