Holger Svensson

Helgelandbrücke, Norwegen, 1991 vollendet

Holger S. Svensson (* 1945 in Geesthacht) ist ein deutscher Bauingenieur (Brückenbau, besonders Schrägseilbrücken).

Biografie

Svenssons Großvater war Schwede und kam 1867 als Angestellter der Firma Dynamit Nobel nach Geesthacht. Sein Vater war zunächst in der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika und dann international als Kaufmann tätig (New York, Guatemala), bevor er eine Baustoffhandlung in Geesthacht eröffnete. Ab 1964 studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Stuttgart mit dem Diplom 1969. Zu seinen Lehrern gehörte auch Fritz Leonhardt, der aber selten selbst Vorlesungen hielt, die Studenten lernten aber aus seinem umfangreichen Skript über Massivbau. Von 1970 bis 1971 arbeitete er, von Fritz Leonhardt vermittelt, bei der Baufirma Grinaker in Südafrika (Sitz Johannesburg) und Botswana (ein Ingenieur von Grinaker war dafür im Austausch bei Leonhardt und Partner ein Jahr in Stuttgart) und ab 1972 war er im Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner (LAP) in Stuttgart, wo er 1992 geschäftsführender Gesellschafter, 1993 kaufmännischer Geschäftsführer und von 1998 bis 2008 Sprecher der Geschäftsleitung war. Von 2003 bis 2008 leitete er die Hauptniederlassung in Stuttgart. Seit 2010 ist er selbständiger beratender Ingenieur und Honorarprofessor an der TU Dresden (Lehrauftrag Schrägkabelbrücken).

Bei LAP befasste er sich vor allem mit Entwurf und Prüfung von Großbrücken und besonders Schrägkabelbrücken. Von 1974 bis 1990 bearbeitete er nur Brücken im Ausland.

Projekte (Auswahl)

Ehrungen

  • 1995 hielt er die Annual Lecture beim Henderson Colloquium der IABSE[1] (20 Years’ Experience with Cable-stayed bridges).
  • 1999 James Watt Medal, Institution of Civil Engineers, London
  • 2000 Henry Husband Prize, Institution of Structural Engineers, London
  • 2011 Emil-Mörsch-Denkmünze, Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V., Berlin
  • 2012 ICARO Award der Universität La Coruna, Spanien
  • 2013 Ehrenmitglied der IABSE, deren Vizepräsident er 2003 bis 2011 war.

Er war Mitglied der Jury im Deutschen Brückenbaupreis, des Ingenieurbau-Preises und des Ingenieurpreises des Deutschen Stahlbaus.

Literatur

  • Autobiografischer Eintrag in: Klaus Stiglat: Bauingenieure und ihr Werk, Ernst und Sohn 2004, S. 404ff
  • Jürgen Stritzke; Richard Stroetmann: Holger Svensson 70 Jahre. In: Stahlbau, 84. Jg. (2015), H. 2, S. 155–156.

Schriften

  • Schrägkabelbrücken – 40 Jahre Erfahrung weltweit, Ernst und Sohn 2011 (englische Ausgabe 2012 bei Wiley-Blackwell)[2]

Anmerkungen

  1. IABSE, Annual Lecture
  2. Darin findet sich auch Autobiographisches und seine eigenen Erfahrungen im Brückenbau und über seine Zusammenarbeit mit Leonhardt