Groß Jägersdorf

Untergegangener Ort
Groß Jägersdorf
Моторное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet wohl vor 1446
Frühere Namen Jegersdurff (1446),
Groß Jägersdorff (nach 1740),
Groß Jägersdorf (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 21° 27′ OKoordinaten: 54° 36′ 38″ N, 21° 26′ 53″ O
Groß Jägersdorf (Europäisches Russland)
Groß Jägersdorf (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Groß Jägersdorf (Oblast Kaliningrad)
Groß Jägersdorf (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Groß Jägersdorf (ältere Schreibweise Groß-Jägersdorf, russisch Моторное, litauisch Gros Jegersdorfas) ist eine Wüstung auf dem Gebiet der Swobodnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Swoboda (Jänischken, 1938–1946 Jänichen)) in der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) in (Russland). Sie liegt fünf Kilometer südwestlich von Meschduretschje (Norkitten), 23 Kilometer westlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg).

Geschichte

Die Gründung von Jegersdurff fiel in die Zeit vor 1446[1]. Am 30. August 1757 fand in Groß Jägersdorf die Schlacht bei Groß-Jägersdorf statt. Zwischen 1874 und 1945 war der Ort Sitz und namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk[2], der zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 lebten in Groß Jägersdorf 423 Einwohner[3]. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 307 und betrug 1939 nur noch 290[4].

Im Jahre 1945 kam Groß Jägersdorf mit dem nördlichen Ostpreußen in Kriegsfolge zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Motornoje“. 1947 wurde das Dorf dem Rajon Tschernjachowsk (Kreis Insterburg) zugeordnet und gleichzeitig in den Kamenski selski sowjet (Dorfsowjet Kamenskoje (Saalau)) eingegliedert. Doch war die Ortsstelle nur noch kurze Zeit besiedelt und wurde dann aufgegeben.

Amtsbezirk Groß Jägersdorf (1874–1945)

Dem Amtsbezirk Groß Jägersdorf waren ursprünglich sieben Dörfer zugeordnet[5]:

Name Name (1938–1946) Russischer Name Bemerkungen
Daupelken,
Ksp. Norkitten
Iswilino 1928 nach Uderballen eingegliedert
Groß Jägersdorf Motornoje
Metschullen Lehwald Motornoje
Uderballen Otterwangen Iswilino
Uszbundszen seit 1928:
Eichenstein
Woronowo
Worpillen Woronowo 1928 nach Eichenstein eingegliedert
Wenskowethen 1928 nach Eichenstein eingegliedert

Am 1. Januar 1945 bildeten noch vier Gemeinden den Amtsbezirk Groß Jägersdorf: Eichenstein, Groß Jägersdorf, Lehwald und Otterwangen.

Am Bahnhof Lehwald / Ostpreußen (vor 1945)

Schlacht bei Groß Jägersdorf

Bei dem Dorf fand die Schlacht bei Groß-Jägersdorf zwischen Russland und Preußen im Jahre 1757 statt.[6]

Kirche

Groß Jägersdorf war bis 1945 eine von 24 Ortschaften, die mit ihrer mehrheitlich evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel der Kirche Norkitten (heute russisch: Meschduretschje) eingepfarrt waren. Das war Teil des Kirchenkreises Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Einzelnachweise

  1. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Groß Jägersdorf
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Jägersdorf
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  4. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Jägersdorf (wie oben)
  6. Eintrag in Meyers Großes Konversations-Lexikon; Faksimile bei zeno-org