Die Teilnehmer hatten sich über das sogenannte Dreiviertelfinale sowie ein System von Vorberechtigungen und Freiplätzen für diese Meisterschaft qualifiziert. Schiedsrichter waren Johannes Hoffmann aus Rüdersdorf für die Herren und Margarete Kleinschmidt im Turnier der Damen.
Meisterschaft der Herren
In einem stark besetzten Turnier kam der Leipziger Mathematiker Manfred Schöneberg zu einem relativ sicheren Erfolg. Der nach längerer Pause wieder in einer DDR-Meisterschaft antretende Großmeister Wolfgang Uhlmann fand nach seinem Ausscheiden im Kandidatenturnier zur Weltmeisterschaft noch nicht zu alter Klasse zurück.
Das Dreiviertelfinale der Herren fand vom 31. Juli bis 7. August 1971 in Dresden statt. Hauptschiedsrichter war Arthur Gröbe, Turnierleiter Kurt Gekinski. Gespielt wurde im Sportkasino der Technischen Universität. Die Fachzeitschrift Schach merkte dazu an, dass die äußeren Bedingungen (u. a. tropische Temperaturen im Spielsaal, Unterbringung in engen Vierbettzimmern, weite Wege) nicht dem leistungssportlichen Anspruch des Turniers entsprachen.
Die Partie der letzten Runde zwischen Grünberg und Bärsch dauerte 10 Stunden an und die Siegerehrung war längst vorbei, als der Turnierleiter diese Partie abbrach und sie – regelwidrig – zur Abschätzung einschicken wollte. Die Partie wurde dann doch regulär als Hängepartie fortgesetzt und endete remis.
Die Leipziger Ärztin Gabriele Just errang ihren dritten DDR-Meistertitel knapp vor der stark aufgekommenen Brigitte Hofmann. Die Siegerin der beiden letzten Jahre Christina Hölzlein vergab ihre Titelchancen ausgerechnet durch Niederlagen gegen die drei schwächsten Teilnehmerinnen. Das Spielniveau wurde in der Fachpresse als höher gegenüber den Vorjahren bezeichnet, wobei hingegen die Friedfertigkeit einiger Spielerinnen mit hoher Remisquote kritisiert wurde.