Die Teilnehmer hatten sich über das sogenannte Dreiviertelfinale sowie ein System von Vorberechtigungen und Freiplätzen für diese Meisterschaft qualifiziert. Die Dreiviertelfinals fanden in der zweiten Septemberhälfte 1957 in drei Gruppen in Gotha, Rüdersdorf und Lauchhammer statt.
Meisterschaft der Herren
DDR-Spitzenspieler Wolfgang Uhlmann fehlte wegen seiner gleichzeitigen Teilnahme am Zonenturnier zur Weltmeisterschaft. Burkhard Malich gewann seine erste DDR-Meisterschaft, die zweite sollte 16 Jahre später folgen.
Ausschluss der Spieler Kallas und Schmidt
Das Turnier nahmen ursprünglich 18 Spieler auf. Hans-Joachim Kallas und Hermann Schmidt wurden vor Beginn der 12. Runde aus disziplinarischen Gründen von der weiteren Teilnahme ausgeschlossen. Die Zeitschrift Schach berichtet dazu, sie wurden „wegen groben unsportlichen Verhaltens disqualifiziert, vom Turnier ausgeschlossen und mit ihren bisherigen Ergebnissen aus der Tabelle gestrichen, eine Entscheidung, die wenige Tage später von der Rechtskommission durch Fernschreiben bestätigt wurde.“ Im weiteren Verlauf des Verfahrens wurden „wegen groben Verstoßes gegen die Grundsätze und Ziele der demokratischen Sportbewegung“[1] Spielsperren von zwei Jahren (Kallas) bzw. einem Jahr (Schmidt) ausgesprochen. Dem Beschluss der Rechtskommission zufolge, hatte sich Kallas dieser Vergehen sowohl beim Dreiviertelfinale 1956 in Schkopau als auch bei der Endrunde 1957 in Sömmerda schuldig gemacht, Schmidt nur bei der Endrunde.
Partien von Kallas und Schmidt
Bis zu ihrem Ausschluss hatten die beiden ausgeschlossenen Spieler folgende Resultate erreicht:
Hans-Joachim Kallas
Siege gegen Rätsch und Pakulla
Remis gegen Zirngibl, Handel und Schmidt
Niederlagen gegen Malich, Bertholdt, Eising, Fuchs, Braun und Starck
Hermann Schmidt
Siege gegen Fuchs und Mannsfeld
Remis gegen Knothe und Kallas
Niederlagen gegen Malich, Golz, Franz, Handel, Hartmann und Breustedt