Triumph Trophy SE

Triumph

Farbcode Pacific Blue, Bj. 2013
Trophy SE
Hersteller Triumph Motorcycles
Verkaufsbezeichnung Trophy
Produktionszeitraum ab 2012
Klasse Motorrad
Bauart Tourer
Motordaten
Flüssigkeitsgekühlter Reihenmotor mit drei Zylindern
Hubraum (cm³) 1215 cm³
Leistung (kW/PS) 98,5 kW (134 PS) bei 8900 min−1
Drehmoment (N m) 120 Nm bei 6450 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 214
Getriebe 6 Gänge
Antrieb Kardanantrieb
Bremsen vorne: zwei schwimmend gelagerte Scheiben, ø 320 mm, Vierkolben-Festsättel, hinten: schwimmend gelagerte Scheibe, ø 282 mm, Zweikolben-Schwimmsattel, Integralbremse, Antiblockiersystem
Radstand (mm) 1542
Maße (L × B × H, mm): 2235 × 975 × 1555
Sitzhöhe (cm) 80–82
Leergewicht (kg) 295 (trocken)
Vorgängermodell Triumph Trophy 1200 (T300E)

Die Triumph Trophy SE ist ein vollverkleidetes Motorrad des englischen Fahrzeugherstellers Triumph. Der Tourer wurde am 22. Juni 2012 während der Tridays in Neukirchen am Großvenediger präsentiert und ist seit Oktober 2012[1] als Nachfolger der Triumph Trophy 1200 (1991–2003) im Verkauf.[2] Wie die meisten Modelle von Triumph wird das Motorrad von einem Dreizylinderreihenmotor angetrieben und in Hinckley, England endmontiert. Die Buchstaben SE stehen für Special Edition.

Die englische Verkaufsbezeichnung Trophy [ˈtrəʊfi] bedeutet Trophäe und wird bereits seit der TR5 (1949–1958) als Fahrzeugbezeichnung verwendet. Nach der Trophy 900 (1991–2001) und Trophy 1200 ist das aktuelle Modell bereits die dritte Trophy-Tourer-Generation.

Entwicklung

Der Reihendreizylinder wurde mit Beginn der Entwicklung für den Einsatz in der Reiseenduro Triumph Tiger Explorer und der Trophy konzipiert, sowohl der Antrieb wie auch Antriebsstrang sind mit kleinen Ausnahmen gleich. Für den Tourer wurde der sechste Gang länger übersetzt und als Overdrive ausgelegt. Die Motorsteuerungssoftware, die Airbox und die 3-in-1-Auspuffanlage mit rechtsseitigem Schalldämpfer aus rostfreiem Edelstahl wurden zugunsten einer „reisefreundlicheren Drehmomentcharakteristik“ modifiziert.[3] KTM-Hausdesigner Gerald Kiska entwarf die optische Gestaltung der Trophy.[3]

Konstruktion

Der flüssigkeitsgekühlte Dreizylindermotor mit einem Hubraum von 1215 cm³ leistet 98,5 kW (134 PS);[4] das maximale Drehmoment beträgt 120 Nm bei 6450 Umdrehungen pro Minute.[5] Die drei in Reihe liegenden Zylinder des Einspritzmotors haben eine Bohrung von 85 mm Durchmesser, die Kolben einen Hub von 71,4 mm; Verdichtungsverhältnis 11 : 1. Zwei zahnradgetriebene obenliegende Nockenwellen (DOHC) steuern über Tassenstößel[3] zwei Einlass- und zwei Auslassventile pro Zylinder. Eine Ausgleichswelle reduziert Motorvibrationen. Das Motorrad beschleunigt in 4,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h[6] und erreicht laut Hersteller eine Höchstgeschwindigkeit von 214 km/h.[7]

Eine Dreischeibenbremsanlage von Nissin verzögert mit Vierkolben-Festsätteln vorn und Zweikolben-Schwimmsattel hinten. Die Anlage ist teilintegral ausgelegt, der Tritt auf den Fußbremshebel wirkt teilweise auch am Vorderrad. Das klauengeschaltete Getriebe hat sechs Gänge mit Schrägverzahnung.

Das Fahrwerk besteht aus Vorder- und Heckrahmen mit mittragender Motor-Getriebe-Einheit. Der 11,3 kg schwere Brückenrahmen ist aus eckigen Aluminiumprofilen gefertigt.[1] Der Lenkkopfwinkel beträgt 63 Grad, der Nachlauf 119 mm. Die Fahrwerkseinstellung kann elektronisch über die Federvorspannung und Dämpfung in mehreren Stufen verändert werden. Die Bremsanlage verzögert das Motorrad mit durchschnittlich 9,8 m/s² in 39,5 Metern von 100 km/h in den Stand. Das serienmäßige Antiblockiersystem regelt das Bremsverhalten in kritischen Situation. Das Vorderrad ist an einer Upside-Down-Teleskopgabel, das Hinterrad an einer Einarmschwinge aus Aluminium aufgehängt.

Die Bereifung hat vorn die Maße 120/70 ZR 17 und hinten 190/55 ZR 17. Der Wendekreis hat einen Durchmesser von 6 Metern.[8] Fahrfertig und vollgetankt wiegt der Tourer 317 kg. Die maximale Zuladung beträgt 237 kg. Die zwei Seitenkoffer haben ein Stauvolumen von jeweils 31 Litern.[9]

Der Kraftstofftank fasst 26 Liter. Die Zeitung tz ermittelte einen durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 5,8 Liter auf 100 km, wodurch sich eine theoretische Reichweite auf Landstraße von knapp über 500 km ergibt.[10]

Der Hersteller empfiehlt Normalbenzin mit mindestens 91 Oktan zu tanken. Ein geregelter Drei-Wege-Katalysator behandelt das Abgas nach und senkt die Schadstoffe unter die Schadstoffgrenzwerte der Abgasnorm Euro-3.

Kritiken

„Die mächtige Triumph lässt sich – einmal in Bewegung – recht willig in Kurven steuern oder bei Schrittgeschwindigkeit ums Eck lenken. Was unter anderem am schönen Dreizylindermotor liegt, der jederzeit genug Power bereithält. So entpuppt sich die vermeintliche Schwerstarbeit schließlich als recht einfache Übung. Nur Rangieren sollte man möglichst vermeiden.“

Heinz May: Die Welt[11]

“A good touring bike needs exceptional comfort. Again the Trophy scores, in particular its rider protection. Passengers are equally well catered for, with plenty of room and a seating position that should be comfortable over long distances. The one negative is the ride quality, which feels restless and jiggling, with potholes jarring the rider.”

„Ein guter Tourer benötigt außergewöhnlichen Komfort. Auch hier punktet die Trophy, insbesondere beim Fahrerschutz. Mitfahrer werden genauso gut untergebracht, mit viel Platz und einer Sitzposition, die auch auf langen Distanzen komfortabel sein sollte. Der einzige Schwachpunkt ist die Fahrqualität, die sich unruhig und rüttelnd anfühlt und bei Schlaglöchern den Fahrer durchschüttelt.“

Commons: Triumph Trophy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Norbert Meiszies: Der weite Weg ist Triumphs nächstes Ziel. In: auto-presse.de. 10. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. September 2016; abgerufen am 16. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/auto-presse.de
  2. Jürgen Schons: Neuer Supertourer. In: Tourenfahrer. 2012, ISSN 0935-7645 (tourenfahrer.de).
  3. a b c Thomas Schmieder: Fazit nach 50.000 Kilometern. In: Motorrad, Ausgabe 03/2015. 22. Januar 2015, abgerufen am 12. September 2016.
  4. Stefan Kaschel: Jungfernfahrt bei 5 Grad und Regenwetter. In: Motorrad, Ausgabe 10/2013. 25. April 2013, abgerufen am 5. Januar 2017.
  5. Heinz May: Ein Tourer für Knöpfe-Fans. In: Die Zeit. 24. Juli 2013, abgerufen am 12. September 2016.
  6. Thomas Schmieder: BMW R 1200 RT und Triumph Trophy 1200 SE im Vergleich. In: Motorrad, Ausgabe 25/2012. 22. November 2012, abgerufen am 1. Juni 2016.
  7. Martin Häußermann: Schwer in Ordnung, die wuchtige Sänfte. In: Handelsblatt / MID. 3. Januar 2013, abgerufen am 1. Juni 2016.
  8. Gert Thöle: Triumph Trophy SE im Test. In: Motorrad, Ausgabe 24/2012. 8. November 2012, abgerufen am 6. September 2016.
  9. Hanspeter Küffer: Triumphal. In: Töff. 2. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. September 2016; abgerufen am 12. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.toeff-magazin.ch
  10. Volker Pfau: Kreuzfahrt mit der Trophy 1200 SE. In: tz. 6. Juni 2013, abgerufen am 1. Juni 2016.
  11. Heinz May: Fast so edel wie eine S-Klasse. In: Die Welt. 18. Juli 2013, abgerufen am 1. Juni 2016.
  12. Kevin Ash: Triumph Trophy review. In: The Daily Telegraph. 19. September 2012, abgerufen am 1. Juni 2016 (englisch).