„Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder)“ – Versionsunterschied

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Abzw. Werbig-Frankfurt ist (noch!) Hauptbahn, Streckenwechsel ist in Abzw. Werbig, nicht im Hp., Verkehrsangebot aus der Einleitung nach unten verlegt.
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== Streckenverlauf ==
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Die Personenzüge, die die Reichsbahn nach 1945 bis nach Eberswalde zurückzog, verkehrten seit den späten 1990er Jahren wieder nach Berlin. Die Züge verkehrten stündlich bis nach Wriezen sowie zweistündlich weiter bis nach Frankfurt. Zum einen erhoffte sich der damalige Betreiber, die [[Deutsche Bahn]], davon steigende Fahrgastzahlen, zum anderen war diese Maßnahme auch notwendig, da die direkte Verbindung Wriezens mit Berlin über die gleichnamige [[Wriezener Bahn]] 1998 eingestellt wurde. Die Linie ''RB60'' wurde nach der Verlängerung zum [[Bahnhof Berlin-Lichtenberg]] als ''RE7'' betrieben, nach wenigen Jahren jedoch wieder rückbenannt.
Die Personenzüge, die die Reichsbahn nach 1945 bis nach Eberswalde zurückzog, verkehrten seit den späten 1990er Jahren wieder nach Berlin. Die Züge verkehrten stündlich bis nach Wriezen sowie zweistündlich weiter bis nach Frankfurt. Zum einen erhoffte sich der damalige Betreiber, die [[Deutsche Bahn]], davon steigende Fahrgastzahlen, zum anderen war diese Maßnahme auch notwendig, da die direkte Verbindung Wriezens mit Berlin über die gleichnamige [[Wriezener Bahn]] 1998 eingestellt wurde. Die Linie ''RB60'' wurde nach der Verlängerung zum [[Bahnhof Berlin-Lichtenberg]] als ''RE7'' betrieben, nach wenigen Jahren jedoch wieder rückbenannt.


Zum Fahrplanwechsel am 12.&nbsp;Dezember 2004 übernahm die [[Ostdeutsche Eisenbahn]] den Personenverkehr entlang der Strecke. Aus marketingrechtlichen Gründen wird die Linie seitdem als ''OE60'' bezeichnet.<ref>Berliner Verkehrsblätter 4/04, S.82</ref> Eingesetzt werden Dieseltriebwagen des Typs [[Stadler Regio-Shuttle RS1]].
Zum Fahrplanwechsel am 12.&nbsp;Dezember 2004 übernahm die [[Ostdeutsche Eisenbahn]] den Personenverkehr entlang der Strecke. Aus marketingrechtlichen Gründen wird die Linie seitdem als ''OE60'' bezeichnet.<ref>Berliner Verkehrsblätter 4/04, S.82</ref> Eingesetzt werden Dieseltriebwagen des Typs [[Stadler Regio-Shuttle RS1]]. Die Linie verkehrt alle zwei Stunden, werktags zwischen Eberswalde und Wriezen stündlich.


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 2. Dezember 2008, 15:03 Uhr

Eberswalde–Frankfurt (Oder)
Strecke der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder)
Streckennummer:6758 (Eberswalde–Abzw. Werbig)
6156 (Abzw. Werbig–Frankfurt (Oder))
Kursbuchstrecke (DB):209.60
Streckenlänge:86,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
von Berlin
45,2 Eberswalde Hbf
Finowkanal
nach Angermünde
Finowkanal
55,2 Niederfinow
58,5 Falkenberg (Mark) ehem Bf
60,3 Anst Lask
62,2 Anst Ziegelei
von Angermünde
64,4 Bad Freienwalde (Oder)
68,7 Altranft ehem Bf
von Godków
75,6 Wriezen
nach Berlin
79,4 Awanst Alt Bliesdorf nach Friedrichsaue
84,9 Neutrebbin
89,2 Sietzing
93,2 Letschin
nach Friedrichsaue
Abzw Werbig nach Kostrzyn
100,1 Werbig Berlin–Kostrzyn
105,1 Seelow (Mark)
von Fürstenwalde
109,9 Dolgelin
nach Golzow
112,7 Libbeninchen
114,8 Carzig
117,7 Schönfließ Dorf Saisonhalt
von Küstrin-Kietz (neue Trasse)
123,1 Booßen
von Fürstenwalde
125,3 Frankfurt (Oder)-Klingetal früher Gronenfelde
von Küstrin-Kietz (alte Trasse)
127,6 Paulinenhof
von Fürstenwalde
129,3 Frankfurt (Oder)
nach Grunow
nach Poznań
nach Guben

zweigleisige Strecke
ehemals zweigleisige Strecke

Die Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder) ist eine eingleisige Bahnstrecke in den Landkreisen Barnim und Märkisch-Oderland sowie der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) des Landes Brandenburg. Der Abschnitt von Eberswalde bis zum Abzweig Werbig ist heute eine Nebenbahn, das südliche angrenzende Stück nach Frankfurt (Oder) eine Hauptbahn. Die rund 86 Kilometer lange Verbindung wird von der Linie OE60 der Ostdeutschen Eisenbahn befahren.

Streckenverlauf

Bahnhof Niederfinow um 1901

Die Bahn beginnt am Eberswalder Hauptbahnhof und fädelt nördlich diesen aus der Hauptbahn Berlin–Szczecin in Richtung Osten aus. Eine Verbindung von Norden her zu dieser Strecke besteht ebenfalls, wird aber nicht mehr bedient. Die Strecke verläuft zunächst parallel zum Finowkanal und schwenkt hinter dem Bahnhof Niederfinow in Richtung Südosten. Parallel zur Alten Oder, die den westlichen Abschluss des Oderbruchs markiert, führt die Bahn über Bad Freienwalde (Oder) und Wriezen, beides ehemalige Bahnknoten, bis zum Turmbahnhof Werbig, an der die Preußische Ostbahn gekreuzt wird. Hinter Werbig geht es stärker nach Süden über Seelow zum Endbahnhof Frankfurt (Oder). Die letzten Kilometer führt die Strecke gemeinsam mit der stillgelegten Strecke aus Küstrin-Kietz, die bis 1945 einen weiter östlich gelegenen Verlauf nahm.

Geschichte

Eberswalde Hauptbahnhof

Die Strecke wurde in den Jahren 1865/66 als eingleisige Hauptbahn durch die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft (BStE) erbaut und am 15. Dezember 1866 zwischen Eberswalde und Wriezen in Betrieb genommen. Hauptanliegen der Gesellschaft war die Erschließung des Oderbruchs mit der Eisenbahn, die Fortführung der Bahn in Richtung Frankfurt wurde allerdings schon favorisiert. Die Umsetzung dieses Vorhabens ließ allerdings noch zehn Jahre auf sich warten und wurde erst mit dem zeitgleichen Bau der Strecke Breslau–Stettin der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft aktuell. Letztere wollte mit dieser Bahn eine direkte Verbindung zwischen dem oberschlesischen Kohlerevier und der Ostsee herstellen. Da die BStE mit Umsatzeinbußen rechnete, entstand links der Oder eine weitgehend parallele Verbindung unter Nutzung vorhandener Abschnitte der Niederschlesisch-Märkischen Bahn sowie der Stettiner Stammstrecke. In drei Abschnitten erfolgte die Inbetriebnahme der Verlängerung nach Frankfurt (Oder)

  • 01. Juli 1876: Wriezen–Letschin
  • 01. Januar 1877: Letschin–Seelow
  • 15. Mai 1877: Seelow–Frankfurt (Oder)

Zusammen mit der am 1. Januar 1877 eröffneten 30 Kilometer langen Strecke Angermünde–Freienwalde entstand damit eine zweiter direkter Schienenweg zwischen Breslau und Stettin. Obwohl die Bahn an bereits bestehende Knotenpunkte wie Frankfurt (Oder) anknüpfte, erlangte sie nicht die Bedeutung wie der Strecke rechts der Oder und spielte damit vor allem für den lokalen Verkehr eine Rolle.

Nach der Verstaatlichung der BStE im Jahre 1879 wurde der Betrieb auf die Preußischen Staatsbahnen übertragen, die gesamte Strecke unterstand der Königlichen Direktion der Berlin-Stettiner Eisenbahn (ab 1905 Königliche Eisenbahndirektion Stettin). Diese veranlasste 1905 den zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Eberswalde und Freienwalde.

Nach 1920 wurde die Strecke der aus der KED Stettin hervorgegangenen Reichsbahndirektion Stettin der Deutschen Reichsbahn unterstellt.

Während der Fahrplanperiode 1944/45 verkehrten entlang der Kursbuchstrecke 123d zwischen Berlin, Eberswalde und Wriezen rund neun Zugpaare täglich, zwischen Wriezen und Frankfurt (Oder) etwa vier Zugpaare. Zwischen dem Frankfurter Vorort Booßen und Frankfurt (Oder) gab es zusätzliche Vorortzüge, die als Kursbuchstrecke 123e fast stündlich verkehrten. Die von und nach Eberswalde verkehrenden Züge hielten dafür nicht an den drei Zwischenstationen Paulinenhof, Simonsmühle und Gronenfelde.

Empfangsgebäude in Frankfurt (Oder)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Halte Simonsmühle und Paulinenhof aufgegeben sowie das zweite Streckengleis zwischen Eberswalde und Bad Freienwalde zu Reparationszwecken entfernt. Durch die Festlegung der Oder-Neiße-Linie gewann die Strecke im Abschnitt Bad Freienwalde–Frankfurt (Oder) jedoch auch an Bedeutung, da sie in Grenznähe verlaufend im Kriegsfalle als strategische Bahn hätte genutzt werden können. 1952 errichtete die Deutsche Reichsbahn bei Eberswalde eine direkte Verbindungskurve von der Strecke in Richtung Norden, um so den Bahnhof Eberswalde entlasten zu können. Sie hatte lediglich für den Güterverkehr Bedeutung.

Die Personenzüge, die die Reichsbahn nach 1945 bis nach Eberswalde zurückzog, verkehrten seit den späten 1990er Jahren wieder nach Berlin. Die Züge verkehrten stündlich bis nach Wriezen sowie zweistündlich weiter bis nach Frankfurt. Zum einen erhoffte sich der damalige Betreiber, die Deutsche Bahn, davon steigende Fahrgastzahlen, zum anderen war diese Maßnahme auch notwendig, da die direkte Verbindung Wriezens mit Berlin über die gleichnamige Wriezener Bahn 1998 eingestellt wurde. Die Linie RB60 wurde nach der Verlängerung zum Bahnhof Berlin-Lichtenberg als RE7 betrieben, nach wenigen Jahren jedoch wieder rückbenannt.

Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 übernahm die Ostdeutsche Eisenbahn den Personenverkehr entlang der Strecke. Aus marketingrechtlichen Gründen wird die Linie seitdem als OE60 bezeichnet.[1] Eingesetzt werden Dieseltriebwagen des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1. Die Linie verkehrt alle zwei Stunden, werktags zwischen Eberswalde und Wriezen stündlich.

Quellen

Literatur

  • Dieter Grusenick, Erich Morlok, Horst Regling: Die Berlin-Stettiner Eisenbahn. transpress, 1996, ISBN 3-344-71046-X.

Einzelnachweise

  1. Berliner Verkehrsblätter 4/04, S.82