PZL-102

PZL-102 Kos
TypSport-, Schul- und Reiseflugzeug
Entwurfsland

Polen 1944 Polen

HerstellerPZL Okęcie
Erstflug23. Mai 1958
Produktionszeit

1958–1964

Die PZL-102 Kos (Amsel) ist ein gegen Ende der 1950er Jahre im Zweigwerk der staatlichen Luftfahrtindustrie Polens in Warszawa-Okęcie entwickeltes Sport-, Schul- und Reiseflugzeug.

Entwicklung

Die Konstruktionsarbeiten wurden unter der Leitung von Stanisław Lassota durchgeführt und begannen 1957. Der erste Prototyp wurde im Mai 1958 vollendet und absolvierte seinen Erstflug am 23. des Monats. Er hatte als Antrieb einen einheimischen WN-1-Motor mit 65 PS erhalten, der sich als zu schwach herausstellte. Die wenigen ab Oktober 1959 gebauten und als P-102B bezeichneten Serienexemplare wurden deshalb mit einem US-amerikanischen 90-PS-Triebwerk von Continental ausgerüstet. Die Produktion wurde 1964 eingestellt. Die PZL-102 war für den einfachen Kunstflug zugelassen.

Aufbau

Die PZL-102 ist ein freitragender Tiefdecker. Der vordere Teil des Rumpfes besteht bis zum Ende der Pilotenkanzel aus einem blechbeplankten und verschweißten Stahlrohrgerüst, der hintere ist aus Halbschalen gebildet und mit vier Bolzen an das Vorderteil angeschlossen. Die Kabine mit zwei nebeneinander liegenden Sitzen verfügt über Doppelsteuerung, wobei die rechten Steuerelemente einschließlich der Ruderpedale bei Bedarf entfernt werden können. Dahinter befindet sich ein Stauraum für Gepäck und darunter der 60 l fassende Kraftstofftank. Der Flugzeugführerraum ist durch eine nach hinten aufschiebbare Vollsichthaube aus Plexiglas abgedeckt, die für den Notfall abwerfbar gestaltet ist.

Der aus einem Metallgerüst bestehende Tragflügel ist zweiteilig und einholmig ausgeführt und mit Spreizklappen bis zur Rumpfmitte und Differential-Querrudern ausgestattet. Die Vorderkante besitzt Leichtmetallbeplankung, der Rest ist mit Stoff bespannt. Das freitragende Normalleitwerk ist ein mit Stoff bespanntes Metallgerüst mit aerodynamisch und masseausgeglichenen Rudern. Die Fläche beträgt bei Höhen- und Seitenleitwerk 1,94 m² bzw. 0,9 m².

Die PZL-102 ist mit einem nichteinziehbaren Heckradfahrwerk ausgestattet, dessen Haupträder (400 × 150 mm) eine Spurweite von 1780 mm aufweisen und Öl-Luft-gefedert sowie mit dem Seitenruder gekoppelten hydraulischen Bremsen versehen sind. Das Spornrad mit den Maßen 200 × 80 mm besitzt Gummifederung und ist allseitig schwenkbar.

Technische Daten

PZL-102B
KenngrößeDaten (Prototyp)Daten (PZL-102B)
Besatzung2
Spannweite8,49 m
Länge6,38 m
Höhe1,88 m
Flügelfläche11,02 m²
Flügelstreckung6,5
Flächenbelastung52 kg/m²57 kg/m²
Rüstmasse383 kg403 kg
Zuladung207 kg227 kg
Startmasse590 kg630 kg
Antriebein luftgekühlter Vierzylinder-Boxermotor
mit starrer Zweiblatt-Holzluftschraube M 63/M 30 (ø 1,7 m)
TypNarkiewicz WN-1Continental C90-12F
Startleistung
Nennleistung
70 PS (51 kW)
65 PS (48 kW)
95 PS (70 kW)
90 PS (66 kW)
Kraftstoffvolumen60 l
Kraftstoffverbrauch11 l/h
Höchstgeschwindigkeit170 km/h198 km/h
Reisegeschwindigkeit150 km/h175 km/h
max. zul. Geschwindigkeit260 km/h300 km/h
Mindestgeschwindigkeit82 km/h ohne Klappen
75 km/h mit Klappen
93 km/h ohne Klappen
80 km/h mit Klappen
Steiggeschwindigkeit2,3 m/s in Bodennähe4,1 m/s in Bodennähe
Steigzeit8,5 min auf 1000 m Höhe
41,0 min auf Gipfelhöhe
4,5 min auf 1000 m Höhe
47,5 min auf Gipfelhöhe
Dienstgipfelhöhe2700 m4600 m
Reichweite450 km625 km
Flugdauer4 h
Startrollstrecke235 m110 m
Startstrecke auf 15 m Höhe600 m380 m
Landestrecke aus 15 m Höhe325 m
Ausrollstrecke235 m175 m

Literatur

  • PZL-102 Kos. In: Aerosport. 5/1960, Sport und Technik, Berlin, S. 17–20.
  • Peter Alles-Fernandez (Hrsg.): Flugzeuge von A bis Z. Band 3. Bernard & Graefe, Koblenz 1989, ISBN 3-7637-5906-9, S. 200.
Commons: PZL-102 Kos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien