Besiedelt wurde Obermühlhausen, wie auch Hagenheim und Hofstetten, vermutlich im 7. Jahrhundert von Memming ausgehend.[2]
Erstmals erwähnt wird Obermühlhausen 943 in einer Urkunde des Klosters Wessobrunn. In dieser schenkt der Edle Durinc die Dörfer Hagenheim und Obermühlhausen dem Kloster.
Ab 1130 findet sich die Schreibweise Mulehusen. Das Ober- wurde später als Differenzierung zu Untermühlhausen (Penzing) vorangestellt.[3]
Die Kirche gehörte zunächst zur Pfarrei Dettenschwang, später schließlich zum Kloster Wessobrunn.
Um das Jahr 1200 werden 17 Herdstätten erwähnt.
Im Jahr 1552 werden bereits 28 Anwesen vermerkt, 25 sind dem Kloster Wessobrunn und 3 Anwesen dem Kastenamt Landsberg grundbar.
Die Besitzstruktur zeigt 1752 nur geringfügige Unterschiede. Dem Kloster Wessobrunn sind 26, dem Kurfürsten vier, der Gemeinde zwei und dem Jesuitenkolleg Landsberg und der Pfarrei Dettenschwang je ein Anwesen grundbar. Nach der Säkularisation sind es 1808 noch 33.
Im Zuge des zweiten Gemeindeediktes entstand 1818 die Gemeinde Obermühlhausen im Landgericht Landsberg.
Das erste Schulhaus wurde 1830 errichtet, 1920 wurde die Windach reguliert, 1921 folgte die Elektrifizierung des Dorfes. Der Windachspeicher wurde 1962 errichtet, 1964 die Dorfstraßen sowie die Verbindungen nach Unter- und Oberbeuern erbaut, 1970 folgten nach der Flurbereinigung die Straßenverbindungen nach Thaining und Finning.
Bis zur Eingemeindung nach Dießen am Ammersee am 1. Januar 1972 war das Kirchdorf eine eigenständige Gemeinde mit einer Gemeindefläche von etwa 835 Hektar und den Orten Obermühlhausen, Oberbeuern, Schlöglhof und Unterbeuern.[4]
Ortsvorsteher und Bürgermeister bis zur Eingemeindung
Ortsvorsteher 1845–1870
Ostsicht auf den Ort
1845–1846 Jakob Strobl
1847–1851 Joseph Giggenbach
1851–1854 Kaspar Happach
1854–1857 Augustin Fichtl
1857–1859 Kaspar Happach
1860–1868 Xaver Dirringer
Bürgermeister 1870–1972
1870–1874 Jakob Lautenbacher
1875–1881 Theodor Müller
KF Vorbeiflug1882–1911 Josef Seelos
1912–1933 Josef Lautenbacher
1933–1945 Georg Schaupp
1945–1948 Josef Lautenbacher
1948–1966 Leonhard Berghofer
1966–1972 Sebastian Mayr
Sehenswürdigkeiten
Inmitten des Dorfes befindet sich die katholische Filialkirche St. Peter und Paul. Im Kern spätmittelalterlich, wurde sie im 17. Jh. nach Westen erweitert und barockisiert. In der Kirche befinden sich drei Altäre aus der Zeit um 1680, Figurenschmuck aus der Degler-Werkstatt in Weilheim und Tabernakelfiguren von Lorenz Luidl.[5]
M. Aquinata Schnurer O.P.: Heimatbuch des Marktes Dießen a. Ammersee. Hrsg.: Markt Dießen am Ammersee. Dießen am Ammersee 1976 (329 S.).
Pankraz Fried, Sebastian Hiereth: Altbayern Reihe I Heft 22–23: Landgericht Landsberg und Pfleggericht Rauhenlechsberg. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1971 (327 S.).
↑Heide Weißhaar-Kiem: Landkreis Landsberg am Lech. Hrsg.: Landkreis Landsberg am Lech. 1. Auflage. EOS Verlag St. Ottilien, 2010, ISBN 978-3-8306-7437-5, S.217.
↑Pankraz Fried, Peter Fassl: Aus Schwaben und Altbayern. Thorbecke, 1991, ISBN 978-3-7995-7073-2, S.123.