Manuela Ripa

Manuela Magda Franca Maria Ripa (* 1976 in Saarbrücken) ist eine deutsche Politikerin (ÖDP).[1][2] Seit dem 16. Juli 2020 ist sie Mitglied des Europäischen Parlaments.

Werdegang

Studium und Beruf

Ripa wuchs in ihrer Geburtsstadt Saarbrücken auf und legte dort ihr Abitur am Gymnasium am Rotenbühl ab. Nach einem einjährigen Sprachstudium in London und Oxford studierte sie Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes, wo sie auch ihr erstes Staatsexamen absolvierte. Das Rechtsreferendariat sowie auch das zweite Staatsexamen legte sie in Nordrhein-Westfalen ab. Stationen in ihrem Rechtsreferendariat waren unter anderem in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf im Referat für Internationale Beziehungen und bei der Europäischen Kommission in Brüssel in der Generaldirektion Außenbeziehungen, Multilaterale Beziehungen und Menschenrechte. Danach war sie im Planungsstab des Auswärtigen Amtes und am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg tätig. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Assistentin im Europäischen Parlament. Dort war sie zuständig für die Ausschüsse Industrie, Forschung und Energie, den Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und den Ausschuss für Haushaltskontrolle. Im Jahre 2010 arbeitete sie im Bundesgesundheitsministerium als persönliche Referentin des Ministers.[2] Zwischen 2011 und 2020 war sie als Referentin in der Landesvertretung des Saarlandes bei der EU in Brüssel tätig, wo sie für die Themen Energie, Landwirtschaft, Umwelt, Gesundheit und Regionalförderung zuständig war. Bei der Europawahl 2019 trat sie auf Platz 2 der Liste der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) an.[3]

Mitglied des Europäischen Parlaments

Am 16. Juli 2020 rückte Manuela Ripa für den ausscheidenden Abgeordneten Klaus Buchner in die Fraktion der Grünen/EFA nach.[4][5] Sie ist Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie[6], dem Sonderausschuss für Krebsbekämpfung[7] und der interfraktionellen Gruppe zum Tierschutz im Europäischen Parlament (Intergroup on the Welfare & Conservation of Animals).[8] Weiterhin ist sie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Internationalen Handel und dem Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.[9][10] Daneben ist Ripa stellvertretendes Mitglied in den Delegationen für die Beziehungen zu Iran und Indien.[11][12] In ihrer Arbeit als EU-Abgeordnete setzt sie sich für die Kernthemen Umweltschutz, Klimaschutz, Schutz der Biodiversität, Tierwohl, Abschaffung der Massentierhaltung und Verbraucherschutz ein.

Am 30. Oktober 2023 wurde Ripa auf einer Wahlversammlung in Würzburg zur Spitzenkandidatin für die Europawahl 2024 aufgestellt.[13] Zuvor hatte es teils heftige, anonyme Vorwürfe über die Arbeit der EU-Parlamentarierin gegeben. Ripa wies die Vorwürfe zurück und gab an, dass keine Beschwerde beim Parlament eingegangen ist. Ripa sei für eine „toxisches Arbeitsumfeld“ verantwortlich und mit Bullying und Missmanagement am Arbeitsplatz aufgefallen.[14] Ripa wies die Vorwürfe zurück und gab an, Strafanzeige gegen Unbekannt wegen übler Nachrede zu stellen.[15]

Weitere Aktivitäten

Manuela Ripa war Initiatorin und Sprecherin der Europäischen Bürgerinitiative „Rettet die Bienen! Schutz der Artenvielfalt und Verbesserung der Lebensräume von Insekten in Europa“, die sich an das bayrische Volksbegehren „Rettet die Bienen“ anschließt,[16][17] diese Bürgerinitiative hat sich mittlerweile mit der Europäischen Bürgerinitiative „Rettet Bienen und Bauern“ zusammengeschlossen.

Privatleben

Ripa lebt in Saarbrücken und Brüssel, ist mit Jorgo Chatzimarkakis verheiratet und hat zwei Kinder.[2][18]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weniger ist mehr - ÖDP-Kandidat*innen zur Europawahl. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. a b c Über mich – Manuela Ripa. Archiviert vom Original am 29. Juni 2020; abgerufen am 27. Juni 2020.
  3. Dietmar Klostermann: Leinen, Theis und Ripa im Saartalk: Streit um eine Umverteilung in Europa. Saarbrücker Zeitung, abgerufen am 27. Juni 2020.
  4. Daniel Kirch: Saarland wieder im EU-Parlament vertreten: Manuela Ripa zieht im Juli für ÖDP ins Europäische Parlament ein. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  5. Saarländische Abgeordnete zieht ins EU-Parlament ein. Saarländischer Rundfunk, 18. Juni 2020, abgerufen am 27. Juni 2020.
  6. Mitglieder | Home | ITRE | Ausschüsse | Europäisches Parlament. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  7. Mitglieder | Home | BECA | Ausschüsse | Europäisches Parlament. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  8. Members | Intergroup. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  9. Mitglieder | Home | INTA | Ausschüsse | Europäisches Parlament. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  10. Mitglieder | Home | ENVI | Ausschüsse | Europäisches Parlament. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  11. Mitglieder | D-IR | Delegationen | Europäisches Parlament. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  12. Mitglieder | D-IN | Delegationen | Europäisches Parlament. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  13. Manuela Ripa erneut Spitzenkandidatin der ÖDP für EU-Wahl. 30. Oktober 2023, abgerufen am 13. November 2023.
  14. Green MEP faces re-selection battle amid bullying claims. In: POLITICO. 27. Oktober 2023, abgerufen am 13. November 2023 (englisch).
  15. Manuela Ripa – ÖDP-Spitzenkandidatin für das Europaparlament. Abgerufen am 26. Oktober 2020 (deutsch).
  16. Daniel Kirch: Artenschutz: Saarländerin startet europaweite Initiative zur Rettung der Bienen. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  17. PNP.de: Manuela Ripa (ÖDP) zur europaweiten "Rettet die Bienen"-Bürgerinitiative: "Ein Schritt in die richtige Richtung". Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  18. Das Saarland hat wieder eine Abgeordnete in Brüssel vom 25. Juli 2020 bei der Saarbrücker Zeitung