Helmut Leite

Helmut Leite (2019)

Helmut Leite (* 20. April 1947 in Bregenz) ist ein österreichischer Sportler und Politiker.

Leben

Schlifarliad (Lied der Wetzsteinschleifer) mit Erläuterungen. Das Schlifarliad ist ein Lied über die Wetzsteinerzeugung in der Gemeinde Schwarzach (Vorarlberg), gespielt (Gitarre) und gesungen von Helmut Leite.

Helmut Leite wurde als Sohn des Bäckermeisters Gebhard Leite (* 17. Dezember 1891; † 7. März 1951) und Maria Leite geb. Immler (* 26. September 1904; † 20. Januar 1997) geboren. Großvater von Helmut Leite war der Schwarzacher Bäckermeister Franz-Xaver Leite (* 8. Dezember 1860). Leite war zweimal verheiratet. Aus den Ehen entstammen drei Kinder. Er ist verheiratet mit Imelda (* 8. Juni 1963 in Alberschwende), die Patin beim Bau des Achraintunnels war.

Leite ist leidenschaftlicher Musikant und spielt Gitarre.[1]

Schulbildung

Helmut Leite besuchte die örtliche Volksschule, die Handelsschule und die kaufmännische Berufsschule in Bregenz.

Sportliche Tätigkeit

Helmut Leite war in jungen Jahren als Skispringer und Langläufer sowie im alpinen Schilauf erfolgreich und nahm bis ins hohe Alter an sportlichen Wettkämpfen (Langlauf, Alpiner Skilauf etc.) teil. Er wurde mehrfacher Kombinationssieger sowohl im nordischen als auch im alpinen Bereich und errang dabei u. a. verschiedenste Titel: Bundesmeister, Landesmeister und Alpencupsieger.[2] Als Bergsteiger erklomm er unter anderem den Großglockner, den Ortler, den Piz Buin und die Zimba.

Leite war Nachwuchstrainer beim Schiverband, dem Schiverein und dem FC Schwarzach. Insbesondere als Trainer der jungen Schwarzacher Langläufer erzielte er beachtliche Erfolge.[3]

Tätigkeit

Leite arbeitete bei der Firma Pircher in Bregenz als Leiter der Maschinenabteilung, danach bei Schelling Anlagenbau (nun: IMA Schelling Group) in Schwarzach als EDV-Techniker bei der Einführung der damals neuen EDV-Technik.

Politische Tätigkeit

Helmut Leite begann seine politische Tätigkeit 1975 als Mitglied der Gemeindevertretung und leitete den Sportausschuss. Vom 10. Januar 1979 (als damals jüngster Bürgermeister Vorarlbergs) bis 12. April 2010 war er Bürgermeister von Schwarzach.[4] Er trat in seiner gesamten Amtszeit mit einer eigenen Liste bei den Wahlen an, weil er unabhängig sein und sich von der Österreichischen Volkspartei nicht vereinnahmen lassen wollte.[5]

Die Schaffung des Heimatmuseums Schwarzach mit dem „Schlifar Museum“ geht auf das persönliche Engagement und einen Erbschaftsverzicht von Helmut Leite zugunsten der Gemeinde Schwarzach zurück.[6] Unter seiner Leitung wurde die Gemeinde Schwarzach ein relevanter Wirtschaftsstandort[7] und konnte z. B. das Vorarlberger Medienhaus hier angesiedelt werden. Die Firma Schelling Anlagenbau wurde in diesen Jahren zweimal vor der Insolvenz gerettet. Die Infrastruktur der Gemeinde wurde während der 31 Jahre seiner Amtszeit wesentlich erweitert, unter anderem mit einem Gemeindesaal, der Ansiedelung einer Hauptschule (nunmehr Mittelschule), Altenwohnungen, Kindergärten, einem Postamt, einem neuen Feuerwehrhaus, einem großzügigen Sport- und Erholungszentrum[8], Neubau des Dorfzentrums[9][10] mit einem Gemeindeamt und Dorfplatz samt Hofsteig-Gastronomie und Tiefgarage[11], sowie weitere Sozialeinrichtungen. Im Bereich des „Maggiareals“ wurden durch Zurverfügungstellung von Grundstücken preisgünstige Bauplätze für Familien geschaffen[12] und die Errichtung eines neuen Bauhof ermöglicht.[13]

Durch den Bau des Achraintunnels und eines Autobahnanschlusses während dieser Zeit, wurde Schwarzach und die Schwarzachtobelstraße vom Durchgangsverkehr entlastet.[14]

Ehrenamtliche Tätigkeit

Leite ist seit 40 Jahren Obmann des überregionalen Hofsteig-Gemeindevermittlungsamtes (eine Art Friedensrichter).[15] Seit seiner Pensionierung bis im November 2023 war Leite Obmann des Krankenpflegevereins Schwarzach. Er wurde sodann wegen seiner großen Verdienste für den Krankenpflegeverein zum Ehrenmitglied gewählt.[16] Er gründete 2013 den überregionalen Verband Pflegedienst Hofsteig, zusammen mit den Krankenpflegevereinen aus Kennelbach, Buch und Bildstein, der noch heute in Vorarlberg als Vorzeigebeispiel für eine gelungene Gemeindekooperation gilt.[17]

Leite ist Ehrenmitglied des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Vorarlberg und unternimmt in diesem Zusammenhang für Blinde auch Schiwanderungen.

Ehrungen

Commons: Helmut Leite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Strauß: Leite(nde) Verstärkung für die (nun) vier "Schlifar vom Schwarzachtobel", Vorarlberger Nachrichten vom 24/25. Februar 1990.
  2. Siehe zum Beispiel: Wintersport im Ländle Bgm Leite LL u. RTL Sieger, NEUE Sportteil vom 27. März 1983, S. 43.
  3. Josef Mattner: Nordischer Sport steht vor aussichtsreicher Zukunft!, NEUE-Sportteil vom 14. Februar 1974.
  4. Ernest F. Enzelsberger: Für mehr Zusammenarbeit und Information der Bürger, Vorarlberger Nachrichten vom 6. Mai 1980, S. 3.
  5. a b Klaus Hämmerle: Ein guter Leite(r) für sein Schwarzach, Vorarlberger Nachrichten vom 12. April 2019, S. 5.
  6. Peter Strauß: Heimathaus mit Schlifarmuseum wird eröffnet, VN-Magazin, Seiten 1, 12 f.
  7. Ernest F. Enzelsberger: Ein geschickter Verhandler, Vorarlberger Nachrichten vom 8. September 2014, S. 8.
  8. Peter Strauß: Sport-u. Erholungsanlage "Kella" - Stätte der Begegnung und des Freizeitvergnügens, Vorarlberger Nachrichten vom 1. Juli 1994, S. D-3.
  9. Die Gemeinde Schwarzach wurde für diese Bemühungen zur Schaffung eines kommunikativen Dorfzentrums mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet (Johann Peer, Schwarzach, Riefensberg Fürst 2010, ISBN 978-3-9502034-8-6, S. 18 f.)
  10. Doris Rinke: Regionales Beispiel europäischer Anerkennung in Forum-Info der Vorarlberger Raumplanung, 1/2007, 1. Jahrgang, S. 1–3.
  11. Siehe auch: Sonderbeilage im Wann&Wo vom 3. Juni 2007, S. 1 bis 3.
  12. Edwin Mehlsack: Eigenheime für junge Familien, Leserbrief in den Vorarlberger Nachrichten vom 6./7. Mai 2017, S. C-13.
  13. Siehe auch: Norbert Freuis: Bürgermeister-Legende geht nach 31 Jahren, Dornbirner Anzeiger vom 2. Februar 2010, S. 10.
  14. Sonja Schlingensiepen: Neue Pforte in den Wald, NEUE vom 30. Januar 2009, S. 16/17.
  15. WAM: Kosten und Ärger sparen, VN-Heimat vom 13. Dezember 2018, S. 1 und 6.
  16. Schwarzach Post, November 2023, S. 38 f.
  17. red: Pflegepool ist mit Arbeit ausgelastet, Dornbirner Anzeiger vom 21. Mai 2016, S. 1 und 41.
  18. Von der Gemeindevertretung am 12. Dezember 2018 beschlossen.