Florent Manaudou

Florent Manaudou
Persönliche Informationen
Name:Florent Manaudou
Nation:Frankreich Frankreich
Schwimmstil(e):Freistil, Schmetterling
Verein:CN Marseille
Geburtstag:12. November 1990 (33 Jahre)
Geburtsort:Villeurbanne, Département Rhône
Größe:1,99 m
Gewicht:99 kg
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille3 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften4 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Kurzbahnweltmeisterschaften3 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Medaillen
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold2012 London50 m Freistil
Silber2016 Rio de Janeiro4 × 100 m Freistil
Silber2016 Rio de Janeiro50 m Freistil
Silber2020 Tokio50 m Freistil
Bronze2024 Paris50 m Freistil
Bronze2024 Paris4 × 100 m Lagen
Fédération Internationale de Natation Weltmeisterschaften
Gold2015 Kasan50 m Freistil
Gold2015 Kasan50 m Schmetterling
Gold2015 Kasan4 × 100 m Freistil
Gold2013 Barcelona4 × 100 m Freistil
LEN Logo Europameisterschaften
Gold2014 Berlin50 m Freistil
Gold2014 Berlin100 m Freistil
Gold2014 Berlin50 m Schmetterling
Gold2014 Berlin4 × 100 m Freistil
Gold2016 London50 m Freistil
Gold2016 London4 × 100 m Freistil
Silber2016 London4 × 100 m Lagen
Fédération Internationale de Natation Kurzbahnweltmeisterschaften
Silber2012 Istanbul50 m Freistil
Bronze2012 Istanbul50 m Brust
Gold2014 Doha50 Meter Freistil
Gold2014 Doha50 Meter Rücken
Gold2014 Doha4 × 100 m Freistil
Silber2014 Doha4 × 50 m Lagen
LEN Logo Kurzbahneuropameisterschaften
Gold2012 Chartres50 m Freistil
Gold2012 Chartres4 × 50 m Freistil
Gold2012 Chartres4 × 50 m Lagen
Gold2012 Chartres4 × 50 m Freistil Mixed
Gold2012 Chartres4 × 50 m Lagen Mixed
Silber2019 Glasgow50 m Freistil
Bronze2019 Glasgow4 × 50 m Freistil Mixed

Florent Manaudou (* 12. November 1990 in Villeurbanne, Département Rhône) ist ein französischer Schwimmer und Schauspieler. Über 50 Meter Freistil wurde er Olympiasieger 2012 und Weltmeister 2015.

Leben

Kindheit und Jugend

Florent Manaudou wurde in eine sportbegeisterte Familie hineingeboren. Seine Mutter Olga, eine gebürtige Niederländerin, spielte für die Badminton-Auswahl ihres Heimatlandes. Sein Vater Jean-Luc Manaudou, ein Bankangestellter, trainierte ehrenamtlich eine Handballmannschaft. Manaudous vier Jahre ältere Schwester ist die erfolgreiche Freistilschwimmerin Laure Manaudou,[1] Olympiasiegerin und mehrfache Welt- und Europameisterin über die 400-Meter-Freistil-Strecke. Er profitierte eigenen Angaben zufolge durch den Erfolg seiner Schwester („Dank ihr haben sich Türen für mich leichter geöffnet, auch wenn ich viel dafür tun musste, um zu beweisen, dass ich eben nicht nur der Bruder von Laure bin.“[2]).

Sportkarriere

2008 gelang es Manaudou nicht, sich für die Olympischen Sommerspiele in Peking zu qualifizieren. Er spezialisierte sich in den folgenden Jahren auf die kurze Schmetterlings- und Freistil-Strecke. Bei den Französischen Meisterschaften 2011 wurde er in einer Zeit von 23,66 Sekunden Zweiter über 50 Meter Schmetterling, hinter Frédérick Bousquet (23,60 s).[3] Daraufhin wurde Manaudou in das Aufgebot der französischen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaften in Shanghai berufen. Dort erreichte er das 50-Meter-Schmetterling-Finale, wo er in einer Zeit von 23,49 Sekunden den fünften Platz belegte. Mit der französischen 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel in der Besetzung Jérémy Stravius, Hugues Duboscq, Manaudou und Fabien Gilot (3:36,21 min) wurde der WM-Endlauf mit Platz neun knapp verpasst.

2012 musste sich Manaudou bei den Französischen Meisterschaften über die 50-Meter-Freistil-Distanz in 21,95 Sekunden knapp Amaury Leveaux (21,93 s) geschlagen geben.[4] Er wurde daraufhin für das Nationalteam für die Olympischen Sommerspiele in London berücksichtigt. Mit einer persönlichen Bestleistung von 21,86 Sekunden über 50 Meter Freistil angereist, qualifizierte er sich als Sechstschnellster der Halbfinalläufe in 21,80 Sekunden für einen Finalplatz. Als jüngster Teilnehmer des Finals gelang es Manaudou seine Bestzeit auf 21,34 Sekunden zu verbessern und die Goldmedaille über 50-Meter-Freistil vor dem US-Amerikaner Cullen Jones (21,54 s) und dem Weltrekordler und Titelverteidiger César Cielo aus Brasilien (21,59 s) zu gewinnen. Er war der erste Franzose, der bei Olympischen Spielen über diese Strecke siegreich war.[5]

Nach dem Erfolg bei den Olympischen Spielen gewann Manaudou im November 2012 bei den Kurzbahneuropameisterschaften in Chartres fünf Goldmedaillen, neben dem Titel über 50 Meter Freistil wurde er erfolgreich in den beiden Freistil- und Lagenstaffeln (Männer und Gemischt) eingesetzt. Einen Monat später bei den Kurzbahnweltmeisterschaften in Istanbul gewann Manaudou in 20,88 Sekunden Silber hinter dem Russen Wladimir Morosow (20,55 s) und Bronze über die 50-Meter-Brust-Strecke in 26,33 Sekunden hinter dem Norweger Aleksander Hetland (26,30 s) und dem Slowenen Damir Dugonjič (26,33 s).

Bei den folgenden Weltmeisterschaften 2013 in Barcelona gelangte Manaudou über 50 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling in die Endläufe, konnte aber an die vorangegangenen Einzelerfolge nicht anknüpfen. Beim Sieg des Brasilianers César Cielo (21,32 s) im Freistilrennen belegte er in 21,64 Sekunden nur den fünften Platz. Über die Schmetterlingsstrecke erreichte er in 23,35 Sekunden erneut beim Sieg Cielos (23,01 s) nur Platz acht. Mit der französischen 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel (gemeinsam mit Yannick Agnel, Fabien Gilot und Jérémy Stravius) gewann Manaudou dann aber seine erste Goldmedaille auf der Langbahn in 3:11,18 Minuten vor den Staffeln aus den Vereinigten Staaten und Russland. 2014 avancierte Manaudou bei den Europameisterschaften in Berlin mit vier gewonnenen Titeln zum erfolgreichsten Beckenschwimmer. Über 50 Meter Freistil unterbot er seine Bestzeit von den Olympischen Spielen um 0,02 Sekunden (21,32 s) und stellte einen neuen Meisterschaftsrekord auf, über 100 Meter Freistil stellte er mit 47,98 Sekunden ebenfalls eine persönliche Bestzeit auf. Über 50 Meter Schmetterling teilte sich Manaudou den Titel in 23,00 Sekunden gemeinsam mit dem zeitgleichen Weißrussen Jauhen Zurkin. Außerdem gewann er Gold mit der französischen 100-Meter-Freistilstaffel (gemeinsam mit Mehdy Metella, Fabien Gilot und Jérémy Stravius) mit 3:11,64 Minuten ebenfalls mit einem Meisterschaftsrekord. Nach den EM-Erfolgen gab Manaudou an, sich fortan auf die 100-Meter-Distanz zu konzentrieren, sowie den Weltrekord über 50 Meter Freistil anzuvisieren.[2]

Bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2014 wurde Manaudou über 50 Meter Freistil in Weltrekordzeit Weltmeister. Außerdem wurde er Weltmeister mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel und Vizeweltmeister mit der 4-mal-50-Meter-Lagenstaffel. Ein Jahr später bei den Weltmeisterschaften 2015 im russischen Kasan gewann Manaudou drei Goldmedaillen (50 m Freistil, 50 m Schmetterling, 4 × 100 m Freistil) und wurde daraufhin von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions France“) gewählt.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro gewann Manaudou in seinem ersten Wettbewerb, der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel, die Silbermedaille hinter der US-amerikanischen Stafette. Eine weitere Silbermedaille sicherte er sich in Rio im Einzelrennen über 50 Meter Freistil. Bei den nächsten Olympischen Sommerspielen 2020 gewann er wieder Silber über 50 Meter Freistil.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris gewann Manadou Bronze über 50 Meter Freistil[6] und ist damit der erste Schwimmer, der vier Medaillen über diese Strecke bei Olympischen Spielen gewinnen konnte.[7] Mit der 4 × 100 m Lagenstaffel gewann er als abschließender Freistilschwimmer ebenfalls die Bronzemedaille.[8]

Florent Manaudou trainiert bei Romain Barnier und ist Mitglied des Schwimmvereins CN Marseille. Er zählt den russischen Schwimmer Alexander Popow zu seinen Vorbildern.[2]

Persönliche Bestzeiten (50-Meter-Bahn)

StreckeZeitDatumOrt
50 m Freistil21,32 s24. August 2014Berlin
100 m Freistil47,98 s22. August 2014Berlin
50 m Rücken24,95 s16. Februar 2013Nancy
100 m Rücken55,35 s24. Mai 2009Chalon-sur-Saône
50 m Brust27,66 s13. April 2014Chartres
100 m Brust1:07,31 min9. Mai 2010Oyonnax
50 m Schmetterling23,00 s19. August 2014Berlin
100 m Schmetterling53,27 s24. April 2009Montpellier

Filmografie

Commons: Florent Manaudou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Laure Manaudou. In: Internationales Sportarchiv 38/2009 vom 15. September 2009, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 29/2011 (abgerufen via Munzinger Online).
  2. a b c Haack, Melanie: Monster-Mann auf den Spuren der Schwester bei welt.de, 21. August 2014 (abgerufen am 25. August 2014).
  3. Bruna, Eric: Manaudou, une histoire de famille. In: Le Parisien, 28. März 2011 (abgerufen via LexisNexis Wirtschaft).
  4. NEWS Press: Dunkerque/Qualifications aux Jeux Olympiques. 26. März 2012 (abgerufen via LexisNexis Wirtschaft).
  5. 50 Meter Freistil: Manaudou sprintet zu Schwimm-Gold bei rp-online.de, 3. August 2012 (abgerufen am 3. August 2012).
  6. Competition Results | World Aquatics Official. Abgerufen am 2. August 2024 (englisch).
  7. Sebastian Schwenke: Florent Manaudou macht weiter! Und will 2024 in Paris Geschichte schreiben. Abgerufen am 2. August 2024 (deutsch).
  8. Peter Jacob: Furioses Staffel-Finale mit Marchand und Manaudou| DSV-Männer Siebte - US-Frauen schwimmen Weltrekord. In: SWIM.DE. 4. August 2024, abgerufen am 5. August 2024 (deutsch).