Emil Frey Gruppe

Emil Frey Holding AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1924 / 1970 (Holding)
Sitz Zürich, Schweiz Schweiz
Leitung Gerhard Schürmann
(CEO)
Walter Frey
(VR-Präsident)
Mitarbeiterzahl > 22'000 (2019)[1]
Umsatz ca. 11 Mrd. CHF (2019)[1]
Branche Automobilhandel
Website www.emilfrey.ch

Emil-Frey-Autohaus in Prag
Emil-Frey-Autohaus in Prag

Die Emil Frey Gruppe (rechtlich Emil Frey Holding AG) ist eine im europäischen Automobilhandel tätige Unternehmensgruppe aus der Schweiz. Das Herzstück bildet die 1924 von Emil Frey gegründete Emil Frey AG mit Sitz in Zürich, ursprünglich eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder und Motorräder. Zur Unternehmensgruppe gehören zudem verschiedene Betriebe, die Dienstleistungen rund um Automobile sowie in den Bereichen Finanzierung und Versicherung erbringen.

Geschichte

Im Jahr 1924 eröffnete Emil Frey eine Werkstatt für Fahrräder und Motorräder. Zwei Jahre später eröffnete er ein Verkaufsgeschäft für Motorräder am Stampfenbachplatz unter anderem wurden Swallow Sidecars verkauft. Im Jahr 1931 verkaufte Frey auch die Automobile derselben Firma, welche später in Jaguar umfirmiert wurde. Der Hauptsitz der Emil Frey in Altstetten wurde 1948 eröffnet. In der Erwartung einer Autobahn in der Nähe wurde 1949 mit dem Aufbau eines Importzentrums in Safenwil begonnen. Der Entscheid, Toyota zu importieren, sei einer der zwei besten Entscheide im Leben gewesen, sagte Walter Frey 2024,[2] das war im Jahr 1967 und zwei Jahre, bevor Walter die Gesamtgeschäftsleitung von Emil Frey übernahm. 1971 wurde die Garagen-Gruppe Perrot-Duval in der welschen Schweiz übernommen. 1978 wurde das Verkehrs-Sicherheits-Zentrum in Veltheim gegründet, welches später zum Driving Center Schweiz wurde. 2015 wurde das Classic Car Centre in Safenwil eröffnet.[3]

Hintergrund

Die Emil Frey Holding AG befindet sich vollständig im Privatbesitz der Gründerfamilie und veröffentlicht nur sehr beschränkt Geschäftszahlen. Im Jahr 2019 beschäftigte die Gruppe laut Angaben der Handelszeitung mehr als 22'000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von rund 11 Milliarden Schweizer Franken.[1] Seit 2018 ist die Gruppe mit 678 Standorten (2018) der grösste Autohändler Europas.[4] Im Jahr 2024 feierte die Familie das 100-jährige Bestehen des Unternehmens, dem in den hundert Jahren nur zwei Patrons vorstanden; Emil Frey und Walter Frey. Die Firmenzahlen lauteten zu diesem Zeitpunkt 26'000 Angestellte in 15 Ländern. Zwei der drei Kinder von Walter Frey waren zu diesem Zeitpunkt in der Geschäftsleitung der Gruppe tätig.[2]

Das unübersehbare Importzentrum in Safenwil

In der Schweiz agiert die Emil Frey AG als Importeur und Händler zahlreicher Marken wie beispielsweise Toyota, Lexus, Subaru, Suzuki, Mitsubishi, Jaguar, Land Rover und Kia,[5] BYD soll 2024 folgen.[6] Weitere Geschäftsbereiche umfassen Leasing, Firmenflotten, Finanzierungen, Ersatzteile und Logistik, Parkplatzbewirtschaftung (APCOA Parking Switzerland),[7] Mietwagen (Hertz), Autowaschanlagen (Best Carwash), Oldtimerbetreuung, Fahrsicherheitsschulen und den Import und Verkauf von Kawasaki-Motorrädern.[5]

Die Emil Frey Classics AG betreibt in einer ehemaligen Textilfabrik ein Automuseum in Safenwil.[8]

Die Emil Frey Gruppe betreibt ausserhalb der Schweiz hauptsächlich Import und Einzelhandel. Bezüglich Import ist sie für die französische Stellantis-Gruppe in sechs Ländern Mitteleuropas als Importeur aktiv; für Subaru neben der Schweiz auch in Frankreich, Polen, Ungarn, Tschechien und Deutschland. In Deutschland, Frankreich und Ungarn wird auch Mitsubishi importiert. Fahrzeuge von Mercedes-Benz importiert Frey in Kroatien, Serbien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina unter dem Firmennamen Star Import.[5] Zudem importiert sie noch weitere Marken wie z. B. Renault.

Emil Frey in Deutschland

In Deutschland ist Emil Frey in den Bereichen Einzelhandel (Autohäuser), Import (Fahrzeuggrosshandel), Ersatzteile (Grosshandel) und Logistik an bundesweit 95 Standorten aktiv. Allein Autohäuser verschiedener Marken sind an 80 deutschen Standorten mit etwa 4400 Mitarbeitern vertreten (Stand November 2020). Damit gehört Emil Frey in Deutschland[9] zu den grössten Autohändlern. 2001 war die zur Emil Frey Gruppe gehörende, in Stuttgart ansässige Schwabengarage der grösste Ford-Händler der Welt.[10] Seit Februar 2014 ist Emil Frey offizieller Mitsubishi-Importeur für Deutschland. Emil Frey plante, ab dem genannten Zeitpunkt Mehrheitsanteilseigner der aktuellen Mitsubishi Motors Deutschland GmbH zu werden, die umbenannt wurde in MMD Automobile GmbH.[11] Mitsubishi Motors Europe plante, eine strategische Minderheitsbeteiligung von 24,9 % zu halten.[12]

Einzelnachweise

  1. a b c Kurt Bahnmüller und Markus Köchli: Auto-Importeure: Günstiger aus dem Euro-Raum. In: Handelszeitung. 14. März 2012, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 23. April 2020 (Bericht zu Auto-Importeuren in der Schweiz).
  2. a b Zwei Patrons in 100 Jahren, Zürcher Bote, 28. Juni 2024, S. 4
  3. Geschichte auf dem Internetauftritt Emil Frey
  4. Herbie Schmidt: Die Emil-Frey-Gruppe ist Europas grösster Autohändler. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. November 2018, abgerufen am 23. April 2020.
  5. a b c Wie die Emil Frey Gruppe zum grössten Autohändler Europas wurde. In: Handelszeitung.ch. Abgerufen am 13. Juni 2020.
  6. Raoul Schwinnen: Die China-Marke BYD startet ab Sommer auch in der Schweiz. In: blick.ch. 28. Februar 2024, abgerufen am 28. Februar 2024.
  7. Gemeinsam mit APCOA, seit 2005, siehe Geschichte - APCOA Parking(Abgerufen am 24. Februar 2023)
  8. Classic Cars – Faszination und Leidenschaft, Internetauftritt von Emil Frey Classics
  9. Website von Emil Frey Deutschland
  10. Neuer Chef bei weltgrößtem Fordhändler Schwabengarage stern.de, 23. Februar 2001,
  11. Werner H. Frey neuer Geschäftsführer von MMD Automobile GmbH. mitsubishi-motors.de, 4. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2014; abgerufen am 31. März 2014.
  12. Emil Frey wird Mitsubishi-Importeur. Meldung auf autohaus.de