Drama Tour

Drama Tour
von Yes
PräsentationsalbumDrama
Anfang der Tournee29. August 1980
Ende der Tournee18. Dezember 1980

Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)

Konzerte insgesamt66
Chronologie
Tormato Tour
(1978/79)
Drama Tour90125 Tour
(1984/85)

Die Drama Tour war eine Konzerttournee der britischen Progressive-Rock-Band Yes. Sie diente zur Promotion ihres namensgebenden Albums Drama (1980). Sie war gleichzeitig die einzige Tournee der Band mit Trevor Horn als Frontmann und somit die erste ohne ihren langjährigen Leadsänger Jon Anderson, der seit 1972 zusammen mit Bassist Chris Squire das letzte verbliebene Gründungsmitglied innerhalb der Band war.

Hintergrund

Die Drama Tour startete am 29. August 1980 in Toronto und endete am 18. Dezember desselben Jahres in London. Sie umfasste insgesamt 66 Konzerte in Nordamerika und Großbritannien. Aufgrund der überwiegend negativen Resonanz von europäischen Kritikern und Yes-Fans auf das Album Drama und die Ausstiege von Jon Anderson und Rick Wakeman aus der Band gaben Yes keine weiteren Konzerte auf dem europäischen Festland und unternahm stattdessen zum ersten Mal seit ihrer Relayer Tour im Jahr 1975 eine ausgedehntere UK-Tournee durch kleinere Theater. Auftritte der Band in ihrem britischen Heimatland hatten sich in der Zeit zwischen 1976 und 1979 lediglich auf mehrere Shows in einer bis drei Städten wie London oder Glasgow beschränkt.

Für die beiden neuen Yes-Mitglieder Trevor Horn und Geoff Downes war eine größere Welttournee eine gänzlich neue Erfahrung, da sie auch mit ihrem gemeinsamen Projekt The Buggles zuvor noch nie in derart großem Umfang aufgetreten waren. Da die Probenzeit bis zum Tourneestart nach der Fertigstellung des Albums Drama knapp bemessen war, blieb Horn und Downes auch keine Zeit, ambitioniertere und längere Yes-Stücke wie Close to the Edge, The Gates of Delirium oder Awaken zu erlernen, so dass sich die Band in ihrer Setlist neben den aktuellen Liedern vor allem auf vergleichsweise geerdetere Songs, beispielsweise von The Yes Album, fokussierten.

Wegen geringer Erfahrungen mit der Konzertbühne und der Ungewissheit, wie das Live-Publikum auf die neuen Mitglieder reagieren würden, war Trevor Horn während der meisten Shows oft nervös und hatte Probleme mit seiner zwar hohen Gesangsstimme, die jedoch im weiteren Verlauf der Tournee zunehmend angespannter wurde, da er sich bei den älteren Liedern bemühte, die hohe Stimmlage seines Vorgängers Jon Anderson zu erreichen.

Da der Besetzungswechsel bei Yes erst kurz nach Veröffentlichung von Drama und somit kurz vor Beginn der Tournee öffentlich bekanntgegeben wurde, war die Nordamerika-Tournee bereits im Vorfeld ausverkauft, ohne das die dortigen Fans über das neue Line-Up der Band Bescheid wussten. Dennoch war der überwiegende Teil der amerikanischen Fans bereit, der neuen Inkarnation von Yes eine Chance zu geben und zeigten sich nach den Konzerten begeistert. Im Rahmen der US-Tour gelang es Yes einmal mehr, den New Yorker Madison Square Garden dreimal hintereinander auszuverkaufen. Dies brachte der Band eine Auszeichnung für insgesamt 16 ausverkaufte Konzerte an dieser Spielstätte seit 1974 ein. Die britische Etappe wurde hingegen seitens des Publikums schlechter aufgenommen: Viele Zuschauer brachten ihre Wut über den Besetzungswechsel zum Ausdruck, indem sie Horn und Downes ausbuhten und verhöhnten oder ständig die Namen von Jon Anderson und Rick Wakeman riefen. Zudem war Jon Anderson zur gleichen Zeit auf Solotournee durch Großbritannien. Was die verkauften Eintrittskarten anging, schlugen sich sowohl Yes als auch Anderson gut, jedoch hatte Anderson mit seinem gut gewählten und zwischen Yes- und Solotiteln ausgewogenem Programm die Herzen der Yes-Fans auf seiner Seite. Die negativen Reaktionen des britischen Publikums auf die Konzerte sowie die weiterhin anhaltenden simmlichen Probleme von Trevor Horn und eine Auseinandersetzung zwischen Horn/Downes und Chris Squire belasteten das Klima in der Band. Am Ende der für Yes-Verhältnisse recht kurzen Tournee war klar, dass Yes vor dem endgültigen Aus standen.

Für die Bühnenshow nutzten Yes in den nordamerikanischen Arenen die drehbare Rundbühne, von der sie bereits auf der vorherigen Tormato Tour Gebrauch gemacht hatten. Während der anschließenden UK-Tour, die in kleinerem und dadurch intimerem Rahmen stattfand, spielte die Band hingegen auf einer klassischen Konzertbühne, die vor allem durch ein von Roger Dean und dessen Bruder Martyn entworfenes, an Kristalle erinnerndes Bühnendesign bestach. Es war das erste Mal seit der 1976er Solo Albums Tour, dass die Dean-Brüder an einem Bühnenkonzept für Yes beteiligt waren.

Nachdem die Bandmitglieder erkannt hatten, dass es für Yes in dieser Besetzung keine Zukunft gab, gaben sie Anfang 1981 offiziell die (vorläufige) Auflösung der Band bekannt.

Liveaufnahmen

Aufnahmen des Konzertes in New York City am 6. September 1980 erschienen 2005 in dem 3CD-Boxset The Word Is Live.

Setlist

Neben den neuen Songs des Albums Drama und älteren Yes-Stücken spielte die Band mit Go Through This und We Can Fly from Here zwei Lieder, die ursprünglich für Drama vorgesehen waren, letztendlich jedoch nicht auf diesem Album veröffentlicht wurden (die Liveversionen dieser Songs wurden 2005 auf The Word Is Live veröffentlicht.) Jedoch erschien Go Through This im Jahr 2004 unter dem Titel Have We Really Got to Go Through This in einer Studioversion auf der „Expanded & Remastered“-Version von Drama. 2011 erschien auch We Can Fly from Here als Teil der Suite Fly from Here auf dem gleichnamigen Studioalbum von Yes. Die Man in the White Car-Suite war der Solobeitrag von Keyboarder Geoff Downes, bei der es sich um eine Bearbeitung des nur eineinhalb Minuten langen Stückes White Car auf dem Drama-Album handelte. In dieser Suite ließ Downes auch den gemeinsam mit Trevor Horn und Bruce Woolley geschriebenen Buggles-Hit Video Killed the Radio Star anklingen.

Beispiel-Setlist

Tourdaten

Nr.DatumStadtLandVeranstaltungsort
Leg 1 – Nordamerika
129. August 1980TorontoKanadaMaple Leaf Gardens
230. August 1980MontréalForum
31. September 1980HartfordVereinigte StaatenVereinigte StaatenCivic Center
42. September 1980PortlandCumberland County Civic Center
54. September 1980New York CityMadison Square Garden
65. September 1980
76. September 1980
88. September 1980ProvidenceCivic Center
99. September 1980BostonBoston Garden
1010. September 1980Glens FallsCivic Center
1111. September 1980LandoverCapital Center
1212. September 1980PhiladelphiaSpectrum
1313. September 1980
1414. September 1980BinghamtonBroome County Veterans Memorial Arena
1516. September 1980RochesterCommunity War Memorial
1617. September 1980BuffaloMemorial Auditorium
1718. September 1980PittsburghCivic Arena
1819. September 1980DetroitJoe Louis Arena
1920. September 1980RichfieldColiseum
2021. September 1980CincinnatiRiverfront Coliseum
2122. September 1980ChicagoInternational Amphitheatre
2223. September 1980
2325. September 1980St. LouisCheckerdome
2426. September 1980TulsaAssembly Center
2527. September 1980DallasReunion Arena
2628. September 1980San AntonioConvention Center Arena
2729. September 1980HoustonThe Summit
xx1. Oktober 1980TempeASU Activity Center
282. Oktober 1980San DiegoSports Arena
293. Oktober 1980Los AngelesMemorial Sports Arena
304. Oktober 1980
315. Oktober 1980FresnoSelland Arena
326. Oktober 1980Daly CityCow Palace
339. Oktober 1980St. PaulCivic Center
3410. Oktober 1980South BendAthletic & Convocation Center
3511. Oktober 1980ChampaignUIUC Assembly Hall
xx12. Oktober 1980MemphisMid-South Coliseum
3613. Oktober 1980LouisvilleLouisville Gardens
3714. Oktober 1980NashvilleMunicipal Auditorium
3816. Oktober 1980BethlehemStabler Arena
3917. Oktober 1980PhiladelphiaSpectrum
4018. Oktober 1980HamptonColiseum
4119. Oktober 1980UniondaleNassau Veterans Memorial Coliseum
xx20. Oktober 1980New HavenVeterans Memorial Coliseum
Leg 2 – Europa
4216. November 1980BristolEnglandEnglandHippodrome
4317. November 1980OxfordNew Theatre
4419. November 1980BirminghamOdeon Theatre
4520. November 1980
4622. November 1980DeesideWalesLeisure Centre
4724. November 1980LeicesterEnglandEnglandDe Montfort Hall
4825. November 1980
4927. November 1980GlasgowSchottlandApollo Theatre
5028. November 1980
5129. November 1980EdinburghPlayhouse Theatre
5230. November 1980
532. Dezember 1980Newcastle upon TyneEnglandEnglandCity Hall
543. Dezember 1980
554. Dezember 1980
566. Dezember 1980ManchesterApollo Theatre
577. Dezember 1980
589. Dezember 1980SouthamptonGaumont Theatre
5910. Dezember 1980
6011. Dezember 1980BrightonBrighton Centre
6112. Dezember 1980LewishamOdeon Theatre
6214. Dezember 1980LondonHammersmith Odeon
6315. Dezember 1980
6416. Dezember 1980
6517. Dezember 1980Rainbow Theatre
6618. Dezember 1980

Band