Bettina Hennig

Die Autorin Bettina Hennig bei einer Lesung in Hamburg, sie trägt ein schwarz-graues Kleid, brünettes, schulterlanges Haar, Brille und schaut ins Buch und nicht in die Kamera
Bettina Hennig bei einer Lesung im September 2023 in Hamburg

Bettina Hennig (* 1963 in Hamburg) ist eine deutsche Journalistin, Schriftstellerin und Dozentin. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.

Werdegang

Nach ihrem Abitur 1983 an der Humboldtschule in Bad Homburg vor der Höhe zog Bettina Hennig nach Hamburg, wo sie als Cutter-Assistentin arbeitete. Von 1984 bis 1986 war sie Mitglied des Bundesverbandes Filmschnitt Editor.[1]

1986 folgte ein Studium der Germanistik mit dem Schwerpunkt Film und Theater an der Universität Hamburg, das sie 1992 mit einer Magisterarbeit zum Thema Film und Traum. Elemente einer psychoanalytischen Filmtheorie[2] abschloss; die Arbeit setzt sich mit den psychoanalytische Theorien von Sigmund Freud und Jacques Lacan auseinander und gehört zum Bestand der Bibliothek der Psychoanalyse im Sigmund Freud Museum in Wien.[3]

Seit 1989 arbeitete sie als Journalistin mit dem Schwerpunkt Fernsehen, Film, Kino und Prominenz in verschiedenen Positionen, unter anderem für die Hamburger Morgenpost, Gala, Bild am Sonntag sowie für Publikationen der Verlage Bauer und Klambt. Ab 2015 war sie zunächst Chefreporterin, von 2017 bis 2019 Chefredakteurin der Zeitschrift Inside – das Starmagazin.[4]

Forschung und Lehre

2013 wurde Hennig an der Universität Hamburg zur Dr. phil. promoviert. Ihre Doktorarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Klatschjournalismus. Fragment einer adeligen Kultur in der bürgerlichen Gesellschaft.[5] Sie wurde von der österreichischen Kommunikationswissenschaftlerin Irene Neverla betreut. In Zusammenarbeit mit der Hamburger Journalistin Rike Schulz erschien 2014 im Verlag Herbert von Halem das Lehrbuch Klatsch. Basiswissen für die Medienpraxis.[6][7] Das Buch fand bei den Journalistenverbänden BJV[8] und DFJV Erwähnung.[9] Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) urteilte in seinem Organ Statement: „Die Autorinnen dieses Buches leisten echte Pionierarbeit, die Lektüre ist lehrreich und unterhaltsam.“[10] Hennig gilt als Expertin für Adel-[11] und Klatschjournalismus.[12][13]

Seit dem Wintersemester 2015/2016[14] ist sie als Lehrbeauftragte und Dozentin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg tätig. Von 2020 bis 2021 war sie dort Vertretungsprofessorin für das Fach „Journalistik und Kommunikationswissenschaften“. Schwerpunkt ihrer Seminare ist die journalistische Praxis, insbesondere die der Interviewführung.

Bücher

2008 erschien Hennigs Romanbiografie Luise – Königin aus Liebe über Luise von Mecklenburg-Strelitz, Königin von Preußen, zunächst im Bertelsmann Buchclub, 2009 im Goldmann Verlag. Eine Romanbiografie über Königin Luises Schwester Friederike von Mecklenburg-Strelitz folgte 2014 unter dem Titel Friederike – Prinzessin der Herzen.

Hennigs Sachbücher Der frühe Vogel kann mich mal – Lob der Langschläfer und Ich bin dann mal vegan – Glücklich, fit und nebenbei die Welt retten landeten in der Bestsellerliste des Spiegels.[15][16] 2016 erschien der Ratgeber Krön Dich selbst, sonst krönt Dich keiner und 2018 das Nachschlagewerk Das magische Lexikon der Einhörner. Ihre Bücher fanden breite Medienresonanz.[17][18][19][20][21][22][23][24][25][26][27]

Sonstiges

Sie ist seit 2008 ordentliches Mitglied bei DELIA – Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen,[28] dessen Vorstand sie von 2009 bis 2011[29] als Sprecherin sowie 2013 als Vizevorsitzende angehörte.[30] 2021 war sie Jury-Mitglied für den Delia-Literaturpreis.[31]

Bettina Hennig lebt vegan[22] und ist Mitglied des Deutscher Journalisten-Verbands sowie der SPD.[32]

Werke

Romane

Sachbücher

  • Der frühe Vogel kann mich mal. Lob der Langschläfer. 4. Auflage. Ullstein, Berlin 2011, ISBN 978-3-548-37353-9.
  • Ich bin dann mal vegan. Glücklich und fit und nebenbei die Welt retten. S. Fischer, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-596-03104-7.
  • Krön Dich selbst, sonst krönt Dich keiner. Prinzessin werden sein und in jeder Lage bleiben. Eden, Berlin 2016, ISBN 978-3-95910-091-5.
  • Das magische Lexikon der Einhörner. Fabelhafte Fakten für alle, die der Realität nicht trauen. Lübbe, Köln 2018, ISBN 978-3-404-17738-7.

Wissenschaft

  • Film und Traum. Elemente einer psychoanalytischen Filmtheorie. Magisterarbeit. Universität Hamburg, Hamburg 1992.
  • Klatschjournalismus. Fragment einer adeligen Kultur in der bürgerlichen Gesellschaft. Dissertation. Universität Hamburg, Hamburg 2013.
  • Klatsch. Basiswissen für die Medienpraxis. Herbert von Halem, Köln 2014, ISBN 978-3-86962-027-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesverband Filmschnitt – Cutter e. V. (Hrsg.): Cutterguide 85/86. 1. Auflage. artcolor Spindelndreier Werbeagentur und Verlag, Hamm 1985, S. 110.
  2. Film und Traum: Elemente einer psychoanalytischen Filmtheorie / vorgelegt von Bettina Hennig. Hamburg 1992 (Katalogsuche online [abgerufen am 29. August 2023]).
  3. Film und Traum: Elemente einer psychoanalytischen Filmtheorie. Sigmund Freud Museum, 1992, abgerufen am 29. August 2023.
  4. Impressum. In: Inside – das Starmagazin. Vision Media GmbH, München 3. April 2017, S. 49.
  5. Bettina Hennig: Klatschjournalismus. Fragment einer adligen Kultur in der bürgerlichen Gesellschaft. 2013, abgerufen am 29. August 2023.
  6. Rainer Blasius: „Klatsch“: Tipps und Gefahren im Klatschjournalismus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 9. März 2015, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 29. August 2023]).
  7. Daniel Haas: Klatsch oder Abklatsch? In: Die Zeit. 5. Februar 2015, abgerufen am 29. August 2023.
  8. Senta Krasser: „Was wird aus dem gemeinsamen Hund?“ In: Bayerischer Journalistenverband (Hrsg.): BJVreport. München Januar 2015, S. 28.
  9. Alfred Biel: Literaturhinweise. In: DFJV Newsletter. Berlin 2. April 2015.
  10. Naureen Kimbacher: Klatsch und Tratsch. In: ÖJC – Österreichischer Journalisten Club (Hrsg.): Statement – Österreichs Medienmagazin. Wien Mai 2016, S. 33.
  11. Karl-Ludwig Baader: 7 Fragen an den Experten. Bettina Hennig ist die Adelsexpertin der im Bauer-Verlag erscheinenden Zeitschrift „Neue Post“. Hrsg.: Hannoversche Allgemeine. Hannover 12. Juni 2010, S. 2.
  12. Rupert Sommer: ‚People‘ wird eine neue Zielgruppe erschließen. In: Kress. 12. März 2015, abgerufen am 29. August 2023.
  13. Matthias Kohlmaier: Klatschjournalismus: „Nähe gehört einfach zum Beruf“. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Dezember 2014, abgerufen am 29. August 2023.
  14. Online Vorlesungsverzeichnis. In: HAW Hamburg. August 2015, abgerufen am 29. August 2023.
  15. Besteller SPIEGEL-Bestseller Taschenbuch Sachbücher. In: Buchreport. August 2011, abgerufen am 29. August 2023.
  16. Bestseller SPIEGEL-Bestseller Paperback Sachbücher. In: Buchreport. Oktober 2014, abgerufen am 29. August 2023.
  17. Bekenntnisse eines Morgenmuffels. Langschläfer aller Länder, erhebt euch! In: spiegel.de. 4. November 2011, abgerufen am 29. August 2023.
  18. Der frühe Vogel kann mich mal – ein Plädoyer für das Ausschlafen. In: DW Deutsch. 31. Oktober 2011, abgerufen am 29. August 2023.
  19. Hart aber fair. In: daserste.de. 11. November 2014, abgerufen am 29. August 2023.
  20. Patrick Kiefer: Nie wieder Rührei. In: Welt am Sonntag. 26. Oktober 2014, abgerufen am 29. August 2023.
  21. Natürlich vegetarisch (Hrsg.): Bettina Hennig is(s)t dann mal vegan. VEBU (Vegetarierbund Deutschland e.V.), Februar 2015, ISSN 1437-0735, S. 6–7.
  22. a b Jana Reiblein: Bettina Hennig Veganismus war die beste Entscheidung meines Lebens. In: wiwo.de. Wirtschaftswoche, 1. November 2015, abgerufen am 29. August 2023.
  23. Larissa Melville: Umwelt, Tiere, globaler Nahrungsmangel – Retten Veganer jetzt die Welt? In: Focus online. 1. November 2014, abgerufen am 29. August 2023.
  24. Diana Sierpinski: Das Fleisch, die Fabrik, der Tod Sind wir bald alle Veganer? In: n-tv.de. 23. November 2014, abgerufen am 29. August 2023.
  25. Caroline Korn: Volle Krönung Adelsexpertin Bettina Hennig ermahnt Frauen, ein bisschen mehr Prinzessin zu sein. Hrsg.: Kölner Stadt-Anzeiger Magazin. Nr. 56. Köln 7. März 2017, S. 1–4.
  26. Beate Ney-Janßen: Königliches in „Romantik“ mit dem Welfen-Prinzen. In: kreiszeitung.de. 7. März 2015, abgerufen am 4. September 2023.
  27. Rike Schulz: Fabelhafte Fabelwesen: das „magische Lexikon der Einhörner“ streut Glitzer ins Leben. Hrsg.: Hamburger Morgenpost. Hamburg 28. Juni 2018, S. 20.
  28. Bettina Hennig bei DELIA. Abgerufen am 29. August 2023.
  29. Heimliche Liebschaften. In: Buchreport. 5. Mai 2011, abgerufen am 29. August 2023.
  30. Verein zur Förderung Deutschsprachiger Liebesromanliteratur: Neue Vorsitzende ist Sophia Farago. In: Börsenblatt – das Fachmagazin der Buchbranche. 13. Mai 2013, abgerufen am 29. August 2023.
  31. Auszeichnungen DELIA-Literaturpreise 2021. In: Buchreport. 12. Mai 2020, abgerufen am 29. August 2023.
  32. SPD Eppendorf-Hoheluft Ost: Der Vorstand. In: SPD Eppendorf Hoheluft-Ost. Oktober 2022, abgerufen am 29. August 2023.