Bettendorf (Taunus)

Wappen Deutschlandkarte
Bettendorf (Taunus)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Bettendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N, 7° 52′ OKoordinaten: 50° 14′ N, 7° 52′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Nastätten
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 3,24 km2
Einwohner: 340 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56355
Vorwahl: 06772
Kfz-Kennzeichen: EMS, DIZ, GOH
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 012
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 1
56355 Nastätten
Website: www.bettendorf.eu
Ortsbürgermeister: Manfred Poguntke
Lage der Ortsgemeinde Bettendorf im Rhein-Lahn-Kreis
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Karte

Bettendorf ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nastätten an.

Geographie

Rings umgeben von prächtigen Hochwäldern liegt in einer Talmulde, etwa 310 m über dem Meeresspiegel, das idyllische Taunusdörfchen Bettendorf.

Bettendorf liegt zwischen Rhein und Lahn im Taunus (westlicher Hintertaunus) und ist dem Rhein-Lahn-Kreis zugeordnet. Zu Bettendorf gehören auch die Wohnplätze Aspenhof und Sonnenhof.[2]

Geschichte

Ansicht von Bettendorf

1250/1300 bis 800 v. Chr

Zeugnisse vorgeschichtlicher Zeit findet man überall auf den Höhenrücken, die das Dorf regelrecht einrahmen. Große hallstattzeitliche Hügelgräberfelder an den alten Überlandwegen kann man mühelos erwandern. Funde lassen aber bereits auf eine Besiedlung durch die Kelten schließen.

55 v. Chr. bis 459/461 n. Chr

Auch die römische Grenzbefestigung, der Limes, bildet zum Teil heute noch die Gemeindegrenze. Zwei römische Kastelle (Pfarrhofen und Grauer Kopf) liegen in unmittelbarer Nähe Bettendorfs.

1163

Die Gründung Bettendorfs liegt wohl noch einige Jahrhunderte zurück in fränkischer Zeit. Erstmals urkundlich erwähnt wird der ca. 340 Einwohner zählende Ort in der „Mehrenburgischen Schenkungsurkunde“ aus dem Jahre 1163.

1648-1806

Bettendorf gehörte zur Niedergrafschaft Katzenelnbogen (Amt Reichenberg), die von 1648 bis 1806 landesherrlich den Landgrafen von Hessen-Kassel zugeordnet war. Von 1806 bis 1813 stand die Region und damit auch Bettendorf unter französischer Verwaltung (pays réservé). Im Jahr 1816 kam der Ort in den Besitz des Herzogtums Nassau, das 1866 infolge des sogenannten Deutschen Krieges vom Königreich Preußen annektiert wurde.

1927

Schon vor 1842 ist in Bettendorf eine Pflichtfeuerwehr vorhanden. Im Jahr 1927 wird jedoch die Freiwillige Feuerwehr Bettendorf gegründet[3]Das heute noch genutzte Feuerwehrgerätehaus wurde 1953 errichtet. Es beinhaltet einen 120 m³ Löschwasservorrat sowie einen Schlauchturm, welcher heute nicht mehr als solcher genutzt wird. Die Sirene auf dem Feuerwehrgerätehaus kann nicht von der Leitstelle Montabaur ausgelöst werden. Dies übernimmt eine neuere Sirene auf dem Gemeindehausdach.

12.04.1943

Brandbombeneinschlag in der Scheune von Karl Maus.

1945

Am 27. März 1945 wurde Bettendorf von US-Truppen eingenommen.

Bildung

Bis 1901 Schulgemeinde Obertiefenbach Bettendorf

Schon seit frühester Zeit bildeten die Orte Obertiefenbach und Bettendorf eine Schulgemeinde. Die Zeit der Entstehung der Schule in Obertiefenbach lässt sich jedoch nicht mehr feststellen.

Das in Obertiefenbach noch bestehende Schulhaus wurde um 1830 erbaut, nachdem das davor genutzte wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste.

Der Schulweg der Kinder von Bettendorf nach Obertiefenbach führte am Eichenwald entlang. Der Weg ist heute noch als Land und Forstwirtschaftlicher Weg erhalten.

1901-1965 Dorfschule Bettendorf

1900 wurde der Bau des heutigen Gemeindehauses angestrebt, da die Kinderzahl der beiden Orte stark gestiegen war. Am 13.10.1901 wurde das neue Schulgebäude in Bettendorf fertiggestellt, der Schulverband Obertiefenbach/Bettendorf aufgelöst und der Anteil der Gemeinde Bettendorf am gemeinsamen Schulgebäude und Inventar gegen eine Geldsumme von 1900 Mark abgetreten.

Das neue Schulhaus wurde in der Dorfmitte auf einem Gemeindeplatz, in dessen hinterem Bereich zur damaligen Zeit noch ein gemeindeeigenes Schäferhäuschen stand, errichtet. Das Schäferhäuschen hatte bis dahin als Rathaus gedient. Die Glocke im Schäferhäuschen wurde in den Turm des neuerbauten Schulhauses übernommen.

Schülerverzeichnis
1901 Jungen Mädchen Summe 1963 Jungen Mädchen Summe
Unterstufe 10 8 18 1 Schuljahr 1 2 3
Mittelstufe 8 7 15 2 Schuljahr 3 3
Oberstufe 10 3 13 3 Schuljahr 1 1 2
4 Schuljahr 2 2 4
5 Schuljahr
6 Schuljahr 5 5
7 Schuljahr 2 2 4
8 Schuljahr 2 4 6
Summe 46 Summe 27

Nachdem die Schülerzahl schließlich auf 22 abgesunken war, wurde im Frühjahr 1965 die einklassige Dorfschule in Bettendorf wegen zu geringer Kinderzahl aufgelöst. Mit Beginn des Schuljahres 1965/66 besuchten alle Bettendorfer Kinder die Mittelpunktschule in Miehlen.

Das Schulgebäude wurde zwischenzeitlich umgebaut und dient heute der Gemeinde als Dorfgemeinschaftshaus.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Bettendorf (Taunus) von 1815 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle

Seit 1946 ist Bettendorf Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Die Einwohnerzahl hat sich seit Anfang der 1970er Jahre deutlich erhöht. Anfang 2020 zählte Bettendorf knapp 30 Kinder unter 15 Jahren. Grund hierfür war, dass viele junge Familien nach Bettendorf zogen. Einige Familien zogen aus dem hessischen Raum zu. Auch viele Jugendliche, die in den 1990er Jahren in Bettendorf geboren wurden, sind geblieben und haben sich mit ihren neugegründeten Familien niedergelassen.

Die Anbindung an die B260 ermöglicht kurze Wege für Berufspendler nach Koblenz und Wiesbaden. Auch in Limburg sowie in der Umgebung von Bettendorf gehen viele Einwohner ihrer Arbeit nach.

Entwicklung der Einwohnerzahl von Bettendorf:

Jahr Einwohner
1815 139
1835 177
1871 181
1905 244
1939 219
1950 250
1961 234
1970 272
1987 291
1997 328
2005 363
2011 342
2017 333
2018 312
2022 340

die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen[4]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Bettendorf besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

2019-2024
Bürgermeister Manfred Poguntke
1 Beigeordneter Kai Neumann
2 Beigeordneter Thomas Christ
3 Beigeordneter Aaron Willhelm
Renate Phyllis Klinger
Uwe Hegner
Benjamin Konopka
Karin Koch
Petra Buchholz

Bürgermeister

Ortsbürgermeister von Bettendorf ist Manfred Poguntke. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,40 % gewählt und ist damit Nachfolger von Arnd Witzky, der nach 13 Jahren im Amt nicht erneut angetreten war.[6] Wilhelm Kröck war in den Jahren von 1868 bis 1914 Bürgermeister in Bettendorf.

Amtszeit Name Stimmenanteil
2019-Heute Manfred Poguntke 78,40%
2006-2019 Arnd Witzky
1993-2006 Armin Wilhelm
1988-1993 Edi Holl
1960 Kurt Spristersbach
1945-1960 Wilhelm Plaß
1929-1945 Philipp Wöll
1924-1929 Heinrich Gemmer
1915-1924 Philipp Holl
1914-1915 Wilhelm Martin Maus
1868-1914 Wilhelm Kröck

Wappen

Seit 1988 führt die Gemeinde Bettendorf ihr heutiges Wappen. In der Wappenbegründung findet sich folgende Info: „Die Farben sind die Nassauischen Farben. Die Eichel steht für den ursprünglichen Standort am Eichenwald. Die Ähren für die dorfbildprägende Landwirtschaft. Schlägel und Eisen sind das Sinnbild für die in früherer Zeit hier vorhandenen Gruben.“

Sonstiges

Bettendorf ist Sitz des Kult-Ur-Instituts für interdisziplinäre Kulturforschung.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bettendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 61 (PDF; 3,3 MB).
  3. Freiwillige Feuerwehr Bettendorf. In: feuerwehrbettendorf.de. Abgerufen am 25. Mai 2024.
  4. Mein Dorf, meine Stadt. In: infothek.statistik.rlp.de. Abgerufen am 9. September 2019.
  5. Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. In: wahlen.rlp.de. Abgerufen am 9. September 2019.
  6. Direktwahlen 2019. siehe Nastätten, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile. In: wahlen.rlp.de. Abgerufen am 4. November 2019.