„Willy Hege“ – Versionsunterschied

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'''Willy Hege''' (* [[24. Januar|24.Januar]] [[1907]] in [[Basel]], † [[10. August]] [[1976]] ebenda) war ein [[Schweizer]] [[Bildhauerei|Bildhauer]] und [[Goldschmied]].
[[Datei:Beeldhouwwerk in de vorm van een boegbeeld bij de ingang van de overslaghaven Ba, Bestanddeelnr 254-1249.jpg|mini|Willy Heges ''[[Rudolf Gelpke (Ingenieur)|Gelpke]]-Brunnen''</br> in [[Basel-Kleinhüningen]]]]
'''Willy Hege''' (* [[24. Januar]] [[1907]] in [[Basel]], † [[10. August]] [[1976]] ebenda) war ein [[Schweizer]] [[Bildhauerei|Bildhauer]] und [[Goldschmied]].


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Willy Heges Vater war ein [[Maler und Lackierer|Flachmaler]], seine Mutter nähte Militärmäntel. Neben seiner Mutter fand Hege in seinem Primarlehrer August Brotbeck Unterstützung für seine Kreativität. Nach Abschluss der Realschule trat Hege eine Goldschmiedlehre in Basel an. Gleichzeitig lernte er auch das Handwerk des Silberschmiedens. Nach der Lehre arbeitete er noch drei Jahre als Goldschmied und belegte an der Kunstgewerbeschule Basel Zeichenkurse. Zwischenzeitlich eröffnete Hege sein eigenes Geschäft, das er aber nach kurzer Zeit wieder aufgab. Eine Weile arbeitete er als [[Maurer]], [[Schlosserei|Schlosser]], Maler, [[Raumausstatter|Dekorateur]] und als [[Handlanger]] in einer [[Steinhauer]]ei. Bei der Renovation des [[Basler Totentanz]]es an der [[Predigerkirche (Basel)|Predigerkirche]] stellte er grosse Teile der Kopien der [[Wasserspeier]], [[Kreuzblumen des Kölner Domes|Kreuzblumen]] und anderen Formen her.


Heges Künstlerfreund Ernst Georg Heussler (1903–1982), mit dem er ein Atelier teilte, ermutigte ihn, einen eigenen Weg als eigenständiger Künstler zu gehen. Zusammen stellten sie ihre Werke aus und Hege beschlioss, sich ganz der Bildhauerei zu widmen. Er reiste in die Marmorsteinbrüche von [[Carrara-Marmor|Carrara]] und in die Steinbrüche der Schweiz, um die Steine zu finden, die seinen Qualitätsansprüchen genügten. Neben dem [[Marmor]] arbeitete Hege mit [[Kalkstein|Kalk-]] und [[Sandstein]], für grosse Flächen benutzte er [[Granit]]. Hege schuf am Anfang seiner Bildhauerkarriere vorwiegend Werke mit [[Abstrakte Kunst|abstrakten]] Formen, die sich im Laufe der Zeit in eine [[Figurative Kunst|figurativ]]-naturalistische Formsprache wandelte. Nach Heges Motto: «Der Künstler muss sich nach den äusseren Gegebenheiten aus-richten», gestaltete er seine Werke erst, nachdem er die dafür vorgesehenen Umgebung begutachtet hatte, und der zu bearbeitende Stein gab die Richtung der Formen an.
Heges Vater war ein [[Maler und Lackierer|Flachmaler]], seine Mutter nähte Militärmäntel. Neben seiner Mutter findet Hege in seinem Primarlehrer August Brotbeck Unterstützung für seine Kreativität. Nach Abschluss der Realschule tritt Hege eine Goldschmiedlehre in Basel an. Gleichzeitig lernt er auch das Handwerk des Silberschmiedens. Nach der Lehre arbeitet er noch drei Jahre als Goldschmied und belegt an der Kunstgewerbeschule Basel Zeichenkurse. Zwischenzeitlich eröffnete Hege sein eigens Geschäft, dass er aber nach kurzer Zeit wieder aufgab. Eine Weile arbeitete er als [[Maurer]], [[Schlosserei|Schlosser]], Maler, [[Dekorateur]] und als [[Handlanger]] in einer [[Steinhauer]]ei. Bei der Renovation der [[Basler Totentanz]] Kirche stellte er grosse Teile der Kopien der [[Wasserspeier]], [[Kreuzblumen des Kölner Domes|Kreuzblumen]] und anderen Formen her.


Hege beschäftigte sich mit Akt und- Kopfstudien und beteiligte sich an Wettbewerben. So erhielt er 1939 auch seinen ersten Auftrag für den ''Springenden [[Lachse|Salm]]'' oder ''Springender Fisch'', der als erster Preis aus dem [[Kunstkredit Basel-Stadt]] hervor ging und an der Solitude-Promenade in Basel zu sehen ist. Im gleichen Jahr heiratete er Ruth Erikson, mit der er drei Töchter hatte.
Sein Künstlerfreund Ernst Georg Heussler (1903–1982) mit dem er ein Atelier teilte ermutigte Hege seinen eigenen Weg als eigenständiger Künstler zu gehen. Zusammen stellten sie ihre Werke aus und Hege beschliesst, sich ganz der Bildhauerei zu widmen. Er reist in die Marmorsteinbrüche von [[Carrara-Marmor|Carrara]] und in die Steinbrüche der Schweiz um die Steine zu finden, die seinen Qualitätsansprüchen genügen. Neben dem [[Marmor]] arbeitet hege mit [[Kalkstein|Kalk]]- und [[Sandstein]], für grosse Flächen benutzt er [[Granit]]. Hege schuf am Anfang seiner Bildhauer Karriere vorwiegend Werke mit [[Abstrakte Kunst|abstrakten]] Formen die sich im Laufe der Zeit in eine [[Figurative Kunst|Figurativ]]- Naturalistische Formsprache wandelte. Nach Heges Motto: Der Künstler muss sich nach den äusseren Gegebenheiten aus-richten, gestaltete er seine Werke erst nachdem er die dafür vorgesehenen Umgebung begutachtete und der zu bearbeitende Stein, gab die Richtung der Formen an. Hege der Bildhauer, musste nur die schon im Stein vorhanden Formen an das Tageslicht bringen.


Von 1943 bis 1946 entstand sein monumentales Werk für [[Rudolf Gelpke (Ingenieur)|Rudolf Gelpke]], der ''Gelpke-Brunnen'" mit der [[Galionsfigur]] aus Kalkstein vor dem Rheinhafenbecken 1 in [[Basel-Kleinhüningen]]. Gleichzeitig fertigte er [[Münze]]n und Medaillen in Goldschmiedearbeit aus. Immer wieder nahm er an Wettbewerben teil, die es dea Öftern auch gewann.
Hege beschäftigte sich mit Akt und- Kopfstudien und beteiligte sich an Wettbewerben. So erhielt er 1939 auch seinen ersten Auftrag für den «Springender Salmes» oder «Springender Fisch» der als erster Preis aus dem [[Kunstkredit Basel-Stadt|Kunstkredits Basel-Stadt]] hervor ging und an der Solitude Promenade in Basel zu sehen ist. Im gleichen Jahr heiratet er Ruth Erikson mit der er drei Töchter hatte.


Während 35 Jahren arbeitete Hege im Larvenatelier Adolf Tschudins. Dieser hatte die Idee, bekannte Basler Künstler für die Entwürfe seiner [[Larve (Maske)|Larven]] anzuwerben, u. a. Hege, [[Irène Zurkinden]], [[Otto Abt (Maler)|Otto Abt]] und Max Wilke. In dieser Zeit schuf er 1500 [[Basler Künstlerlarve]]n.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Platz |url=https://www.schnurebegge.ch/clubdesk/www?p=1000114 |titel=Die Basler Künstlerlarve |werk= |hrsg=Fasnachtsgesellschaft Basel |datum= |abruf=2019-06-24 |sprache=}}</ref> Jeweils am Fastnachtsdienstag fand der legendäre Künstlerball der ''[[Gruppe 33]]'' in der [[Kunsthalle Basel]] statt. 1941 wurde Hege in die Künstlergruppe aufgenommen, die er 1957 wieder verliess und in die [[Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer|GSMBA]] eintrat.<ref>{{Literatur |Autor=Yvonne Höfliger-Griesser, Jacqueline Portmann |Titel=Willy Hege, Die Geschichte der Gruppe 33 |Hrsg=Edition Galerie zem Specht |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Basel |Datum= |ISBN= |Seiten=291–296}}</ref>
Von 1943–46 entsteht sein Monumentales Werk für [[Rudolf Gelpke (Ingenieur)|Rudolf Gelpke]] der "''Gelpke-Brunnen''" mit der Galionsfigur aus Kalkstein vor dem Rheinhafenbecken 1, in [[Basel-Kleinhüningen|Kleinhüningen]]. Gleichzeitig fertigt er [[Münze]]n und Medaillen in Goldschimiede Arbeiten aus. Immer wieder nimmt er an Wettbewerben teil, die es den Öffnern auch gewinnt. So entstehen in Basel zahlreiche Werke.


Um 1946 lernte er durch Roman Boos die [[Anthroposophie]] von [[Rudolf Steiner]] kennen und schätzen. Sie beeinflusste seine weiteren Lebensinhalte immer stärker und wurde zum Leitfaden seiner künstlerischen Tätigkeit. Im Auftrag von IIja Duwan,<ref>{{Internetquelle |autor=Mario Zadow |url=http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=140 |titel=Marianus-Raum, Ilja Duvan |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-26 |sprache=}}</ref> der ein anthroposophischer Schauspieler war, konnte Hege zusammen mit Alfred Bieri und dem Architekten und Künstler Albert von Baravalla (1902–1983),<ref{{Internetquelle |autor=Erika von Baravalla |url=http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=33 |titel=Marianus-Raum, Albert von Baravalla |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-24 |sprache=}}</ref> 1967 den «Marianusraum» in [[Bern]] nach dem Vorbild des grossen Kuppelraumes des [[Goetheanum#Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] gestalten.<ref>{{Internetquelle |autor= Pflegestätte für musische Künste – Theater am Stalden|url=https://pfmk.ch/index.php/ueber-uns |titel=Über uns – Marianus-Raum |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-24 |sprache=}}</ref>
Während 35 Jahren arbeitet Hege im Larvenatelier Adolf Tschudin. Tschudin hatte die Idee, bekannte Basler Künstler für die Entwürfe seiner Larven anzuwerben, u.a. Hege, [[Irène Zurkinden]], [[Otto Abt (Maler)|Otto Abt]] und Max Wilke. In dieser Zeit schuf er 1500 [[Basler Künstlerlarve]]n<ref>.{{Internetquelle |autor=Christian Platz |url=https://www.schnurebegge.ch/clubdesk/www?p=1000114 |titel=Die Basler Künstlerlarve |werk= |hrsg=Fasnachtsgesellschaft Basel |datum= |abruf=2019-06-24 |sprache=}}</ref> Jeweils am Fastnachtsdienstag fand der legendäre Künstlerball der "''[[Gruppe 33]]''" in der [[Kunsthalle Basel]] statt. 1941 wurde Hege in die Künstlergruppe aufgenommen die er 1957 wieder verlässt und in die [[Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer|GSMBA]] eintritt.<ref>{{Literatur |Autor=Yvonne Höfliger-Griesser, Jacqueline Portmann |Titel=Willy Hege, Die Geschichte der Gruppe 33 |Hrsg=Edition Galerie zem Specht |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Basel |Datum= |ISBN= |Seiten=291–296}}</ref>


Hege beschäftigte sich in den letzten Jahren seines Lebens intensiv mit den Wesen und Kräften der [[Planet]]en und den [[Tierkreiszeichen]] und liess seine Einsichten u. a. in zwölf nach den Sternbildern des Tierkreiszeichens gestalteten Steinplastiken und in sieben Metallplastiken mit einfliessen. Diese stehen heute als Leihgabe in der Lukasklinik in [[Arlesheim]]. Somit gliederte sich sein künstlerisches Lebenswerk in drei Stufen, deren Übergänge fliessend waren.
Um 1946 lernte er durch Roman Boos die [[Anthroposophie]] von [[Rudolf Steiner]] kennen und schätzen. Sie beeinflusst seine weiteren Lebensinhalte immer stärker und wird zum Leitfaden seiner künstlerischen Tätigkeit. Im Auftrag von IIja Duwan<ref>{{Internetquelle |autor=Mario Zadow |url=http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=140 |titel=Marianus-Raum, Ilja Duvan |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-26 |sprache=}}</ref> der ein Anthroposophischer Schauspieler war konnte Hege zusammen mit Alfred Bieri und dem Architekt und Künstler Albert von Baravalla (1902–1983)<ref>,{{Internetquelle |autor=Erika von Baravalla |url=http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=33 |titel=Marianus-Raum, Albert von Baravalla |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-24 |sprache=}}</ref> 1967 den “Marienraum“ in Bern, nach dem Vorbild des grossen Kuppelraumes des ersten Goetheanums gestalten.<ref>{{Internetquelle |autor=Marianus-Raum |url=https://pfmk.ch/index.php |titel=Marianus-Raum |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-24 |sprache=}}</ref>


== Werke (Auswahl) ==
Hege beschäftigte sich in den letzten Jahren seines Lebens intensiv mit den Wesen und Kräften der [[Planet]]en und den [[Tierkreiszeichen]] und lässt seine Einsichten u.a in den zwölf nach den Sternbildern des Tierkreiszeichens gestalteten Steinplastiken und die sieben geformten Metallplastiken mit ein fliessen. Diese stehen heute als Leihgabe in der Lukasklinik in [[Arlesheim]]. Somit gliederte sich sein künstlerisches Lebenswerk in drei Stufen, deren Übergänge fliessend waren.
* 1940: ''Springender Salm'', Bronze. Solitude-Promenade, [[Basel]]

* 1940: ''[[Nymphe]]'', Muschelkalk, Privatbesitz, [[Oberhofen am Thunersee]]
== Werkauswahl ==

* 1940: ''Springender Salm'', Bronze. Solitude Promenade, Basel
* 1940: ''[[Nymphe]]'', Muschelkalk, Privatbesitz, [[Oberhofen am Thunersee|Oberhofen]]
* 1941: ''[[Drache (Mythologie)|Drache]]'', Bronze, Spiegelhof Basel
* 1941: ''[[Drache (Mythologie)|Drache]]'', Bronze, Spiegelhof Basel
* 1946: Gelpke-Brunnen, Kalkstein, Kleinhüningen
* 1946: Gelpke-Brunnen, Kalkstein, [[Kleinhüningen]]
* 1951: ''[[Ikarus]]'' und [[Daidalos|''Dädalus'']], Relief, Muschelkalk, Ecke Gartenstrasse/ St. Jakobsstrasse, Basel
* 1951: ''[[Ikarus]]'' und ''[[Daidalos|Dädalus]]'', Relief, Muschelkalk, Ecke Gartenstrasse/ St. Jakobsstrasse, Basel
* 1952: ''[[Die Bremer Stadtmusikanten|Bremer Stadtmusikanten]]'', Bronze, Sandgrubenschulhaus, Basel
* 1952: ''[[Die Bremer Stadtmusikanten|Bremer Stadtmusikanten]]'', Bronze, Sandgrubenschulhaus, Basel
* 1952: ''[[Basilisken-Brunnen|Basilisk]]'', Brunnen Bronze, Kalkstein, Institut für anorganische Chemie, Basel
* 1952: ''[[Basilisken-Brunnen|Basilisk]]'', Brunnen, Bronze u. Kalkstein, Institut für anorganische Chemie der [[Universität Basel]]
* 1953: ''Mann-Frau'' ''[[Nixe]]n'', Relief, Sandstein, Resorvoir [[Bruderholz]], Basel
* 1953: ''Mann-Frau'', ''[[Nixe]]n'', Relief, Sandstein, Resorvoir [[Bruderholz]], Basel
* 1953: ''Mann-Frau'' mit Posaunen, Brunnen, [[Friedhof am Hörnli]], Basel
* 1953: ''Mann-Frau'' mit Posaunen, Brunnen, [[Friedhof am Hörnli]], Basel
* 1956'': [[Posaune]] blasender Engel'', Bronze, Konservatorium, Basel
* 1956'': [[Posaune]] blasender Engel'', Bronze, [[Konservatorium Basel]]
* 1956: ''Schlange'', Bronze, [[Wettsteinbrücke]], Basel
* 1956: ''Schlange'', Bronze, [[Wettsteinbrücke]], Basel
* 1962: Fassadenrelief, Altersheim Rose, Muttenz
* 1962: Fassadenrelief, Altersheim «Rose», [[Muttenz]]
* 1963: ''Aufstrebender Jünglin'', Marmor, Storchenstrasse, Basel
* 1963: ''Aufstrebender Jünglin'', Marmor, Storchenstrasse, Basel
* 1967: ''Orpheus'' Brunnen, Schulhaus [[Oeschenbach]]
* 1967: ''Orpheus'' Brunnen, Schulhaus [[Oeschenbach]]
* 1969: ''Planeten'', verschiedenen Metalle, Lukasklinik, [[Arlesheim]]
* 1969: ''Planeten'', verschiedenen Metalle, Lukasklinik, [[Arlesheim]]
* 1970: ''Tanzendes Paar,'' Bronze, Rudolf-Steiner-Schule, Bern
* 1970: ''Tanzendes Paar,'' Bronze, Rudolf-Steiner-Schule, [[Bern]]
* 1972: Zwei Säulen aus Holz für die Abdankungshalle in [[Huttwil]]
* 1972: Zwei Säulen aus Holz für die Abdankungshalle in [[Huttwil]]
* 1972-75: ''12 Tierkreiszeichen'', verschiedenen Marmorsorten, Lukasklinik, Arlesheim
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* 1976: ''Das Viergetier'', Marmor, Grab auf dem Friedhof am Hörnli, Basel
* 1976: ''Das Viergetier'', Marmor, Grab auf dem Friedhof am Hörnli, Basel


== Münzen und Medaillen ==
=== Münzen und Medaillen ===

* 1950: Goldtaler für die [[Turn-Weltmeisterschaften 1950|Turn-Weltmeisterschaften]], Basel
* 1950: Goldtaler für die [[Turn-Weltmeisterschaften 1950|Turn-Weltmeisterschaften]], Basel
* 1952: Gedenkmünze für goldenen Hochzeit, Basel
* 1952: Gedenkmünze für goldenen Hochzeit, Basel
* 1961: Eidgenössische Trachtenplackette
* 1961: Eidgenössische Trachtenplakette
* 1963: Basler Stadtmedaille
* 1963: Basler Stadtmedaille
* 1966: [[Mustermesse Basel|Mustermesse]]taler
* 1966: [[Mustermesse Basel|Mustermesse]]taler
* 1968: Goldmünze für die 100 Jahr Feier der [[Feldschütze]]n
* 1968: Goldmünze für die 100-Jahr-Feier der [[Feldschütze]]n


== Ausstellungen (Auswahl) ==
== Ausstellungen (Auswahl) ==

* 1935: Weihnachtsausstellung, [[Kunsthalle Basel]]
* 1935: Weihnachtsausstellung, [[Kunsthalle Basel]]
* 1936: 19. Nationale Ausstellung, [[Kunstmuseum Bern]]
* 1936: 19. Nationale Ausstellung, [[Kunstmuseum Bern]]
* 1938: Neue Kunst in der Schweiz, Kunsthalle Basel
* 1938: Neue Kunst in der Schweiz, Kunsthalle Basel
* 1942: ''"Groupe 33" de Bale'', [[Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne|Musée cantonal des Beaux-Arts]], [[Lausanne]]
* 1942: ''«Groupe 33» de Bâle'', [[Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne|Musée cantonal des Beaux-Arts]], [[Lausanne]]
* 1943: ''10 Jahre "Gruppe 33"'', [[Kunstmuseum Basel]]
* 1943: ''10 Jahre «Gruppe 33»'', [[Kunstmuseum Basel]]
* 1945: ''12 Jahre "Gruppe 33"'', Kunstmuseum Basel
* 1945: ''12 Jahre «Gruppe 33»'', Kunstmuseum Basel
* 1961: Ausstellung, Kurhaus [[Rheinfelden AG|Rheinfelden]]
* 1961: Ausstellung, Kurhaus [[Rheinfelden AG|Rheinfelden]]
* 1963: 27. [[Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer|GSMBA]] Ausstellung, [[Kunsthaus Zürich]]
* 1963: 27. [[Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer|GSMBA]]-Ausstellung, [[Kunsthaus Zürich]]
* 1973: [[Goetheanum]], [[Dornach SO|Dornach]]
* 1973: [[Goetheanum]], [[Dornach SO|Dornach]]
* 1979: Ausstellung mit [[Alexander Zschokke]], [[Kaserne Basel]]
* 1979: Ausstellung mit [[Alexander Zschokke]], [[Kaserne Basel]]
* 1982: Galerie Aenigma, Basel
* 1982: Galerie Aenigma, Basel
* 1983: ''50 Jahre Gruppe 33'', Wanderausstellung
* 1983: ''50 Jahre «Gruppe 33»'', Wanderausstellung


== Literatur ==
== Literatur ==

* Georg Schmidt: ''Meine lieben 33er Freunde.'' In: ''Künstlervereinigung Gruppe 1933 Basel.'' Basel 1939.
* Georg Schmidt: ''Meine lieben 33er Freunde.'' In: ''Künstlervereinigung Gruppe 1933 Basel.'' Basel 1939.
* Dorothea Christ: ''Die Bedeutung der Gruppe 33''. In: Basler Stadtbuch 1983, S. 31–41.
* Dorothea Christ: ''Die Bedeutung der Gruppe 33.'' In: ''Basler Stadtbuch 1983,'' S. 31–41.
* Yvonne Höfliger-Griesser, Jacqueline Portmann: ''Die Geschichte der Gruppe 33 zum 50-jährigen Bestehen'', Editions Galerie "Zem Specht", Basel 1983. ISBN 3-85696-006-6
* Yvonne Höfliger-Griesser, Jacqueline Portmann: ''Die Geschichte der Gruppe 33 zum 50-jährigen Bestehen.'' Editions Galerie «Zem Specht», Basel 1983, ISBN 3-85696-006-6.
* Erziehungsdepartement Basel-Stadt. ''Willy Hege.'' In: ''Kunst für Basel: 75 Jahre Kunstkredit Basel-Stadt. Kunst im öffentlichen Raum.'' Schwabe Verlag, Basel 1974, ISBN 3-7965-0968-1.
* Erziehungsdepartement Basel-Stadt (Hrsg.): ''Willy Hege.'' In: ''Kunst für Basel: 75 Jahre Kunstkredit Basel-Stadt. Kunst im öffentlichen Raum.'' Schwabe Verlag, Basel 1974, ISBN 3-7965-0968-1.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{SIKART|4025337|Hege, Willy}}
* ''[http://www.sikart.ch/kuenstlerInnen.aspx?id=4025337 Hege, Willy]'' In: ''[[SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz|Sikart]]''


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Bildhauer (Schweiz)]]

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{{Personendaten
|NAME=Hege, Willy
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Bildhauer
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}}

Version vom 24. Juni 2019, 22:42 Uhr

Willy Heges Gelpke-Brunnen
in Basel-Kleinhüningen

Willy Hege (* 24. Januar 1907 in Basel, † 10. August 1976 ebenda) war ein Schweizer Bildhauer und Goldschmied.

Leben und Werk

Willy Heges Vater war ein Flachmaler, seine Mutter nähte Militärmäntel. Neben seiner Mutter fand Hege in seinem Primarlehrer August Brotbeck Unterstützung für seine Kreativität. Nach Abschluss der Realschule trat Hege eine Goldschmiedlehre in Basel an. Gleichzeitig lernte er auch das Handwerk des Silberschmiedens. Nach der Lehre arbeitete er noch drei Jahre als Goldschmied und belegte an der Kunstgewerbeschule Basel Zeichenkurse. Zwischenzeitlich eröffnete Hege sein eigenes Geschäft, das er aber nach kurzer Zeit wieder aufgab. Eine Weile arbeitete er als Maurer, Schlosser, Maler, Dekorateur und als Handlanger in einer Steinhauerei. Bei der Renovation des Basler Totentanzes an der Predigerkirche stellte er grosse Teile der Kopien der Wasserspeier, Kreuzblumen und anderen Formen her.

Heges Künstlerfreund Ernst Georg Heussler (1903–1982), mit dem er ein Atelier teilte, ermutigte ihn, einen eigenen Weg als eigenständiger Künstler zu gehen. Zusammen stellten sie ihre Werke aus und Hege beschlioss, sich ganz der Bildhauerei zu widmen. Er reiste in die Marmorsteinbrüche von Carrara und in die Steinbrüche der Schweiz, um die Steine zu finden, die seinen Qualitätsansprüchen genügten. Neben dem Marmor arbeitete Hege mit Kalk- und Sandstein, für grosse Flächen benutzte er Granit. Hege schuf am Anfang seiner Bildhauerkarriere vorwiegend Werke mit abstrakten Formen, die sich im Laufe der Zeit in eine figurativ-naturalistische Formsprache wandelte. Nach Heges Motto: «Der Künstler muss sich nach den äusseren Gegebenheiten aus-richten», gestaltete er seine Werke erst, nachdem er die dafür vorgesehenen Umgebung begutachtet hatte, und der zu bearbeitende Stein gab die Richtung der Formen an.

Hege beschäftigte sich mit Akt und- Kopfstudien und beteiligte sich an Wettbewerben. So erhielt er 1939 auch seinen ersten Auftrag für den Springenden Salm oder Springender Fisch, der als erster Preis aus dem Kunstkredit Basel-Stadt hervor ging und an der Solitude-Promenade in Basel zu sehen ist. Im gleichen Jahr heiratete er Ruth Erikson, mit der er drei Töchter hatte.

Von 1943 bis 1946 entstand sein monumentales Werk für Rudolf Gelpke, der Gelpke-Brunnen'" mit der Galionsfigur aus Kalkstein vor dem Rheinhafenbecken 1 in Basel-Kleinhüningen. Gleichzeitig fertigte er Münzen und Medaillen in Goldschmiedearbeit aus. Immer wieder nahm er an Wettbewerben teil, die es dea Öftern auch gewann.

Während 35 Jahren arbeitete Hege im Larvenatelier Adolf Tschudins. Dieser hatte die Idee, bekannte Basler Künstler für die Entwürfe seiner Larven anzuwerben, u. a. Hege, Irène Zurkinden, Otto Abt und Max Wilke. In dieser Zeit schuf er 1500 Basler Künstlerlarven.[1] Jeweils am Fastnachtsdienstag fand der legendäre Künstlerball der Gruppe 33 in der Kunsthalle Basel statt. 1941 wurde Hege in die Künstlergruppe aufgenommen, die er 1957 wieder verliess und in die GSMBA eintrat.[2]

Um 1946 lernte er durch Roman Boos die Anthroposophie von Rudolf Steiner kennen und schätzen. Sie beeinflusste seine weiteren Lebensinhalte immer stärker und wurde zum Leitfaden seiner künstlerischen Tätigkeit. Im Auftrag von IIja Duwan,[3] der ein anthroposophischer Schauspieler war, konnte Hege zusammen mit Alfred Bieri und dem Architekten und Künstler Albert von Baravalla (1902–1983),<refErika von Baravalla: Marianus-Raum, Albert von Baravalla. Abgerufen am 24. Juni 2019.</ref> 1967 den «Marianusraum» in Bern nach dem Vorbild des grossen Kuppelraumes des ersten Goetheanums gestalten.[4]

Hege beschäftigte sich in den letzten Jahren seines Lebens intensiv mit den Wesen und Kräften der Planeten und den Tierkreiszeichen und liess seine Einsichten u. a. in zwölf nach den Sternbildern des Tierkreiszeichens gestalteten Steinplastiken und in sieben Metallplastiken mit einfliessen. Diese stehen heute als Leihgabe in der Lukasklinik in Arlesheim. Somit gliederte sich sein künstlerisches Lebenswerk in drei Stufen, deren Übergänge fliessend waren.

Werke (Auswahl)

  • 1940: Springender Salm, Bronze. Solitude-Promenade, Basel
  • 1940: Nymphe, Muschelkalk, Privatbesitz, Oberhofen am Thunersee
  • 1941: Drache, Bronze, Spiegelhof Basel
  • 1946: Gelpke-Brunnen, Kalkstein, Kleinhüningen
  • 1951: Ikarus und Dädalus, Relief, Muschelkalk, Ecke Gartenstrasse/ St. Jakobsstrasse, Basel
  • 1952: Bremer Stadtmusikanten, Bronze, Sandgrubenschulhaus, Basel
  • 1952: Basilisk, Brunnen, Bronze u. Kalkstein, Institut für anorganische Chemie der Universität Basel
  • 1953: Mann-Frau, Nixen, Relief, Sandstein, Resorvoir Bruderholz, Basel
  • 1953: Mann-Frau mit Posaunen, Brunnen, Friedhof am Hörnli, Basel
  • 1956: Posaune blasender Engel, Bronze, Konservatorium Basel
  • 1956: Schlange, Bronze, Wettsteinbrücke, Basel
  • 1962: Fassadenrelief, Altersheim «Rose», Muttenz
  • 1963: Aufstrebender Jünglin, Marmor, Storchenstrasse, Basel
  • 1967: Orpheus Brunnen, Schulhaus Oeschenbach
  • 1969: Planeten, verschiedenen Metalle, Lukasklinik, Arlesheim
  • 1970: Tanzendes Paar, Bronze, Rudolf-Steiner-Schule, Bern
  • 1972: Zwei Säulen aus Holz für die Abdankungshalle in Huttwil
  • 1972-75: 12 Tierkreiszeichen, verschiedenen Marmorsorten, Lukasklinik, Arlesheim
  • 1974: Johannes, Marmor, Lukasklinik, Arlesheim
  • 1976: Das Viergetier, Marmor, Grab auf dem Friedhof am Hörnli, Basel

Münzen und Medaillen

Ausstellungen (Auswahl)

Literatur

  • Georg Schmidt: Meine lieben 33er Freunde. In: Künstlervereinigung Gruppe 1933 Basel. Basel 1939.
  • Dorothea Christ: Die Bedeutung der Gruppe 33. In: Basler Stadtbuch 1983, S. 31–41.
  • Yvonne Höfliger-Griesser, Jacqueline Portmann: Die Geschichte der Gruppe 33 zum 50-jährigen Bestehen. Editions Galerie «Zem Specht», Basel 1983, ISBN 3-85696-006-6.
  • Erziehungsdepartement Basel-Stadt (Hrsg.): Willy Hege. In: Kunst für Basel: 75 Jahre Kunstkredit Basel-Stadt. Kunst im öffentlichen Raum. Schwabe Verlag, Basel 1974, ISBN 3-7965-0968-1.
Commons: Willy Hege – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christian Platz: Die Basler Künstlerlarve. Fasnachtsgesellschaft Basel, abgerufen am 24. Juni 2019.
  2. Yvonne Höfliger-Griesser, Jacqueline Portmann: Willy Hege, Die Geschichte der Gruppe 33. Hrsg.: Edition Galerie zem Specht. Basel, S. 291–296.
  3. Mario Zadow: Marianus-Raum, Ilja Duvan. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  4. Pflegestätte für musische Künste – Theater am Stalden: Über uns – Marianus-Raum. Abgerufen am 24. Juni 2019.