„Theodor Althoff“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Dülmen, Marktplatz, um 1900.jpg|mini|hochkant=1.4|Marktplatz in Dülmen um 1900, links „Theodor Althoff“]]
'''Theodor Althoff''' (* [[9. Oktober]] [[1858]] in [[Dülmen]]; † [[26. August]] [[1931]] in [[Münster]]) war ein deutscher [[Kaufmann]], Textil-[[Einzelhändler]] und [[Warenhaus]]-[[Unternehmer]].
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'''Theodor Althoff''' (* [[9. Oktober]] [[1858]] in [[Dülmen]]; † [[26. August]] [[1931]] in [[Münster (Westfalen)]]) war ein deutscher [[Kaufmann]], Textil-[[Einzelhändler]] und [[Warenhaus]]-[[Unternehmer]].


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
1885 übernahm Theodor Althoff im westfälischen Dülmen ein Kurz-, Woll- und Weißwarengeschäft aus Familienbesitz und begann anschließend mit dem Aufbau eines Filialnetzes.
Im Jahr 1885 übernahm Theodor Althoff im westfälischen Dülmen ein Kurz-, Woll- und Weißwarengeschäft aus Familienbesitz und begann anschließend mit dem Aufbau eines Filialnetzes.


1904 eröffnete Althoff in [[Dortmund]] am Westenhellweg mit dem ''Kaufhaus Althoff'' das damals größte Warenhaus in [[Westfalen]] mit 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Es bot als erstes deutsches Warenhaus auch Lebensmittel an. 1942 wurde es im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt und infolge 1962 endgültig abgerissen.
1904 eröffnete Althoff in [[Dortmund]] am Westenhellweg das damals größte Warenhaus in [[Westfalen]] mit 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche und 500 Mitarbeitern. Es bot als erstes deutsches Warenhaus auch Lebensmittel an. 1912 wurde es erweitert, der Ursprungsbau erlitt im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwere Schäden und wurde 1962 abgerissen.


Das erste Althoff-Warenhaus in [[Essen]] eröffnete zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der [[Limbecker Straße]]/Ecke III. Hagen. Im Herbst 1912 eröffnete Althoff das Warenhaus an der Limbecker Straße/Grabenstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) mit 53 Fachabteilungen auf 28.000 Quadratmetern Nutzfläche. Sieben Treppenhäuser und zehn Fahrstühle erschlossen den Kunden 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.
Das erste Althoff-Warenhaus in [[Essen]] eröffnete zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Ecke [[Limbecker Straße]] / III. Hagen. Im Herbst 1912 eröffnete der Warenhaus-Neubau Limbecker Straße / Grabenstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) mit 53 Fachabteilungen auf 28.000 Quadratmetern Nutzfläche, erschlossen durch sieben Treppenhäuser und zehn Fahrstühle.


1913 eröffnete Althoff ein weiteres Kaufhaus in [[Gelsenkirchen-Buer]].<ref>[http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/viewtopic.php?p=6361 Gelsenkirchener Geschichten]; abgerufen am 16. September 2016</ref> In der Petersstraße in [[Leipzig]] wurde 1914 ein Althoff-Warenhaus anstelle des vormaligen Central Hotels errichtet,<ref>[http://museum.zib.de/sgml_internet/sgml.php?seite=5&fld_0=bb041567 Stadtgeschichtliches Museum Leipzig]; abgerufen am 16. September 2016</ref> das in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] als [[Centrum Warenhaus]] weitergeführt wurde.
1913 eröffnete Althoff ein weiteres Warenhaus in [[Gelsenkirchen-Buer|(Gelsenkirchen-)Buer]].<ref>[http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/viewtopic.php?p=6361 Gelsenkirchener Geschichten]; abgerufen am 16. September 2016</ref> An der [[Petersstraße (Leipzig)|Petersstraße]] in [[Leipzig]] wurde 1914 ein [[Warenhaus Althoff|Althoff-Warenhaus]] errichtet, das in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] als [[Centrum Warenhaus]] weitergeführt wurde.<ref>[http://museum.zib.de/sgml_internet/sgml.php?seite=5&fld_0=bb041567 Stadtgeschichtliches Museum Leipzig]; abgerufen am 16. September 2016</ref>


1920 fusionierte die ''Theodor Althoff AG'' auf die von [[Rudolph Karstadt]] gegründete [[Karstadt#Geschichte|Rudolph Karstadt AG]], die meisten Althoff-Filialen wurden jedoch unter ihrem alten Namen weitergeführt.
1920 fusionierte die ''Theodor Althoff AG'' auf die [[Karstadt#Geschichte|Rudolph Karstadt AG]], die meisten Althoff-Filialen wurden jedoch unter ihrem alten Namen weitergeführt.


Theodor Althoff wurde auf dem Zentralfriedhof in Münster beigesetzt, seine Grabstätte ist erhalten.
Theodor Althoff wurde auf dem [[Zentralfriedhof Münster]] beigesetzt, seine Grabstätte ist erhalten.


Der Unternehmenssitz der heutigen [[Karstadt]] Warenhaus GmbH, hervorgegangen aus der ehemaligen KarstadtQuelle AG, liegt an der nach ihm benannten Theodor-Althoff-Straße in Essen-[[Bredeney]].
Der Unternehmenssitz der heutigen [[Karstadt]] Warenhaus GmbH, hervorgegangen aus der ehemaligen KarstadtQuelle AG, liegt an der nach ihm benannten Theodor-Althoff-Straße in Essen-[[Schuir]].


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AlthoffDortmund.jpg|Warenhaus Althoff in Dortmund, Westenhellweg / Hansastraße, vorn Bauteil 1904 (zerstört), hinten Erweiterungsbau 1912
Datei:AlthoffDortmund.jpg|Warenhaus Althoff in Dortmund, Westenhellweg / Hansastraße, vorn Bauteil 1904 (zerstört), hinten Erweiterungsbau 1912
Karstadt Althoff Dortmund.jpg|Warenhaus Althoff in Dortmund, Hansaplatz, Erweiterungsbau 1912 (Fassade nach 1945 erheblich verändert)
Datei:Karstadt Althoff Dortmund.jpg|Warenhaus Althoff in Dortmund, Hansaplatz, Erweiterungsbau 1912 (Fassade nach 1945 erheblich verändert)
Essen, Althoff-Warenhaus um 1905.jpg|Erstes Althoff-Warenhaus um 1905 in Essen, Limbecker Straße/Ecke III.&nbsp;Hagen
Datei:Essen, Althoff-Warenhaus um 1905.jpg|Erstes Althoff-Warenhaus um 1905 in Essen, Limbecker Straße / III.&nbsp;Hagen
Limbecker Platz Essen508c.jpg|Zweites Althoff-Warenhaus in Essen von 1912 vor dem Abbruch 2008
Datei:Limbecker Platz Essen508c.jpg|Zweites Althoff-Warenhaus in Essen von 1912, vor dem Abbruch 2008
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Fotothek df roe-neg 0006546 040 Passanten im Regen vor dem Freien Kaufhaus, vorm.jpg|Ehemaliges Althoff-Warenhaus in Leipzig 1953
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StadtmuseumMünster 2010.JPG|Stadtmuseum Münster im ehemaligen Kaufhaus Althoff
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== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft.'' Band 1, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 19. (als Neuausgabe auf [[Mikrofiche]], ISBN 3-598-30664-4)
* ''[[Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft]].'' Band 1, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 19. (als Neuausgabe auf [[Mikrofiche]], ISBN 3-598-30664-4)


== Weblinks ==
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* [https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Theodor_Althoff Verzeichnis der Reklamemarken]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 28. März 2024, 04:03 Uhr

Marktplatz in Dülmen um 1900, links „Theodor Althoff“

Theodor Althoff (* 9. Oktober 1858 in Dülmen; † 26. August 1931 in Münster) war ein deutscher Kaufmann, Textil-Einzelhändler und Warenhaus-Unternehmer.

Leben und Wirken

Im Jahr 1885 übernahm Theodor Althoff im westfälischen Dülmen ein Kurz-, Woll- und Weißwarengeschäft aus Familienbesitz und begann anschließend mit dem Aufbau eines Filialnetzes.

1904 eröffnete Althoff in Dortmund am Westenhellweg das damals größte Warenhaus in Westfalen mit 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche und 500 Mitarbeitern. Es bot als erstes deutsches Warenhaus auch Lebensmittel an. 1912 wurde es erweitert, der Ursprungsbau erlitt im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden und wurde 1962 abgerissen.

Das erste Althoff-Warenhaus in Essen eröffnete zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Ecke Limbecker Straße / III. Hagen. Im Herbst 1912 eröffnete der Warenhaus-Neubau Limbecker Straße / Grabenstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) mit 53 Fachabteilungen auf 28.000 Quadratmetern Nutzfläche, erschlossen durch sieben Treppenhäuser und zehn Fahrstühle.

1913 eröffnete Althoff ein weiteres Warenhaus in (Gelsenkirchen-)Buer.[1] An der Petersstraße in Leipzig wurde 1914 ein Althoff-Warenhaus errichtet, das in der DDR als Centrum Warenhaus weitergeführt wurde.[2]

1920 fusionierte die Theodor Althoff AG auf die Rudolph Karstadt AG, die meisten Althoff-Filialen wurden jedoch unter ihrem alten Namen weitergeführt.

Theodor Althoff wurde auf dem Zentralfriedhof Münster beigesetzt, seine Grabstätte ist erhalten.

Der Unternehmenssitz der heutigen Karstadt Warenhaus GmbH, hervorgegangen aus der ehemaligen KarstadtQuelle AG, liegt an der nach ihm benannten Theodor-Althoff-Straße in Essen-Schuir.

Literatur

Commons: Althoff (Warenhaus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gelsenkirchener Geschichten; abgerufen am 16. September 2016
  2. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig; abgerufen am 16. September 2016