„Spezifischer Widerstand“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K Änderung 81683547 von 84.153.16.111 wurde rückgängig gemacht. Warum soll das aufgenommen werden? Es geht hier um eine Auswahl an Materialien! |
|||
Zeile 115: | Zeile 115: | ||
|----- |
|----- |
||
|style="text-align:left" | [[Edelstahl |Edelstahl (1.4301, V2A)]] |
|style="text-align:left" | [[Edelstahl |Edelstahl (1.4301, V2A)]] |
||
| nobreak | {{10Esort|7,2| |
| nobreak | {{10Esort|7,2|-1}}<ref> http://www.alleghenyludlum.com/ludlum/Documents/302_305.pdf</ref> |
||
| nobreak | |
| nobreak | |
||
|----- |
|----- |
Version vom 24. November 2010, 10:19 Uhr
Physikalische Größe | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Name | Spezifischer Widerstand | ||||||
Größenart | Tensor | ||||||
Formelzeichen | |||||||
| |||||||
Siehe auch: elektrische Leitfähigkeit |
Der spezifische Widerstand (kurz für spezifischer elektrischer Widerstand oder auch Resistivität) ist eine temperaturabhängige Materialkonstante mit dem Formelzeichen ρ (griech. rho).
Der elektrische Widerstand eines homogenen elektrischen Leiters lässt sich aus den Werten des Materials errechnen. Die abgeleitete SI-Einheit ist [ρ]SI = Ω · m (gekürzt aus dem anschaulichen Ω · m2/m). Der Kehrwert des spezifischen Widerstands ist die elektrische Leitfähigkeit.
Ursache und Temperaturabhängigkeit
Verantwortlich für den spezifischen elektrischen Widerstand in reinen Metallen sind zwei Anteile, die sich gemäß der Matthiessenschen Regel überlagern:
- Stöße der Ladungsträger (hier Elektronen) mit Gitterschwingungen (Phononen); dieser Anteil ist von der Temperatur abhängig, und
- Stöße der Ladungsträger (hier Elektronen) mit Verunreinigungen, Fehlstellen und Gitterbaufehlern; dieser Anteil ist nicht von der Temperatur, sondern von der Konzentration der Gitterfehler abhängig.
Der temperaturabhängige Anteil am spezifischen Widerstand ist bei allen Leitern in einem jeweils begrenzten Temperaturbereich näherungsweise linear:
wobei α der Temperaturkoeffizient, T die Temperatur und T0 eine beliebige Temperatur, z. B. T0 = 293,15 K = 20 °C, bei der der spezifische elektrische Widerstand ρ(T0) bekannt ist (siehe Tabelle unten).
Je nach Vorzeichen des linearen Temperaturkoeffizienten unterscheidet man zwischen Kaltleitern (engl.: positive temperature coefficient of resistance, PTC) und Heißleitern (engl.: negative temperature coefficient of resistance, NTC). Die lineare Temperaturabhängigkeit gilt nur in einem begrenzten Temperaturintervall. Dieses kann bei reinen Metallen vergleichsweise groß sein. Darüber hinaus muss man Korrekturen anbringen (siehe auch: Kondo-Effekt).
Der spezifische elektrische Widerstand von Legierungen ist nur gering von der Temperatur abhängig, hier überwiegt der Anteil der Störstellen. Ausgenutzt wird dies beispielsweise bei Konstantan oder Manganin.
Zusammenhang mit dem elektrischen Widerstand
Der elektrische Widerstand eines Leiters mit einer über seine Länge konstanten Querschnittsfläche (Schnitt senkrecht zur Längsachse eines Körpers) beträgt:
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/86/Resistivity_geometry.svg/220px-Resistivity_geometry.svg.png)
wobei R der elektrische Widerstand, ρ der spezifische Widerstand, l die Länge und A die Querschnittsfläche des Leiters ist.
Folglich kann man aus der Messung des Widerstandes eines Leiterstückes bekannter Geometrie bestimmen:
Die Querschnittsfläche A eines runden Leiters (zum Beispiel einem Draht) errechnet sich aus dem Durchmesser d zu:
Die Voraussetzung für die Gültigkeit dieser Formel für den elektrischen Widerstand R ist eine konstante Stromdichteverteilung über den Leiterquerschnitt A, das heißt, an jedem Punkt des Leiterquerschnitts ist die Stromdichte J gleich groß. Nährungsweise ist das gegeben, wenn die Länge des Leiters groß im Vergleich zu den Abmessungen seines Querschnitts ist beziehungsweise der Strom ein Gleichstrom oder niederfrequent ist. Bei hohen Frequenzen führen der Skin-Effekt und bei inhomogenen hochfrequenten Magnetfeldern und Geometrien der Proximity-Effekt zu einer inhomogenen Stromdichteverteilung.
Weitere aus dem spezifischen Widerstand ableitbare Kenngrößen sind
- der Flächenwiderstand (Schichtwiderstand einer Widerstandsschicht); Einheit oder
- der Widerstand pro Länge eines Drahtes oder Kabels; Einheit /m
Einteilung von Materialien
Der spezifische Widerstand eines Materials wird häufig für die Einordnung als Leiter, Halbleiter oder Isolator verwendet. Die Unterscheidung erfolgt anhand des spezifischen Widerstands:
- Leiter: ρ < 10−6 Ωm
- Halbleiter: ρ = 10−6…1010 Ωm
- Isolatoren oder Nichtleiter: ρ > 1010 Ωm
Wichtig ist, dass diese Einteilung keine festen Grenzen hat und daher nur als Richtlinie zu betrachten ist. Hauptgrund dafür ist die Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstands, vor allem bei Halbleitern. Eine Einteilung anhand der Lage des Fermi-Niveaus ist hier sinnvoller.
Es gilt: 1 Ω · mm2/m = 10−6 Ω · m
Literatur
Als Standardwerk für tabellarische Daten zum spezifischen (elektrischen) Widerstand empfiehlt sich:
- David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics: A ready-reference book of chemical and physical data. 90. Auflage. CRC Taylor & Francis, Boca Raton Fla. 2009, ISBN 978-1-4200-9084-0.
Weblinks
- Virtuelles Experiment zum Spezifischen Widerstand
- Conductivity and Resistivity Values for Iron & Alloys. Collaboration for NDT Education, März 2002 (PDF-Datei, Tabelle mit spezifischem Widerstand vieler Legierungen).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics: A ready-reference book of chemical and physical data. 90. Auflage. CRC Taylor & Francis, Boca Raton Fla. 2009, ISBN 978-1-4200-9084-0, S. 12–41 bis 12–42.
- ↑ http://www.alleghenyludlum.com/ludlum/Documents/302_305.pdf
- ↑ In vielen Büchern findet sich ein Wert von ≈ 1,78 · 10−2 Ω · mm2/m; dieser Wert bezieht sich meist auf typische Kupferkabel, das heißt, sie sind nicht hochrein.